Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.
schönen Kinde den Schutz versagen solte. Sie vergebe ihren Diener/ der seinen Mund auff ihre zarte Hand drü- cket: Denn solches kömmt aus der sehnlichen Liebe her/ damit ihr geliebte- ster Printz mich bißhero vergnüget hat. Thir. Jch nehme das Zeugniß an/ und folge. Bad. Sie wird mir viel zu dancken haben. (ad spect.) Jch sehe wohl/ courtisiren und falsch seyn/ das verträgt sich gar hübsch mit einander. Dritter Handlung Sechzehender Auffzug. Jehu ein Kriegs-Obrister. Enan ein Bürger von Jesreel. Jeh. Zu tode gesteiniget? En. Es ist nicht anders. Jeh. Und solches auff das Wort zweyer verlogener Zeugen. En Jch habe von Hertzen drüber geseuffzet. Jeh. Und das Volck erkühnet sich nicht ei- nen Auffstand zu machen? En. H 4
ſchoͤnen Kinde den Schutz verſagen ſolte. Sie vergebe ihren Diener/ der ſeinen Mund auff ihre zarte Hand druͤ- cket: Denn ſolches koͤmmt aus der ſehnlichen Liebe her/ damit ihr geliebte- ſter Printz mich bißhero vergnuͤget hat. Thir. Jch nehme das Zeugniß an/ und folge. Bad. Sie wird mir viel zu dancken haben. (ad ſpect.) Jch ſehe wohl/ courtiſiren und falſch ſeyn/ das vertraͤgt ſich gar huͤbſch mit einander. Dritter Handlung Sechzehender Auffzug. Jehu ein Kriegs-Obriſter. Enan ein Buͤrger von Jeſreel. Jeh. Zu tode geſteiniget? En. Es iſt nicht anders. Jeh. Und ſolches auff das Wort zweyer verlogener Zeugen. En Jch habe von Heꝛtzen druͤber geſeuffzet. Jeh. Und das Volck erkuͤhnet ſich nicht ei- nen Auffſtand zu machen? En. H 4
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#BAD"> <p><pb facs="#f0339" n="175"/> ſchoͤnen Kinde den Schutz verſagen<lb/> ſolte. Sie vergebe ihren Diener/ der<lb/> ſeinen Mund auff ihre zarte Hand druͤ-<lb/> cket: Denn ſolches koͤmmt aus der<lb/> ſehnlichen Liebe her/ damit ihr geliebte-<lb/> ſter Printz mich bißhero vergnuͤget hat.</p> </sp><lb/> <sp who="#THI"> <speaker>Thir.</speaker> <p>Jch nehme das Zeugniß an/ und<lb/> folge.</p> </sp><lb/> <sp who="#BAD"> <speaker>Bad.</speaker> <p>Sie wird mir viel zu dancken haben.<lb/><stage>(<hi rendition="#aq">ad ſpect.</hi>)</stage> Jch ſehe wohl/ <hi rendition="#aq">courtiſi</hi>ren und<lb/> falſch ſeyn/ das vertraͤgt ſich gar huͤbſch<lb/> mit einander.</p> </sp> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Dritter Handlung<lb/> Sechzehender Auffzug.</hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#aq">Jehu</hi> <hi rendition="#fr">ein Kriegs-Obriſter.</hi><lb/> <hi rendition="#aq">Enan</hi> <hi rendition="#fr">ein Buͤrger von Jeſreel.</hi> </stage><lb/> <sp who="#JEH"> <speaker>Jeh.</speaker> <p>Zu tode geſteiniget?</p> </sp><lb/> <sp who="#ENA"> <speaker>En.</speaker> <p>Es iſt nicht anders.</p> </sp><lb/> <sp who="#JEH"> <speaker>Jeh.</speaker> <p>Und ſolches auff das Wort zweyer<lb/> verlogener Zeugen.</p> </sp><lb/> <sp who="#ENA"> <speaker>En</speaker> <p>Jch habe von Heꝛtzen druͤber geſeuffzet.</p> </sp><lb/> <sp who="#JEH"> <speaker>Jeh.</speaker> <p>Und das Volck erkuͤhnet ſich nicht ei-<lb/> nen Auffſtand zu machen?</p><lb/> <fw place="bottom" type="sig">H 4</fw> <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#aq">En.</hi> </fw> </sp><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [175/0339]
ſchoͤnen Kinde den Schutz verſagen
ſolte. Sie vergebe ihren Diener/ der
ſeinen Mund auff ihre zarte Hand druͤ-
cket: Denn ſolches koͤmmt aus der
ſehnlichen Liebe her/ damit ihr geliebte-
ſter Printz mich bißhero vergnuͤget hat.
Thir. Jch nehme das Zeugniß an/ und
folge.
Bad. Sie wird mir viel zu dancken haben.
(ad ſpect.) Jch ſehe wohl/ courtiſiren und
falſch ſeyn/ das vertraͤgt ſich gar huͤbſch
mit einander.
Dritter Handlung
Sechzehender Auffzug.
Jehu ein Kriegs-Obriſter.
Enan ein Buͤrger von Jeſreel.
Jeh. Zu tode geſteiniget?
En. Es iſt nicht anders.
Jeh. Und ſolches auff das Wort zweyer
verlogener Zeugen.
En Jch habe von Heꝛtzen druͤber geſeuffzet.
Jeh. Und das Volck erkuͤhnet ſich nicht ei-
nen Auffſtand zu machen?
En.
H 4
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |