Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849.I. Schlesien.
Gewiß! Vater Homer, der weißbärtige, griechische Barde würde nicht den edlen Odüsseus, nein, er würde den edlen Ritter Schnapphahnski besungen haben, wenn Vater Homer nicht zufällig in einer Zeit gelebt hätte, wo man weder Klavier spielte, noch Manilla-Cigarren rauchte, wo man weder an Berlin noch an Don Carlos dachte. Homer ist todt. Ich lebe. Das letztere freut mich am meisten. Was Homer nicht thun konnte: ich thue es. Homer besang den Odüsseus, - ich verherrliche den Ritter Schnapphahnski. I. Schlesien.
Gewiß! Vater Homer, der weißbärtige, griechische Barde würde nicht den edlen Odüsseus, nein, er würde den edlen Ritter Schnapphahnski besungen haben, wenn Vater Homer nicht zufällig in einer Zeit gelebt hätte, wo man weder Klavier spielte, noch Manilla-Cigarren rauchte, wo man weder an Berlin noch an Don Carlos dachte. Homer ist todt. Ich lebe. Das letztere freut mich am meisten. Was Homer nicht thun konnte: ich thue es. Homer besang den Odüsseus, – ich verherrliche den Ritter Schnapphahnski. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0021" n="15"/> <div n="2"> <head>I.</head><lb/> <head>Schlesien.</head><lb/> <epigraph> <lg type="poem"> <l>Sage mir, Muse, die Thaten des vielgewanderten Mannes,</l><lb/> <l>Welcher so weit geirrt, nachdem aus Berlin man verbannt ihn;</l><lb/> <l>Vieler Menschen Städte geseh’n und Sitte gelernt hat,</l><lb/> <l>Auch bei Don Carlos so viel’ unnennbare Leiden erduldet.</l><lb/> </lg> </epigraph> <p><hi rendition="#in">G</hi>ewiß! Vater Homer, der weißbärtige, griechische Barde würde nicht den edlen Odüsseus, nein, er würde den edlen Ritter Schnapphahnski besungen haben, wenn Vater Homer nicht zufällig in einer Zeit gelebt hätte, wo man weder Klavier spielte, noch Manilla-Cigarren rauchte, wo man weder an Berlin noch an Don Carlos dachte.</p> <p>Homer ist todt. Ich lebe. Das letztere freut mich am meisten. Was Homer nicht thun konnte: ich thue es. Homer besang den Odüsseus, – ich verherrliche den Ritter Schnapphahnski.</p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [15/0021]
I.
Schlesien.
Sage mir, Muse, die Thaten des vielgewanderten Mannes,
Welcher so weit geirrt, nachdem aus Berlin man verbannt ihn;
Vieler Menschen Städte geseh’n und Sitte gelernt hat,
Auch bei Don Carlos so viel’ unnennbare Leiden erduldet.
Gewiß! Vater Homer, der weißbärtige, griechische Barde würde nicht den edlen Odüsseus, nein, er würde den edlen Ritter Schnapphahnski besungen haben, wenn Vater Homer nicht zufällig in einer Zeit gelebt hätte, wo man weder Klavier spielte, noch Manilla-Cigarren rauchte, wo man weder an Berlin noch an Don Carlos dachte.
Homer ist todt. Ich lebe. Das letztere freut mich am meisten. Was Homer nicht thun konnte: ich thue es. Homer besang den Odüsseus, – ich verherrliche den Ritter Schnapphahnski.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … Wikisource: Bereitstellung der Texttranskription und Auszeichnung in Wikisource-Syntax.
(2013-01-04T15:10:31Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme aus Wikisource entsprechen muss.
Universitätsbibliothek Frankfurt am Main: Bereitstellung der Bilddigitalisate
(2013-01-04T15:10:31Z)
Wikimedia Commons: Bereitstellung der Bilddigitalisate (Faksimile 0150)
(2013-01-04T15:10:31Z)
Frank Wiegand: Konvertierung von Wikisource-Markup nach XML/TEI gemäß DTA-Basisformat.
(2013-01-04T15:10:31Z)
Weitere Informationen:Anmerkungen zur Transkription:
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |