Wartmann, Sigismund Friedrich: Germaniae Pertvrbatae et Restavratae sive Vnpartheyischer wolmeynender Theologo-Politicorum Discvrsvm Ander vnd dritter Theil. Frankfurt (Main), 1650.GERMANIAE PERTUR- BATAE ET RESTAURATAE. Ander Theil. Der Erste Discurß. Wie die Weltliche Stände deß Röm. Reichs vnter einer gesuchten Reformation der NAch deme wir bißher vernommen/ wie das Heyden- Fewr Ander Theil. A
GERMANIÆ PERTUR- BATÆ ET RESTAURATÆ. Ander Theil. Der Erſte Diſcurß. Wie die Weltliche Staͤnde deß Roͤm. Reichs vnter einer geſuchten Reformation der NAch deme wir bißher vernommen/ wie das Heyden- Fewr Ander Theil. A
<TEI> <text> <body> <pb facs="#f0009" n="1"/> <milestone rendition="#hr" unit="section"/><lb/> <div n="1"> <head> <hi rendition="#aq"> <hi rendition="#g">GERMANIÆ PERTUR-<lb/> BATÆ ET RESTAURATÆ.</hi> </hi><lb/> <hi rendition="#fr">Ander Theil.</hi> </head><lb/> <div n="2"> <head> <hi rendition="#b">Der Erſte Diſcurß.</hi> </head><lb/> <argument> <p>Wie die Weltliche Staͤnde deß Roͤm. Reichs vnter einer geſuchten Reformation der<lb/><hi rendition="#et">Kirchen die Geiſtliche Guͤter angeangelt: welches der Bapſt gemerckt/ vnd deß-<lb/> wegen dem Krieg vorzukommen/ die erwehnte Reformation durch Neun Praͤla-<lb/> ten laſſen zu Papier bringen: das <hi rendition="#aq">Concilium</hi> aber ein ander Abſehen gehabt/ vnd<lb/> alles im alten <hi rendition="#g">Stand</hi> gelaſſen.</hi></p> </argument><lb/> <p><hi rendition="#fr"><hi rendition="#in">N</hi>Ach deme wir bißher vernommen/ wie das Heyden-</hi><lb/> thumb der Chriſtlichen Lehr/ als die finſtere Nacht der auffge-<lb/> henden Soñe muͤſſen weichẽ: wie die liebe Kirche durch die Ke-<lb/> tzer in innerliche Zerruͤttung gefallen/ vff die Prob geſetzt wor-<lb/> den/ vnd am Kaͤyſerlichen Hooff viel Wiederwertigkeit vber-<lb/> ſtanden/ wann der Weltliche <supplied>A</supplied>rm einige wiederige Lehr/ (der-<lb/> gleichen auch wol <hi rendition="#aq">par Raiſon d’ Eſtar</hi> vber dem Heydenthumb<lb/> geſchehen) etwan beſchuͤtzet/ vnd die Rechtglaubige gedrucket hat: wie erwehnte<lb/> Kirch mit der Zeit auß der Roͤm. Kaͤyſer Vormundſchafft getretten/ vnd ſich<lb/> ſelbſt regieret; auch in Weltlicher Regierung Maß vnd Ziel vorgeſchrieben/ mit<lb/> zu Rath geſeſſen/ vnd theil an der Verwaltung bekommen; die Kayſer vnd Koͤni-<lb/> ge/ Fuͤrſten vnd Herrn/ neben den regierenden Biſchoffen vnd Abten/ zu jhren<lb/> trewgehorſamen Soͤhnen geſalbet vnd angenommen: wie Perſien ſich von An-<lb/> fang abgeſondert/ vnd die vbrige Morgenlaͤnder/ ſampt einem guten Theil in <hi rendition="#aq">Eu-<lb/> ropa</hi> vnd <hi rendition="#aq"><hi rendition="#k">a</hi>frica</hi> vom Tuͤrcken/ dem Ertzfeind/ verſchlingen laſſen; alſo daß die<lb/> Abendlaͤnder allein bey dem Roͤm. Stuel geblieben/ ob ſchon jederweilen der ein-<lb/> faͤltige Poͤbel in dem Gebierg zwiſchen Jtalien/ Teutſchland vnd Franckreich/<lb/> auch in den Graͤntzen deß Koͤnigreichs Navarren/ zwiſchen Franckreich vnd<lb/> Spanien/ ſich wieder die Kirch vffgelehnt/ vnd den Gehorſam verſchworen/ etliche<lb/> Graven vnd Edele deßwegen in Harniſch gebracht/ vnd groſſe Verbitterung ja<lb/> Blutvergieſſen verurſachet; Sintemal ſolches Beginnen geſchwind/ wie ein<lb/> <fw place="bottom" type="sig">Ander Theil. A</fw><fw place="bottom" type="catch">Fewr</fw><lb/></p> </div> </div> </body> </text> </TEI> [1/0009]
GERMANIÆ PERTUR-
BATÆ ET RESTAURATÆ.
