Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 1. Stuttgart, 1618.

Bild:
<< vorherige Seite
Das erste Buch.
Niemand dan mich wolt erlaben;
War ich so seelig vnd reich/
Das ich König in Franckreich
Zusein nicht gewünscht wolt haben.
S.
Als lang ich dir so lieb war/
Das meine gelb-krause haar
Dich allein hielten gefangen;
Kont mich meinen süssen stand
Nicht mit der Cron Engelland
Zuvertauschen je verlangen.
Ph.
All mein glück war/ das ich sah/
Wie dir nichts bessers geschah/
Dan dich hertzlich vmb zufangen;
Vnd das kein liebers halßband
Dan meine arm mit wolstand
Vmb deinen halß konte hangen.
S.
All mein glück war/ das ich wußt/
Das dein hertz in keiner brust/
Dan in der meinen losieret;
Biß ich jetz (gleich wol spaht) spühr/
Daß die schwartze Phillis mir
Solches listiglich entführet.
Wie
Das erſte Buch.
Niemand dan mich wolt erlaben;
War ich ſo ſeelig vnd reich/
Das ich Koͤnig in Franckreich
Zuſein nicht gewuͤnſcht wolt haben.
S.
Als lang ich dir ſo lieb war/
Das meine gelb-krauſe haar
Dich allein hielten gefangen;
Kont mich meinen ſuͤſſen ſtand
Nicht mit der Cron Engelland
Zuvertauſchen je verlangen.
Φ.
All mein gluͤck war/ das ich ſah/
Wie dir nichts beſſers geſchah/
Dan dich hertzlich vmb zufangen;
Vnd das kein liebers halßband
Dan meine arm mit wolſtand
Vmb deinen halß konte hangen.
S.
All mein gluͤck war/ das ich wußt/
Das dein hertz in keiner bruſt/
Dan in der meinen loſieret;
Biß ich jetz (gleich wol ſpaht) ſpuͤhr/
Daß die ſchwartze Phillis mir
Solches liſtiglich entfuͤhret.
Wie
<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div n="2">
          <div n="3">
            <lg type="poem">
              <pb facs="#f0106" n="102"/>
              <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#b">Das er&#x017F;te Buch.</hi> </fw><lb/>
              <l>Niemand dan mich wolt erlaben;</l><lb/>
              <l>War ich &#x017F;o &#x017F;eelig vnd reich/</l><lb/>
              <l>Das ich Ko&#x0364;nig in Franckreich</l><lb/>
              <l>Zu&#x017F;ein nicht gewu&#x0364;n&#x017F;cht wolt haben.</l>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq">S.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <l>Als lang ich dir &#x017F;o lieb war/</l><lb/>
              <l>Das meine gelb-krau&#x017F;e haar</l><lb/>
              <l>Dich allein hielten gefangen;</l><lb/>
              <l>Kont mich meinen &#x017F;u&#x0364;&#x017F;&#x017F;en &#x017F;tand</l><lb/>
              <l>Nicht mit der Cron Engelland</l><lb/>
              <l>Zuvertau&#x017F;chen je verlangen.</l>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#b">&#x03A6;.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <l>All mein glu&#x0364;ck war/ das ich &#x017F;ah/</l><lb/>
              <l>Wie dir nichts be&#x017F;&#x017F;ers ge&#x017F;chah/</l><lb/>
              <l>Dan dich hertzlich vmb zufangen;</l><lb/>
              <l>Vnd das kein liebers halßband</l><lb/>
              <l>Dan meine arm mit wol&#x017F;tand</l><lb/>
              <l>Vmb deinen halß konte hangen.</l>
            </lg>
          </div><lb/>
          <div n="3">
            <head> <hi rendition="#aq">S.</hi> </head><lb/>
            <lg type="poem">
              <l>All mein glu&#x0364;ck war/ das ich wußt/</l><lb/>
              <l>Das dein hertz in keiner bru&#x017F;t/</l><lb/>
              <l>Dan in der meinen lo&#x017F;ieret;</l><lb/>
              <l>Biß ich jetz (gleich wol &#x017F;paht) &#x017F;pu&#x0364;hr/</l><lb/>
              <l>Daß die &#x017F;chwartze Phillis mir</l><lb/>
              <l>Solches li&#x017F;tiglich entfu&#x0364;hret.</l>
            </lg>
          </div><lb/>
          <fw place="bottom" type="catch">Wie</fw><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[102/0106] Das erſte Buch. Niemand dan mich wolt erlaben; War ich ſo ſeelig vnd reich/ Das ich Koͤnig in Franckreich Zuſein nicht gewuͤnſcht wolt haben. S. Als lang ich dir ſo lieb war/ Das meine gelb-krauſe haar Dich allein hielten gefangen; Kont mich meinen ſuͤſſen ſtand Nicht mit der Cron Engelland Zuvertauſchen je verlangen. Φ. All mein gluͤck war/ das ich ſah/ Wie dir nichts beſſers geſchah/ Dan dich hertzlich vmb zufangen; Vnd das kein liebers halßband Dan meine arm mit wolſtand Vmb deinen halß konte hangen. S. All mein gluͤck war/ das ich wußt/ Das dein hertz in keiner bruſt/ Dan in der meinen loſieret; Biß ich jetz (gleich wol ſpaht) ſpuͤhr/ Daß die ſchwartze Phillis mir Solches liſtiglich entfuͤhret. Wie

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_oden01_1618
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_oden01_1618/106
Zitationshilfe: Weckherlin, Georg Rodolf: Oden vnd Gesäng. Bd. 1. Stuttgart, 1618, S. 102. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/weckherlin_oden01_1618/106>, abgerufen am 03.12.2024.