Weise, Christian: Die drey ärgsten Ertz-Narren. 2. Aufl. 1673.
Seine getreue Dienerin Amaryllis. Jn Warheit sagte Florindo, mit diesem Der andre Brieff. Mein Herr/ etc. SO offt ich seine Hand erblicke/ so offt leb
Seine getreue Dienerin Amaryllis. Jn Warheit ſagte Florindo, mit dieſem Der andre Brieff. Mein Herr/ ꝛc. SO offt ich ſeine Hand erblicke/ ſo offt leb
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ſchaffen ſeyn/ welche ſich dermahl eins ſeiner
Affection werde zu ruͤhmen haben. Jch ver-
bleibe inzwiſchen in den Schrancken meiner
Demuth/ und verwundere mich uͤber die Tu-
genden/ welche ich nicht verdienen kan. Und
zwar diß alles in Qvalitaͤt.
Seine
getreue Dienerin
Amaryllis.
Jn Warheit ſagte Florindo, mit dieſem
Frauenzimmer moͤchte ich ſelbſt Brieffe wech-
ſeln/ ſo gar zierlich und kurtz kan ſie ein Com-
plimentgen abſtechen/ alſo daß man weder ihre
Hoͤflichkeit tadeln/ noch auß ihrer Freymuͤtig-
keit einige Liebe oͤffentlich ſchlieſſen kan.
Der andre Brieff.
Mein Herr/ ꝛc.
SO offt ich ſeine Hand erblicke/ ſo offt
muß ich mich uͤber meine Gebrechligkeit
betruͤben/ welche mir nicht zulaͤſt/ daß ich ſeinen
Lobes-Erhebungen ſtatt geben kan. Und in
Warheit/ ich zweifle offt/ ob der Brieff eben
mich angehe/ und ob nicht eine andere mich ei-
nes unbilligen Raubes beſchuldigen werde/
welche dieſe angenehme Zeilen mit beſſerem
Rechte ſolte geleſen haben. Geſchicht diß/ ſo
leb
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