Ander Theil.
Der Erſte Diſcurß.
Wie die Weltliche Staͤnde deß Roͤm. Reichs vnter einer geſuchten Reformation der
Kirchen die Geiſtliche Guͤter angeangelt: welches der Bapſt gemerckt/ vnd deß-
wegen dem Krieg vorzukommen/ die erwehnte Reformation durch Neun Praͤla-
ten laſſen zu Papier bringen: das Concilium aber ein ander Abſehen gehabt/ vnd
alles im alten Stand gelaſſen.
NAch deme wir bißher vernommen/ wie das Heyden-
thumb der Chriſtlichen Lehr/ als die finſtere Nacht der auffge-
henden Soñe muͤſſen weichẽ: wie die liebe Kirche durch die Ke-
tzer in innerliche Zerruͤttung gefallen/ vff die Prob geſetzt wor-
den/ vnd am Kaͤyſerlichen Hooff viel Wiederwertigkeit vber-
ſtanden/ wann der Weltliche Arm einige wiederige Lehr/ (der-
gleichen auch wol par Raiſon d’ Eſtar vber dem Heydenthumb
geſchehen) etwan beſchuͤtzet/ vnd die Rechtglaubige gedrucket hat: wie erwehnte
Kirch mit der Zeit auß der Roͤm. Kaͤyſer Vormundſchafft getretten/ vnd ſich
ſelbſt regieret; auch in Weltlicher Regierung Maß vnd Ziel vorgeſchrieben/ mit
zu Rath geſeſſen/ vnd theil an der Verwaltung bekommen; die Kayſer vnd Koͤni-
ge/ Fuͤrſten vnd Herrn/ neben den regierenden Biſchoffen vnd Abten/ zu jhren
trewgehorſamen Soͤhnen geſalbet vnd angenommen: wie Perſien ſich von An-
fang abgeſondert/ vnd die vbrige Morgenlaͤnder/ ſampt einem guten Theil in Eu-
ropa vnd africa vom Tuͤrcken/ dem Ertzfeind/ verſchlingen laſſen; alſo daß die
Abendlaͤnder allein bey dem Roͤm. Stuel geblieben/ ob ſchon jederweilen der ein-
faͤltige Poͤbel in dem Gebierg zwiſchen Jtalien/ Teutſchland vnd Franckreich/
auch in den Graͤntzen deß Koͤnigreichs Navarren/ zwiſchen Franckreich vnd
Spanien/ ſich wieder die Kirch vffgelehnt/ vnd den Gehorſam verſchworen/ etliche
Graven vnd Edele deßwegen in Harniſch gebracht/ vnd groſſe Verbitterung ja
Blutvergieſſen verurſachet; Sintemal ſolches Beginnen geſchwind/ wie ein
Fewr
Ander Theil. A
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde gemäß den DTA-Transkriptionsrichtlinien im Double-Keying-Verfahren von Nicht-Muttersprachlern erfasst und in XML/TEI P5 nach DTA-Basisformat kodiert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |