Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878.Die Pfeiler und Säulen aus Ziegeln. Der Verband läßt sich auch mit Kopfstücken ausführen, doch ver- Für die Herstellung des Verbandes der polygonalen Pfeiler Im erstern Falle benutzt man gewöhnliche Ziegel für die Theil- Beim Verputz kommt es nicht so genau darauf an, wenn die [Abbildung]
Fig. 59 A u. B. [Abbildung]
Fig. 60 A u. B. Hingegen beim sogenannten "Rohbau" ordnet man zwei verschie- b) Die Säulenverbände weichen im Prinzip von den vorigen nicht wesentlich ab und auch bei Beim Verputz derselben braucht man nur die Lage der Steine 4*
Die Pfeiler und Säulen aus Ziegeln. Der Verband läßt ſich auch mit Kopfſtücken ausführen, doch ver- Für die Herſtellung des Verbandes der polygonalen Pfeiler Im erſtern Falle benutzt man gewöhnliche Ziegel für die Theil- Beim Verputz kommt es nicht ſo genau darauf an, wenn die [Abbildung]
Fig. 59 A u. B. [Abbildung]
Fig. 60 A u. B. Hingegen beim ſogenannten „Rohbau“ ordnet man zwei verſchie- b) Die Säulenverbände weichen im Prinzip von den vorigen nicht weſentlich ab und auch bei Beim Verputz derſelben braucht man nur die Lage der Steine 4*
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Die Pfeiler und Säulen aus Ziegeln.
Der Verband läßt ſich auch mit Kopfſtücken ausführen, doch ver-
dienen die Dreiquartiere den Vorzug, weil ſie den Pfeilerquerſchnitt
nicht in ſchmale Streifen zerlegen. In der Praxis werden die Drei-
quartiere am häufigſten benutzt.
Für die Herſtellung des Verbandes der polygonalen Pfeiler
kommt es darauf an, ob der Pfeiler verputzt werden oder in rohem
Mauerwerk (als Ziegelrohbau) ſtehen bleiben ſoll.
Im erſtern Falle benutzt man gewöhnliche Ziegel für die Theil-
ſteine, im letztern Falle bedient man ſich der Verblendziegel.
Beim Verputz kommt es nicht ſo genau darauf an, wenn die
behauenen Seiten nach der Außenſeite gewendet ſind; der Verband
wird beiſpielsweiſe nach Fig. 59 A erreicht und geſchieht die Ver-
wechſelung der Fugen zweier übereinander liegender Schaaren durch
das Drehen jeder oberen Schaar um 45°, wie Fig. 59 B andeutet.
[Abbildung Fig. 59 A u. B.]
[Abbildung Fig. 60 A u. B.]
Hingegen beim ſogenannten „Rohbau“ ordnet man zwei verſchie-
dene Verbände an, die miteinander abwechſeln; die erforderlichen
Theilſteine ſind beſonders geformte Ziegel. Unter dieſen Verhält-
niſſen bietet der Verband keine Schwierigkeit und wird er nach den
in Fig. 60 A—B gegebenen Anordnungen für alle Pfeilerſtärken
leicht herſtellbar ſein.
b) Die Säulenverbände
weichen im Prinzip von den vorigen nicht weſentlich ab und auch bei
ihnen iſt die äußere Behandlung des Pfeilers maßgebend.
Beim Verputz derſelben braucht man nur die Lage der Steine
in einer Schaar feſtzuſtellen, alle anderen Schichten werden um einen
halben Rechten gedreht (ſiehe Fig. 61 und 62 A—D). Die Ver-
ſetzung der kleinen Steine x x wird dadurch erlangt, indem man ſie
in den beiden erſten Schaaren A B direct übereinander anordnet;
in der Schicht C kreuzen ſich die Fugen in einem Winkel von 45°.
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