Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 1. Stuttgart, 1618.Das erste Buch. Sein hertz so khün vnd groß/ Vnd der frombkeit ergeben/ Versichert Vns forchtloß Jn seinem schutz zuleben. O wie fro muß die Fürstin sein/ Deren augen sein hertz versehren! Vnd die durch jhren süssen schein Jhr/ sein/ vnd vnser frewd vermehren! Die Wirtembergische Nymfen. O wie groß ist der lust Welchen Er nu empfindet! Weil ein so schöne brust Die lieb in jhm anzindet. Dan der Schönheit Göttin kan nicht Sovil schönheit für augen bringen/ Als diser Fürstin angesicht/ Deren preiß alle Nymfen singen. Jn jhrem krausen haar Die Sehlen sich verfliegen; Jhre blick scharpf vnd klar Das hertz lieblich betriegen; Jhre augen/ als ein gestirn/ Mit ehr die anschawer durchtringen; Zucht
Das erſte Buch. Sein hertz ſo khuͤn vnd groß/ Vnd der frombkeit ergeben/ Verſichert Vns forchtloß Jn ſeinem ſchutz zuleben. O wie fro muß die Fuͤrſtin ſein/ Deren augen ſein hertz verſehren! Vnd die durch jhren ſuͤſſen ſchein Jhr/ ſein/ vnd vnſer frewd vermehren! Die Wirtembergiſche Nymfen. O wie groß iſt der luſt Welchen Er nu empfindet! Weil ein ſo ſchoͤne bruſt Die lieb in jhm anzindet. Dan der Schoͤnheit Goͤttin kan nicht Sovil ſchoͤnheit fuͤr augen bringen/ Als diſer Fuͤrſtin angeſicht/ Deren preiß alle Nymfen ſingen. Jn jhrem krauſen haar Die Sehlen ſich verfliegen; Jhre blick ſcharpf vnd klar Das hertz lieblich betriegen; Jhre augen/ als ein geſtirn/ Mit ehr die anſchawer durchtringen; Zucht
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Das erſte Buch.
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Jn ſeinem ſchutz zuleben.
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Deren augen ſein hertz verſehren!
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Jhr/ ſein/ vnd vnſer frewd vermehren!
Die Wirtembergiſche Nymfen.
O wie groß iſt der luſt
Welchen Er nu empfindet!
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Die lieb in jhm anzindet.
Dan der Schoͤnheit Goͤttin kan nicht
Sovil ſchoͤnheit fuͤr augen bringen/
Als diſer Fuͤrſtin angeſicht/
Deren preiß alle Nymfen ſingen.
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Die Sehlen ſich verfliegen;
Jhre blick ſcharpf vnd klar
Das hertz lieblich betriegen;
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Zitationshilfe: | Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 1. Stuttgart, 1618, S. 38. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_oden01_1618/42>, abgerufen am 22.02.2025. |