Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878.Erstes Kapitel. Das Ziegelmauerwerk. 3) Mauerenden mit Fenster- resp. Thüranschlägen. Nur in gewöhnlichen und sehr anspruchslosen Gebäuden (länd- Einfache Fenster und auch doppelte, bei denen die äußeren Doppelte Fenster, welche sich ganz nach inwendig öffnen lassen, [Abbildung]
Fig. 21 A--C. Der Thüranschlag beträgt meistens 1/2 Ziegel, häufig auch Betrachten wir zunächst a) den Fensteranschlang von 1/4 Stein Breite und 1/2 Stein erstens in der Binderschicht neben den vordersten Strecker ein Quartierstück und zweitens in die Laufschicht an Stelle des vordersten Dreiquartiers ein ganzer Ziegel zu liegen kommen. Erſtes Kapitel. Das Ziegelmauerwerk. 3) Mauerenden mit Fenſter- reſp. Thüranſchlägen. Nur in gewöhnlichen und ſehr anſpruchsloſen Gebäuden (länd- Einfache Fenſter und auch doppelte, bei denen die äußeren Doppelte Fenſter, welche ſich ganz nach inwendig öffnen laſſen, [Abbildung]
Fig. 21 A—C. Der Thüranſchlag beträgt meiſtens ½ Ziegel, häufig auch Betrachten wir zunächſt a) den Fenſteranſchlang von ¼ Stein Breite und ½ Stein erſtens in der Binderſchicht neben den vorderſten Strecker ein Quartierſtück und zweitens in die Laufſchicht an Stelle des vorderſten Dreiquartiers ein ganzer Ziegel zu liegen kommen. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <div n="4"> <pb facs="#f0036" n="20"/> <fw place="top" type="header">Erſtes Kapitel. Das Ziegelmauerwerk.</fw><lb/> <div n="5"> <head>3) <hi rendition="#g">Mauerenden mit Fenſter- reſp. Thüranſchlägen</hi>.</head><lb/> <p>Nur in gewöhnlichen und ſehr anſpruchsloſen Gebäuden (länd-<lb/> lichen Bauten) ſetzt man die Thür- und Fenſterzargen (in Oeſterreich<lb/> heißt Zarge: „Stock“) zwiſchen die vollausgemauerten Mauerenden<lb/> (wie Fig. 20 <hi rendition="#aq">A—H</hi>), dagegen in Bauten beſſerer Art ordnet man<lb/> beſondere Anſchläge (Mauerfalze) an. Man läßt dann die Fenſter<lb/> meiſtens eine <hi rendition="#g">halbe</hi> Ziegellänge und die Thüren eine <hi rendition="#g">ganze</hi> Ziegel-<lb/> länge zurückſpringen, macht die <hi rendition="#g">Breite des Anſchlags</hi> (Falz), je<lb/> nachdem ſogenannte „einfache“ oder „doppelte“ Fenſter Verwendung<lb/> finden und ob in letztem Falle nur das innere oder die beiden Fenſter<lb/> nach inwendig aufgehen, gleich ¼—½ der Ziegellänge.</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Einfache</hi> Fenſter und auch <hi rendition="#g">doppelte</hi>, bei denen die äußeren<lb/> Flügel nach außen aufſchlagen, erhalten ¼ Ziegellänge Anſchlag<lb/> (Fig. 21 <hi rendition="#aq">A</hi>).</p><lb/> <p><hi rendition="#g">Doppelte Fenſter</hi>, welche ſich ganz nach inwendig öffnen laſſen,<lb/> müſſen mindeſtens ½ Ziegellänge als Anſchlag bekommen (Fig. 21 <hi rendition="#aq">B</hi>),<lb/> damit der innere Fenſterrahmen ſoweit ſeitwärts gerückt werden kann,<lb/> daß die äußeren Flügel durch die inneren paſſiren können. (Näheres<lb/> hierüber ſiehe im Abſchnitt: Der innere Ausbau im 3. Bande.)</p><lb/> <figure> <head>Fig. 21 <hi rendition="#aq">A—C</hi>.</head> </figure><lb/> <p>Der <hi rendition="#g">Thüranſchlag</hi> beträgt meiſtens ½ Ziegel, häufig auch<lb/> 1 Ziegel (Fig. 21 <hi rendition="#aq">C</hi>).</p><lb/> <p>Betrachten wir zunächſt</p><lb/> <p><hi rendition="#aq">a</hi>) den <hi rendition="#g">Fenſteranſchlang von ¼ Stein Breite und ½ Stein<lb/> Tiefe</hi> bei Anwendung von Dreiquartieren. Da der Anſchlag nur<lb/> ein modifizirtes volles Mauerende iſt, gelten hier die dort angeführ-<lb/> ten Regeln mit der geringen Abänderung, daß</p><lb/> <list> <item><hi rendition="#g">erſtens</hi> in der Binderſchicht neben den vorderſten Strecker ein<lb/><hi rendition="#g"><choice><sic>Ouartierſtück</sic><corr>Quartierſtück</corr></choice></hi> und</item><lb/> <item><hi rendition="#g">zweitens</hi> in die Laufſchicht an Stelle des vorderſten Dreiquartiers<lb/> ein <hi rendition="#g">ganzer</hi> Ziegel</item> </list><lb/> <p>zu liegen kommen.</p><lb/> </div> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [20/0036]
Erſtes Kapitel. Das Ziegelmauerwerk.
3) Mauerenden mit Fenſter- reſp. Thüranſchlägen.
Nur in gewöhnlichen und ſehr anſpruchsloſen Gebäuden (länd-
lichen Bauten) ſetzt man die Thür- und Fenſterzargen (in Oeſterreich
heißt Zarge: „Stock“) zwiſchen die vollausgemauerten Mauerenden
(wie Fig. 20 A—H), dagegen in Bauten beſſerer Art ordnet man
beſondere Anſchläge (Mauerfalze) an. Man läßt dann die Fenſter
meiſtens eine halbe Ziegellänge und die Thüren eine ganze Ziegel-
länge zurückſpringen, macht die Breite des Anſchlags (Falz), je
nachdem ſogenannte „einfache“ oder „doppelte“ Fenſter Verwendung
finden und ob in letztem Falle nur das innere oder die beiden Fenſter
nach inwendig aufgehen, gleich ¼—½ der Ziegellänge.
Einfache Fenſter und auch doppelte, bei denen die äußeren
Flügel nach außen aufſchlagen, erhalten ¼ Ziegellänge Anſchlag
(Fig. 21 A).
Doppelte Fenſter, welche ſich ganz nach inwendig öffnen laſſen,
müſſen mindeſtens ½ Ziegellänge als Anſchlag bekommen (Fig. 21 B),
damit der innere Fenſterrahmen ſoweit ſeitwärts gerückt werden kann,
daß die äußeren Flügel durch die inneren paſſiren können. (Näheres
hierüber ſiehe im Abſchnitt: Der innere Ausbau im 3. Bande.)
[Abbildung Fig. 21 A—C.]
Der Thüranſchlag beträgt meiſtens ½ Ziegel, häufig auch
1 Ziegel (Fig. 21 C).
Betrachten wir zunächſt
a) den Fenſteranſchlang von ¼ Stein Breite und ½ Stein
Tiefe bei Anwendung von Dreiquartieren. Da der Anſchlag nur
ein modifizirtes volles Mauerende iſt, gelten hier die dort angeführ-
ten Regeln mit der geringen Abänderung, daß
erſtens in der Binderſchicht neben den vorderſten Strecker ein
Quartierſtück und
zweitens in die Laufſchicht an Stelle des vorderſten Dreiquartiers
ein ganzer Ziegel
zu liegen kommen.
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