Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Weibergemüth.

2 Weibergemüth und Apfelblüt sind in einer Nacht zu Schanden gemacht. - Storch, Freiknecht, II, 124.


Weiberthräne.

7 Von Weiberthränen und Krämerschwüren lasse nie dich irre führen.

It.: Guardati da' lagrime di moglie e da' parole di mercanti. (Giani, 810.)


Weibertreue.

2 Wer auf Weibertreu vertraut, der hat auf Wind gebaut. (Rumänisch.) - Neue Freie Presse, 4581.


Weich.

11 Zu weich ist weibisch, zu hart ist hölzern.

Lat.: Dolere nil, rigidi animi est, mollis nimis. (Sailer, Sprüche, 48, 106.)

*12 Weich, wie eine verliebte Putzmacherin. - Ralisch, Schlagschatten, 76.


Weihnachten.

48 So es vmb die Weyhnachten grün, weiss Ostern zu fürchten seyn, geht aber im Fass in der Christnacht der Wein, soll folgendes Jahr ein guter Vorbott seyn. - Lins.

49 Zu Weihnacht beim Spiel, zu Ostern beim Feuer.

Wenn zu Weihnacht die Witterung an mild ist, dass man im Freien sich vergnügt, so wird sie zu Ostern so rauh sein, dass man den warmen Ofen aufsucht.

It.: Natale al giuoco, Pasqua al fuoco. (Giani, 1139.)


Weihrauch.

16 Wer keinen Weihrauch hat, opfert Sägemehl.

Lat.: Mola tantum salsa litant, qui non habent tura. (Plinius.)

*17 Er streut Weihrauch auf einen Misthaufen.

Engl.: He sprinkles incense on a dunghill. (Bohn II, 65.)


Weihwasser.

10 Wer zuerst beim Weihwasser ist, segnet sich damit. - Schmitz, 186, 51.

11 Weyhwasser vnd Messopffer können alles heylen. - Nigrinus, Inquisition, 369.


Weile.

*12 Weil vnd raum haben. - Stumpff, Historia, XXXIIb.


Wein.

770 Alter Wein ist besser als ein alter Freund. - Merx, 327.

771 Dä Wing (Wein) ess zu schlääg, öm im em Essel an et Ohr ze schödde. - Bagel, 44, 20.

772 Der beste Wein schmeckt nicht gut allein. - Keil, 82.

"Ein Glas Wein lieb ich nit allein."

773 Der bitterliche Wein soll der bessere sein.

It.: Vino amaro, tienlo caro. (Giani, 1770.)

774 Der Wein bringt die Kinder um. (Ital.)

775 Der Wein gehört dem Herrn, der Dank gebührt aber dem Mundschenk. - Löwenheim, 37, 153.

776 Der Wein gehört den Alten und die Milch den Kindern. (Ital.)

777 Der Wein hat zwei Mängel: der böse verderbt den Magen, der gute den Beutel. - Harssdörffer, 2722.

778 Der Wein ist der Stock der Alten, Thorheit ist der Jungen Stab. - Schuller, 52.

779 Der Wein ist stehendes Militär für die Freuden und wider die Bürden des Lebens; Rheinwein die Infanterie, Champagner die Cavalerie, Burgunder die Artillerie, Landwein der Train, Madeira die Fouriere und Ofener und Tokayer die alten Generale.

780 Der Wein macht Freunde, aber die Thränen setzen sie auf die Probe. - Harssdörffer, 512.

781 Ein guter Wein, o Zecher merke, gibt morgens Muth zu neuem Werke, des Mittags hilft, der Wein verdaun, des Abends schafft er gute Laun'; doch Alp und böse Träume bringt er dem, der Nachts zu wenig trinkt.

Auf einem Gurtbogen des berliner Rathskellers.

782 Einmal muss der Wein gähren und der Jüngling rasen. - Gartenlaube, 1860, S. 546a.

[Spaltenumbruch] 783 Es ist guter Wein in einem schlechten Fass.

