Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878.Zweites Kapitel. Die Bögen. Material nicht relativ (d. h. nicht auf Durchbiegung), sondern rück-wirkend (d. h. auf Druck) beansprucht wird. Dies kann nur geschehen, wenn der Bogen aus keiligen Steinen besteht, deren Auflagsflächen nach dem Centrum des Bogens gerichtet sind; dann wird die Last sich gleichmäßig nach beiden Seiten hin von einem Steine zum anderen bis auf das volle Mauerwerk fortpflanzen. [Abbildung]
Fig. 931. In Fig. 193 machen die eingezeichneten Pfeile die Fortpflanzung 1) Die Bogenformen. Die Bögen können jede beliebige krumme Biegung erhalten; am [Abbildung]
Fig. 194 A--C. vertikale Begrenzungslinie stetig an; die Stelle, wo beide sich berühren(bei k) heißt "Widerlagspunkt" oder "Kämpferpunkt" und die Zweites Kapitel. Die Bögen. Material nicht relativ (d. h. nicht auf Durchbiegung), ſondern rück-wirkend (d. h. auf Druck) beanſprucht wird. Dies kann nur geſchehen, wenn der Bogen aus keiligen Steinen beſteht, deren Auflagsflächen nach dem Centrum des Bogens gerichtet ſind; dann wird die Laſt ſich gleichmäßig nach beiden Seiten hin von einem Steine zum anderen bis auf das volle Mauerwerk fortpflanzen. [Abbildung]
Fig. 931. In Fig. 193 machen die eingezeichneten Pfeile die Fortpflanzung 1) Die Bogenformen. Die Bögen können jede beliebige krumme Biegung erhalten; am [Abbildung]
Fig. 194 A—C. vertikale Begrenzungslinie ſtetig an; die Stelle, wo beide ſich berühren(bei k) heißt „Widerlagspunkt“ oder „Kämpferpunkt“ und die <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <p><pb facs="#f0228" n="212"/><fw place="top" type="header">Zweites Kapitel. Die Bögen.</fw><lb/> Material nicht relativ (d. h. nicht auf Durchbiegung), ſondern rück-<lb/> wirkend (d. h. auf Druck) beanſprucht wird. Dies kann nur geſchehen,<lb/> wenn der Bogen aus keiligen Steinen beſteht, deren Auflagsflächen<lb/> nach dem Centrum des Bogens gerichtet ſind; dann wird die Laſt<lb/> ſich gleichmäßig nach beiden Seiten hin von einem Steine zum anderen<lb/> bis auf das volle Mauerwerk fortpflanzen.</p><lb/> <figure> <head>Fig. 931.</head> </figure><lb/> <p>In Fig. 193 machen die eingezeichneten Pfeile die Fortpflanzung<lb/> der Drucke im Bogen erſichtlich.</p><lb/> <div n="4"> <head>1) <hi rendition="#g">Die Bogenformen</hi>.</head><lb/> <p>Die Bögen können jede beliebige krumme Biegung erhalten; am<lb/> häufigſten trifft man den <hi rendition="#g">Halbkreis</hi> (<hi rendition="#g">voller Bogen</hi> oder <hi rendition="#g">Zirkel-<lb/> bogen</hi>) an, da dieſer, wegen der radialen Lage der Fugen, ſich am<lb/> beſten herſtellen läßt. Alsdann kommen die flachen Kreisabſchnitte<lb/> vor, nämlich die <hi rendition="#g">hohen</hi> und <hi rendition="#g">flachen</hi> (Fig. 194 <hi rendition="#aq">A—B</hi>) <hi rendition="#g">Segment-,<lb/> Stich</hi>- oder <hi rendition="#g">Romanatbögen</hi>. Der Halbkreis ſchließt ſich an die<lb/><figure><head>Fig. 194 <hi rendition="#aq">A—C.</hi></head></figure><lb/> vertikale Begrenzungslinie ſtetig an; die Stelle, wo beide ſich berühren<lb/> (bei <hi rendition="#aq">k</hi>) heißt „<hi rendition="#g">Widerlagspunkt</hi>“ oder „<hi rendition="#g">Kämpferpunkt</hi>“ und die<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [212/0228]
Zweites Kapitel. Die Bögen.
Material nicht relativ (d. h. nicht auf Durchbiegung), ſondern rück-
wirkend (d. h. auf Druck) beanſprucht wird. Dies kann nur geſchehen,
wenn der Bogen aus keiligen Steinen beſteht, deren Auflagsflächen
nach dem Centrum des Bogens gerichtet ſind; dann wird die Laſt
ſich gleichmäßig nach beiden Seiten hin von einem Steine zum anderen
bis auf das volle Mauerwerk fortpflanzen.
[Abbildung Fig. 931.]
In Fig. 193 machen die eingezeichneten Pfeile die Fortpflanzung
der Drucke im Bogen erſichtlich.
1) Die Bogenformen.
Die Bögen können jede beliebige krumme Biegung erhalten; am
häufigſten trifft man den Halbkreis (voller Bogen oder Zirkel-
bogen) an, da dieſer, wegen der radialen Lage der Fugen, ſich am
beſten herſtellen läßt. Alsdann kommen die flachen Kreisabſchnitte
vor, nämlich die hohen und flachen (Fig. 194 A—B) Segment-,
Stich- oder Romanatbögen. Der Halbkreis ſchließt ſich an die
[Abbildung Fig. 194 A—C.]
vertikale Begrenzungslinie ſtetig an; die Stelle, wo beide ſich berühren
(bei k) heißt „Widerlagspunkt“ oder „Kämpferpunkt“ und die
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