rohr führt (Fig. 85). Das Dunstrohr liegt neben dem Schornstein- rohr und hat 1/2 Ziegel Geviert im Querschnitt. Der Abstand des Rauchmantels vom Fußboden beträgt 2,1m.
a) Die Vorgelege.
In den früheren Zeiten (vor circa 50 Jahren) pflegte man die Zimmer von Vorgelegen auszuheizen, welche noch jetzt in ganz alten Gebäuden im Gebrauche sind. Man gelangt zu ihnen vom Corridor aus und verschließt sie mittelst einer, innerhalb mit Eisenblech be- schlagenen Thür, die in einen 2zm tiefen Falz einschlägt. Neuerdings werden Vorgelege nur dort angelegt, wo man den Bewohnern die Arbeit des Heizens ersparen will, wie z. B. in Fremdenzimmern, Schlössern u. s. w., in welchen die Vorgelege in den dicken Mauern versteckt bleiben. Seitdem aber die Centralheizungen (Warm- und Heißwasserheizungen) verbessert und beliebt geworden sind, werden die Vorgelege auch in herrschaftlichen Häusern immer seltener anlegt.
Da das Vorgelege gleichzeitig als Schornstein dient, wird es, in der Höhe von 2m vom Fußboden entfernt, überwölbt. Letzterer ist mit einem Ziegelpflaster bedeckt. In der Regel sind die Vorgelege 0,9m lang und 0,75m breit. Kleinere, vor denen man beim Heizen
[Abbildung]
Fig. 85.
[Abbildung]
Fig. 86.
stehen bleiben muß, heißen "Heizkamine"; diese werden mit einem Herde, der 3zm niedriger ist, als die obere Ofenthür, vollständig ausgemauert. Ein Heizkamin bedient höchstens zwei Oefen und
Wanderley, Bauconstr. II. 6
Die Vorgelege.
rohr führt (Fig. 85). Das Dunſtrohr liegt neben dem Schornſtein- rohr und hat ½ Ziegel Geviert im Querſchnitt. Der Abſtand des Rauchmantels vom Fußboden beträgt 2,1m.
α) Die Vorgelege.
In den früheren Zeiten (vor circa 50 Jahren) pflegte man die Zimmer von Vorgelegen auszuheizen, welche noch jetzt in ganz alten Gebäuden im Gebrauche ſind. Man gelangt zu ihnen vom Corridor aus und verſchließt ſie mittelſt einer, innerhalb mit Eiſenblech be- ſchlagenen Thür, die in einen 2zm tiefen Falz einſchlägt. Neuerdings werden Vorgelege nur dort angelegt, wo man den Bewohnern die Arbeit des Heizens erſparen will, wie z. B. in Fremdenzimmern, Schlöſſern u. ſ. w., in welchen die Vorgelege in den dicken Mauern verſteckt bleiben. Seitdem aber die Centralheizungen (Warm- und Heißwaſſerheizungen) verbeſſert und beliebt geworden ſind, werden die Vorgelege auch in herrſchaftlichen Häuſern immer ſeltener anlegt.
Da das Vorgelege gleichzeitig als Schornſtein dient, wird es, in der Höhe von 2m vom Fußboden entfernt, überwölbt. Letzterer iſt mit einem Ziegelpflaſter bedeckt. In der Regel ſind die Vorgelege 0,9m lang und 0,75m breit. Kleinere, vor denen man beim Heizen
[Abbildung]
Fig. 85.
[Abbildung]
Fig. 86.
ſtehen bleiben muß, heißen „Heizkamine“; dieſe werden mit einem Herde, der 3zm niedriger iſt, als die obere Ofenthür, vollſtändig ausgemauert. Ein Heizkamin bedient höchſtens zwei Oefen und
Wanderley, Bauconſtr. II. 6
<TEI><text><body><divn="1"><divn="2"><divn="3"><divn="4"><divn="5"><p><pbn="81"facs="#f0097"/><fwtype="header"place="top">Die Vorgelege.</fw><lb/>
rohr führt (Fig. 85). Das Dunſtrohr liegt neben dem Schornſtein-<lb/>
rohr und hat ½ Ziegel Geviert im Querſchnitt. Der Abſtand des<lb/>
Rauchmantels vom Fußboden beträgt 2,1<hirendition="#sup"><hirendition="#aq">m</hi></hi>.</p><lb/><divn="6"><head>α) <hirendition="#g">Die Vorgelege</hi>.</head><lb/><p>In den früheren Zeiten (vor circa 50 Jahren) pflegte man die<lb/>
Zimmer von <hirendition="#g">Vorgelegen</hi> auszuheizen, welche noch jetzt in ganz alten<lb/>
Gebäuden im Gebrauche ſind. Man gelangt zu ihnen vom Corridor<lb/>
aus und verſchließt ſie mittelſt einer, innerhalb mit Eiſenblech be-<lb/>ſchlagenen Thür, die in einen 2<hirendition="#sup"><hirendition="#aq">zm</hi></hi> tiefen Falz einſchlägt. Neuerdings<lb/>
werden Vorgelege nur dort angelegt, wo man den Bewohnern die<lb/>
Arbeit des Heizens erſparen will, wie z. B. in Fremdenzimmern,<lb/>
Schlöſſern u. ſ. w., in welchen die Vorgelege in den dicken Mauern<lb/>
verſteckt bleiben. Seitdem aber die Centralheizungen (Warm- und<lb/>
Heißwaſſerheizungen) verbeſſert und beliebt geworden ſind, werden<lb/>
die Vorgelege auch in herrſchaftlichen Häuſern immer ſeltener anlegt.</p><lb/><p>Da das Vorgelege gleichzeitig als Schornſtein dient, wird es, in<lb/>
der Höhe von 2<hirendition="#sup"><hirendition="#aq">m</hi></hi> vom Fußboden entfernt, überwölbt. Letzterer iſt<lb/>
