Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Vortheil.

60 Geringe Vortheile machen grosse Diebe. - Dietrich, II, 117.


Vorurtheil.

3 Wer Vorurtheile einsaugt, ist lebenslang berauscht.


Vorwärts.

23 Auch der kommt vorwärts, der mit Ochsen fährt. - Hackländer, Illustrirte Zeitung, 1860, S. 91.


[Spaltenumbruch]
Vorwerk.

Vorwerk ohn Scharwerk ist Narrenwerk. - Monatsblätter, VI, 188, 23.


Voss (Furchs).

6 De Voss stelt net in d' Naberschap. - Kern, 872.

Er würde zu leicht entdeckt und dann verfolgt werden.

*7 Nu kümmt de Voss ut 't Loch. - Schlingmann, 1411.

*8 'T is 'n slauen Voss. - Kern, 874.


W.
Waare.

151 Die Waare wird nach dem Marktpreise bezahlt.

Engl.: A man must sell his ware at the rates of the market. (Bohn II, 18.)

152 Eine Waare, die gefällt, ist halb verkauft.

Engl.: Pleasing ware is half sold. (Bohn II, 125.)

Frz.: Chose qui plait est a demi vendu. (Bohn II, 125.)

It.: Mercanzia che piace e mezza venduta. (Bohn II, 125.)

153 Es ist besser seine Waare verkaufen, als sich selbst.

Frz.: Mieux vaut vendre de la marchandise, que de se vendre. (Cahier, 1767.)

154 Wenn die Waare verkauft ist, wird der Laden geschlossen.

Engl.: When the ware be gone, shut up the shop windows. (Bohn II, 140.)

155 Wer die Waare lobt, der kauft sie nicht.

It.: Chi stima, non compra. (Giani, 1592.)

156 Wer die Waare schilt, hat Lust dazu.

It.: Chi biasima vuo comprare. - Chi disprezza, compra. (Giani, 380.)


Wach.

2 Besser wach bleiben, als schreckhaft träumen. - Merx, 242.


Wachen.

15 Wach, dass du ruhest; ruh, dass du wachst. - Hertz, 40.

Inschrift an einer Schlafstube.

16 Wer im Wachen vor dem Büffel läuft, fasst im Traum den Teufel am Horn. - Neue Freie Presse, 4592.


Wachender.

Der Wachende hat (behält) Recht.

Frz.: A qui veille, tout se revele. (Cahier, 1762.)


Wachholder.

3 Auf Wachholder blüht keine Rose. (Rumänisch.) - Neue Freie Presse, 4581.

*4 Einem Wachholder vormachen.

Wohlriechenden, blauen Dunst.


Wachholderbeere.

2 Ich esse Wachholderbeer blau mit Jesu Kreuz zur Schau; ich esse Preisselbeer roth mit Jesu Pein und Tod.

Rothen und blauen Waldfrüchten wird magische Wirkung beigelegt; daher der obige norwegische Spruch. In der geringelten Krone beider Beerengattungen sieht auch unser oberdeutscher Volksglaube das von Gott angebrachte Zeichen eines Kreuzchens. (Zingerle, Tirol, 469; Rochholz, Deutscher Glaube, II, 280.)


Wachs.

*19 Bi 'm Pund Wass. - Dähnert, 540a.

So wurden bei Gemeinde-, Zunft- u. dgl. Versammlungen die alten Strafen ausgedrückt, bei welchen die Mitglieder zu den Zusammenkünften gefordert wurden.


Wachsen.

60 Wachse, artz, wachse. - Mathesius, Sarepta, XXXIIIIb.

"Ist ein gemein Sprichwort bei Bergleuten, ob man schon nicht nasse Flüsse zusetzt, welches böser Bergleut sprichwort und böser brauch ist."

61 Wer da wächst, braucht das Sechsfache.


Wachtel.

20 Wer im Frühling ein Wachtel vmbbringt, der bringt hundert vmb.

"Sagen die Waydleut." (Dietrich, II, 808.)

*21 Selbst der Wachteln wird man überdrüssig. (Neapel.)


Wächter.

10 'S Üewwri bloset der Wächter. - Alsatia, 1851, S. 23.

Das Uebrige will ich oder brauche ich nicht zu sagen.

11 Was hilft Wächter, Rath, Beistand, Macht, wenn Gott nicht stehet, schützt und wacht. - Hertz, 5.

12 Wenn de Wachter sohloufen, hon de Diebe Kermst (Kirchweih). - Larisch, 14.


Wädel.

6 Es wächst ihm der wadel über das nest auss. - Granatapfel, 128a, 2.

D. i. er wird hochmüthig.


Waffel.

*2 Halt dein Waffel zu! - Hans Sachs, IV, XXVIII, 2.


Waffen.

38 Es sind fünf Waffen, die Nutzen schaffen: das Herz fröhlich, der Muth ehrlich, die Rede züchtig, die Thaten richtig, auf Gott vertrauen und auf ihn bauen. - Weingärtner, 93.

39 Waffen und Geld brauchen eine geschickte Hand.

It.: Armi e danari vogliono buone mani. (Giani, 987.)


Wage.

15 Die beste Wage trügt, wenn Eigennutz das Zünglein lenkt.

Lat.: Metiri iniquam est commodo suo omnia. (Sailer, Sprüche, 51.)

16 Man muss sich nach der Wage richten.

Nichts Unbilliges thun oder verlangen.

Lat.: Stateram ne transgrediare. (Erasm., 481; Philippi, II, 199.)

17 Wie die Wage, so das Recht.

Böhm.: Pravo jest jako vaha. (Rybicka, 958.)

*18 Sei jedem eine Wage. - Harssdörffer, 594.

D. h. billig gegen jedermann.


Wagen (Subst.).

192 Wenn der wagen umbfelt, so steigt jedermann davon. - Monatsblätter, 12, 27.

*193 Er hat den Wagen umgeworfen.

Die Sache verloren.

Lat.: Plaustrum periculi. (Plautus.)


Wagen (Verb.).

83 Wer zu viel wagt, dem gelingt wenig.

It.: Chi troppo avventura, rare volte ha ventura. (Cahier, 2818.)


Wägen.

9 Gewogen und gemessen, ist bald gegessen.

Wenn man alles im Kleinen kaufen muss, ist es bald aufgezehrt.

10 Recht wägen und theuer verkaufen.

Engl.: Weigh right, and sell dear. (Bohn II, 141.)

It.: Pesa giusto e vende caro. (Bohn II, 141.)

11 Weget recht und gelike, so werdet, eir seligk und rike.

Inschrift über der Thür des Kramergilde-Hauses in Hildesheim.


Wagenschmieren.

3 Wagenschmieren und Pferdefüttern säumet nicht.

Span.: Ni por ir a la iglesia, ni por dar cebada, no se purde jornada. (Cahier, 3475.)


Wahl.

20 Bei der Wahl zwischen Noth und Sünde ist das Glück bei der Noth.

21 Die Wahl ist kurz, die Reu' ist lang.

In dieser Umgestaltung vernahm man vielseitig die Worte aus Schiller's Glocke in der Bewegung für die Reichstagswahlen 1877.

22 In der Wahl seiner Gläubiger kann man nicht vorsichtig genug sein.

23 Nach geschehener Wahl endet die Qual.

It.: Preso il partito, cessa l' affanno. (Giani, 1287.)


[Spaltenumbruch]
Vortheil.

60 Geringe Vortheile machen grosse Diebe.Dietrich, II, 117.


Vorurtheil.

3 Wer Vorurtheile einsaugt, ist lebenslang berauscht.


Vorwärts.

23 Auch der kommt vorwärts, der mit Ochsen fährt.Hackländer, Illustrirte Zeitung, 1860, S. 91.


[Spaltenumbruch]
Vorwerk.

Vorwerk ohn Scharwerk ist Narrenwerk.Monatsblätter, VI, 188, 23.


Voss (Furchs).

6 De Voss stelt nêt in d' Naberschap.Kern, 872.

Er würde zu leicht entdeckt und dann verfolgt werden.

*7 Nu kümmt de Voss ut 't Loch.Schlingmann, 1411.

*8 'T is 'n slauen Voss.Kern, 874.


W.
Waare.

151 Die Waare wird nach dem Marktpreise bezahlt.

Engl.: A man must sell his ware at the rates of the market. (Bohn II, 18.)

152 Eine Waare, die gefällt, ist halb verkauft.

Engl.: Pleasing ware is half sold. (Bohn II, 125.)

Frz.: Chose qui plait est à demi vendu. (Bohn II, 125.)

It.: Mercanzia che piace è mezza venduta. (Bohn II, 125.)

153 Es ist besser seine Waare verkaufen, als sich selbst.

Frz.: Mieux vaut vendre de la marchandise, que de se vendre. (Cahier, 1767.)

154 Wenn die Waare verkauft ist, wird der Laden geschlossen.

Engl.: When the ware be gone, shut up the shop windows. (Bohn II, 140.)

155 Wer die Waare lobt, der kauft sie nicht.

It.: Chi stima, non compra. (Giani, 1592.)

156 Wer die Waare schilt, hat Lust dazu.

It.: Chi biasima vuò comprare. – Chi disprezza, compra. (Giani, 380.)


Wach.

2 Besser wach bleiben, als schreckhaft träumen.Merx, 242.


Wachen.

15 Wach, dass du ruhest; ruh, dass du wachst.Hertz, 40.

Inschrift an einer Schlafstube.

16 Wer im Wachen vor dem Büffel läuft, fasst im Traum den Teufel am Horn.Neue Freie Presse, 4592.


Wachender.

Der Wachende hat (behält) Recht.

Frz.: A qui veille, tout se révèle. (Cahier, 1762.)


Wachholder.

3 Auf Wachholder blüht keine Rose. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4581.

*4 Einem Wachholder vormachen.

Wohlriechenden, blauen Dunst.


Wachholderbeere.

2 Ich esse Wachholderbeer blau mit Jesu Kreuz zur Schau; ich esse Preisselbeer roth mit Jesu Pein und Tod.

Rothen und blauen Waldfrüchten wird magische Wirkung beigelegt; daher der obige norwegische Spruch. In der geringelten Krone beider Beerengattungen sieht auch unser oberdeutscher Volksglaube das von Gott angebrachte Zeichen eines Kreuzchens. (Zingerle, Tirol, 469; Rochholz, Deutscher Glaube, II, 280.)


Wachs.

*19 Bi 'm Pund Wass.Dähnert, 540a.

So wurden bei Gemeinde-, Zunft- u. dgl. Versammlungen die alten Strafen ausgedrückt, bei welchen die Mitglieder zu den Zusammenkünften gefordert wurden.


Wachsen.

60 Wachse, artz, wachse.Mathesius, Sarepta, XXXIIIIb.

„Ist ein gemein Sprichwort bei Bergleuten, ob man schon nicht nasse Flüsse zusetzt, welches böser Bergleut sprichwort und böser brauch ist.“

61 Wer da wächst, braucht das Sechsfache.


Wachtel.

20 Wer im Frühling ein Wachtel vmbbringt, der bringt hundert vmb.

„Sagen die Waydleut.“ (Dietrich, II, 808.)

*21 Selbst der Wachteln wird man überdrüssig. (Neapel.)


Wächter.

10 'S Üewwri bloset der Wächter.Alsatia, 1851, S. 23.

Das Uebrige will ich oder brauche ich nicht zu sagen.

11 Was hilft Wächter, Rath, Beistand, Macht, wenn Gott nicht stehet, schützt und wacht.Hertz, 5.

12 Wenn de Wachter sohloufen, hon de Diebe Kermst (Kirchweih).Larisch, 14.


Wädel.

6 Es wächst ihm der wadel über das nest auss.Granatapfel, 128a, 2.

D. i. er wird hochmüthig.


Waffel.

*2 Halt dein Waffel zu!Hans Sachs, IV, XXVIII, 2.


Waffen.

38 Es sind fünf Waffen, die Nutzen schaffen: das Herz fröhlich, der Muth ehrlich, die Rede züchtig, die Thaten richtig, auf Gott vertrauen und auf ihn bauen.Weingärtner, 93.

39 Waffen und Geld brauchen eine geschickte Hand.

It.: Armi e danari vogliono buone mani. (Giani, 987.)


Wage.

15 Die beste Wage trügt, wenn Eigennutz das Zünglein lenkt.

Lat.: Metiri iniquam est commodo suo omnia. (Sailer, Sprüche, 51.)

16 Man muss sich nach der Wage richten.

Nichts Unbilliges thun oder verlangen.

Lat.: Stateram ne transgrediare. (Erasm., 481; Philippi, II, 199.)

17 Wie die Wage, so das Recht.

Böhm.: Právo jest jako váha. (Rybička, 958.)

*18 Sei jedem eine Wage.Harssdörffer, 594.

D. h. billig gegen jedermann.


Wagen (Subst.).

192 Wenn der wagen umbfelt, so steigt jedermann davon.Monatsblätter, 12, 27.

*193 Er hat den Wagen umgeworfen.

Die Sache verloren.

Lat.: Plaustrum periculi. (Plautus.)


Wagen (Verb.).

83 Wer zu viel wagt, dem gelingt wenig.

It.: Chi troppo avventura, rare volte ha ventura. (Cahier, 2818.)


Wägen.

9 Gewogen und gemessen, ist bald gegessen.

Wenn man alles im Kleinen kaufen muss, ist es bald aufgezehrt.

10 Recht wägen und theuer verkaufen.

Engl.: Weigh right, and sell dear. (Bohn II, 141.)

It.: Pesa giusto e vende caro. (Bohn II, 141.)

11 Weget recht und gelike, so werdet, îr seligk und rike.

Inschrift über der Thür des Kramergilde-Hauses in Hildesheim.


Wagenschmieren.

3 Wagenschmieren und Pferdefüttern säumet nicht.

Span.: Ni por ir a la iglesia, ni por dar cebada, no se purde jornada. (Cahier, 3475.)


Wahl.

20 Bei der Wahl zwischen Noth und Sünde ist das Glück bei der Noth.

21 Die Wahl ist kurz, die Reu' ist lang.

In dieser Umgestaltung vernahm man vielseitig die Worte aus Schiller's Glocke in der Bewegung für die Reichstagswahlen 1877.

22 In der Wahl seiner Gläubiger kann man nicht vorsichtig genug sein.

23 Nach geschehener Wahl endet die Qual.

It.: Preso il partito, cessa l' affanno. (Giani, 1287.)


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <pb facs="#f0910" n="[898]"/>
          <cb n="1795"/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Vortheil.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">60 Geringe Vortheile machen grosse Diebe.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dietrich, II, 117.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Vorurtheil.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Wer Vorurtheile einsaugt, ist lebenslang berauscht.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Vorwärts.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">23 Auch der kommt vorwärts, der mit Ochsen fährt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hackländer, Illustrirte Zeitung, 1860, S. 91.</hi></p><lb/>
        </div>
        <cb n="1796"/>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Vorwerk.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Vorwerk ohn Scharwerk ist Narrenwerk.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Monatsblätter, VI, 188, 23.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Voss</hi> (Furchs).</head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 De Voss stelt nêt in d' Naberschap.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kern, 872.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Er würde zu leicht entdeckt und dann verfolgt werden.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*7 Nu kümmt de Voss ut 't Loch.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 1411.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*8 'T is 'n slauen Voss.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kern, 874.</hi></p><lb/>
        </div>
      </div>
      <div n="1">
        <head>W.</head><lb/>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Waare.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">151 Die Waare wird nach dem Marktpreise bezahlt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: A man must sell his ware at the rates of the market. (<hi rendition="#i">Bohn II, 18.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">152 Eine Waare, die gefällt, ist halb verkauft.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Pleasing ware is half sold. (<hi rendition="#i">Bohn II, 125.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Chose qui plait est à demi vendu. (<hi rendition="#i">Bohn II, 125.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Mercanzia che piace è mezza venduta. (<hi rendition="#i">Bohn II, 125.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">153 Es ist besser seine Waare verkaufen, als sich selbst.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Mieux vaut vendre de la marchandise, que de se vendre. (<hi rendition="#i">Cahier, 1767.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">154 Wenn die Waare verkauft ist, wird der Laden geschlossen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: When the ware be gone, shut up the shop windows. (<hi rendition="#i">Bohn II, 140.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">155 Wer die Waare lobt, der kauft sie nicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi stima, non compra. (<hi rendition="#i">Giani, 1592.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">156 Wer die Waare schilt, hat Lust dazu.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi biasima vuò comprare. &#x2013; Chi disprezza, compra. (<hi rendition="#i">Giani, 380.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Wach.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Besser wach bleiben, als schreckhaft träumen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Merx, 242.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Wachen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">15 Wach, dass du ruhest; ruh, dass du wachst.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hertz, 40.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Inschrift an einer Schlafstube.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">16 Wer im Wachen vor dem Büffel läuft, fasst im Traum den Teufel am Horn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Neue Freie Presse, 4592.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Wachender.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Der Wachende hat (behält) Recht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: A qui veille, tout se révèle. (<hi rendition="#i">Cahier, 1762.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Wachholder.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Auf Wachholder blüht keine Rose.</hi> (<hi rendition="#i">Rumänisch.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Neue Freie Presse, 4581.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*4 Einem Wachholder vormachen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Wohlriechenden, blauen Dunst.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Wachholderbeere.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Ich esse Wachholderbeer blau mit Jesu Kreuz zur Schau; ich esse Preisselbeer roth mit Jesu Pein und Tod.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Rothen und blauen Waldfrüchten wird magische Wirkung beigelegt; daher der obige norwegische Spruch. In der geringelten Krone beider Beerengattungen sieht auch unser oberdeutscher Volksglaube das von Gott angebrachte Zeichen eines Kreuzchens. (<hi rendition="#i">Zingerle, Tirol, 469; Rochholz, Deutscher Glaube, II, 280.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Wachs.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*19 Bi 'm Pund Wass.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dähnert, 540<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">So wurden bei Gemeinde-, Zunft- u. dgl. Versammlungen die alten Strafen ausgedrückt, bei welchen die Mitglieder zu den Zusammenkünften gefordert wurden.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Wachsen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">60 Wachse, artz, wachse.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mathesius, Sarepta, XXXIIII<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Ist ein gemein Sprichwort bei Bergleuten, ob man schon nicht nasse Flüsse zusetzt, welches böser Bergleut sprichwort und böser brauch ist.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">61 Wer da wächst, braucht das Sechsfache.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Wachtel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">20 Wer im Frühling ein Wachtel vmbbringt, der bringt hundert vmb.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Sagen die Waydleut.&#x201C; (<hi rendition="#i">Dietrich, II, 808.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*21 Selbst der Wachteln wird man überdrüssig.</hi> (<hi rendition="#i">Neapel.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Wächter.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 'S Üewwri bloset der Wächter.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Alsatia, 1851, S. 23.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Das Uebrige will ich oder brauche ich nicht zu sagen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">11 Was hilft Wächter, Rath, Beistand, Macht, wenn Gott nicht stehet, schützt und wacht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hertz, 5.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">12 Wenn de Wachter sohloufen, hon de Diebe Kermst (Kirchweih).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Larisch, 14.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Wädel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">6 Es wächst ihm der wadel über das nest auss.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Granatapfel, 128<hi rendition="#sup">a</hi>, 2.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">D. i. er wird hochmüthig.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Waffel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 Halt dein Waffel zu!</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hans Sachs, IV, XXVIII, 2.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Waffen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">38 Es sind fünf Waffen, die Nutzen schaffen: das Herz fröhlich, der Muth ehrlich, die Rede züchtig, die Thaten richtig, auf Gott vertrauen und auf ihn bauen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Weingärtner, 93.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">39 Waffen und Geld brauchen eine geschickte Hand.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Armi e danari vogliono buone mani. (<hi rendition="#i">Giani, 987.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Wage.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">15 Die beste Wage trügt, wenn Eigennutz das Zünglein lenkt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Metiri iniquam est commodo suo omnia. (<hi rendition="#i">Sailer, Sprüche, 51.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">16 Man muss sich nach der Wage richten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Nichts Unbilliges thun oder verlangen.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Stateram ne transgrediare. (<hi rendition="#i">Erasm., 481; Philippi, II, 199.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">17 Wie die Wage, so das Recht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Právo jest jako váha. (<hi rendition="#i">Rybi&#x010D;ka, 958.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*18 Sei jedem eine Wage.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Harssdörffer, 594.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. billig gegen jedermann.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Wagen</hi> (Subst.).</head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">192 Wenn der wagen umbfelt, so steigt jedermann davon.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Monatsblätter, 12, 27.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*193 Er hat den Wagen umgeworfen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Sache verloren.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Plaustrum periculi. (<hi rendition="#i">Plautus.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Wagen</hi> (Verb.).</head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">83 Wer zu viel wagt, dem gelingt wenig.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi troppo avventura, rare volte ha ventura. (<hi rendition="#i">Cahier, 2818.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Wägen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">9 Gewogen und gemessen, ist bald gegessen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn man alles im Kleinen kaufen muss, ist es bald aufgezehrt.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">10 Recht wägen und theuer verkaufen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Weigh right, and sell dear. (<hi rendition="#i">Bohn II, 141.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Pesa giusto e vende caro. (<hi rendition="#i">Bohn II, 141.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">11 Weget recht und gelike, so werdet, îr seligk und rike.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Inschrift über der Thür des Kramergilde-Hauses in Hildesheim.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Wagenschmieren.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Wagenschmieren und Pferdefüttern säumet nicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Span.</hi>: Ni por ir a la iglesia, ni por dar cebada, no se purde jornada. (<hi rendition="#i">Cahier, 3475.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Wahl.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">20 Bei der Wahl zwischen Noth und Sünde ist das Glück bei der Noth.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">21 Die Wahl ist kurz, die Reu' ist lang.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">In dieser Umgestaltung vernahm man vielseitig die Worte aus <hi rendition="#i">Schiller's Glocke</hi> in der Bewegung für die Reichstagswahlen 1877.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">22 In der Wahl seiner Gläubiger kann man nicht vorsichtig genug sein.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">23 Nach geschehener Wahl endet die Qual.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Preso il partito, cessa l' affanno. (<hi rendition="#i">Giani, 1287.</hi>)</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[898]/0910] Vortheil. 60 Geringe Vortheile machen grosse Diebe. – Dietrich, II, 117. Vorurtheil. 3 Wer Vorurtheile einsaugt, ist lebenslang berauscht. Vorwärts. 23 Auch der kommt vorwärts, der mit Ochsen fährt. – Hackländer, Illustrirte Zeitung, 1860, S. 91. Vorwerk. Vorwerk ohn Scharwerk ist Narrenwerk. – Monatsblätter, VI, 188, 23. Voss (Furchs). 6 De Voss stelt nêt in d' Naberschap. – Kern, 872. Er würde zu leicht entdeckt und dann verfolgt werden. *7 Nu kümmt de Voss ut 't Loch. – Schlingmann, 1411. *8 'T is 'n slauen Voss. – Kern, 874. W. Waare. 151 Die Waare wird nach dem Marktpreise bezahlt. Engl.: A man must sell his ware at the rates of the market. (Bohn II, 18.) 152 Eine Waare, die gefällt, ist halb verkauft. Engl.: Pleasing ware is half sold. (Bohn II, 125.) Frz.: Chose qui plait est à demi vendu. (Bohn II, 125.) It.: Mercanzia che piace è mezza venduta. (Bohn II, 125.) 153 Es ist besser seine Waare verkaufen, als sich selbst. Frz.: Mieux vaut vendre de la marchandise, que de se vendre. (Cahier, 1767.) 154 Wenn die Waare verkauft ist, wird der Laden geschlossen. Engl.: When the ware be gone, shut up the shop windows. (Bohn II, 140.) 155 Wer die Waare lobt, der kauft sie nicht. It.: Chi stima, non compra. (Giani, 1592.) 156 Wer die Waare schilt, hat Lust dazu. It.: Chi biasima vuò comprare. – Chi disprezza, compra. (Giani, 380.) Wach. 2 Besser wach bleiben, als schreckhaft träumen. – Merx, 242. Wachen. 15 Wach, dass du ruhest; ruh, dass du wachst. – Hertz, 40. Inschrift an einer Schlafstube. 16 Wer im Wachen vor dem Büffel läuft, fasst im Traum den Teufel am Horn. – Neue Freie Presse, 4592. Wachender. Der Wachende hat (behält) Recht. Frz.: A qui veille, tout se révèle. (Cahier, 1762.) Wachholder. 3 Auf Wachholder blüht keine Rose. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4581. *4 Einem Wachholder vormachen. Wohlriechenden, blauen Dunst. Wachholderbeere. 2 Ich esse Wachholderbeer blau mit Jesu Kreuz zur Schau; ich esse Preisselbeer roth mit Jesu Pein und Tod. Rothen und blauen Waldfrüchten wird magische Wirkung beigelegt; daher der obige norwegische Spruch. In der geringelten Krone beider Beerengattungen sieht auch unser oberdeutscher Volksglaube das von Gott angebrachte Zeichen eines Kreuzchens. (Zingerle, Tirol, 469; Rochholz, Deutscher Glaube, II, 280.) Wachs. *19 Bi 'm Pund Wass. – Dähnert, 540a. So wurden bei Gemeinde-, Zunft- u. dgl. Versammlungen die alten Strafen ausgedrückt, bei welchen die Mitglieder zu den Zusammenkünften gefordert wurden. Wachsen. 60 Wachse, artz, wachse. – Mathesius, Sarepta, XXXIIIIb. „Ist ein gemein Sprichwort bei Bergleuten, ob man schon nicht nasse Flüsse zusetzt, welches böser Bergleut sprichwort und böser brauch ist.“ 61 Wer da wächst, braucht das Sechsfache. Wachtel. 20 Wer im Frühling ein Wachtel vmbbringt, der bringt hundert vmb. „Sagen die Waydleut.“ (Dietrich, II, 808.) *21 Selbst der Wachteln wird man überdrüssig. (Neapel.) Wächter. 10 'S Üewwri bloset der Wächter. – Alsatia, 1851, S. 23. Das Uebrige will ich oder brauche ich nicht zu sagen. 11 Was hilft Wächter, Rath, Beistand, Macht, wenn Gott nicht stehet, schützt und wacht. – Hertz, 5. 12 Wenn de Wachter sohloufen, hon de Diebe Kermst (Kirchweih). – Larisch, 14. Wädel. 6 Es wächst ihm der wadel über das nest auss. – Granatapfel, 128a, 2. D. i. er wird hochmüthig. Waffel. *2 Halt dein Waffel zu! – Hans Sachs, IV, XXVIII, 2. Waffen. 38 Es sind fünf Waffen, die Nutzen schaffen: das Herz fröhlich, der Muth ehrlich, die Rede züchtig, die Thaten richtig, auf Gott vertrauen und auf ihn bauen. – Weingärtner, 93. 39 Waffen und Geld brauchen eine geschickte Hand. It.: Armi e danari vogliono buone mani. (Giani, 987.) Wage. 15 Die beste Wage trügt, wenn Eigennutz das Zünglein lenkt. Lat.: Metiri iniquam est commodo suo omnia. (Sailer, Sprüche, 51.) 16 Man muss sich nach der Wage richten. Nichts Unbilliges thun oder verlangen. Lat.: Stateram ne transgrediare. (Erasm., 481; Philippi, II, 199.) 17 Wie die Wage, so das Recht. Böhm.: Právo jest jako váha. (Rybička, 958.) *18 Sei jedem eine Wage. – Harssdörffer, 594. D. h. billig gegen jedermann. Wagen (Subst.). 192 Wenn der wagen umbfelt, so steigt jedermann davon. – Monatsblätter, 12, 27. *193 Er hat den Wagen umgeworfen. Die Sache verloren. Lat.: Plaustrum periculi. (Plautus.) Wagen (Verb.). 83 Wer zu viel wagt, dem gelingt wenig. It.: Chi troppo avventura, rare volte ha ventura. (Cahier, 2818.) Wägen. 9 Gewogen und gemessen, ist bald gegessen. Wenn man alles im Kleinen kaufen muss, ist es bald aufgezehrt. 10 Recht wägen und theuer verkaufen. Engl.: Weigh right, and sell dear. (Bohn II, 141.) It.: Pesa giusto e vende caro. (Bohn II, 141.) 11 Weget recht und gelike, so werdet, îr seligk und rike. Inschrift über der Thür des Kramergilde-Hauses in Hildesheim. Wagenschmieren. 3 Wagenschmieren und Pferdefüttern säumet nicht. Span.: Ni por ir a la iglesia, ni por dar cebada, no se purde jornada. (Cahier, 3475.) Wahl. 20 Bei der Wahl zwischen Noth und Sünde ist das Glück bei der Noth. 21 Die Wahl ist kurz, die Reu' ist lang. In dieser Umgestaltung vernahm man vielseitig die Worte aus Schiller's Glocke in der Bewegung für die Reichstagswahlen 1877. 22 In der Wahl seiner Gläubiger kann man nicht vorsichtig genug sein. 23 Nach geschehener Wahl endet die Qual. It.: Preso il partito, cessa l' affanno. (Giani, 1287.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/910
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [898]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/910>, abgerufen am 22.12.2024.