Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877.Die Holzwände. Der Träger A ist über dem Gebälk angeordnet, welches mittelst Wie bereits oben erwähnt wurde, werden die Riegelwände vor Die Berohrung des Holzwerks [Abbildung]
Fig. 211 A u. B. geschieht stets in senkrechter Richtung zu den Die Riegelwände mit hohen Bund- und Eckstielen kommen nur zur Verwendung, wenn große Räume, wie z. B. Säle, Die einfachste Vorkehrung vergegenwärtigt die Fig. 212 in An- Bedeutend größere Festigkeit besitzen solche Wände, deren Ecken Die Holzwände. Der Träger A iſt über dem Gebälk angeordnet, welches mittelſt Wie bereits oben erwähnt wurde, werden die Riegelwände vor Die Berohrung des Holzwerks [Abbildung]
Fig. 211 A u. B. geſchieht ſtets in ſenkrechter Richtung zu den Die Riegelwände mit hohen Bund- und Eckſtielen kommen nur zur Verwendung, wenn große Räume, wie z. B. Säle, Die einfachſte Vorkehrung vergegenwärtigt die Fig. 212 in An- Bedeutend größere Feſtigkeit beſitzen ſolche Wände, deren Ecken <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb n="133" facs="#f0145"/> <fw type="header" place="top">Die Holzwände.</fw><lb/> <p>Der Träger <hi rendition="#aq">A</hi> iſt über dem Gebälk angeordnet, welches mittelſt<lb/> Bolzen an dem Träger hängt; <hi rendition="#aq">B</hi> befindet ſich unterhalb der Balken-<lb/> lage und trägt ſich frei. Bei <hi rendition="#aq">C</hi> wird der Träger von einer Hänge-<lb/> wand gehalten, und der Träger <hi rendition="#aq">D</hi> ruht auf einem Stiele und zwei<lb/> Kopfbändern (Bügen).</p><lb/> <p>Wie bereits oben erwähnt wurde, werden die Riegelwände vor<lb/> dem Abputz zunächſt <hi rendition="#g">berohrt</hi>.</p><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#g">Die Berohrung des Holzwerks</hi> </head><lb/> <figure> <head>Fig. 211 </head> <p><hi rendition="#aq">A</hi> u. <hi rendition="#aq">B.</hi></p> </figure><lb/> <p>geſchieht ſtets in ſenkrechter Richtung zu den<lb/> Langfaſern des Holzes nach Fig. 211 <hi rendition="#aq">A</hi> u. <hi rendition="#aq">B.</hi><lb/> Die kurzen Rohrhalme werden von dem an-<lb/> genagelten Draht gehalten, und kann die Be-<lb/> feſtigung deſſelben entweder in paralleler Rich-<lb/> tung (Fig. <hi rendition="#aq">A</hi>) oder in Zickzack (Fig. <hi rendition="#aq">B</hi>) ſtatt-<lb/> finden.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head> <hi rendition="#g">Die Riegelwände mit hohen Bund- und Eckſtielen</hi> </head><lb/> <p>kommen nur zur Verwendung, wenn große Räume, wie z. B. Säle,<lb/> Turnhallen, ländliche oder Interims-Kirchen u. ſ. w. mit Riegelwerk<lb/> umſchloſſen werden und demnach die beim Wohnhausbau übli-<lb/> chen Balkenlagen, welche die Riegelwände in gewiſſen Höhen mitein-<lb/> ander verankern, fehlen. In dieſem Falle ſind Stiele, welche die<lb/> ganze Wandhöhe zur Länge erhalen, in Abſtänden von 3—5<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">m</hi></hi> und an<lb/> den Ecken erforderlich.</p><lb/> <p>Die einfachſte Vorkehrung vergegenwärtigt die Fig. 212 in An-<lb/> ſicht und Grundriß; die Eck- und Bundſtiele ſind 30/30<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">zm</hi></hi> reſp. 25/25<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">zm</hi></hi><lb/> ſtark, die Balkenköpfe liegen auf den Spannriegeln, die mit Zapfen<lb/> und Verſetzung in die Stiele greifen und mittelſt Eiſenklammern<lb/> und Bändern mit letzteren innig verbunden ſind. Auch dann, wenn<lb/> kein Gebälk vorhanden iſt, ordnet man in 4—5<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">m</hi></hi> Höhe die Spann-<lb/> riegel an, auf welchen die Zwiſchenſtiele und Streben ſtehen. Die<lb/> ganze Conſtruktion hat ſchwache Hölzer und darf daher nur bei leich-<lb/> ten Wänden Anwendung finden.</p><lb/> <p>Bedeutend größere Feſtigkeit beſitzen ſolche Wände, deren Ecken<lb/> und Bundſtiele aus doppelten Hölzern, welche zuſammengebolzt wer-<lb/> den, beſtehen und den Spannbalken umfaſſen. Die iſometriſche Zeich-<lb/> nung in Fig. 213 veranſchaulicht eine ſolche Anordnung; es deuten <hi rendition="#aq">a</hi> den<lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [133/0145]
Die Holzwände.
