Wartmann, Sigismund Friedrich: De Statv Pertvrbato Germaniae et Franciae Vnpartheyischer wolmeynender Theologo-Politicorum Discvrssvvm, Vierter vnd letzter Theil. Frankfurt (Main), 1652.& Germaniae Continuatio. Der 8. Discurß. Wie vnglücklich der König in Engelland zu Feld gewesen/ ES wolte aber das Volck sich noch nicht zu Ruhe bege- Es konde hiebey der Bapst kein völlige Hülff leysten: So hatte der Spa- nier
& Germaniæ Continuatio. Der 8. Diſcurß. Wie vngluͤcklich der Koͤnig in Engelland zu Feld geweſen/ ES wolte aber das Volck ſich noch nicht zu Ruhe bege- Es konde hiebey der Bapſt kein voͤllige Huͤlff leyſten: So hatte der Spa- nier
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <pb facs="#f0247" n="101[71]"/> <fw place="top" type="header"> <hi rendition="#aq">& Germaniæ Continuatio.</hi> </fw><lb/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#fr">Der 8. Diſcurß.</hi> </head><lb/> <argument> <p><hi rendition="#fr">Wie vngluͤcklich der Koͤnig in Engelland zu Feld geweſen/</hi><lb/> wie der Frantzoß Roſes/ vnd Balaquier: dann Mardeick erobert/ vnnd die Bar-<lb/> barini in Schutz genommen. Von deß Tuͤrcken Einfall in Candien/ vnnd deß<lb/> Ragoczy in Vngarn. Was Vrangel/ Koͤnigsmarck/ Heſſen vnnd Weinmari-<lb/> ſche verꝛichtet: vnnd bey Allerßheim getroffen/ auch den Sachſen zum Stillſtand<lb/> vermoͤgt: wie Gallas vnnd Torſtenſohn nach Boͤhmen gehen/ der Keyſer mit An-<lb/> dacht vnd Macht den Schweden begegnet/ bey Janckaw geſchlagen/ vnd viel ver-<lb/> lohren. Worin Torſtenſohn gefehlet. Was vor veraͤnderung erfolgt: wie es<lb/> mit den Friedens Tractaten hergangen/ vnd wie die Calviniſten in den Religions-<lb/> frieden auffgenommen worden.</p> </argument><lb/> <p><hi rendition="#in">E</hi><hi rendition="#fr">S wolte aber das Volck ſich noch nicht zu Ruhe bege-</hi><lb/> ben/ vnd ob man ſchon etliche mahl/ wegen Wiederbringung deß lieben<lb/> Friedens/ ſich bemuͤhete/ war doch auff keiner Seit viel Ernſt zuverſpuͤh-<lb/> ren. Dann das Parlament eyferte vber das Kriegsweſen/ vnnd wolte ſolchen<lb/> Gewalt nicht in deß Koͤnigshaͤnden laſſen/ damit nicht etwan einige außlaͤndiſche<lb/> Macht ſie vnder das Joch bringen moͤchte. So waren zum andern/ die Bi-<lb/> ſchoffe zwar gedaͤmpfft/ aber keine newe Ordnungen verfaſſet/ oder dem Volck<lb/> vorgetragen: vnd gedachte der Koͤnig/ vnder dem Schein/ daß alles vorige Ver-<lb/> brechen muͤſte in alten Stand kommen/ die Biſchoffliche Hoheit wieder zuerhe-<lb/> ben. Das dritte belangt Jrꝛland/ daſſelbe der einen/ oder der andern Parthey<lb/> vnderwuͤrffig vnd anhaͤngig zumachen. Sehr nachdencklich/ daß der Koͤnig je-<lb/> derzeit hierin gehellet/ das Bapſtumb abzuſchaffen/ welchem aber die Parlamen-<lb/> tiſten auß eygenen Thaten das Gegentheil erwieſen. Der Koͤnig bezwang zwar<lb/> etliche Orth/ namentlich Leuceſter: verlohr es aber wieder/ nach dem ſeine Voͤl-<lb/> cker im Feldt die Oberhand erhalten/ bald wegen geſuchten Raubs mit groſſem<lb/> Verluſt vnden gelegen/ vnnd zwar zum andernmahl/ da er ſelbſt an Arm verwun-<lb/> det worden. Jn Summa/ das Gluͤck der Waffen ſtund jhm auch im dritten<lb/> Treffen bey Briſtol entgegen: ſo thaͤt Leßle in Schottland was er wolte. Das<lb/> euſſerſt Abſehen war auff Jrꝛland: darumb macht er Fried am ſelben Orth/ ver-<lb/> bittert aber das Parlament nur deſtomehr darmit/ vnnd verlohr auch das vierdte<lb/> Treffen/ daß er ſich halb Fluͤchtig/ von einem Orth zum andern begeben<lb/> muͤſſen.</p><lb/> <p>Es konde hiebey der Bapſt kein voͤllige Huͤlff leyſten: So hatte der Spa-<lb/> <fw place="bottom" type="catch">nier</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [101[71]/0247]
& Germaniæ Continuatio.
