Der Steinbau zerfällt in drei verschiedene Construktionsgattungen, nämlich:
1) in umschließende und stützende,
2) in bedeckende,
3) in bekrönende und beendigende Construktionstheile und
4) in sonstige Theile, welche zu mehreren dieser Abtheilungen gehören.
Man rechnet zu ad. 1 die Mauern, Pfeiler und Säulen,
zu ad. 2 die Bögen und Gewölbe,
zu ad. 3 die verschiedenen Gesimse und
zu ad. 4 die Thüren, Fenster und sonstigen Nebenarbeiten.
Streng genommen gehören auch die Treppen, Steinfußböden und Steinbedachungen zum Steinbau; da diese aber im 3. Bande dieses Werkes besprochen werden, finden sie hier keine Berücksichtigung.
Erstes Kapitel. I. Die umschließenden und stützenden Construktionstheile (Mauern und Pfeiler)
sind die wichtigsten Gegenstände eines Gebäudes, sie sollen nicht allein das Innere des Gebäudes gegen alle Witterungseinflüsse schützen, sondern auch die Decken (und das Dach) tragen, und bedürfen daher einer genügenden Stärke. Diese hängt ab einestheils von der Be- schaffenheit der Materialien, anderntheils von der Länge und Höhe der einzelnen Geschosse (Stockwerke), sowie von der, durch die Etagen- und Dachgebälke entstehenden Belastung.
A.Die Mauern aus gebrannten Ziegeln.
Behufs zweckmäßiger Verlegung im Verbande erhalten die Ziegel eine parallel-epipedische Form, und zwar in der Weise, daß die Seiten sich annähernd zu einander verhalten: Die Dicke: Breite: Länge wie 1 : 2 : 4.
Seit Einführung des Metermaßes in Deutschland (1870) und Oesterreich (1876), werden die Ziegelsteine dem Metermaße entsprechend geformt; leider ist es aber nicht gelungen, in diesen beiden großen Reichen dem Normalziegel die gleiche Größe zu geben.
Erſtes Kapitel.
Der Steinbau zerfällt in drei verſchiedene Conſtruktionsgattungen, nämlich:
1) in umſchließende und ſtützende,
2) in bedeckende,
3) in bekrönende und beendigende Conſtruktionstheile und
4) in ſonſtige Theile, welche zu mehreren dieſer Abtheilungen gehören.
Man rechnet zu ad. 1 die Mauern, Pfeiler und Säulen,
zu ad. 2 die Bögen und Gewölbe,
zu ad. 3 die verſchiedenen Geſimſe und
zu ad. 4 die Thüren, Fenſter und ſonſtigen Nebenarbeiten.
Streng genommen gehören auch die Treppen, Steinfußböden und Steinbedachungen zum Steinbau; da dieſe aber im 3. Bande dieſes Werkes beſprochen werden, finden ſie hier keine Berückſichtigung.
Erſtes Kapitel. I. Die umſchließenden und ſtützenden Conſtruktionstheile (Mauern und Pfeiler)
ſind die wichtigſten Gegenſtände eines Gebäudes, ſie ſollen nicht allein das Innere des Gebäudes gegen alle Witterungseinflüſſe ſchützen, ſondern auch die Decken (und das Dach) tragen, und bedürfen daher einer genügenden Stärke. Dieſe hängt ab einestheils von der Be- ſchaffenheit der Materialien, anderntheils von der Länge und Höhe der einzelnen Geſchoſſe (Stockwerke), ſowie von der, durch die Etagen- und Dachgebälke entſtehenden Belaſtung.
A.Die Mauern aus gebrannten Ziegeln.
Behufs zweckmäßiger Verlegung im Verbande erhalten die Ziegel eine parallel-epipediſche Form, und zwar in der Weiſe, daß die Seiten ſich annähernd zu einander verhalten: Die Dicke: Breite: Länge wie 1 : 2 : 4.
Seit Einführung des Metermaßes in Deutſchland (1870) und Oeſterreich (1876), werden die Ziegelſteine dem Metermaße entſprechend geformt; leider iſt es aber nicht gelungen, in dieſen beiden großen Reichen dem Normalziegel die gleiche Größe zu geben.
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Erſtes Kapitel.
Der Steinbau zerfällt in drei verſchiedene Conſtruktionsgattungen,
nämlich:
1) in umſchließende und ſtützende,
2) in bedeckende,
3) in bekrönende und beendigende Conſtruktionstheile und
4) in ſonſtige Theile, welche zu mehreren dieſer Abtheilungen
gehören.
Man rechnet zu ad. 1 die Mauern, Pfeiler und Säulen,
zu ad. 2 die Bögen und Gewölbe,
zu ad. 3 die verſchiedenen Geſimſe und
zu ad. 4 die Thüren, Fenſter und ſonſtigen Nebenarbeiten.
Streng genommen gehören auch die Treppen, Steinfußböden und
Steinbedachungen zum Steinbau; da dieſe aber im 3. Bande dieſes
Werkes beſprochen werden, finden ſie hier keine Berückſichtigung.
Erſtes Kapitel.
I. Die umſchließenden und ſtützenden Conſtruktionstheile
(Mauern und Pfeiler)
ſind die wichtigſten Gegenſtände eines Gebäudes, ſie ſollen nicht allein
das Innere des Gebäudes gegen alle Witterungseinflüſſe ſchützen,
ſondern auch die Decken (und das Dach) tragen, und bedürfen daher
einer genügenden Stärke. Dieſe hängt ab einestheils von der Be-
ſchaffenheit der Materialien, anderntheils von der Länge und Höhe
der einzelnen Geſchoſſe (Stockwerke), ſowie von der, durch die Etagen-
und Dachgebälke entſtehenden Belaſtung.
A. Die Mauern aus gebrannten Ziegeln.
Behufs zweckmäßiger Verlegung im Verbande erhalten die Ziegel
eine parallel-epipediſche Form, und zwar in der Weiſe, daß die Seiten
ſich annähernd zu einander verhalten:
Die Dicke: Breite: Länge wie
1 : 2 : 4.
Seit Einführung des Metermaßes in Deutſchland (1870) und
Oeſterreich (1876), werden die Ziegelſteine dem Metermaße entſprechend
geformt; leider iſt es aber nicht gelungen, in dieſen beiden großen
Reichen dem Normalziegel die gleiche Größe zu geben.
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Kommentar zur DTA-Ausgabe
Wanderleys "Handbuch" erschien bereits 1872 in zw… [mehr]
Wanderleys "Handbuch" erschien bereits 1872 in zwei Bänden. Die Ausgabe von 1877/1878 ist die 2., gänzlich umgearbarbeitete und sehr vermehrte Auflage und wurde aufgrund der besseren verfügbarkeit für das DTA digitalisiert.
Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 2. Die Constructionen in Stein. Leipzig, 1878, S. 2. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre02_1878/18>, abgerufen am 03.03.2025.
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