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Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849.

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XVII.
Der Ritter und die Herzogin.

Der Ritter stand vor der Herzogin, und zierlich bog er sich hinab, ihre Hand zu küssen. Der Handkuß ist die beste Ouvertüre zu dem Gespräch mit einer Dame. Die Adligen kultiviren den Handkuß - wir Bürgerlichen höchstens die Kußhand. Die Adligen haben den Handkuß vor uns voraus; es giebt nichts passenderes und graziöseres als einer schönen Dame passend und graziös die Hand zu küssen. Während sich die Dame majestätisch emporrichtet und den Kopf in den seeligen Nacken wirft, daß die kohlschwarzen Locken wie verliebte Schlangen um den alabasternen Hals flattern: beugt der Ritter seinen unterthänigen Rücken und drückt den Kuß auf die zierliche, souveräne Rechte, höfliche Grüße winselnd, süße Betheuerungen und galante Lügen. Giebt es etwas liebenswürdigeres als den Handkuß? Wenn man mit der Hand anfängt, wer weiß, wo man aufhört!

XVII.
Der Ritter und die Herzogin.

Der Ritter stand vor der Herzogin, und zierlich bog er sich hinab, ihre Hand zu küssen. Der Handkuß ist die beste Ouvertüre zu dem Gespräch mit einer Dame. Die Adligen kultiviren den Handkuß – wir Bürgerlichen höchstens die Kußhand. Die Adligen haben den Handkuß vor uns voraus; es giebt nichts passenderes und graziöseres als einer schönen Dame passend und graziös die Hand zu küssen. Während sich die Dame majestätisch emporrichtet und den Kopf in den seeligen Nacken wirft, daß die kohlschwarzen Locken wie verliebte Schlangen um den alabasternen Hals flattern: beugt der Ritter seinen unterthänigen Rücken und drückt den Kuß auf die zierliche, souveräne Rechte, höfliche Grüße winselnd, süße Betheuerungen und galante Lügen. Giebt es etwas liebenswürdigeres als den Handkuß? Wenn man mit der Hand anfängt, wer weiß, wo man aufhört!

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[191/0197] XVII. Der Ritter und die Herzogin. Der Ritter stand vor der Herzogin, und zierlich bog er sich hinab, ihre Hand zu küssen. Der Handkuß ist die beste Ouvertüre zu dem Gespräch mit einer Dame. Die Adligen kultiviren den Handkuß – wir Bürgerlichen höchstens die Kußhand. Die Adligen haben den Handkuß vor uns voraus; es giebt nichts passenderes und graziöseres als einer schönen Dame passend und graziös die Hand zu küssen. Während sich die Dame majestätisch emporrichtet und den Kopf in den seeligen Nacken wirft, daß die kohlschwarzen Locken wie verliebte Schlangen um den alabasternen Hals flattern: beugt der Ritter seinen unterthänigen Rücken und drückt den Kuß auf die zierliche, souveräne Rechte, höfliche Grüße winselnd, süße Betheuerungen und galante Lügen. Giebt es etwas liebenswürdigeres als den Handkuß? Wenn man mit der Hand anfängt, wer weiß, wo man aufhört!

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Zitationshilfe: Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849, S. 191. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weerth_schnapphahnski_1849/197>, abgerufen am 21.11.2024.