mit einem Ziegelpflaſter bedeckt. In der Regel ſind die Vorgelege<lb/>
0,9<hirendition="#sup"><hirendition="#aq">m</hi></hi> lang und 0,75<hirendition="#sup"><hirendition="#aq">m</hi></hi> breit. Kleinere, vor denen man beim Heizen<lb/><figure><head>Fig. 85.</head></figure><lb/><figure><head>Fig. 86.</head></figure><lb/>ſtehen bleiben muß, heißen <hirendition="#g">„Heizkamine“</hi>; dieſe werden mit einem<lb/>
Herde, der 3<hirendition="#sup"><hirendition="#aq">zm</hi></hi> niedriger iſt, als die obere Ofenthür, vollſtändig<lb/>
ausgemauert. Ein Heizkamin bedient höchſtens zwei Oefen und<lb/><fwtype="sig"place="bottom">Wanderley, Bauconſtr. <hirendition="#aq">II.</hi> 6</fw><lb/></p></div></div></div></div></div></div></body></text></TEI>
[81/0097]
Die Vorgelege.
rohr führt (Fig. 85). Das Dunſtrohr liegt neben dem Schornſtein-
rohr und hat ½ Ziegel Geviert im Querſchnitt. Der Abſtand des
Rauchmantels vom Fußboden beträgt 2,1m.
α) Die Vorgelege.
In den früheren Zeiten (vor circa 50 Jahren) pflegte man die
Zimmer von Vorgelegen auszuheizen, welche noch jetzt in ganz alten
Gebäuden im Gebrauche ſind. Man gelangt zu ihnen vom Corridor
aus und verſchließt ſie mittelſt einer, innerhalb mit Eiſenblech be-
ſchlagenen Thür, die in einen 2zm tiefen Falz einſchlägt. Neuerdings
werden Vorgelege nur dort angelegt, wo man den Bewohnern die
Arbeit des Heizens erſparen will, wie z. B. in Fremdenzimmern,
Schlöſſern u. ſ. w., in welchen die Vorgelege in den dicken Mauern
verſteckt bleiben. Seitdem aber die Centralheizungen (Warm- und
Heißwaſſerheizungen) verbeſſert und beliebt geworden ſind, werden
die Vorgelege auch in herrſchaftlichen Häuſern immer ſeltener anlegt.
Da das Vorgelege gleichzeitig als Schornſtein dient, wird es, in
der Höhe von 2m vom Fußboden entfernt, überwölbt. Letzterer iſt
mit einem Ziegelpflaſter bedeckt. In der Regel ſind die Vorgelege
0,9m lang und 0,75m breit. Kleinere, vor denen man beim Heizen
[Abbildung Fig. 85.]
[Abbildung Fig. 86.]
ſtehen bleiben muß, heißen „Heizkamine“; dieſe werden mit einem
Herde, der 3zm niedriger iſt, als die obere Ofenthür, vollſtändig
ausgemauert. Ein Heizkamin bedient höchſtens zwei Oefen und
Wanderley, Bauconſtr. II. 6
Informationen zur CAB-Ansicht
Diese Ansicht bietet Ihnen die Darstellung des Textes in normalisierter Orthographie.
Diese Textvariante wird vollautomatisch erstellt und kann aufgrund dessen auch Fehler enthalten.
Alle veränderten Wortformen sind grau hinterlegt. Als fremdsprachliches Material erkannte
Textteile sind ausgegraut dargestellt.
Sie haben einen Fehler gefunden?
Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform
DTAQ melden.
Kommentar zur DTA-Ausgabe
Wanderleys "Handbuch" erschien bereits 1872 in zw… [mehr]
Wanderleys "Handbuch" erschien bereits 1872 in zwei Bänden. Die Ausgabe von 1877/1878 ist die 2., gänzlich umgearbarbeitete und sehr vermehrte Auflage und wurde aufgrund der besseren verfügbarkeit für das DTA digitalisiert.
Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878, S. 81. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878/97>, abgerufen am 03.03.2025.
Alle Inhalte dieser Seite unterstehen, soweit nicht anders gekennzeichnet, einer
Creative-Commons-Lizenz.
Die Rechte an den angezeigten Bilddigitalisaten, soweit nicht anders gekennzeichnet, liegen bei den besitzenden Bibliotheken.
Weitere Informationen finden Sie in den DTA-Nutzungsbedingungen.
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf
diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken
dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder
nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der
Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden.
Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des
§ 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen
Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung
der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu
vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2025 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften
(Kontakt).
Zitierempfehlung: Deutsches Textarchiv. Grundlage für ein Referenzkorpus der neuhochdeutschen Sprache. Herausgegeben von der Berlin-Brandenburgischen Akademie der Wissenschaften, Berlin 2025. URL: https://www.deutschestextarchiv.de/.