Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849.XIII. Der Professor. Ritter Schnapphahnski war in demselben Falle wie Professor N in Berlin - - es stand ihm etwas ganz Außerordentliches bevor. Doch erzählen wir zuerst die Geschichte des Professors. Der Herr Professor war krank. Er ließ den Doktor kommen. Der Doktor kam. Arzt und Professor standen einander gegenüber. Der Erstere mit jenem heidnisch frohen Lächeln, welches den meisten Medicinern eigenthümlich ist; der Professor: lang, dürr, einer ausgetrunkenen Flasche ähnlich, mit sehr miserablem Antlitz. ""Doktor, ich bin krank -"" begann der Professor. "Das freut mich -" erwiederte der Doktor. ""Ich glaube, ich habe die Schwindsucht, Doktor. -"" "Sehr leicht möglich, Herr Professor -" ""Nicht wahr, ich bin sehr krank?"" "Lassen Sie mich Ihren Puls fühlen -" XIII. Der Professor. Ritter Schnapphahnski war in demselben Falle wie Professor N in Berlin – – es stand ihm etwas ganz Außerordentliches bevor. Doch erzählen wir zuerst die Geschichte des Professors. Der Herr Professor war krank. Er ließ den Doktor kommen. Der Doktor kam. Arzt und Professor standen einander gegenüber. Der Erstere mit jenem heidnisch frohen Lächeln, welches den meisten Medicinern eigenthümlich ist; der Professor: lang, dürr, einer ausgetrunkenen Flasche ähnlich, mit sehr miserablem Antlitz. „„Doktor, ich bin krank –““ begann der Professor. „Das freut mich –“ erwiederte der Doktor. „„Ich glaube, ich habe die Schwindsucht, Doktor. –““ „Sehr leicht möglich, Herr Professor –“ „„Nicht wahr, ich bin sehr krank?““ „Lassen Sie mich Ihren Puls fühlen –“ <TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0160" n="154"/> <div n="2"> <head>XIII.</head><lb/> <head>Der Professor.</head><lb/> <p>Ritter Schnapphahnski war in demselben Falle wie Professor N in Berlin – – es stand ihm etwas ganz Außerordentliches bevor. Doch erzählen wir zuerst die Geschichte des Professors.</p> <p>Der Herr Professor war krank. Er ließ den Doktor kommen. Der Doktor kam. Arzt und Professor standen einander gegenüber. Der Erstere mit jenem heidnisch frohen Lächeln, welches den meisten Medicinern eigenthümlich ist; der Professor: lang, dürr, einer ausgetrunkenen Flasche ähnlich, mit sehr miserablem Antlitz.</p> <p>„„Doktor, ich bin krank –““ begann der Professor.</p> <p>„Das freut mich –“ erwiederte der Doktor.</p> <p>„„Ich glaube, ich habe die Schwindsucht, Doktor. –““</p> <p>„Sehr leicht möglich, Herr Professor –“</p> <p>„„Nicht wahr, ich bin sehr krank?““</p> <p>„Lassen Sie mich Ihren Puls fühlen –“</p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [154/0160]
XIII.
Der Professor.
Ritter Schnapphahnski war in demselben Falle wie Professor N in Berlin – – es stand ihm etwas ganz Außerordentliches bevor. Doch erzählen wir zuerst die Geschichte des Professors.
Der Herr Professor war krank. Er ließ den Doktor kommen. Der Doktor kam. Arzt und Professor standen einander gegenüber. Der Erstere mit jenem heidnisch frohen Lächeln, welches den meisten Medicinern eigenthümlich ist; der Professor: lang, dürr, einer ausgetrunkenen Flasche ähnlich, mit sehr miserablem Antlitz.
„„Doktor, ich bin krank –““ begann der Professor.
„Das freut mich –“ erwiederte der Doktor.
„„Ich glaube, ich habe die Schwindsucht, Doktor. –““
„Sehr leicht möglich, Herr Professor –“
„„Nicht wahr, ich bin sehr krank?““
„Lassen Sie mich Ihren Puls fühlen –“
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Zitationshilfe: | Weerth, Georg: Leben und Thaten des berühmten Ritters Schnapphahnski. Hamburg, 1849, S. 154. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weerth_schnapphahnski_1849/160>, abgerufen am 22.02.2025. |