Weigel, Erhard: Arithmetische Beschreibung der Moral-Weißheit von Personen und Sachen Worauf das gemeine Wesen bestehet. Jena, 1674.Capitel. Von den Elementen der Affter-Welt. §. 16. Wie man nun sagt daß jedes vermischte Corpus aus Das Zwölffte Capitel. Von den Elementen der Affter- Welt. §. 1. ALlhier in der Moralischen Welt/ stracks bey Anfang an ihren E- Wiewol/ wann jeder bey zeiten von seinem auch natürlichen Zu- §. 2. Unterdessen weil die wenigsten sich recht besinnen/ so gehet offt-
Capitel. Von den Elementen der Affter-Welt. §. 16. Wie man nun ſagt daß jedes vermiſchte Corpus aus Das Zwoͤlffte Capitel. Von den Elementen der Affter- Welt. §. 1. ALlhier in der Moraliſchen Welt/ ſtracks bey Anfang an ihren E- Wiewol/ wann jeder bey zeiten von ſeinem auch natuͤrlichen Zu- §. 2. Unterdeſſen weil die wenigſten ſich recht beſinnen/ ſo gehet offt-
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Capitel. Von den Elementen der Affter-Welt.
§. 16. Wie man nun ſagt daß jedes vermiſchte Corpus aus
vier Elementen/ aus Feuer/ Waſſer/ Lufft und Erdreich beſtehe; ſo kan
man auch ſagen/ daß eine jede Republiq beſtehe aus Europæiſcher/ A-
ſiatiſcher/ Africaniſcher und Americaniſcher Art Leuthen/ das iſt/
aus viererley Arten/ deren jede vornemlich und meiſtentheils bey einer
aus erzehlten Republiquen in den vier Theilen der Welt/ als ein Uber-
ſchuß/ und zum voraus/ anzutreffen iſt. Und auff dieſe Weiſe kan auch
die Moral-Weißheit der Phyſic einiges Beyſpiel geben.
Das Zwoͤlffte Capitel.
Von den Elementen der Affter-
Welt.
§. 1.
ALlhier in der Moraliſchen Welt/ ſtracks bey Anfang an ihren E-
lementen/ begibt ſich etwas/ dergleichen in der natuͤrlichen Welt
nicht zuſpuͤren/ welches jener einen groſſen Stoß thut/ daß ſie bey
der ſchoͤnen Proportion gegen dieſer nicht bleiben mag. Dann die rechte
natuͤrliche Welt hat allein Gott geſchaffen/ der alles wohl einrichten
kan; die Moraliſche muͤſſen die Menſchen/ zwar auff Gottes Einſe-
tzung und Befehl/ dennoch ihren eigenen Verſtand nach/ ſo gut ſie
koͤnnen/ zuſammen ſetzen: und zwar aus einer Materie/ welche ihres
freyen Willens wegen/ nicht allezeit alſo/ wie die undurchdringbaren
Coͤrperlein/ ſteiff und feſt zuſammen haͤlt/ und in dem Geſchicke bleibet/
nemlich aus denen bißweilen muthwilligen Menſchen.
Wiewol/ wann jeder bey zeiten von ſeinem auch natuͤrlichen Zu-
ſtand ſattſam informiret wuͤrde/ daß er ſich recht bedencken koͤnte/ dar-
neben auch ſeine Ingenuitaͤt/ Ehrligkeit und Auffrichtigkeit ſo feſt als
dero Beyſpiel/ der Coͤrperlein Undurchdringligkeit und Impenetra-
bilitaͤt/ ſeyn lieſſe/ (dahin das Wort Veſt/ Ehrnveſt/ bey denen
Titelen zielet) ſo wuͤrden ſie zweifels frey ſo feſt als jene ſich zu einer wol-
eingerichteten und niemahls ſo ſehr verwirrlichen Welt zuſammen bin-
den laſſen.
§. 2. Unterdeſſen weil die wenigſten ſich recht beſinnen/ ſo gehet
offt-
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