Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877.Die Dachgerüste. berühmte Saaldecke im "Kaufhaus Gürzenich" zu Cöln und ist vomBaurath Raschdorf construirt worden. Zufolge der seitlichen Stielaufstellung wird die Con- struktion wesentlich vereinfacht und reicht ein combinirtes ein- faches und doppeltes Hängewerk zur Unterstützung des Daches und zum Auffangen der Decke aus. Letztere hängt an den hinab- reichenden Hängesäulen a a und b. Die Decke ruht auf einer Hänge- und Sprengewerksconstruktion, welche theils an a a und b, theils an den verticalen Stielen ihren Halt finden, zumal die Bogen- stützen in Wirklichkeit nur der Dekoration wegen vorhanden sind. Die Räume A A dienen als Logen. Die Hängestreben s s stecken in eisernen Schuhen, und da der Hängebalken c der Decke wegen nicht ganz durch- gehen kann, ist er durch eine eiserne Zugstange z ersetzt worden. Die Mansarddächer. Die gebrochenen französischen [Abbildung]
Fig. 329. Die Dachgerüſte. berühmte Saaldecke im „Kaufhaus Gürzenich“ zu Cöln und iſt vomBaurath Raſchdorf conſtruirt worden. Zufolge der ſeitlichen Stielaufſtellung wird die Con- ſtruktion weſentlich vereinfacht und reicht ein combinirtes ein- faches und doppeltes Hängewerk zur Unterſtützung des Daches und zum Auffangen der Decke aus. Letztere hängt an den hinab- reichenden Hängeſäulen a a und b. Die Decke ruht auf einer Hänge- und Sprengewerksconſtruktion, welche theils an a a und b, theils an den verticalen Stielen ihren Halt finden, zumal die Bogen- ſtützen in Wirklichkeit nur der Dekoration wegen vorhanden ſind. Die Räume A A dienen als Logen. Die Hängeſtreben s s ſtecken in eiſernen Schuhen, und da der Hängebalken c der Decke wegen nicht ganz durch- gehen kann, iſt er durch eine eiſerne Zugſtange z erſetzt worden. Die Manſarddächer. Die gebrochenen franzöſiſchen [Abbildung]
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Die Dachgerüſte.
berühmte Saaldecke im „Kaufhaus Gürzenich“ zu Cöln und iſt vom
Baurath Raſchdorf conſtruirt
worden. Zufolge der ſeitlichen
Stielaufſtellung wird die Con-
ſtruktion weſentlich vereinfacht
und reicht ein combinirtes ein-
faches und doppeltes Hängewerk
zur Unterſtützung des Daches
und zum Auffangen der Decke aus.
Letztere hängt an den hinab-
reichenden Hängeſäulen a a und b.
Die Decke ruht auf einer Hänge-
und Sprengewerksconſtruktion,
welche theils an a a und b, theils
an den verticalen Stielen ihren
Halt finden, zumal die Bogen-
ſtützen in Wirklichkeit nur der
Dekoration wegen vorhanden
ſind. Die Räume A A dienen
als Logen. Die Hängeſtreben
s s ſtecken in eiſernen Schuhen,
und da der Hängebalken c der
Decke wegen nicht ganz durch-
gehen kann, iſt er durch eine
eiſerne Zugſtange z erſetzt
worden.
Die Manſarddächer.
Die gebrochenen franzöſiſchen
Dächer, nach ihrem Erfinder
Manſard Manſarddächer ge-
nannt, ſind in Frankreich ſchon
ſeit langer Zeit im Gebrauche,
und werden nach den franzöſi-
ſchen Ausſtellungen auch in
Deutſchland ſehr häufig ausge-
führt. In Oeſterreich verbieten
die Bauordnungen einiger Kron-
[Abbildung Fig. 329.]
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