Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.Sint Moecenates non deerunt, Flacce, Marones, hielten grosse Herren viel von gelehrten Leu- CAP. XVI. NUn war Gelanor so attent gewesen/ daß Was? G vij
Sint Mœcenates non deerunt, Flacce, Marones, hielten groſſe Herren viel von gelehrten Leu- CAP. XVI. NUn war Gelanor ſo attent geweſen/ daß Was? G vij
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Sint Mœcenates non deerunt, Flacce,
Marones,
hielten groſſe Herren viel von gelehrten Leu-
ten/ ſo wuͤrden ſich die Ingenia wohl ſelber
treiben/ wenn ſie ihren rechtſchaffenen Nutz
vor Augen haͤtten. Jetzt da mancher zehen
mahl beſſer fort koͤm̃t/ der nichts ſtudirt hat/
kan man es dem hundertſten nicht einbilden/
daß die Gelehrſamkeit ſelbſt ihr beſter Lohn/
und ihre reicheſte Vergeltung ſey. Hiermit
gingen ſie von einander/ und hatte das Ge-
ſpraͤch ein Ende.
CAP. XVI.
NUn war Gelanor ſo attent geweſen/ daß
er nicht in Acht genommen/ was unter-
deſſen vor eine Luſt vorgangen/ deren Eurylas
und Florindo wohl genoſſen hatten. Dann
als dieſe beyde in der Tafel-Stube ſich befan-
den/ und durch das Fenſter die Leute auf der
Gaſſe betrachteten/ hoͤreten ſie ein groß Ge-
ſchrey im Hauſe. Sie lieffen zu/ und ſahen
einen Kerln/ der ſich ſtellte! als wenn er ra-
ſend waͤre. Wo iſt der Hund/ ſchrye er/ gebt
ihn her/ ich will ihn in tauſend Stuͤcke zer-
hauen/ die Ameiſſen ſollen ihn wegtragen.
Was?
G vij
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