Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.Fünffter Handlung Dreyzehender Auffzug. Denis ein Bedienter am Hofe. Laffin Birons Vertrauter. Renaze, dessen Secretarius. Den. So ist nunmehr der stoltze Marschall gefallen/ und so haben wir gesehen/ was derjenige vor einen Mangel der Weiß- heit bey sich empfindet/ welcher sich bey der Gelegenheit zu sterben in den noth- wendigen Schluß nicht schicken kan. Laff. Dem Herrn meine Dienste. Den. Meine dargegen. Laff. Es scheinet fast/ als wenn er aus der Bastille kommen wäre. Ren. Und aus seinem Gesichte kan man mercken/ daß er etwas schreckliches gesehen hat. Den. Ja wol hat endlich der tapffere Bi- ron mit seinem Blute bezahlet. Laff. Er wird sich seiner Gewonheit nach sehr Heldenmäßig erwiesen haben. Ren. Und seine letzten Worte werden von den
Fuͤnffter Handlung Dreyzehender Auffzug. Denis ein Bedienter am Hofe. Laffin Birons Vertrauter. Renazé, deſſen Secretarius. Den. So iſt nunmehr der ſtoltze Marſchall gefallen/ und ſo haben wir geſehen/ was derjenige vor einen Mangel der Weiß- heit bey ſich empfindet/ welcher ſich bey der Gelegenheit zu ſterben in den noth- wendigen Schluß nicht ſchicken kan. Laff. Dem Herrn meine Dienſte. Den. Meine dargegen. Laff. Es ſcheinet faſt/ als wenn er aus der Baſtille kommen waͤre. Ren. Und aus ſeinem Geſichte kan man mercken/ daß er etwas ſchreckliches geſehen hat. Den. Ja wol hat endlich der tapffere Bi- ron mit ſeinem Blute bezahlet. Laff. Er wird ſich ſeiner Gewonheit nach ſehr Heldenmaͤßig erwieſen haben. Ren. Und ſeine letzten Worte werden von den
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0755" n="589"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Fuͤnffter Handlung<lb/> Dreyzehender Auffzug.</hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#aq">Denis</hi> <hi rendition="#fr">ein Bedienter am Hofe.</hi><lb/> <hi rendition="#aq">Laffin Birons</hi> <hi rendition="#fr">Vertrauter.</hi><lb/> <hi rendition="#aq">Renazé,</hi> <hi rendition="#fr">deſſen</hi> <hi rendition="#aq">Secretarius.</hi><lb/> </stage> <sp who="#DEN"> <speaker>Den.</speaker> <p>So iſt nunmehr der ſtoltze Marſchall<lb/> gefallen/ und ſo haben wir geſehen/ was<lb/> derjenige vor einen Mangel der Weiß-<lb/> heit bey ſich empfindet/ welcher ſich bey<lb/> der Gelegenheit zu ſterben in den noth-<lb/> wendigen Schluß nicht ſchicken kan.</p> </sp><lb/> <sp who="#LAF"> <speaker>Laff.</speaker> <p>Dem Herrn meine Dienſte.</p> </sp><lb/> <sp who="#DEN"> <speaker>Den.</speaker> <p>Meine dargegen.</p> </sp><lb/> <sp who="#LAF"> <speaker>Laff.</speaker> <p>Es ſcheinet faſt/ als wenn er aus der<lb/><hi rendition="#aq">Baſtille</hi> kommen waͤre.</p> </sp><lb/> <sp who="#REN"> <speaker>Ren.</speaker> <p>Und aus ſeinem Geſichte kan man<lb/> mercken/ daß er etwas ſchreckliches<lb/> geſehen hat.</p> </sp><lb/> <sp who="#DEN"> <speaker>Den.</speaker> <p>Ja wol hat endlich der tapffere <hi rendition="#aq">Bi-<lb/> ron</hi> mit ſeinem Blute bezahlet.</p> </sp><lb/> <sp who="#LAF"> <speaker>Laff.</speaker> <p>Er wird ſich ſeiner Gewonheit nach<lb/> ſehr Heldenmaͤßig erwieſen haben.</p> </sp><lb/> <sp who="#REN"> <speaker>Ren.</speaker> <p>Und ſeine letzten Worte werden von<lb/> <fw place="bottom" type="catch">den</fw><lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [589/0755]
Fuͤnffter Handlung
Dreyzehender Auffzug.
Denis ein Bedienter am Hofe.
Laffin Birons Vertrauter.
Renazé, deſſen Secretarius.
Den. So iſt nunmehr der ſtoltze Marſchall
gefallen/ und ſo haben wir geſehen/ was
derjenige vor einen Mangel der Weiß-
heit bey ſich empfindet/ welcher ſich bey
der Gelegenheit zu ſterben in den noth-
wendigen Schluß nicht ſchicken kan.
Laff. Dem Herrn meine Dienſte.
Den. Meine dargegen.
Laff. Es ſcheinet faſt/ als wenn er aus der
Baſtille kommen waͤre.
Ren. Und aus ſeinem Geſichte kan man
mercken/ daß er etwas ſchreckliches
geſehen hat.
Den. Ja wol hat endlich der tapffere Bi-
ron mit ſeinem Blute bezahlet.
Laff. Er wird ſich ſeiner Gewonheit nach
ſehr Heldenmaͤßig erwieſen haben.
Ren. Und ſeine letzten Worte werden von
den
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |