Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.chen selber mit einem lebhafften ac- XLVIII. Sonderlich was den XLIX. Erstlich ist es ein gros- scheid
chen ſelber mit einem lebhafften ac- XLVIII. Sonderlich was den XLIX. Erſtlich iſt es ein groſ- ſcheid
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chen ſelber mit einem lebhafften ac-
cente proponiret/ und immer Ge-
legenheit ſucht/ daß ſie was reden o-
der leſen muͤſſen. Denn es heiſt:
Ex malis moribus fiunt bonæ le-
ges, das iſt: Wo man hinter die
Fehler koͤmmt/ da kan man ſich auff
die Lehren gar leicht beſinnen.
XLVIII. Sonderlich was den
accent betrifft/ daß man eine Syl-
be gegen der ander etwas lauter
und mit erhabener Stimme ſoll hoͤ-
ren laſſen; So beruhet ſolches wol
auff dem judicio, daß man jungen
Leuten dergleichen maturitaͤt nicht
abfodern kan. Allein der Præce-
ptor muß gleichwol mit ſeiner Ge-
ſchickligkeit dem judicio zu Huͤlffe
kommen.
XLIX. Erſtlich iſt es ein groſ-
ſes/ wenn man ſich in die Signa di-
ſtinctionum finden lernet. Denn
gleich wie der Leſer einen Unter-
ſcheid
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Zitationshilfe: | Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. . In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/50>, abgerufen am 23.02.2025. |