Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 2. Stuttgart, 1619.

Bild:
<< vorherige Seite
Das ander Buch.


18.
Amors Woh-
nung.
AMor/ der allsigende Got/
Von hochmuht einmahl überwun-
den/
Rhümet sich den Göttern zu spot/
Das Sie all Jhm allein verbunden.
Sie endlich (vnd billich) zumahl
Ab dises kinds frech heit verdrossen/
Haben jhn auß des himels sahl
Verjaget vnd gantz auß geschlossen.
Also ist Er/ folgend dem glantz/
Jn meiner Myrten augen kommen/
Da Er auß so bequemer schantz
Sich zu rechen jhm fürgenommen.
Aber dises orts lieblichkeit
Hat Jhn alsbald so sehr besessen/
Das Er alle rach gihrigkeit/
Götter vnd himel gar vergessen.
19. Ab-
Das ander Buch.


18.
Amors Woh-
nung.
AMor/ der allſigende Got/
Von hochmuht einmahl uͤberwun-
den/
Rhuͤmet ſich den Goͤttern zu ſpot/
Das Sie all Jhm allein verbunden.
Sie endlich (vnd billich) zumahl
Ab diſes kinds frech heit verdroſſen/
Haben jhn auß des himels ſahl
Verjaget vnd gantz auß geſchloſſen.
Alſo iſt Er/ folgend dem glantz/
Jn meiner Myrten augen kommen/
Da Er auß ſo bequemer ſchantz
Sich zu rechen jhm fuͤrgenommen.
Aber diſes orts lieblichkeit
Hat Jhn alsbald ſo ſehr beſeſſen/
Das Er alle rach gihrigkeit/
Goͤtter vnd himel gar vergeſſen.
19. Ab-
<TEI>
  <text>
    <body>
      <pb facs="#f0084" n="80"/>
      <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das ander Buch.</hi> </fw><lb/>
      <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/>
      <div n="1">
        <head> <hi rendition="#b">18.</hi> </head><lb/>
        <div n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Amors Woh-<lb/>
nung.</hi> </head><lb/>
          <lg n="1">
            <l><hi rendition="#in">A</hi>Mor/ der all&#x017F;igende Got/</l><lb/>
            <l>Von hochmuht einmahl u&#x0364;berwun-</l><lb/>
            <l>den/</l><lb/>
            <l>Rhu&#x0364;met &#x017F;ich den Go&#x0364;ttern zu &#x017F;pot/</l><lb/>
            <l>Das Sie all Jhm allein verbunden.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="2">
            <l>Sie endlich (vnd billich) zumahl</l><lb/>
            <l>Ab di&#x017F;es kinds frech heit verdro&#x017F;&#x017F;en/</l><lb/>
            <l>Haben jhn auß des himels &#x017F;ahl</l><lb/>
            <l>Verjaget vnd gantz auß ge&#x017F;chlo&#x017F;&#x017F;en.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="3">
            <l>Al&#x017F;o i&#x017F;t Er/ folgend dem glantz/</l><lb/>
            <l>Jn meiner Myrten augen kommen/</l><lb/>
            <l>Da Er auß &#x017F;o bequemer &#x017F;chantz</l><lb/>
            <l>Sich zu rechen jhm fu&#x0364;rgenommen.</l>
          </lg><lb/>
          <lg n="4">
            <l>Aber di&#x017F;es orts lieblichkeit</l><lb/>
            <l>Hat Jhn alsbald &#x017F;o &#x017F;ehr be&#x017F;e&#x017F;&#x017F;en/</l><lb/>
            <l>Das Er alle rach gihrigkeit/</l><lb/>
            <l>Go&#x0364;tter vnd himel gar verge&#x017F;&#x017F;en.</l>
          </lg>
        </div>
      </div><lb/>
      <fw place="bottom" type="catch"> <hi rendition="#b">19. Ab-</hi> </fw><lb/>
    </body>
  </text>
</TEI>
[80/0084] Das ander Buch. 18. Amors Woh- nung. AMor/ der allſigende Got/ Von hochmuht einmahl uͤberwun- den/ Rhuͤmet ſich den Goͤttern zu ſpot/ Das Sie all Jhm allein verbunden. Sie endlich (vnd billich) zumahl Ab diſes kinds frech heit verdroſſen/ Haben jhn auß des himels ſahl Verjaget vnd gantz auß geſchloſſen. Alſo iſt Er/ folgend dem glantz/ Jn meiner Myrten augen kommen/ Da Er auß ſo bequemer ſchantz Sich zu rechen jhm fuͤrgenommen. Aber diſes orts lieblichkeit Hat Jhn alsbald ſo ſehr beſeſſen/ Das Er alle rach gihrigkeit/ Goͤtter vnd himel gar vergeſſen. 19. Ab-

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_oden02_1619
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_oden02_1619/84
Zitationshilfe: Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 2. Stuttgart, 1619, S. 80. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_oden02_1619/84>, abgerufen am 30.12.2024.