Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.Weitläufftigkeit enthalten/ und weil LXXIX. Jm übrigen bin ich serer
Weitlaͤufftigkeit enthalten/ und weil LXXIX. Jm uͤbrigen bin ich ſerer
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Weitlaͤufftigkeit enthalten/ und weil
ihre meiſte Praxis dermahleins in
der extemporalitaͤt beſtehen wird/
da ſie wenig oder gar nichts præ-
meditiren duͤrffen: So ſcheinet es
freylich genug/ daß ſie lernen/ was
ein jeder affect in genere vor einen
accent und andere Minen erfodert.
Damit moͤgen ſie der Guͤte Gottes
vertrauen/ die einem jedweden red-
lichen und gewiſſenhafften Manne
zur Zeit der Noth Krafft und Ver-
moͤgen giebt/ daß man zu geiſtli-
chen und weltlichen Regiments-
Perſonen ſprechen kan: Dabitur
vobis in illa hora, qvid loqvamini.
LXXIX. Jm uͤbrigen bin ich
mit allen darinn einig/ daß man den
Ciceronem und andere galante
Schrifften der Jugend durchaus
nicht aus den Haͤnden nehmen ſoll.
Denn die vollkom̃ene Richtſchnur
iſt die beſte/ wenn wir gleich in un-
ſerer
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Zitationshilfe: | Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/76>, abgerufen am 23.02.2025. |