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Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877.

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Erster Abschnitt.

Der Holzbau.

In den früheren Zeiten waren die künstlichen Combinationen des
Zimmermanns Stolz und hieß der Meister, welcher dieselben mit
besonderem Geschick ausführen konnte -- heuer ist der Begriff der
Meisterschaft ein anderer geworden.

Diejenigen Arbeiten, welche der Zimmermann mit seinen gewöhn-
lichen Werkzeugen herstellen kann, heißen schlichtweg
"Zimmerconstructionen",
und je nachdem er die unzureichenden Holz- oder Balkenmaße (ent-
weder in der Dicke oder Länge) durch Zusammenfügung einzelner
Theile vergrößert, oder aus einzelnen Balken ein ganzes, für sich fer-
tiges Baugerippe herstellt, lassen sich die Construktionen eintheilen, in:

1. Elementarverbindungen,
a. einfache Holzverbände,
b. Hänge- und Sprengewerksverbände;
2. Balkenlagen mit Einschluß der Zwischendecken,
oder der Boden- und Deckenbau
;
3. Fachwerks- oder Riegelwände;
4. Dachgerüste.
Erstes Kapitel.
Elementarverbindungen. Einfache Holzverbände.

Die einsichtsvolle Verwendung der Zimmerconstructionen setzt die
genaue Kenntniß der einzelnen Elementarverbindungen voraus.

Als wichtigste Regel gilt, daß letztere sich leicht und schnell her-
stellen lassen, denn einerseits arbeitet der Zimmermann meist nur
mit groben Werkzeugen (Schrotsäge, Beil, Axt, Dexel, großen
Stemmeisen), andererseits besitzt das Holz in schwachen Dimensionen
gar keine Festigkeit, und würden demgemäß alle feinen und compli-

Wanderley, Bauconstr. 1
Erſter Abſchnitt.

Der Holzbau.

In den früheren Zeiten waren die künſtlichen Combinationen des
Zimmermanns Stolz und hieß der Meiſter, welcher dieſelben mit
beſonderem Geſchick ausführen konnte — heuer iſt der Begriff der
Meiſterſchaft ein anderer geworden.

Diejenigen Arbeiten, welche der Zimmermann mit ſeinen gewöhn-
lichen Werkzeugen herſtellen kann, heißen ſchlichtweg
Zimmerconſtructionen“,
und je nachdem er die unzureichenden Holz- oder Balkenmaße (ent-
weder in der Dicke oder Länge) durch Zuſammenfügung einzelner
Theile vergrößert, oder aus einzelnen Balken ein ganzes, für ſich fer-
tiges Baugerippe herſtellt, laſſen ſich die Conſtruktionen eintheilen, in:

1. Elementarverbindungen,
a. einfache Holzverbände,
b. Hänge- und Sprengewerksverbände;
2. Balkenlagen mit Einſchluß der Zwiſchendecken,
oder der Boden- und Deckenbau
;
3. Fachwerks- oder Riegelwände;
4. Dachgerüſte.
Erſtes Kapitel.
Elementarverbindungen. Einfache Holzverbände.

Die einſichtsvolle Verwendung der Zimmerconſtructionen ſetzt die
genaue Kenntniß der einzelnen Elementarverbindungen voraus.

Als wichtigſte Regel gilt, daß letztere ſich leicht und ſchnell her-
ſtellen laſſen, denn einerſeits arbeitet der Zimmermann meiſt nur
mit groben Werkzeugen (Schrotſäge, Beil, Axt, Dexel, großen
Stemmeiſen), andererſeits beſitzt das Holz in ſchwachen Dimenſionen
gar keine Feſtigkeit, und würden demgemäß alle feinen und compli-

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Zitationshilfe: Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877, S. [1]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre01_1877/13>, abgerufen am 21.11.2024.