Wartmann, Sigismund Friedrich: De Statu Pertvrbato Franciae et Germaniae: Vnpartheyischer wolmeynender Discursuum Supplementum, oder Fünffter Theil. Frankfurt (Main), 1653.Deß Card. Mazarini Consil. vnd Dienst. Das VII. Capitel. Was das Parlament der Königin/ wegen der gefangenen Printzen lassen vortragen; vnd wie sie sich darzu erkläret. Wie der Her- tzog von Orleans wegen deß Cardinals Mazarin/ nicht mehr will in den Raht bey den König kommen: Wie der Cardinal Mazarin den Hertzogen von Orleans, das Parlament vnd den Adel schmä- het/ darumb er endlich von Hooff welchen müssen. ALs die Statt Pariß im Jahr 1649. die Waffen ergriffen/ vnd Diß Bedencken war vns/ Gnädige Fraw/ ein sicheres Pfand gantz H h iij
Deß Card. Mazarini Conſil. vnd Dienſt. Das VII. Capitel. Was das Parlament der Koͤnigin/ wegen der gefangenen Printzen laſſen vortragen; vnd wie ſie ſich darzu erklaͤret. Wie der Her- tzog von Orleans wegen deß Cardinals Mazarin/ nicht mehr will in den Raht bey den Koͤnig kommen: Wie der Cardinal Mazarin den Hertzogen von Orleans, das Parlament vnd den Adel ſchmaͤ- het/ darumb er endlich von Hooff welchen muͤſſen. ALs die Statt Pariß im Jahr 1649. die Waffen ergriffen/ vnd Diß Bedencken war vns/ Gnaͤdige Fraw/ ein ſicheres Pfand gantz H h iij
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Deß Card. Mazarini Conſil. vnd Dienſt.
Das VII. Capitel.
Was das Parlament der Koͤnigin/ wegen der gefangenen
Printzen laſſen vortragen; vnd wie ſie ſich darzu erklaͤret. Wie der Her-
tzog von Orleans wegen deß Cardinals Mazarin/ nicht mehr will in
den Raht bey den Koͤnig kommen: Wie der Cardinal Mazarin den
Hertzogen von Orleans, das Parlament vnd den Adel ſchmaͤ-
het/ darumb er endlich von Hooff welchen
muͤſſen.
ALs die Statt Pariß im Jahr 1649. die Waffen ergriffen/ vnd
von dem König hart bedraͤngt war/ thaͤt das Parlament eine Sup-
plication an den Koͤnig/ deren Anfang dieſer. Allergnaͤdigſter Koͤ-
nig vnd Herꝛ/ Ewer beaͤngſtigtes/ vnd von Waffen betruͤbtes Pariſi-
ſche Parlament/ fertigt dieſe vnderthänige Supplication ab. Aller-
gnaͤdigſter Koͤnig/ wie die vnerſchoͤpffte Verſehung Gottes euch die:
Cron auffſetzte/ hat Franckreich bey denen annoch zarten Jahren ein-
hellig vnd wohlbedacht dahien geſtimmet/ daß der Fraw Mutter die
Verwaltung vber Ewre Perſon anvertrawet wuͤrde/ Krafft Muͤtterli-
chen Hertzens dem am beſten zuwarten/ auch nicht zuverſtatten/ daß ein
eintziger Partickulier zu vbermaͤſſigem Gewalt/ der Koͤniglichen Ho-
heit zum Nachtheil/ ſich erhuͤbe. Vnd das deſto mehr/ weil Ewre Fraw
Mutter/ bey wehrender Ehe/ an zweyen mercklichen Exempeln/ nem-
lich deß Marſchalcken d’ Ancre, vnd deß Cardinals von Richelieu
zuſehen/ wie vbel es ſtehe/ wann ein Vnderthan zu vbermaͤſſigem Anſe-
hen gelangete/ ja wie dadurch alles vmbgekehret/ vnd Recht vnd Gerech-
tigkeit zur Erden geſtoſſen werde.
Diß Bedencken war vns/ Gnaͤdige Fraw/ ein ſicheres Pfand
daß wir vnder ewer Regierung in dergleichen Vnweſen nicht koͤnten ge-
rahten. Wie es aber allen frommen Hertzen ergehet/ daß ſie ſich vor
den Tuͤcken vnd vor dem ſchaͤdlich-ſuͤſſen Gifft der Boßhafftigen nicht
koͤnnen genugſam vorſehen; Alſo iſt es vns auch mit den frevelen Tha-
ten vnd dem Vornehmen deß Cardin als Mazarin ergangen/ welcher
gantz
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