Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.seine Mängel am besten gemercket/ LXXXVI. Ob aber schlechte Men-
ſeine Maͤngel am beſten gemercket/ LXXXVI. Ob aber ſchlechte Men-
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ſeine Maͤngel am beſten gemercket/
ſonderlich wenn ſeine Reden im ef-
fect nicht allemahl der kuͤnſtlichen
intention waͤren gemaͤß geweſen.
Denn auch die gemeine diſtinction
inter finem internum & exter-
num iſt ein Zeichen unſerer Unvoll-
kommenheit.
LXXXVI. Ob aber ſchlechte
ingenia mit kuͤnſtlichen Sachen ſol-
len auffgehalten werden/ da bedarff
es der Sorge nicht. Sie bleiben
wol ſelbſt zuruͤcke/ und in der groͤ-
ſten Freqvenz ſind alle mahl ſehr
wenig/ welche ſich in dergleichen
Kuͤnſten allzu tieff verſteigen wol-
len. Doch muß man was verſu-
chen/ und wenn nur ein eintziges
ingenium unter dem Hauffen waͤ-
re/ welches man hierdurch ad altio-
ra bringen koͤnte/ ſo darff ſich der
Informator die Muͤhe nicht thau-
ren laſſen. Denn mit einem ſolchen
Men-
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Zitationshilfe: | Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/84>, abgerufen am 23.02.2025. |