784 Es wird der beste Wein, der am meisten braust. - Storch, Freiknecht, III, 26.

785 Guten Wein trinkt man zu jeder Zeit, aber am liebsten bei Gelegenheit.

786 Guter Wein macht gutes Blut.

It.: Buon vino fa buon sangue. (Giani, 1772.)

787 Hat an Sanct Vit der Wein geblüht, so bringt er ein gut Weinjahr mit. - Wunderlich, 27.

788 Im Wein schlummert die Liebe.

789 Liegt der Wein noch nit im Keller, so is er noch nit mein. - Nadler, Fröhlich Palz, 114.

790 Nach eines guten Weines und eines tapfern Mannes Herkommen soll man nicht fragen. - Harssdörffer, 609.

Pflegte Kaiser Ferdinand I. zu sagen.

791 Schreibe den Wein lieber noch einmal auf, damit dem Gast nicht Unrecht geschieht, sagte der Wirth zum Kellner, da er nicht genau wusste, ob er den Wein aufgeschrieben habe.

792 Süssem Wein und schönen Frauen ist selten recht zu trauen.

Holl.: Een schoone vrou, een soeten wijn, die zyn vol heymelijk fenijn. (Cats, 110.)

793 Ueber allen Wein ist der Griech' ein Götterwein.

Es ist namentlich der Malvasier gemeint.

It.: Sopra ogni vino, il greco e divino. (Giani, 1769.)

794 Wein, Bad vnd Venusspiel sind zum Tod das richtigst Ziel. - Dietrich, 105.

795 Wein lagert je tiefer, desto lieber. - Storch, Freiknecht, III, 29.

796 Wein macht heiter spät und früh, Wasser nur Melancholie.

It.: Il vino fa allegria, e l' acqua fa malinconia. (Giani, 1767.)

797 Wein muss man nicht in Pillen geniessen, sagte der Weintrinker, als man ihm Trauben anbot.

798 Wein ohne Oel geht meist fehl.

Strenge ohne Milde erreicht den Zweck nicht.

799 Wein schmiert das Gedächtniss ein.

Lat.: Vinum memoriae mors. (Sailer, Sprüche, 160, 36.)

800 Wein und Weib machen den Weisen zum Rebellen.

801 Wer den Wein nicht, mag, dem Gott das Brot versag.

It.: A chi non piace il vino, Dio tolga il pane. (Giani, 1776.)

802 Wer sich im Wein bezecht, wird aus dem Herrn ein Knecht.

803 Wer Wein auf Borg trinkt, berauscht sich zweimal; einmal beim Trinken, das andere mal beim Zahlen.

804 Wer Wein auf Borg trinkt, wird doppelt trunken. - Merx, 349.

805 Wer Wein und Weiber meiden mag, der wische diesen Reimen ab. - Hertz, 53.

An einem Gasthause der Schweiz.

806 Wer Wein verkauft, ist ein armer Mann, wer Oel verkauft, legt Hausschatz an.

It.: Mercante di vino, mercante poverino; mercante d' olio, mercante d' oro. (Giani, 1049.)

807 Wer Wein zu trinken erfand, nach dem Paradiese stand.

It.: Chi invento il bere in vino, se non e in paradiso c' e molto vicino. (Giani, 223.)

808 Wer zu früh den Wein getrunken, muss hinterher in Hefen tunken.

"Als ein Student, der früher sehr extra gegangen war, zuletzt eine alte Witwe geheirathet hatte, widmete ihm Taubmann den Vers: Ne tibi displiceat fex, quia bona vina bibisti. Monsieur, ihr müsst in Hefen tunken, weil ihr den Wein habt ausgetrunken." (Taubmannia, 132.)

809 Wird Wein und Hopfen zu nass, spürt's Winzer und Brauer am Fass. - Marienkalender, 1879, S. 25.

810 Zwei Schluck Wein vor der Suppe sind dem Arzt ein Unheil. (Ital.)


[Spaltenumbruch]
Weibergemüth.

2 Weibergemüth und Apfelblüt sind in einer Nacht zu Schanden gemacht.Storch, Freiknecht, II, 124.


Weiberthräne.

7 Von Weiberthränen und Krämerschwüren lasse nie dich irre führen.

It.: Guardati da' lagrime di moglie e da' parole di mercanti. (Giani, 810.)


Weibertreue.

2 Wer auf Weibertreu vertraut, der hat auf Wind gebaut. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4581.


Weich.

11 Zu weich ist weibisch, zu hart ist hölzern.

Lat.: Dolere nil, rigidi animi est, mollis nimis. (Sailer, Sprüche, 48, 106.)

*12 Weich, wie eine verliebte Putzmacherin.Ralisch, Schlagschatten, 76.


Weihnachten.

48 So es vmb die Weyhnachten grün, weiss Ostern zu fürchten seyn, geht aber im Fass in der Christnacht der Wein, soll folgendes Jahr ein guter Vorbott seyn.Lins.

49 Zu Weihnacht beim Spiel, zu Ostern beim Feuer.

Wenn zu Weihnacht die Witterung an mild ist, dass man im Freien sich vergnügt, so wird sie zu Ostern so rauh sein, dass man den warmen Ofen aufsucht.

It.: Natale al giuoco, Pasqua al fuoco. (Giani, 1139.)


Weihrauch.

16 Wer keinen Weihrauch hat, opfert Sägemehl.

Lat.: Mola tantum salsa litant, qui non habent tura. (Plinius.)

*17 Er streut Weihrauch auf einen Misthaufen.

Engl.: He sprinkles incense on a dunghill. (Bohn II, 65.)


Weihwasser.

10 Wer zuerst beim Weihwasser ist, segnet sich damit.Schmitz, 186, 51.

11 Weyhwasser vnd Messopffer können alles heylen.Nigrinus, Inquisition, 369.


Weile.

*12 Weil vnd raum haben.Stumpff, Historia, XXXIIb.


Wein.

770 Alter Wein ist besser als ein alter Freund.Merx, 327.

771 Dä Wing (Wein) ess zu schlääg, öm im em Essel an et Ohr ze schödde.Bagel, 44, 20.

772 Der beste Wein schmeckt nicht gut allein.Keil, 82.

„Ein Glas Wein lieb ich nit allein.“

773 Der bitterliche Wein soll der bessere sein.

It.: Vino amaro, tienlo caro. (Giani, 1770.)

774 Der Wein bringt die Kinder um. (Ital.)

775 Der Wein gehört dem Herrn, der Dank gebührt aber dem Mundschenk.Löwenheim, 37, 153.

776 Der Wein gehört den Alten und die Milch den Kindern. (Ital.)

777 Der Wein hat zwei Mängel: der böse verderbt den Magen, der gute den Beutel.Harssdörffer, 2722.

778 Der Wein ist der Stock der Alten, Thorheit ist der Jungen Stab.Schuller, 52.

779 Der Wein ist stehendes Militär für die Freuden und wider die Bürden des Lebens; Rheinwein die Infanterie, Champagner die Cavalerie, Burgunder die Artillerie, Landwein der Train, Madeira die Fouriere und Ofener und Tokayer die alten Generale.

780 Der Wein macht Freunde, aber die Thränen setzen sie auf die Probe.Harssdörffer, 512.

781 Ein guter Wein, o Zecher merke, gibt morgens Muth zu neuem Werke, des Mittags hilft, der Wein verdaun, des Abends schafft er gute Laun'; doch Alp und böse Träume bringt er dem, der Nachts zu wenig trinkt.

Auf einem Gurtbogen des berliner Rathskellers.

782 Einmal muss der Wein gähren und der Jüngling rasen.Gartenlaube, 1860, S. 546a.

[Spaltenumbruch] 783 Es ist guter Wein in einem schlechten Fass.

784 Es wird der beste Wein, der am meisten braust.Storch, Freiknecht, III, 26.

785 Guten Wein trinkt man zu jeder Zeit, aber am liebsten bei Gelegenheit.

786 Guter Wein macht gutes Blut.

It.: Buon vino fa buon sangue. (Giani, 1772.)

787 Hat an Sanct Vit der Wein geblüht, so bringt er ein gut Weinjahr mit.Wunderlich, 27.

788 Im Wein schlummert die Liebe.

789 Liegt der Wein noch nit im Keller, so is er noch nit mein.Nadler, Fröhlich Palz, 114.

790 Nach eines guten Weines und eines tapfern Mannes Herkommen soll man nicht fragen.Harssdörffer, 609.

Pflegte Kaiser Ferdinand I. zu sagen.

791 Schreibe den Wein lieber noch einmal auf, damit dem Gast nicht Unrecht geschieht, sagte der Wirth zum Kellner, da er nicht genau wusste, ob er den Wein aufgeschrieben habe.

792 Süssem Wein und schönen Frauen ist selten recht zu trauen.

Holl.: Een schoone vrou, een soeten wijn, die zyn vol heymelijk fenijn. (Cats, 110.)

793 Ueber allen Wein ist der Griech' ein Götterwein.

Es ist namentlich der Malvasier gemeint.

It.: Sopra ogni vino, il greco è divino. (Giani, 1769.)

794 Wein, Bad vnd Venusspiel sind zum Tod das richtigst Ziel.Dietrich, 105.

795 Wein lagert je tiefer, desto lieber.Storch, Freiknecht, III, 29.

796 Wein macht heiter spät und früh, Wasser nur Melancholie.

It.: Il vino fa allegria, e l' acqua fa malinconia. (Giani, 1767.)

797 Wein muss man nicht in Pillen geniessen, sagte der Weintrinker, als man ihm Trauben anbot.

798 Wein ohne Oel geht meist fehl.

Strenge ohne Milde erreicht den Zweck nicht.

799 Wein schmiert das Gedächtniss ein.

Lat.: Vinum memoriae mors. (Sailer, Sprüche, 160, 36.)

800 Wein und Weib machen den Weisen zum Rebellen.

801 Wer den Wein nicht, mag, dem Gott das Brot versag.

It.: A chi non piace il vino, Dio tolga il pane. (Giani, 1776.)

802 Wer sich im Wein bezecht, wird aus dem Herrn ein Knecht.

803 Wer Wein auf Borg trinkt, berauscht sich zweimal; einmal beim Trinken, das andere mal beim Zahlen.

804 Wer Wein auf Borg trinkt, wird doppelt trunken.Merx, 349.

805 Wer Wein und Weiber meiden mag, der wische diesen Reimen ab.Hertz, 53.

An einem Gasthause der Schweiz.

806 Wer Wein verkauft, ist ein armer Mann, wer Oel verkauft, legt Hausschatz an.

It.: Mercante di vino, mercante poverino; mercante d' olio, mercante d' oro. (Giani, 1049.)

807 Wer Wein zu trinken erfand, nach dem Paradiese stand.

It.: Chi inventò il bere in vino, se non è in paradiso c' è molto vicino. (Giani, 223.)

808 Wer zu früh den Wein getrunken, muss hinterher in Hefen tunken.

„Als ein Student, der früher sehr extra gegangen war, zuletzt eine alte Witwe geheirathet hatte, widmete ihm Taubmann den Vers: Ne tibi displiceat fex, quia bona vina bibisti. Monsieur, ihr müsst in Hefen tunken, weil ihr den Wein habt ausgetrunken.“ (Taubmannia, 132.)

809 Wird Wein und Hopfen zu nass, spürt's Winzer und Brauer am Fass.Marienkalender, 1879, S. 25.

810 Zwei Schluck Wein vor der Suppe sind dem Arzt ein Unheil. (Ital.)


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <pb facs="#f0916" n="[904]"/>
        <cb n="1807"/>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Weibergemüth.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Weibergemüth und Apfelblüt sind in einer Nacht zu Schanden gemacht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Storch, Freiknecht, II, 124.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Weiberthräne.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">7 Von Weiberthränen und Krämerschwüren lasse nie dich irre führen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Guardati da' lagrime di moglie e da' parole di mercanti. (<hi rendition="#i">Giani, 810.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Weibertreue.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Wer auf Weibertreu vertraut, der hat auf Wind gebaut.</hi> (<hi rendition="#i">Rumänisch.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Neue Freie Presse, 4581.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Weich.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">11 Zu weich ist weibisch, zu hart ist hölzern.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Dolere nil, rigidi animi est, mollis nimis. (<hi rendition="#i">Sailer, Sprüche, 48, 106.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*12 Weich, wie eine verliebte Putzmacherin.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Ralisch, Schlagschatten, 76.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Weihnachten.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">48 So es vmb die Weyhnachten grün, weiss Ostern zu fürchten seyn, geht aber im Fass in der Christnacht der Wein, soll folgendes Jahr ein guter Vorbott seyn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lins.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">49 Zu Weihnacht beim Spiel, zu Ostern beim Feuer.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn zu Weihnacht die Witterung an mild ist, dass man im Freien sich vergnügt, so wird sie zu Ostern so rauh sein, dass man den warmen Ofen aufsucht.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Natale al giuoco, Pasqua al fuoco. (<hi rendition="#i">Giani, 1139.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Weihrauch.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">16 Wer keinen Weihrauch hat, opfert Sägemehl.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Mola tantum salsa litant, qui non habent tura. (<hi rendition="#i">Plinius.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*17 Er streut Weihrauch auf einen Misthaufen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: He sprinkles incense on a dunghill. (<hi rendition="#i">Bohn II, 65.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Weihwasser.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 Wer zuerst beim Weihwasser ist, segnet sich damit.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schmitz, 186, 51.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">11 Weyhwasser vnd Messopffer können alles heylen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Nigrinus, Inquisition, 369.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Weile.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*12 Weil vnd raum haben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Stumpff, Historia, XXXII<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Wein.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">770 Alter Wein ist besser als ein alter Freund.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Merx, 327.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">771 Dä Wing (Wein) ess zu schlääg, öm im em Essel an et Ohr ze schödde.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Bagel, 44, 20.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">772 Der beste Wein schmeckt nicht gut allein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Keil, 82.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Ein Glas Wein lieb ich nit allein.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">773 Der bitterliche Wein soll der bessere sein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Vino amaro, tienlo caro. (<hi rendition="#i">Giani, 1770.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">774 Der Wein bringt die Kinder um.</hi> (<hi rendition="#i">Ital.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">775 Der Wein gehört dem Herrn, der Dank gebührt aber dem Mundschenk.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Löwenheim, 37, 153.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">776 Der Wein gehört den Alten und die Milch den Kindern.</hi> (<hi rendition="#i">Ital.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">777 Der Wein hat zwei Mängel: der böse verderbt den Magen, der gute den Beutel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Harssdörffer, 2722.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">778 Der Wein ist der Stock der Alten, Thorheit ist der Jungen Stab.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schuller, 52.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">779 Der Wein ist stehendes Militär für die Freuden und wider die Bürden des Lebens; Rheinwein die Infanterie, Champagner die Cavalerie, Burgunder die Artillerie, Landwein der Train, Madeira die Fouriere und Ofener und Tokayer die alten Generale.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">780 Der Wein macht Freunde, aber die Thränen setzen sie auf die Probe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Harssdörffer, 512.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">781 Ein guter Wein, o Zecher merke, gibt morgens Muth zu neuem Werke, des Mittags hilft, der Wein verdaun, des Abends schafft er gute Laun'; doch Alp und böse Träume bringt er dem, der Nachts zu wenig trinkt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Auf einem Gurtbogen des berliner Rathskellers.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">782 Einmal muss der Wein gähren und der Jüngling rasen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gartenlaube, 1860, S. 546<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><cb n="1808"/>
783 Es ist guter Wein in einem schlechten Fass.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">784 Es wird der beste Wein, der am meisten braust.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Storch, Freiknecht, III, 26.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">785 Guten Wein trinkt man zu jeder Zeit, aber am liebsten bei Gelegenheit.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">786 Guter Wein macht gutes Blut.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Buon vino fa buon sangue. (<hi rendition="#i">Giani, 1772.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">787 Hat an Sanct Vit der Wein geblüht, so bringt er ein gut Weinjahr mit.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wunderlich, 27.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">788 Im Wein schlummert die Liebe.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">789 Liegt der Wein noch nit im Keller, so is er noch nit mein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Nadler, Fröhlich Palz, 114.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">790 Nach eines guten Weines und eines tapfern Mannes Herkommen soll man nicht fragen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Harssdörffer, 609.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Pflegte Kaiser Ferdinand I. zu sagen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">791 Schreibe den Wein lieber noch einmal auf, damit dem Gast nicht Unrecht geschieht, sagte der Wirth zum Kellner, da er nicht genau wusste, ob er den Wein aufgeschrieben habe.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">792 Süssem Wein und schönen Frauen ist selten recht zu trauen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Een schoone vrou, een soeten wijn, die zyn vol heymelijk fenijn. (<hi rendition="#i">Cats, 110.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">793 Ueber allen Wein ist der Griech' ein Götterwein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Es ist namentlich der Malvasier gemeint.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Sopra ogni vino, il greco è divino. (<hi rendition="#i">Giani, 1769.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">794 Wein, Bad vnd Venusspiel sind zum Tod das richtigst Ziel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dietrich, 105.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">795 Wein lagert je tiefer, desto lieber.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Storch, Freiknecht, III, 29.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">796 Wein macht heiter spät und früh, Wasser nur Melancholie.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Il vino fa allegria, e l' acqua fa malinconia. (<hi rendition="#i">Giani, 1767.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">797 Wein muss man nicht in Pillen geniessen, sagte der Weintrinker, als man ihm Trauben anbot.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">798 Wein ohne Oel geht meist fehl.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Strenge ohne Milde erreicht den Zweck nicht.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">799 Wein schmiert das Gedächtniss ein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Vinum memoriae mors. (<hi rendition="#i">Sailer, Sprüche, 160, 36.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">800 Wein und Weib machen den Weisen zum Rebellen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">801 Wer den Wein nicht, mag, dem Gott das Brot versag.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: A chi non piace il vino, Dio tolga il pane. (<hi rendition="#i">Giani, 1776.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">802 Wer sich im Wein bezecht, wird aus dem Herrn ein Knecht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">803 Wer Wein auf Borg trinkt, berauscht sich zweimal; einmal beim Trinken, das andere mal beim Zahlen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">804 Wer Wein auf Borg trinkt, wird doppelt trunken.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Merx, 349.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">805 Wer Wein und Weiber meiden mag, der wische diesen Reimen ab.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hertz, 53.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">An einem Gasthause der Schweiz.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">806 Wer Wein verkauft, ist ein armer Mann, wer Oel verkauft, legt Hausschatz an.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Mercante di vino, mercante poverino; mercante d' olio, mercante d' oro. (<hi rendition="#i">Giani, 1049.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">807 Wer Wein zu trinken erfand, nach dem Paradiese stand.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi inventò il bere in vino, se non è in paradiso c' è molto vicino. (<hi rendition="#i">Giani, 223.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">808 Wer zu früh den Wein getrunken, muss hinterher in Hefen tunken.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Als ein Student, der früher sehr extra gegangen war, zuletzt eine alte Witwe geheirathet hatte, widmete ihm Taubmann den Vers: Ne tibi displiceat fex, quia bona vina bibisti. Monsieur, ihr müsst in Hefen tunken, weil ihr den Wein habt ausgetrunken.&#x201C; (<hi rendition="#i">Taubmannia, 132.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">809 Wird Wein und Hopfen zu nass, spürt's Winzer und Brauer am Fass.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Marienkalender, 1879, S. 25.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">810 Zwei Schluck Wein vor der Suppe sind dem Arzt ein Unheil.</hi> (<hi rendition="#i">Ital.</hi>)</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[904]/0916] Weibergemüth. 2 Weibergemüth und Apfelblüt sind in einer Nacht zu Schanden gemacht. – Storch, Freiknecht, II, 124. Weiberthräne. 7 Von Weiberthränen und Krämerschwüren lasse nie dich irre führen. It.: Guardati da' lagrime di moglie e da' parole di mercanti. (Giani, 810.) Weibertreue. 2 Wer auf Weibertreu vertraut, der hat auf Wind gebaut. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4581. Weich. 11 Zu weich ist weibisch, zu hart ist hölzern. Lat.: Dolere nil, rigidi animi est, mollis nimis. (Sailer, Sprüche, 48, 106.) *12 Weich, wie eine verliebte Putzmacherin. – Ralisch, Schlagschatten, 76. Weihnachten. 48 So es vmb die Weyhnachten grün, weiss Ostern zu fürchten seyn, geht aber im Fass in der Christnacht der Wein, soll folgendes Jahr ein guter Vorbott seyn. – Lins. 49 Zu Weihnacht beim Spiel, zu Ostern beim Feuer. Wenn zu Weihnacht die Witterung an mild ist, dass man im Freien sich vergnügt, so wird sie zu Ostern so rauh sein, dass man den warmen Ofen aufsucht. It.: Natale al giuoco, Pasqua al fuoco. (Giani, 1139.) Weihrauch. 16 Wer keinen Weihrauch hat, opfert Sägemehl. Lat.: Mola tantum salsa litant, qui non habent tura. (Plinius.) *17 Er streut Weihrauch auf einen Misthaufen. Engl.: He sprinkles incense on a dunghill. (Bohn II, 65.) Weihwasser. 10 Wer zuerst beim Weihwasser ist, segnet sich damit. – Schmitz, 186, 51. 11 Weyhwasser vnd Messopffer können alles heylen. – Nigrinus, Inquisition, 369. Weile. *12 Weil vnd raum haben. – Stumpff, Historia, XXXIIb. Wein. 770 Alter Wein ist besser als ein alter Freund. – Merx, 327. 771 Dä Wing (Wein) ess zu schlääg, öm im em Essel an et Ohr ze schödde. – Bagel, 44, 20. 772 Der beste Wein schmeckt nicht gut allein. – Keil, 82. „Ein Glas Wein lieb ich nit allein.“ 773 Der bitterliche Wein soll der bessere sein. It.: Vino amaro, tienlo caro. (Giani, 1770.) 774 Der Wein bringt die Kinder um. (Ital.) 775 Der Wein gehört dem Herrn, der Dank gebührt aber dem Mundschenk. – Löwenheim, 37, 153. 776 Der Wein gehört den Alten und die Milch den Kindern. (Ital.) 777 Der Wein hat zwei Mängel: der böse verderbt den Magen, der gute den Beutel. – Harssdörffer, 2722. 778 Der Wein ist der Stock der Alten, Thorheit ist der Jungen Stab. – Schuller, 52. 779 Der Wein ist stehendes Militär für die Freuden und wider die Bürden des Lebens; Rheinwein die Infanterie, Champagner die Cavalerie, Burgunder die Artillerie, Landwein der Train, Madeira die Fouriere und Ofener und Tokayer die alten Generale. 780 Der Wein macht Freunde, aber die Thränen setzen sie auf die Probe. – Harssdörffer, 512. 781 Ein guter Wein, o Zecher merke, gibt morgens Muth zu neuem Werke, des Mittags hilft, der Wein verdaun, des Abends schafft er gute Laun'; doch Alp und böse Träume bringt er dem, der Nachts zu wenig trinkt. Auf einem Gurtbogen des berliner Rathskellers. 782 Einmal muss der Wein gähren und der Jüngling rasen. – Gartenlaube, 1860, S. 546a. 783 Es ist guter Wein in einem schlechten Fass. 784 Es wird der beste Wein, der am meisten braust. – Storch, Freiknecht, III, 26. 785 Guten Wein trinkt man zu jeder Zeit, aber am liebsten bei Gelegenheit. 786 Guter Wein macht gutes Blut. It.: Buon vino fa buon sangue. (Giani, 1772.) 787 Hat an Sanct Vit der Wein geblüht, so bringt er ein gut Weinjahr mit. – Wunderlich, 27. 788 Im Wein schlummert die Liebe. 789 Liegt der Wein noch nit im Keller, so is er noch nit mein. – Nadler, Fröhlich Palz, 114. 790 Nach eines guten Weines und eines tapfern Mannes Herkommen soll man nicht fragen. – Harssdörffer, 609. Pflegte Kaiser Ferdinand I. zu sagen. 791 Schreibe den Wein lieber noch einmal auf, damit dem Gast nicht Unrecht geschieht, sagte der Wirth zum Kellner, da er nicht genau wusste, ob er den Wein aufgeschrieben habe. 792 Süssem Wein und schönen Frauen ist selten recht zu trauen. Holl.: Een schoone vrou, een soeten wijn, die zyn vol heymelijk fenijn. (Cats, 110.) 793 Ueber allen Wein ist der Griech' ein Götterwein. Es ist namentlich der Malvasier gemeint. It.: Sopra ogni vino, il greco è divino. (Giani, 1769.) 794 Wein, Bad vnd Venusspiel sind zum Tod das richtigst Ziel. – Dietrich, 105. 795 Wein lagert je tiefer, desto lieber. – Storch, Freiknecht, III, 29. 796 Wein macht heiter spät und früh, Wasser nur Melancholie. It.: Il vino fa allegria, e l' acqua fa malinconia. (Giani, 1767.) 797 Wein muss man nicht in Pillen geniessen, sagte der Weintrinker, als man ihm Trauben anbot. 798 Wein ohne Oel geht meist fehl. Strenge ohne Milde erreicht den Zweck nicht. 799 Wein schmiert das Gedächtniss ein. Lat.: Vinum memoriae mors. (Sailer, Sprüche, 160, 36.) 800 Wein und Weib machen den Weisen zum Rebellen. 801 Wer den Wein nicht, mag, dem Gott das Brot versag. It.: A chi non piace il vino, Dio tolga il pane. (Giani, 1776.) 802 Wer sich im Wein bezecht, wird aus dem Herrn ein Knecht. 803 Wer Wein auf Borg trinkt, berauscht sich zweimal; einmal beim Trinken, das andere mal beim Zahlen. 804 Wer Wein auf Borg trinkt, wird doppelt trunken. – Merx, 349. 805 Wer Wein und Weiber meiden mag, der wische diesen Reimen ab. – Hertz, 53. An einem Gasthause der Schweiz. 806 Wer Wein verkauft, ist ein armer Mann, wer Oel verkauft, legt Hausschatz an. It.: Mercante di vino, mercante poverino; mercante d' olio, mercante d' oro. (Giani, 1049.) 807 Wer Wein zu trinken erfand, nach dem Paradiese stand. It.: Chi inventò il bere in vino, se non è in paradiso c' è molto vicino. (Giani, 223.) 808 Wer zu früh den Wein getrunken, muss hinterher in Hefen tunken. „Als ein Student, der früher sehr extra gegangen war, zuletzt eine alte Witwe geheirathet hatte, widmete ihm Taubmann den Vers: Ne tibi displiceat fex, quia bona vina bibisti. Monsieur, ihr müsst in Hefen tunken, weil ihr den Wein habt ausgetrunken.“ (Taubmannia, 132.) 809 Wird Wein und Hopfen zu nass, spürt's Winzer und Brauer am Fass. – Marienkalender, 1879, S. 25. 810 Zwei Schluck Wein vor der Suppe sind dem Arzt ein Unheil. (Ital.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/916
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [904]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/916>, abgerufen am 22.12.2024.