Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877.Die Holzwände. Das Rahmholz (w und w' in Fig. 183), auch Wandrähm, Oberschwelle oder Kappholz (österreichisch) genannt, Da die Rähme genügend unterstützt sind, brauchen sie nur 16zm Die Ständer, Stiele, Pfosten oder Säulen können sowohl in den Ecken, als auch Die Eckstiele sollen stärker sein als die übrigen Pfosten, weil sie [Abbildung]
Fig. 178. Die Aufstellung der Stiele geschieht folgendermaßen (Fig. 179 *) Die Ziegellänge schwank zwischen 24--29zm; 24zm in Deutschland, 29zm in Oesterreich. Wanderley, Bauconstr. 8
Die Holzwände. Das Rahmholz (w und w' in Fig. 183), auch Wandrähm, Oberſchwelle oder Kappholz (öſterreichiſch) genannt, Da die Rähme genügend unterſtützt ſind, brauchen ſie nur 16zm Die Ständer, Stiele, Pfoſten oder Säulen können ſowohl in den Ecken, als auch Die Eckſtiele ſollen ſtärker ſein als die übrigen Pfoſten, weil ſie [Abbildung]
Fig. 178. Die Aufſtellung der Stiele geſchieht folgendermaßen (Fig. 179 *) Die Ziegellänge ſchwank zwiſchen 24—29zm; 24zm in Deutſchland, 29zm in Oeſterreich. Wanderley, Bauconſtr. 8
<TEI> <text> <body> <div n="1"> <div n="2"> <div n="3"> <pb n="113" facs="#f0125"/> <fw type="header" place="top">Die Holzwände.</fw><lb/> <div n="4"> <head><hi rendition="#g">Das Rahmholz</hi> (<hi rendition="#aq">w</hi> und <hi rendition="#aq">w'</hi> in Fig. 183),</head><lb/> <p>auch Wandrähm, Oberſchwelle oder Kappholz (öſterreichiſch) genannt,<lb/> nimmt die Ständerzapfen auf und ſchließt die Wand von oben ab.<lb/> Seine Verbindung mit dem darüberliegenden Gebälk geſchieht mit<lb/> Verkämmungen (ſiehe Fig. 31 und 32 <hi rendition="#aq">B</hi>).</p><lb/> <p>Da die Rähme genügend unterſtützt ſind, brauchen ſie nur 16<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">zm</hi></hi><lb/> hoch zu ſein. Die Breite wird gleich der Ständerdicke gemacht und<lb/> dieſe ergiebt ſich aus der Ziegelbreite <note place="foot" n="*)">Die Ziegellänge ſchwank zwiſchen 24—29<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">zm</hi></hi>; 24<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">zm</hi></hi> in Deutſchland, 29<hi rendition="#sup"><hi rendition="#aq">zm</hi></hi><lb/> in Oeſterreich.</note>.</p> </div><lb/> <div n="4"> <head><hi rendition="#g">Die Ständer</hi>,</head><lb/> <p>Stiele, Pfoſten oder Säulen können ſowohl in den Ecken, als auch<lb/> in der Mitte der Umfangs- reſp. Scheidewände ſtehen, wonach man<lb/> ſie Bund-, Zwiſchen-, Eck-, Thür- oder Fenſterpfoſten u. ſ. w. be-<lb/> nennt (<hi rendition="#aq">e</hi> und <hi rendition="#aq">f</hi> in Fig. 183).</p><lb/> <p>Die Eckſtiele ſollen ſtärker ſein als die übrigen Pfoſten, weil ſie<lb/> einem größeren verticalen Druck und der Witterung mehr ausgeſetzt<lb/> ſind. Daher fertigt man ſie bei ſoliden Gebäuden ſtets aus Eichen-<lb/> holz an. Die einſpringende Kante des ſtarken Stiels wird ausgefalzt<lb/> (Fig. 178 <hi rendition="#aq">A</hi>), was aber ſo viel Arbeit verurſacht, daß man den Eck-<lb/> ſtiel meiſtens gleich der Wanddicke ſtark macht (Fig. 178 <hi rendition="#aq">B</hi>).