Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.
thun/ wir Baaliten wollen darzu stille schweigen; Wir gedencken doch auff den Weinberg einmal unser Collegi- um zu setzen. Anderer Handlung Fünffter Auffzug. Pashur ein Cammer-Herr/ Ahasia, Joram, die Königlichen Prin- tzen. Amri, Nebath, Naboths Söhne. Pas. Daß doch die Könige bey ihrer abso- luten Gewalt durch einen schnöden Un- terthan können gehemmet werden. Der König thut eine rechtmäßige Foderung an des Naboths Weinberg/ die schön- sten conditiones werden vorgeschlagen/ und dennoch soll er mit einem schändli- chen repuls, gleich als mit einer langen Nase davon ziehen. Warum er keine Gewalt brauchen will/ das weiß ich nicht. Unterdessen habe ich den Be- fehl alles in der Güte zu ersuchen/ was möglich ist. Also haben wir Naboths ge- D 5
thun/ wir Baaliten wollen darzu ſtille ſchweigen; Wir gedencken doch auff den Weinberg einmal unſer Collegi- um zu ſetzen. Anderer Handlung Fuͤnffter Auffzug. Pashur ein Cammer-Herr/ Ahaſia, Joram, die Koͤniglichen Prin- tzen. Amri, Nebath, Naboths Soͤhne. Paſ. Daß doch die Koͤnige bey ihrer abſo- luten Gewalt durch einen ſchnoͤden Un- terthan koͤnnen gehemmet werden. Der Koͤnig thut eine rechtmaͤßige Foderung an des Naboths Weinberg/ die ſchoͤn- ſten conditiones weꝛden vorgeſchlagen/ und dennoch ſoll er mit einem ſchaͤndli- chen repuls, gleich als mit einer langen Naſe davon ziehen. Warum er keine Gewalt brauchen will/ das weiß ich nicht. Unterdeſſen habe ich den Be- fehl alles in der Guͤte zu erſuchen/ was moͤglich iſt. Alſo haben wir Naboths ge- D 5
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <sp who="#ARV"> <p><pb facs="#f0245" n="81"/> thun/ wir Baaliten wollen darzu ſtille<lb/> ſchweigen; Wir gedencken doch auff<lb/> den Weinberg einmal unſer <hi rendition="#aq">Collegi-<lb/> um</hi> zu ſetzen.</p> </sp> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Anderer Handlung<lb/> Fuͤnffter Auffzug.</hi> </head><lb/> <stage> <hi rendition="#aq">Pashur</hi> <hi rendition="#fr">ein Cammer-Herr/</hi><lb/> <hi rendition="#aq">Ahaſia, Joram,</hi> <hi rendition="#fr">die Koͤniglichen Prin-<lb/><hi rendition="#et">tzen.</hi></hi><lb/> <hi rendition="#aq">Amri, Nebath,</hi> <hi rendition="#fr">Naboths Soͤhne.</hi><lb/> </stage> <sp who="#PAS"> <speaker>Paſ.</speaker> <p>Daß doch die Koͤnige bey ihrer <hi rendition="#aq">abſo-<lb/> lu</hi>ten Gewalt durch einen ſchnoͤden Un-<lb/> terthan koͤnnen gehemmet werden. Der<lb/> Koͤnig thut eine rechtmaͤßige Foderung<lb/> an des Naboths Weinberg/ die ſchoͤn-<lb/> ſten <hi rendition="#aq">conditiones</hi> weꝛden vorgeſchlagen/<lb/> und dennoch ſoll er mit einem ſchaͤndli-<lb/> chen <hi rendition="#aq">repuls,</hi> gleich als mit einer langen<lb/> Naſe davon ziehen. Warum er keine<lb/> Gewalt brauchen will/ das weiß ich<lb/> nicht. Unterdeſſen habe ich den Be-<lb/> fehl alles in der Guͤte zu erſuchen/ was<lb/> moͤglich iſt. Alſo haben wir Naboths<lb/> <fw place="bottom" type="sig">D 5</fw><fw place="bottom" type="catch">ge-</fw><lb/></p> </sp> </div> </div> </body> </text> </TEI> [81/0245]
thun/ wir Baaliten wollen darzu ſtille
ſchweigen; Wir gedencken doch auff
den Weinberg einmal unſer Collegi-
um zu ſetzen.
Anderer Handlung
Fuͤnffter Auffzug.
Pashur ein Cammer-Herr/
Ahaſia, Joram, die Koͤniglichen Prin-
tzen.
Amri, Nebath, Naboths Soͤhne.
Paſ. Daß doch die Koͤnige bey ihrer abſo-
luten Gewalt durch einen ſchnoͤden Un-
terthan koͤnnen gehemmet werden. Der
Koͤnig thut eine rechtmaͤßige Foderung
an des Naboths Weinberg/ die ſchoͤn-
ſten conditiones weꝛden vorgeſchlagen/
und dennoch ſoll er mit einem ſchaͤndli-
chen repuls, gleich als mit einer langen
Naſe davon ziehen. Warum er keine
Gewalt brauchen will/ das weiß ich
nicht. Unterdeſſen habe ich den Be-
fehl alles in der Guͤte zu erſuchen/ was
moͤglich iſt. Alſo haben wir Naboths
ge-
D 5
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |