Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.

Bild:
<< vorherige Seite
Mod. Jch habe meine Gedancken nicht
darzu gewöhnet/ daß ich mich solcher
Händel lange erinnern soll.
Dritter Handlung
Erster Auffzug.
(Der Schauplatz praesentiret eine
Wochen-Stube.)
Fabulle eine Sechswöchnerin.
Gracule ihre Wärterin.
Fab. Die Frauen solten sich nun bald
einstellen/ so viel ich weiß/ so hat es 2.
geschlagen.
Grac. Jch wolte/ es hätte schon 6. geschla-
gen/ daß sie wieder nach Hause giengen/
man weiß darnach nicht/ wer dem Kin-
de die Ruhe mitgenommen hat.
Fab. Was hilffts/ es geschiehet mir zu
Ehren/ und so darff ich eine kleine Ver-
drießlichkeit nicht achten.
Grac. Jch bin zu thum/ solcher Ehre will
ich gerne entbehren.
Fab. Ja ich fürchte mich schon/ wie heute
in
Mod. Jch habe meine Gedancken nicht
darzu gewoͤhnet/ daß ich mich ſolcher
Haͤndel lange erinnern ſoll.
Dritter Handlung
Erſter Auffzug.
(Der Schauplatz præſentiret eine
Wochen-Stube.)
Fabulle eine Sechswoͤchnerin.
Gracule ihre Waͤrterin.
Fab. Die Frauen ſolten ſich nun bald
einſtellen/ ſo viel ich weiß/ ſo hat es 2.
geſchlagen.
Grac. Jch wolte/ es haͤtte ſchon 6. geſchla-
gen/ daß ſie wieder nach Hauſe giengen/
man weiß darnach nicht/ wer dem Kin-
de die Ruhe mitgenommen hat.
Fab. Was hilffts/ es geſchiehet mir zu
Ehren/ und ſo darff ich eine kleine Ver-
drießlichkeit nicht achten.
Grac. Jch bin zu thum/ ſolcher Ehre will
ich gerne entbehren.
Fab. Ja ich fuͤrchte mich ſchon/ wie heute
in
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <pb facs="#f0896" n="728"/>
          <sp who="#MOD">
            <speaker>Mod.</speaker>
            <p>Jch habe meine Gedancken nicht<lb/>
darzu gewo&#x0364;hnet/ daß ich mich &#x017F;olcher<lb/>
Ha&#x0364;ndel lange erinnern &#x017F;oll.</p>
          </sp>
        </div><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dritter Handlung<lb/>
Er&#x017F;ter Auffzug.</hi> </head><lb/>
          <stage>(Der Schauplatz <hi rendition="#aq">præ&#x017F;enti</hi>ret eine<lb/>
Wochen-Stube.)</stage><lb/>
          <stage> <hi rendition="#aq">Fabulle</hi> <hi rendition="#fr">eine Sechswo&#x0364;chnerin.</hi><lb/> <hi rendition="#aq">Gracule</hi> <hi rendition="#fr">ihre Wa&#x0364;rterin.</hi> </stage><lb/>
          <sp who="#FAB">
            <speaker>Fab.</speaker>
            <p>Die Frauen &#x017F;olten &#x017F;ich nun bald<lb/>
ein&#x017F;tellen/ &#x017F;o viel ich weiß/ &#x017F;o hat es 2.<lb/>
ge&#x017F;chlagen.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#GRA">
            <speaker>Grac.</speaker>
            <p>Jch wolte/ es ha&#x0364;tte &#x017F;chon 6. ge&#x017F;chla-<lb/>
gen/ daß &#x017F;ie wieder nach Hau&#x017F;e giengen/<lb/>
man weiß darnach nicht/ wer dem Kin-<lb/>
de die Ruhe mitgenommen hat.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#FAB">
            <speaker>Fab.</speaker>
            <p>Was hilffts/ es ge&#x017F;chiehet mir zu<lb/>
Ehren/ und &#x017F;o darff ich eine kleine Ver-<lb/>
drießlichkeit nicht achten.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#GRA">
            <speaker>Grac.</speaker>
            <p>Jch bin zu thum/ &#x017F;olcher Ehre will<lb/>
ich gerne entbehren.</p>
          </sp><lb/>
          <sp who="#FAB">
            <speaker>Fab.</speaker>
            <p>Ja ich fu&#x0364;rchte mich &#x017F;chon/ wie heute<lb/>
<fw place="bottom" type="catch">in</fw><lb/></p>
          </sp>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[728/0896] Mod. Jch habe meine Gedancken nicht darzu gewoͤhnet/ daß ich mich ſolcher Haͤndel lange erinnern ſoll. Dritter Handlung Erſter Auffzug. (Der Schauplatz præſentiret eine Wochen-Stube.) Fabulle eine Sechswoͤchnerin. Gracule ihre Waͤrterin. Fab. Die Frauen ſolten ſich nun bald einſtellen/ ſo viel ich weiß/ ſo hat es 2. geſchlagen. Grac. Jch wolte/ es haͤtte ſchon 6. geſchla- gen/ daß ſie wieder nach Hauſe giengen/ man weiß darnach nicht/ wer dem Kin- de die Ruhe mitgenommen hat. Fab. Was hilffts/ es geſchiehet mir zu Ehren/ und ſo darff ich eine kleine Ver- drießlichkeit nicht achten. Grac. Jch bin zu thum/ ſolcher Ehre will ich gerne entbehren. Fab. Ja ich fuͤrchte mich ſchon/ wie heute in

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/896
Zitationshilfe: Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 728. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/896>, abgerufen am 30.12.2024.