</p><lb/> <figure> <head>Fig. 178.</head> </figure><lb/> <p>Die Aufſtellung der Stiele geſchieht folgendermaßen (Fig. 179<lb/><hi rendition="#aq">A—B</hi> giebt den Grundriß eines zweiſtöckigen Landſchulhauſes, wel-<lb/> ches im Hauptbau die Lehrerwohnungen und im Anbau zwei Klaſſen<lb/> übereinander enthält; die Fa<hi rendition="#aq">ç</hi>ade zeigt Fig. 184): zunächſt werden<lb/> die Haupteckſtiele <hi rendition="#aq">e</hi> feſtgeſetzt, alsdann dort, wo Zwiſchenwände (<hi rendition="#aq">w</hi>)<lb/> gegen die Außenwände ſtoßen, die Bundſtiele <hi rendition="#aq">b</hi> aufgeſtellt; hierbei<lb/> iſt die Regel zu beachten, daß in der Kreuzung zweier Mauern ſtets<lb/> <fw type="sig" place="bottom">Wanderley, Bauconſtr. 8</fw><lb/></p> </div> </div> </div> </div> </body> </text> </TEI> [113/0125]
Die Holzwände.
Das Rahmholz (w und w' in Fig. 183),
auch Wandrähm, Oberſchwelle oder Kappholz (öſterreichiſch) genannt,
nimmt die Ständerzapfen auf und ſchließt die Wand von oben ab.
Seine Verbindung mit dem darüberliegenden Gebälk geſchieht mit
Verkämmungen (ſiehe Fig. 31 und 32 B).
Da die Rähme genügend unterſtützt ſind, brauchen ſie nur 16zm
hoch zu ſein. Die Breite wird gleich der Ständerdicke gemacht und
dieſe ergiebt ſich aus der Ziegelbreite *).
Die Ständer,
Stiele, Pfoſten oder Säulen können ſowohl in den Ecken, als auch
in der Mitte der Umfangs- reſp. Scheidewände ſtehen, wonach man
ſie Bund-, Zwiſchen-, Eck-, Thür- oder Fenſterpfoſten u. ſ. w. be-
nennt (e und f in Fig. 183).
Die Eckſtiele ſollen ſtärker ſein als die übrigen Pfoſten, weil ſie
einem größeren verticalen Druck und der Witterung mehr ausgeſetzt
ſind. Daher fertigt man ſie bei ſoliden Gebäuden ſtets aus Eichen-
holz an. Die einſpringende Kante des ſtarken Stiels wird ausgefalzt
(Fig. 178 A), was aber ſo viel Arbeit verurſacht, daß man den Eck-
ſtiel meiſtens gleich der Wanddicke ſtark macht (Fig. 178 B).
[Abbildung Fig. 178.]
Die Aufſtellung der Stiele geſchieht folgendermaßen (Fig. 179
A—B giebt den Grundriß eines zweiſtöckigen Landſchulhauſes, wel-
ches im Hauptbau die Lehrerwohnungen und im Anbau zwei Klaſſen
übereinander enthält; die Façade zeigt Fig. 184): zunächſt werden
die Haupteckſtiele e feſtgeſetzt, alsdann dort, wo Zwiſchenwände (w)
gegen die Außenwände ſtoßen, die Bundſtiele b aufgeſtellt; hierbei
iſt die Regel zu beachten, daß in der Kreuzung zweier Mauern ſtets
*) Die Ziegellänge ſchwank zwiſchen 24—29zm; 24zm in Deutſchland, 29zm
in Oeſterreich.
Wanderley, Bauconſtr. 8
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools
|
URL zu diesem Werk: | https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre01_1877 |
URL zu dieser Seite: | https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre01_1877/125 |
Zitationshilfe: | Wanderley, Germano: Handbuch der Bauconstruktionslehre. 2. Aufl. Bd. 1. Die Constructionen in Holz. Halle (Saale), 1877, S. 113. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wanderley_bauconstructionslehre01_1877/125>, abgerufen am 03.03.2025. |