Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.CX. Wir können nicht allemal CXI. Denn auff Universitäten gend
CX. Wir koͤnnen nicht allemal CXI. Denn auff Univerſitaͤten gend
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0110"/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">CX.</hi> </head> <p>Wir koͤnnen nicht allemal<lb/> Comoͤdien halten: Doch vielmal<lb/> koͤnnen wir etliche Geſpraͤche ler-<lb/> nen/ und <hi rendition="#aq">præſenti</hi>ren laſſen; Dan-<lb/> nenhero wird es unverboten ſeyn/<lb/> wenn bißweilen etliche <hi rendition="#aq">Colloqvia,</hi><lb/> an ſtatt der alten und <hi rendition="#aq">pedanti</hi>ſchen<lb/> Reden vorgeſchrieben werden.<lb/> Vornemlich moͤchte dieſes einen<lb/> herrlichen <hi rendition="#aq">effect</hi> haben/ bey der<lb/> Jugend/ die ſich auſſer den <hi rendition="#aq">Uni-<lb/> verſi</hi>taͤten ſoll ziehen/ gleichwol a-<lb/> ber auff dieſelbe Mode gewehnen<lb/> laſſen.</p> </div><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#aq">CXI.</hi> </head> <p>Denn auff <hi rendition="#aq">Univerſi</hi>taͤten<lb/> koͤmmt ein Menſch nicht fort/ der<lb/> ſich im <hi rendition="#aq">diſputi</hi>ren mit ſeinem<lb/> Mundwercke nicht helffen kan.<lb/> Und doch iſt es auff Schulen uͤber<lb/> die maſſen ſchwer/ wenn ein junger<lb/> Kerl was <hi rendition="#aq">practicables</hi> hierinn ler-<lb/> nen ſoll. Offt haben ſie einen<lb/><hi rendition="#aq">Præceptor,</hi> der ſich in ſeiner Ju-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">gend</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [0110]
CX. Wir koͤnnen nicht allemal
Comoͤdien halten: Doch vielmal
koͤnnen wir etliche Geſpraͤche ler-
nen/ und præſentiren laſſen; Dan-
nenhero wird es unverboten ſeyn/
wenn bißweilen etliche Colloqvia,
an ſtatt der alten und pedantiſchen
Reden vorgeſchrieben werden.
Vornemlich moͤchte dieſes einen
herrlichen effect haben/ bey der
Jugend/ die ſich auſſer den Uni-
verſitaͤten ſoll ziehen/ gleichwol a-
ber auff dieſelbe Mode gewehnen
laſſen.
CXI. Denn auff Univerſitaͤten
koͤmmt ein Menſch nicht fort/ der
ſich im diſputiren mit ſeinem
Mundwercke nicht helffen kan.
Und doch iſt es auff Schulen uͤber
die maſſen ſchwer/ wenn ein junger
Kerl was practicables hierinn ler-
nen ſoll. Offt haben ſie einen
Præceptor, der ſich in ſeiner Ju-
gend
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |