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Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693.

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Fünffter Handlung
Dritter Auffzug.
Vocale der Fabullen bekandte Weib.
Blanca ihre Tochter.
Bl. Ach liebste Frau Mutter schimpfft
mich doch nicht!
Voc. Du liebes Kind/ wer wird dich
schimpffen? Du schimpffest vielmehr
deine leibliche Mutter/ daß du ihren
Rath so liederlich verachten wilst.
Bl. Jch bin eine Jungfer/ was sol ich denn
unter den Weibern machen?
Voc. Du bist mit vor das Gericht citirt:
Nun mustu dich zu einer Part schlagen.
Sol ich dich etwan unter die Jung-Ge-
sellen verstecken? Ach mein Kind bleib
da/ bey den Weibern wirstu nichts bö-
ses lernen. Wenn alle Männer das
wüsten/ was wir manchmal reden/ sie
schrieben grosse Bücher davon/ und
mahlten wol gar Kupffer-Stiche dar-
zu.
Bl. Jch weiß aber nicht/ was ich sprechen
sol.

Voc.
Fuͤnffter Handlung
Dritter Auffzug.
Vocale der Fabullen bekandte Weib.
Blanca ihre Tochter.
Bl. Ach liebſte Frau Mutter ſchimpfft
mich doch nicht!
Voc. Du liebes Kind/ wer wird dich
ſchimpffen? Du ſchimpffeſt vielmehr
deine leibliche Mutter/ daß du ihren
Rath ſo liederlich verachten wilſt.
Bl. Jch bin eine Jungfer/ was ſol ich denn
unter den Weibern machen?
Voc. Du biſt mit vor das Gericht citirt:
Nun muſtu dich zu einer Part ſchlagen.
Sol ich dich etwan unter die Jung-Ge-
ſellen verſtecken? Ach mein Kind bleib
da/ bey den Weibern wirſtu nichts boͤ-
ſes lernen. Wenn alle Maͤnner das
wuͤſten/ was wir manchmal reden/ ſie
ſchrieben groſſe Buͤcher davon/ und
mahlten wol gar Kupffer-Stiche dar-
zu.
Bl. Jch weiß aber nicht/ was ich ſprechen
ſol.

Voc.
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[875/1043] Fuͤnffter Handlung Dritter Auffzug. Vocale der Fabullen bekandte Weib. Blanca ihre Tochter. Bl. Ach liebſte Frau Mutter ſchimpfft mich doch nicht! Voc. Du liebes Kind/ wer wird dich ſchimpffen? Du ſchimpffeſt vielmehr deine leibliche Mutter/ daß du ihren Rath ſo liederlich verachten wilſt. Bl. Jch bin eine Jungfer/ was ſol ich denn unter den Weibern machen? Voc. Du biſt mit vor das Gericht citirt: Nun muſtu dich zu einer Part ſchlagen. Sol ich dich etwan unter die Jung-Ge- ſellen verſtecken? Ach mein Kind bleib da/ bey den Weibern wirſtu nichts boͤ- ſes lernen. Wenn alle Maͤnner das wuͤſten/ was wir manchmal reden/ ſie ſchrieben groſſe Buͤcher davon/ und mahlten wol gar Kupffer-Stiche dar- zu. Bl. Jch weiß aber nicht/ was ich ſprechen ſol. Voc.

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Zitationshilfe: Weise, Christian: Der freymüthige und höfliche Redner. Leipzig, 1693, S. 875. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_redner_1693/1043>, abgerufen am 21.11.2024.