Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
CAP. XI. DJe andern stimmeten mit ein/ und wo- Hooch geneugter und Follkom- men liebender Freund. Daß seine sich-so plötzlich fergnügenwollen- zende
CAP. XI. DJe andern ſtimmeten mit ein/ und wo- Hooch geneugter und Follkom- men liebender Freund. Daß ſeine ſich-ſo ploͤtzlich fergnuͤgenwollen- zende
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gehoͤrt; ihr ſollet die Gaſtwirth/ und Wein-
ſchencken beſſer erfreuen.
CAP. XI.
DJe andern ſtimmeten mit ein/ und wo-
fern die alten Aberglauben noch kraͤff-
tig ſind/ ſo iſt kein Zweifel/ die Ohren muͤſſen
dem ehrlichen Stuͤmper wol geklungẽ haben.
Jn dem ſie nun in dem Geſpraͤche begriffen
waren/ kam ein Kerl/ und fragte ob ein Herr
unter dem Hauffen einen Schreiber beduͤrffte.
Gelanor, dem es an ſolcher Auffwartung ſchon
offt gemangelt hatte/ nahm ihn mit auf ſeine
Stube/ und ſagte/ er ſolte ihm zur Probe einen
Brieff ſchreiben (denn er war mehr als ein
Copiſte) darinn er einen guten Freund com-
plimentirte/ der unlaͤngſt haͤtte Hochzeit ge-
halten; Mit Bitte ſein auſſenbleiben zuent-
ſchuldigen/ und mit einem wenigen Hochzeit-
Geſchencke vorlieb zunehmen. Nun war der
Schreiber geſchwind uͤber das Dintenfaß
her/ und ſetzte folgenden wunderſchoͤnen Brieff
innerhalb ſechs Viertelſtunden auf.
Hooch geneugter und Follkom-
men liebender Freund.
Daß ſeine ſich-ſo ploͤtzlich fergnuͤgenwollen-
de Jugend/ in das luͤſtrende und augenreiz-
zende
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Zitationshilfe: | Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weise_ertznarren_1672/119>, abgerufen am 23.02.2025. |