Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
CAP. XIX. GElanor gieng also auch vom Fenster hin- sagte
CAP. XIX. GElanor gieng alſo auch vom Fenſter hin- ſagte
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ihn auß dem Gedraͤnge heraußgeriſſen/ und
mit ſich in das Wirthshaus zur’Apfelkammer
gefuͤhret hātte. Gelanor ſagte hierauff/ er
haͤtte nur gemeint/ es waͤren ſolche Schnap-
haͤne in groſſen Staͤdten anzutreffen. Da
habe er ſich offt verwundert/ warum ein Men-
ſche ſeinem eigenem Gluͤcke ſo feind ſey/ daß er
ſich dem Beutelſchneider-Leben ſo unbeſonnen
ergeben koͤnne. Bey einem Herrn wolle man-
cher nicht ein loſes Wort einfreſſen/ da er doch
alle Befoͤrderung von ihm zu gewarten haͤt-
te; hingegen lieſſe er ſich hernach die Bauern
lahm und ungeſund pruͤgeln/ und muͤſte wohl
darzu gewaͤrtig ſeyn/ daß er mit einem gnaͤdi-
gen Staupbeſen zum uͤberfluß bedacht wuͤrde:
Der Wirth kehrte ſich weg/ und ſtellte ſich als
waͤre im Hauſe etwas zu befehlen/ denn er hat-
te auch einen Vetter/ der zu Hamburg auf dem
Kack etliche Ballette getantzt hatte.
CAP. XIX.
GElanor gieng alſo auch vom Fenſter hin-
weg und gieng hinunter in das Haus/ da
ſtund der Hausknecht und weinte bittere Zaͤh-
ren/ Eurylas, der dabey war/ fragte was ihm
zu Leide geſchehen waͤre. Ach ihr Herren/
ſagte
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