Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878.Der Verputz der Mauern und Decken. Ein guter Putz besteht aus zwei, auch wohl aus drei Lagen; Bei Herstellung eines glatten und schönen Anwurfs überzieht man Im Innern der Gebäude bekommt der Mörtel zum feinen Wandputz Zweites Kapitel. Die deckenden Construktionstheile. Die Ueberdeckung großer und kleiner Mauer-Oeffnungen und A. Die Bögen dienen entweder zur Ueberdeckung der Maueröffnungen, oder als *) Ausführliches über den Putz siehe in "Breymann, Mauerconstruktion" und "Menzel-Schwatlo, der praktische Maurer". 14*
Der Verputz der Mauern und Decken. Ein guter Putz beſteht aus zwei, auch wohl aus drei Lagen; Bei Herſtellung eines glatten und ſchönen Anwurfs überzieht man Im Innern der Gebäude bekommt der Mörtel zum feinen Wandputz Zweites Kapitel. Die deckenden Conſtruktionstheile. Die Ueberdeckung großer und kleiner Mauer-Oeffnungen und A. Die Bögen dienen entweder zur Ueberdeckung der Maueröffnungen, oder als *) Ausführliches über den Putz ſiehe in „Breymann, Mauerconſtruktion“ und „Menzel-Schwatlo, der praktiſche Maurer“. 14*
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Der Verputz der Mauern und Decken.
Ein guter Putz beſteht aus zwei, auch wohl aus drei Lagen;
die erſte Lage kommt unmittelbar auf die Mauerfläche, nachdem vor-
her die Fugen gereinigt und die Mauer angenäßt wurde, damit der
Anwurf um ſo beſſer hafte. Zu dieſer erſten Lage nimmt man Mörtel
von altem gelöſchten Kalke, der tüchtig verrührt wird und ein wenig
fetter iſt, d. h. mehr Kalk enthält, als der Mörtel zu dem gewöhn-
lichen Mauerwerk. Der Kalk zum Putze muß mindeſtens 3 Monate,
beſſer 6—9 Monate, im Voraus ſorgfältig gelöſcht ſein, damit alle
Kalkſtücke ſich gut „aufſchließen“. Man wirft die erſte Mörtellage
kräftig gegen die Mauer und beſtreicht ſie nur mit der Kelle, damit
die Oberfläche rauh bleibe. Iſt dieſer rauhe Bewurf trocken, ſo trägt
man die zweite Lage auf. Hierzu muß der Mörtel magerer ſein, als der
zu dem vorigen Bewurfe gemachte, d. h. er enthält mehr Sand. Dieſe
zweite Lage reibt der Maurer mit dem Reibebrett ganz eben, wonach
der Putz als fertig angeſehen werden kann.
Bei Herſtellung eines glatten und ſchönen Anwurfs überzieht man
die zweite Lage nochmals mit einem feinen Mörtel, der abermals
abgerieben wird.
Im Innern der Gebäude bekommt der Mörtel zum feinen Wandputz
Gipszuſatz. Einen ſehr dauerhaften Putz, der ſogar 6—10zm auf
getragen werden kann, giebt eine Vermiſchung von 1 Theil geſchlemm-
ten Sandes und 2 Theilen Gips, mit etwas Kalk. *)
Zweites Kapitel.
Die deckenden Conſtruktionstheile.
Die Ueberdeckung großer und kleiner Mauer-Oeffnungen und
Räume geſchieht am zweckmäßigſten mittelſt Gewölben. Das einfachſte
und kürzeſte Gewölbe iſt der Bogen.
A. Die Bögen
dienen entweder zur Ueberdeckung der Maueröffnungen, oder als
Widerlager für größere Gewölbe; ſie haben die Aufgabe, die Laſt
auf zwei Stützpunkte zu übertragen und zwar in der Weiſe, daß das
*) Ausführliches über den Putz ſiehe in „Breymann, Mauerconſtruktion“ und
„Menzel-Schwatlo, der praktiſche Maurer“.
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