Der 8. Diſcurß.
Wie vngluͤcklich der Koͤnig in Engelland zu Feld geweſen/
wie der Frantzoß Roſes/ vnd Balaquier: dann Mardeick erobert/ vnnd die Bar-
barini in Schutz genommen. Von deß Tuͤrcken Einfall in Candien/ vnnd deß
Ragoczy in Vngarn. Was Vrangel/ Koͤnigsmarck/ Heſſen vnnd Weinmari-
ſche verꝛichtet: vnnd bey Allerßheim getroffen/ auch den Sachſen zum Stillſtand
vermoͤgt: wie Gallas vnnd Torſtenſohn nach Boͤhmen gehen/ der Keyſer mit An-
dacht vnd Macht den Schweden begegnet/ bey Janckaw geſchlagen/ vnd viel ver-
lohren. Worin Torſtenſohn gefehlet. Was vor veraͤnderung erfolgt: wie es
mit den Friedens Tractaten hergangen/ vnd wie die Calviniſten in den Religions-
frieden auffgenommen worden.
ES wolte aber das Volck ſich noch nicht zu Ruhe bege-
ben/ vnd ob man ſchon etliche mahl/ wegen Wiederbringung deß lieben
Friedens/ ſich bemuͤhete/ war doch auff keiner Seit viel Ernſt zuverſpuͤh-
ren. Dann das Parlament eyferte vber das Kriegsweſen/ vnnd wolte ſolchen
Gewalt nicht in deß Koͤnigshaͤnden laſſen/ damit nicht etwan einige außlaͤndiſche
Macht ſie vnder das Joch bringen moͤchte. So waren zum andern/ die Bi-
ſchoffe zwar gedaͤmpfft/ aber keine newe Ordnungen verfaſſet/ oder dem Volck
vorgetragen: vnd gedachte der Koͤnig/ vnder dem Schein/ daß alles vorige Ver-
brechen muͤſte in alten Stand kommen/ die Biſchoffliche Hoheit wieder zuerhe-
ben. Das dritte belangt Jrꝛland/ daſſelbe der einen/ oder der andern Parthey
vnderwuͤrffig vnd anhaͤngig zumachen. Sehr nachdencklich/ daß der Koͤnig je-
derzeit hierin gehellet/ das Bapſtumb abzuſchaffen/ welchem aber die Parlamen-
tiſten auß eygenen Thaten das Gegentheil erwieſen. Der Koͤnig bezwang zwar
etliche Orth/ namentlich Leuceſter: verlohr es aber wieder/ nach dem ſeine Voͤl-
cker im Feldt die Oberhand erhalten/ bald wegen geſuchten Raubs mit groſſem
Verluſt vnden gelegen/ vnnd zwar zum andernmahl/ da er ſelbſt an Arm verwun-
det worden. Jn Summa/ das Gluͤck der Waffen ſtund jhm auch im dritten
Treffen bey Briſtol entgegen: ſo thaͤt Leßle in Schottland was er wolte. Das
euſſerſt Abſehen war auff Jrꝛland: darumb macht er Fried am ſelben Orth/ ver-
bittert aber das Parlament nur deſtomehr darmit/ vnnd verlohr auch das vierdte
Treffen/ daß er ſich halb Fluͤchtig/ von einem Orth zum andern begeben
muͤſſen.
Es konde hiebey der Bapſt kein voͤllige Huͤlff leyſten: So hatte der Spa-
nier
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |