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Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.

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XCVIII.

Und eben bey so be-
stalten Sachen sehe ich nicht/ wie
man der Jugend besser kan zu stat-
ten kommen/ als mit artigen Co-
mödien.
Denn darinn lernen sie
nicht nur allein vor die Leute treten
und ihre memorie bey vielfältigen
Objectis von aller confusion frey
zu behalten; Sondern was iemals
von affecten und Minen in Sermo-
ne publico & privato
von nöthen
ist/ das kan über die massen wol ge-
wiesen werden. Und weil es in
der Mutter-Sprache geschiehet/ so
kan sich ein Redner/ welcher ein gu-
tes Naturell befindet/ allgemach
angewehnen/ wie er dem Vater-
lande mit nützlichen Reden dienen
soll.

XCIX.

Jch rede aber von sol-
chen Comödien/ dergleichen von
mir sind angestellet worden. Denn
da brauchte ich kein frembdes Stü-

cke
XCVIII.

Und eben bey ſo be-
ſtalten Sachen ſehe ich nicht/ wie
man der Jugend beſſer kan zu ſtat-
ten kommen/ als mit artigen Co-
moͤdien.
Denn darinn lernen ſie
nicht nur allein vor die Leute treten
und ihre memorie bey vielfaͤltigen
Objectis von aller confuſion frey
zu behalten; Sondern was iemals
von affecten und Minen in Sermo-
ne publico & privato
von noͤthen
iſt/ das kan uͤber die maſſen wol ge-
wieſen werden. Und weil es in
der Mutter-Sprache geſchiehet/ ſo
kan ſich ein Redner/ welcher ein gu-
tes Naturell befindet/ allgemach
angewehnen/ wie er dem Vater-
lande mit nuͤtzlichen Reden dienen
ſoll.

XCIX.

Jch rede aber von ſol-
chen Comoͤdien/ dergleichen von
mir ſind angeſtellet worden. Denn
da brauchte ich kein frembdes Stuͤ-

cke
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[0096] XCVIII. Und eben bey ſo be- ſtalten Sachen ſehe ich nicht/ wie man der Jugend beſſer kan zu ſtat- ten kommen/ als mit artigen Co- moͤdien. Denn darinn lernen ſie nicht nur allein vor die Leute treten und ihre memorie bey vielfaͤltigen Objectis von aller confuſion frey zu behalten; Sondern was iemals von affecten und Minen in Sermo- ne publico & privato von noͤthen iſt/ das kan uͤber die maſſen wol ge- wieſen werden. Und weil es in der Mutter-Sprache geſchiehet/ ſo kan ſich ein Redner/ welcher ein gu- tes Naturell befindet/ allgemach angewehnen/ wie er dem Vater- lande mit nuͤtzlichen Reden dienen ſoll. XCIX. Jch rede aber von ſol- chen Comoͤdien/ dergleichen von mir ſind angeſtellet worden. Denn da brauchte ich kein frembdes Stuͤ- cke

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/96>, abgerufen am 30.12.2024.