Der Träger A iſt über dem Gebälk angeordnet, welches mittelſt
Bolzen an dem Träger hängt; B befindet ſich unterhalb der Balken-
lage und trägt ſich frei. Bei C wird der Träger von einer Hänge-
wand gehalten, und der Träger D ruht auf einem Stiele und zwei
Kopfbändern (Bügen).
Wie bereits oben erwähnt wurde, werden die Riegelwände vor
dem Abputz zunächſt berohrt.
Die Berohrung des Holzwerks
[Abbildung Fig. 211 A u. B.]
geſchieht ſtets in ſenkrechter Richtung zu den
Langfaſern des Holzes nach Fig. 211 A u. B.
Die kurzen Rohrhalme werden von dem an-
genagelten Draht gehalten, und kann die Be-
feſtigung deſſelben entweder in paralleler Rich-
tung (Fig. A) oder in Zickzack (Fig. B) ſtatt-
finden.
Die Riegelwände mit hohen Bund- und Eckſtielen
kommen nur zur Verwendung, wenn große Räume, wie z. B. Säle,
Turnhallen, ländliche oder Interims-Kirchen u. ſ. w. mit Riegelwerk
umſchloſſen werden und demnach die beim Wohnhausbau übli-
chen Balkenlagen, welche die Riegelwände in gewiſſen Höhen mitein-
ander verankern, fehlen. In dieſem Falle ſind Stiele, welche die
ganze Wandhöhe zur Länge erhalen, in Abſtänden von 3—5m und an
den Ecken erforderlich.
Die einfachſte Vorkehrung vergegenwärtigt die Fig. 212 in An-
ſicht und Grundriß; die Eck- und Bundſtiele ſind 30/30zm reſp. 25/25zm
ſtark, die Balkenköpfe liegen auf den Spannriegeln, die mit Zapfen
und Verſetzung in die Stiele greifen und mittelſt Eiſenklammern
und Bändern mit letzteren innig verbunden ſind. Auch dann, wenn
kein Gebälk vorhanden iſt, ordnet man in 4—5m Höhe die Spann-
riegel an, auf welchen die Zwiſchenſtiele und Streben ſtehen. Die
ganze Conſtruktion hat ſchwache Hölzer und darf daher nur bei leich-
ten Wänden Anwendung finden.
Bedeutend größere Feſtigkeit beſitzen ſolche Wände, deren Ecken
und Bundſtiele aus doppelten Hölzern, welche zuſammengebolzt wer-
den, beſtehen und den Spannbalken umfaſſen. Die iſometriſche Zeich-
nung in Fig. 213 veranſchaulicht eine ſolche Anordnung; es deuten a den
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Zitationshilfe: | Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877, S. 133. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre01_1877/145>, abgerufen am 03.03.2025. |