Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.Doch wenn wir alles beym Lichte CII. Allein/ was dieses letztere/ rung
Doch wenn wir alles beym Lichte CII. Allein/ was dieſes letztere/ rung
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <p><pb facs="#f0099"/> Doch wenn wir alles beym Lichte<lb/> beſehen/ ſo beruht das gantze Werck<lb/> auff einen geringen Mißverſtande.<lb/> Etliche wollen die <hi rendition="#aq">poëti</hi>ſche <hi rendition="#aq">proſo-<lb/> popœiam</hi> nicht verſtehen; Etliche<lb/> laſſen ſich die alten <hi rendition="#aq">Patres eccleſiæ</hi><lb/> darzu verleiten/ welche von dieſen<lb/><hi rendition="#aq">Spectaculis</hi> ziemlich harte geſchrie-<lb/> ben haben.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">CII.</hi> </head> <p>Allein/ was dieſes letztere/<lb/> und alſo zu reden/ das <hi rendition="#aq">Theologi-</hi><lb/> ſche <hi rendition="#aq">judicium</hi> betrifft/ ſo duͤrffen<lb/> wir nur die Zeit unterſcheiden. Bey<lb/> den erſten <hi rendition="#aq">Seculis,</hi> da ſich die Chri-<lb/> ſten von den Heyden abſondern ſol-<lb/> ten/ da war es allerdings gefaͤhr-<lb/> lich/ daß die Leute den Schau-Spie-<lb/> len gar zu viel beywohnen ſolten;<lb/> Denn die Phantaſten konten nichts<lb/> anders vorbringen/ als ihre Fabeln<lb/> von den Goͤttern/ die endlich bey<lb/> denjenigen/ die den wahren GOtt<lb/> ehren ſolten/ auff eine Gotteslaͤſte-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">rung</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0099]
Doch wenn wir alles beym Lichte
beſehen/ ſo beruht das gantze Werck
auff einen geringen Mißverſtande.
Etliche wollen die poëtiſche proſo-
popœiam nicht verſtehen; Etliche
laſſen ſich die alten Patres eccleſiæ
darzu verleiten/ welche von dieſen
Spectaculis ziemlich harte geſchrie-
ben haben.
CII. Allein/ was dieſes letztere/
und alſo zu reden/ das Theologi-
ſche judicium betrifft/ ſo duͤrffen
wir nur die Zeit unterſcheiden. Bey
den erſten Seculis, da ſich die Chri-
ſten von den Heyden abſondern ſol-
ten/ da war es allerdings gefaͤhr-
lich/ daß die Leute den Schau-Spie-
len gar zu viel beywohnen ſolten;
Denn die Phantaſten konten nichts
anders vorbringen/ als ihre Fabeln
von den Goͤttern/ die endlich bey
denjenigen/ die den wahren GOtt
ehren ſolten/ auff eine Gotteslaͤſte-
rung
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |