Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 118 Trewe, die ist dhoit, Vntrewe ist groit. - Weinsberg, 19.

119 Wer Treu und Glauben hat, hat Geld genug.

Lat.: Largissimis affluit opibus nitida fides. (Sailer, Sprüche, 134.)

120 Wer trew eyn orden, so wer myn frünt Abt worden. - Weinsberg, 87.


Treugebrot.

* Einen solchen Treugebrot kann ich alle Tage bekommen. - Schaltjahr, III, 649.

Sagen heirathsfähige Mädchen, welche meinen eine bessere Partie als die eben angebotene machen zu können.


Treuschwur.

Der Treuschwur der Verliebten und der Schwur des Seemanns gelten gleich viel.

It.: I giuramenti degli innamorati sono come quelli dei marinari. (Giani, 797.)


Trichter.

*9 Einen auf den (rechten) Trichter bringen.


Triefauge.

Triefauge verträgt keinen Sonnenstrahl.

Ein schwacher Geist erschrickt vor einer neuen Wahrheit.

Lat.: Lippus oculus solis radios non fert. (Zubrodt, 305.)


Trinkbares.

* Er liebt alles Trinkbare, das Wasser ausgenommen!


Trinken.

194 Besser trinken aus der Quelle, ist sie auch klein, so ist sie helle.

Holl.: Drinkt uyte fonteyn, isse kleyn, s' is reyn. (Cats, 233.)

195 Ich tränk gern, und genug ist da, doch es ist fern, sprach die Gans, als sie in den Brunnen sah. - Fr. Rückert, Lieder und Sprüche, 156.

Sprichwort der Friesen.

196 Jeder trinkt, wie er dürstet. - Taubmannia, 112.

197 Man soll ringweise und nicht kreuzweise trinken.

Bei Gelagen nicht verschiedene Sorten von Getränken mischen.

198 Man soll trinken utiliter, realiter, mirabiliter, familiariter, solenniter, damit man es nicht bereue lamentabiliter. - Harssdörffer, 2188.

199 Zu viel Trinken macht den Kopf sinken.

It.: D'ove entra il bere se n' esce il sapere. (Giani, 221.)

*200 Der muss das Trinken beim Teufel gelernt haben.

Unter Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen hatte der römisch-kaiserliche Gesandte, Freiherr von Questenberg, einen Zahlmeister bei sich, der eine ungeheuere Masse Getränke zu sich nehmen konnte, ohne dass ihm dasselbe in den Kopf stieg. Er war ein Böhme und hiess Herlska. Es galt nun, diesem Helden einen vaterländischen Trinker gegenüber zu stellen, der sich denn auch in der Person des Försters Christoph Koswig aus Finsterwalde fand, indem derselbe nacheinander 22 Mass dresdener Schlossbier in sich hineintrank. Vor dieser Leistung trat der österreichische Zecher erschrocken zurück, indem er obige Worte sagte.

*201 Er hat mehr getrunken, denn der König Alexander.

"Man schreibet von dem grossen Alexander, das er ein grosser gewaltiger Trincker gewesen. Denn als jn etwan Medeus Thesaleus zu gast geladen, alda sonst zwentzig mit geladene Geste vnd grosse Herren auch gewesen, hat er einem ein Becher voller Wein zugetruncken, dargegen auch von eim iglichen derselben wider gewartet, entpfangen vnd schleunig ausgetruncken. Hat sich derwegen viel vnd offt also im Wein eingeweiht vnd so weidlich bezecht, das er vor Trunckenheit mehrmals zween Tage vnd zwo nacht one vnterlass wie ein todt Mensch gschlaffen ..., von welchem auch ein sonder Sprichwort auffkommen: Du hast mehr denn u. s. w." (Lauterbeck, LIIa.)

*202 Trinken wie ein Pole. - Illustrirtes Familien- Journal, 1859, 71b.

*203 Und sie tranken einmal und liessen sich's wohl schmecken.

Scherzhafte Aufforderung zum Trinken.


Trinker.

*16 Er will ein grosser Trinker sein, und wann er mit einem Schneider einen Fingerhut voll austrinkt, so fippert ihm schon das Hirn. - Haserei 1593 in Schaltjahr, III, 528.


[Spaltenumbruch]
Trinkglas.

* Sein Trinkglas mit Farbe anstreichen.

Etwas an sich Gutes durch einen fremden Namen verunstalten.

Lat.: Sincerum vas incrustare. (Erasm., 20.)


Tripp.

Tripp, trapp, trull, mei Mühlche das isch vull. (Rheinpfalz.)

Redensart beim Mühlespielen.


Tripstrill.

*6 Zu Tripsdrill, drei Meilen hinterm Kachelofen. - Schaltjahr, II, 119.


Trocken.

*19 Trocken, wie ein nürnberger Lebkuchen. - Wiener Jagdzeitung, 1858, S. 288b.


Trockenheit.

2 Trockenheit macht Durst, Durst macht Trinken, Trinken macht Rausch, Rausch macht Katzenjammer und Katzenjammer macht Trockenheit.


Trojaner.

Haben die Trojaner Schaden gelitten, so dürfen sie es den Korinthiern nicht schuld geben.

Lat.: Corinthiis non indignatur Ilium.


Trommel.

33 Die Trommel macht viel Lärm, und ist inwendig leer.

34 Unter der Trommel hört man das Wetzen nicht.

Holl.: Onder den trommel en hoort men geen wetten. (Cats, 279.)

35 Wo die Trommel spricht, hört man die Laute nicht. - Harssdörffer, 589.


Trommeln.

*4 Das Trommeln am jüngsten Tag verschlafen. - Mathesius, Leichpredigt, 102b.


Tropfen (Subst.).

41 Tropfen und Tropfen bilden die See. - Neue Freie Presse, 4592.

42 Viel zu spät, jeden Tropfen misst, der mit seiner Wirthschaft zu Ende ist. - Wenzig, 83.

*43 Nit einen tropffen wissen. - Geiler, Seelen-Paradies, LXb, 1.

"Das bekümmert jn nit einen tropffen." (Geiler, Paradies, LXVa, 1.)


Tropfen (Verb.).

*4 Druppen alze en olt scho. - Freybe, Redentiner Spiel, 1540.

Tropfen wie ein alter Schuh, d. h. gar nicht; von Speck und trockenen Würsten schlechtester Art.


Trost.

23 Wem es an Trost fehlt und an Brot, der klag' dem Freund zuletzt die Noth.

It.: Chi e misero e mendico, provi tutti e poi l' amico. (Giani, 70.)


Trotzen.

*5 Auf etwas trutzen vnd stutzen. - Dietrich, I, 235.


Trugschluss.

* Das waren Trugschlüsse.

D. i. irrige, verfängliche.

Lat.: Loquei Stoicorum. (Cicero.)


Trumm.

*10 Auf dem rechten Trumm sein. - H. Kurz, Sonnenwirth, 43.


Trunk.

76 Der Trunck ist kein Hehler, bringt herfür alle fähler. - Dietrich, I, 173.


Trunkene (der).

44 Der Trunkene lässt jedem sein Kupfer sehen. (Rumänisch.) - Neue Freie Presse, 4576.

Er zeigt sich in seinem wahren Lichte, er spricht, wie er denkt.

45 Einem Trunkenen gehört die ganze Welt. - Ralisch, Schlagschatten, 91.

46 Wenn Trunkene über eine Brücke gehen, so schliessen sie die Augen, um das Wasser nicht zu sehen. (Rumänisch.) - N. Fr. Presse, 4576.


Trunkenheit.

56 Trunkenheit ist der Menschen Henker. - Abele Rechtshändel.


Trüppelknecht.

* Er muss sein Trüppelknecht sein. - Hans Sachs, IV, XLVIII, 1.

Sein Factotum.


[Spaltenumbruch] 118 Trewe, die ist dhoit, Vntrewe ist groit.Weinsberg, 19.

119 Wer Treu und Glauben hat, hat Geld genug.

Lat.: Largissimis affluit opibus nitida fides. (Sailer, Sprüche, 134.)

120 Wer trew eyn orden, so wer myn frünt Abt worden.Weinsberg, 87.


Treugebrot.

* Einen solchen Treugebrot kann ich alle Tage bekommen.Schaltjahr, III, 649.

Sagen heirathsfähige Mädchen, welche meinen eine bessere Partie als die eben angebotene machen zu können.


Treuschwur.

Der Treuschwur der Verliebten und der Schwur des Seemanns gelten gleich viel.

It.: I giuramenti degli innamorati sono come quelli dei marinari. (Giani, 797.)


Trichter.

*9 Einen auf den (rechten) Trichter bringen.


Triefauge.

Triefauge verträgt keinen Sonnenstrahl.

Ein schwacher Geist erschrickt vor einer neuen Wahrheit.

Lat.: Lippus oculus solis radios non fert. (Zubrodt, 305.)


Trinkbares.

* Er liebt alles Trinkbare, das Wasser ausgenommen!


Trinken.

194 Besser trinken aus der Quelle, ist sie auch klein, so ist sie helle.

Holl.: Drinkt uyte fonteyn, isse kleyn, s' is reyn. (Cats, 233.)

195 Ich tränk gern, und genug ist da, doch es ist fern, sprach die Gans, als sie in den Brunnen sah.Fr. Rückert, Lieder und Sprüche, 156.

Sprichwort der Friesen.

196 Jeder trinkt, wie er dürstet.Taubmannia, 112.

197 Man soll ringweise und nicht kreuzweise trinken.

Bei Gelagen nicht verschiedene Sorten von Getränken mischen.

198 Man soll trinken utiliter, realiter, mirabiliter, familiariter, solenniter, damit man es nicht bereue lamentabiliter.Harssdörffer, 2188.

199 Zu viel Trinken macht den Kopf sinken.

It.: D'ove entra il bere se n' esce il sapere. (Giani, 221.)

*200 Der muss das Trinken beim Teufel gelernt haben.

Unter Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen hatte der römisch-kaiserliche Gesandte, Freiherr von Questenberg, einen Zahlmeister bei sich, der eine ungeheuere Masse Getränke zu sich nehmen konnte, ohne dass ihm dasselbe in den Kopf stieg. Er war ein Böhme und hiess Herlska. Es galt nun, diesem Helden einen vaterländischen Trinker gegenüber zu stellen, der sich denn auch in der Person des Försters Christoph Koswig aus Finsterwalde fand, indem derselbe nacheinander 22 Mass dresdener Schlossbier in sich hineintrank. Vor dieser Leistung trat der österreichische Zecher erschrocken zurück, indem er obige Worte sagte.

*201 Er hat mehr getrunken, denn der König Alexander.

„Man schreibet von dem grossen Alexander, das er ein grosser gewaltiger Trincker gewesen. Denn als jn etwan Medeus Thesaleus zu gast geladen, alda sonst zwentzig mit geladene Geste vnd grosse Herren auch gewesen, hat er einem ein Becher voller Wein zugetruncken, dargegen auch von eim iglichen derselben wider gewartet, entpfangen vnd schleunig ausgetruncken. Hat sich derwegen viel vnd offt also im Wein eingeweiht vnd so weidlich bezecht, das er vor Trunckenheit mehrmals zween Tage vnd zwo nacht one vnterlass wie ein todt Mensch gschlaffen ..., von welchem auch ein sonder Sprichwort auffkommen: Du hast mehr denn u. s. w.“ (Lauterbeck, LIIa.)

*202 Trinken wie ein Pole.Illustrirtes Familien- Journal, 1859, 71b.

*203 Und sie tranken einmal und liessen sich's wohl schmecken.

Scherzhafte Aufforderung zum Trinken.


Trinker.

*16 Er will ein grosser Trinker sein, und wann er mit einem Schneider einen Fingerhut voll austrinkt, so fippert ihm schon das Hirn.Haserei 1593 in Schaltjahr, III, 528.


[Spaltenumbruch]
Trinkglas.

* Sein Trinkglas mit Farbe anstreichen.

Etwas an sich Gutes durch einen fremden Namen verunstalten.

Lat.: Sincerum vas incrustare. (Erasm., 20.)


Tripp.

Tripp, trapp, trull, mei Mühlche das isch vull. (Rheinpfalz.)

Redensart beim Mühlespielen.


Tripstrill.

*6 Zu Tripsdrill, drei Meilen hinterm Kachelofen.Schaltjahr, II, 119.


Trocken.

*19 Trocken, wie ein nürnberger Lebkuchen.Wiener Jagdzeitung, 1858, S. 288b.


Trockenheit.

2 Trockenheit macht Durst, Durst macht Trinken, Trinken macht Rausch, Rausch macht Katzenjammer und Katzenjammer macht Trockenheit.


Trojaner.

Haben die Trojaner Schaden gelitten, so dürfen sie es den Korinthiern nicht schuld geben.

Lat.: Corinthiis non indignatur Ilium.


Trommel.

33 Die Trommel macht viel Lärm, und ist inwendig leer.

34 Unter der Trommel hört man das Wetzen nicht.

Holl.: Onder den trommel en hoort men geen wetten. (Cats, 279.)

35 Wo die Trommel spricht, hört man die Laute nicht.Harssdörffer, 589.


Trommeln.

*4 Das Trommeln am jüngsten Tag verschlafen.Mathesius, Leichpredigt, 102b.


Tropfen (Subst.).

41 Tropfen und Tropfen bilden die See.Neue Freie Presse, 4592.

42 Viel zu spät, jeden Tropfen misst, der mit seiner Wirthschaft zu Ende ist.Wenzig, 83.

*43 Nit einen tropffen wissen.Geiler, Seelen-Paradies, LXb, 1.

„Das bekümmert jn nit einen tropffen.“ (Geiler, Paradies, LXVa, 1.)


Tropfen (Verb.).

*4 Druppen alze en olt scho.Freybe, Redentiner Spiel, 1540.

Tropfen wie ein alter Schuh, d. h. gar nicht; von Speck und trockenen Würsten schlechtester Art.


Trost.

23 Wem es an Trost fehlt und an Brot, der klag' dem Freund zuletzt die Noth.

It.: Chi è misero e mendico, provi tutti e poi l' amico. (Giani, 70.)


Trotzen.

*5 Auf etwas trutzen vnd stutzen.Dietrich, I, 235.


Trugschluss.

* Das waren Trugschlüsse.

D. i. irrige, verfängliche.

Lat.: Loquei Stoicorum. (Cicero.)


Trumm.

*10 Auf dem rechten Trumm sein.H. Kurz, Sonnenwirth, 43.


Trunk.

76 Der Trunck ist kein Hehler, bringt herfür alle fähler.Dietrich, I, 173.


Trunkene (der).

44 Der Trunkene lässt jedem sein Kupfer sehen. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4576.

Er zeigt sich in seinem wahren Lichte, er spricht, wie er denkt.

45 Einem Trunkenen gehört die ganze Welt.Ralisch, Schlagschatten, 91.

46 Wenn Trunkene über eine Brücke gehen, so schliessen sie die Augen, um das Wasser nicht zu sehen. (Rumänisch.) – N. Fr. Presse, 4576.


Trunkenheit.

56 Trunkenheit ist der Menschen Henker.Abele Rechtshändel.


Trüppelknecht.

* Er muss sein Trüppelknecht sein.Hans Sachs, IV, XLVIII, 1.

Sein Factotum.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0900" n="[888]"/><cb n="1775"/>
118 Trewe, die ist dhoit, Vntrewe ist groit.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Weinsberg, 19.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">119 Wer Treu und Glauben hat, hat Geld genug.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Largissimis affluit opibus nitida fides. (<hi rendition="#i">Sailer, Sprüche, 134.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">120 Wer trew eyn orden, so wer myn frünt Abt worden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Weinsberg, 87.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Treugebrot.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Einen solchen Treugebrot kann ich alle Tage bekommen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schaltjahr, III, 649.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Sagen heirathsfähige Mädchen, welche meinen eine bessere Partie als die eben angebotene machen zu können.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Treuschwur.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Der Treuschwur der Verliebten und der Schwur des Seemanns gelten gleich viel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: I giuramenti degli innamorati sono come quelli dei marinari. (<hi rendition="#i">Giani, 797.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Trichter.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*9 Einen auf den (rechten) Trichter bringen.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Triefauge.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Triefauge verträgt keinen Sonnenstrahl.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein schwacher Geist erschrickt vor einer neuen Wahrheit.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Lippus oculus solis radios non fert. (<hi rendition="#i">Zubrodt, 305.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Trinkbares.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Er liebt alles Trinkbare, das Wasser ausgenommen!</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Trinken.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">194 Besser trinken aus der Quelle, ist sie auch klein, so ist sie helle.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Drinkt uyte fonteyn, isse kleyn, s' is reyn. (<hi rendition="#i">Cats, 233.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">195 Ich tränk gern, und genug ist da, doch es ist fern, sprach die Gans, als sie in den Brunnen sah.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Fr. Rückert, Lieder und Sprüche, 156.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Sprichwort der Friesen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">196 Jeder trinkt, wie er dürstet.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Taubmannia, 112.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">197 Man soll ringweise und nicht kreuzweise trinken.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei Gelagen nicht verschiedene Sorten von Getränken mischen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">198 Man soll trinken utiliter, realiter, mirabiliter, familiariter, solenniter, damit man es nicht bereue lamentabiliter.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Harssdörffer, 2188.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">199 Zu viel Trinken macht den Kopf sinken.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: D'ove entra il bere se n' esce il sapere. (<hi rendition="#i">Giani, 221.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*200 Der muss das Trinken beim Teufel gelernt haben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Unter Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen hatte der römisch-kaiserliche Gesandte, Freiherr von Questenberg, einen Zahlmeister bei sich, der eine ungeheuere Masse Getränke zu sich nehmen konnte, ohne dass ihm dasselbe in den Kopf stieg. Er war ein Böhme und hiess Herlska. Es galt nun, diesem Helden einen vaterländischen Trinker gegenüber zu stellen, der sich denn auch in der Person des Försters Christoph Koswig aus Finsterwalde fand, indem derselbe nacheinander 22 Mass dresdener Schlossbier in sich hineintrank. Vor dieser Leistung trat der österreichische Zecher erschrocken zurück, indem er obige Worte sagte.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*201 Er hat mehr getrunken, denn der König Alexander.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Man schreibet von dem grossen Alexander, das er ein grosser gewaltiger Trincker gewesen. Denn als jn etwan Medeus Thesaleus zu gast geladen, alda sonst zwentzig mit geladene Geste vnd grosse Herren auch gewesen, hat er einem ein Becher voller Wein zugetruncken, dargegen auch von eim iglichen derselben wider gewartet, entpfangen vnd schleunig ausgetruncken. Hat sich derwegen viel vnd offt also im Wein eingeweiht vnd so weidlich bezecht, das er vor Trunckenheit mehrmals zween Tage vnd zwo nacht one vnterlass wie ein todt Mensch gschlaffen ..., von welchem auch ein sonder Sprichwort auffkommen: Du hast mehr denn u. s. w.&#x201C; (<hi rendition="#i">Lauterbeck, LII<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*202 Trinken wie ein Pole.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Illustrirtes Familien- Journal, 1859, 71<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*203 Und sie tranken einmal und liessen sich's wohl schmecken.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Scherzhafte Aufforderung zum Trinken.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Trinker.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*16 Er will ein grosser Trinker sein, und wann er mit einem Schneider einen Fingerhut voll austrinkt, so fippert ihm schon das Hirn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Haserei 1593 in Schaltjahr, III, 528.</hi></p><lb/>
          <cb n="1776"/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Trinkglas.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Sein Trinkglas mit Farbe anstreichen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Etwas an sich Gutes durch einen fremden Namen verunstalten.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Sincerum vas incrustare. (<hi rendition="#i">Erasm., 20.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Tripp.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Tripp, trapp, trull, mei Mühlche das isch vull.</hi> (<hi rendition="#i">Rheinpfalz.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Redensart beim Mühlespielen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Tripstrill.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*6 Zu Tripsdrill, drei Meilen hinterm Kachelofen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schaltjahr, II, 119.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Trocken.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*19 Trocken, wie ein nürnberger Lebkuchen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wiener Jagdzeitung, 1858, S. 288<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Trockenheit.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Trockenheit macht Durst, Durst macht Trinken, Trinken macht Rausch, Rausch macht Katzenjammer und Katzenjammer macht Trockenheit.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Trojaner.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Haben die Trojaner Schaden gelitten, so dürfen sie es den Korinthiern nicht schuld geben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Corinthiis non indignatur Ilium.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Trommel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">33 Die Trommel macht viel Lärm, und ist inwendig leer.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">34 Unter der Trommel hört man das Wetzen nicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Onder den trommel en hoort men geen wetten. (<hi rendition="#i">Cats, 279.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">35 Wo die Trommel spricht, hört man die Laute nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Harssdörffer, 589.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Trommeln.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*4 Das Trommeln am jüngsten Tag verschlafen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mathesius, Leichpredigt, 102<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Tropfen</hi> (Subst.).</head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">41 Tropfen und Tropfen bilden die See.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Neue Freie Presse, 4592.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">42 Viel zu spät, jeden Tropfen misst, der mit seiner Wirthschaft zu Ende ist.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wenzig, 83.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*43 Nit einen tropffen wissen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Geiler, Seelen-Paradies, LX<hi rendition="#sup">b</hi>, 1.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Das bekümmert jn nit einen tropffen.&#x201C; (<hi rendition="#i">Geiler, Paradies, LXV<hi rendition="#sup">a</hi>, 1.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Tropfen</hi> (Verb.).</head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*4 Druppen alze en olt scho.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Freybe, Redentiner Spiel, 1540.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Tropfen wie ein alter Schuh, d. h. gar nicht; von Speck und trockenen Würsten schlechtester Art.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Trost.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">23 Wem es an Trost fehlt und an Brot, der klag' dem Freund zuletzt die Noth.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi è misero e mendico, provi tutti e poi l' amico. (<hi rendition="#i">Giani, 70.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Trotzen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*5 Auf etwas trutzen vnd stutzen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dietrich, I, 235.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Trugschluss.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Das waren Trugschlüsse.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">D. i. irrige, verfängliche.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Loquei Stoicorum. (<hi rendition="#i">Cicero.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Trumm.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*10 Auf dem rechten Trumm sein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">H. Kurz, Sonnenwirth, 43.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Trunk.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">76 Der Trunck ist kein Hehler, bringt herfür alle fähler.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dietrich, I, 173.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Trunkene</hi> (der).</head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">44 Der Trunkene lässt jedem sein Kupfer sehen.</hi> (<hi rendition="#i">Rumänisch.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Neue Freie Presse, 4576.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Er zeigt sich in seinem wahren Lichte, er spricht, wie er denkt.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">45 Einem Trunkenen gehört die ganze Welt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Ralisch, Schlagschatten, 91.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">46 Wenn Trunkene über eine Brücke gehen, so schliessen sie die Augen, um das Wasser nicht zu sehen.</hi> (<hi rendition="#i">Rumänisch.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">N. Fr. Presse, 4576.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Trunkenheit.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">56 Trunkenheit ist der Menschen Henker.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Abele Rechtshändel.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Trüppelknecht.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er muss sein Trüppelknecht sein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hans Sachs, IV, XLVIII, 1.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Sein Factotum.</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[888]/0900] 118 Trewe, die ist dhoit, Vntrewe ist groit. – Weinsberg, 19. 119 Wer Treu und Glauben hat, hat Geld genug. Lat.: Largissimis affluit opibus nitida fides. (Sailer, Sprüche, 134.) 120 Wer trew eyn orden, so wer myn frünt Abt worden. – Weinsberg, 87. Treugebrot. * Einen solchen Treugebrot kann ich alle Tage bekommen. – Schaltjahr, III, 649. Sagen heirathsfähige Mädchen, welche meinen eine bessere Partie als die eben angebotene machen zu können. Treuschwur. Der Treuschwur der Verliebten und der Schwur des Seemanns gelten gleich viel. It.: I giuramenti degli innamorati sono come quelli dei marinari. (Giani, 797.) Trichter. *9 Einen auf den (rechten) Trichter bringen. Triefauge. Triefauge verträgt keinen Sonnenstrahl. Ein schwacher Geist erschrickt vor einer neuen Wahrheit. Lat.: Lippus oculus solis radios non fert. (Zubrodt, 305.) Trinkbares. * Er liebt alles Trinkbare, das Wasser ausgenommen! Trinken. 194 Besser trinken aus der Quelle, ist sie auch klein, so ist sie helle. Holl.: Drinkt uyte fonteyn, isse kleyn, s' is reyn. (Cats, 233.) 195 Ich tränk gern, und genug ist da, doch es ist fern, sprach die Gans, als sie in den Brunnen sah. – Fr. Rückert, Lieder und Sprüche, 156. Sprichwort der Friesen. 196 Jeder trinkt, wie er dürstet. – Taubmannia, 112. 197 Man soll ringweise und nicht kreuzweise trinken. Bei Gelagen nicht verschiedene Sorten von Getränken mischen. 198 Man soll trinken utiliter, realiter, mirabiliter, familiariter, solenniter, damit man es nicht bereue lamentabiliter. – Harssdörffer, 2188. 199 Zu viel Trinken macht den Kopf sinken. It.: D'ove entra il bere se n' esce il sapere. (Giani, 221.) *200 Der muss das Trinken beim Teufel gelernt haben. Unter Kurfürst Johann Georg I. von Sachsen hatte der römisch-kaiserliche Gesandte, Freiherr von Questenberg, einen Zahlmeister bei sich, der eine ungeheuere Masse Getränke zu sich nehmen konnte, ohne dass ihm dasselbe in den Kopf stieg. Er war ein Böhme und hiess Herlska. Es galt nun, diesem Helden einen vaterländischen Trinker gegenüber zu stellen, der sich denn auch in der Person des Försters Christoph Koswig aus Finsterwalde fand, indem derselbe nacheinander 22 Mass dresdener Schlossbier in sich hineintrank. Vor dieser Leistung trat der österreichische Zecher erschrocken zurück, indem er obige Worte sagte. *201 Er hat mehr getrunken, denn der König Alexander. „Man schreibet von dem grossen Alexander, das er ein grosser gewaltiger Trincker gewesen. Denn als jn etwan Medeus Thesaleus zu gast geladen, alda sonst zwentzig mit geladene Geste vnd grosse Herren auch gewesen, hat er einem ein Becher voller Wein zugetruncken, dargegen auch von eim iglichen derselben wider gewartet, entpfangen vnd schleunig ausgetruncken. Hat sich derwegen viel vnd offt also im Wein eingeweiht vnd so weidlich bezecht, das er vor Trunckenheit mehrmals zween Tage vnd zwo nacht one vnterlass wie ein todt Mensch gschlaffen ..., von welchem auch ein sonder Sprichwort auffkommen: Du hast mehr denn u. s. w.“ (Lauterbeck, LIIa.) *202 Trinken wie ein Pole. – Illustrirtes Familien- Journal, 1859, 71b. *203 Und sie tranken einmal und liessen sich's wohl schmecken. Scherzhafte Aufforderung zum Trinken. Trinker. *16 Er will ein grosser Trinker sein, und wann er mit einem Schneider einen Fingerhut voll austrinkt, so fippert ihm schon das Hirn. – Haserei 1593 in Schaltjahr, III, 528. Trinkglas. * Sein Trinkglas mit Farbe anstreichen. Etwas an sich Gutes durch einen fremden Namen verunstalten. Lat.: Sincerum vas incrustare. (Erasm., 20.) Tripp. Tripp, trapp, trull, mei Mühlche das isch vull. (Rheinpfalz.) Redensart beim Mühlespielen. Tripstrill. *6 Zu Tripsdrill, drei Meilen hinterm Kachelofen. – Schaltjahr, II, 119. Trocken. *19 Trocken, wie ein nürnberger Lebkuchen. – Wiener Jagdzeitung, 1858, S. 288b. Trockenheit. 2 Trockenheit macht Durst, Durst macht Trinken, Trinken macht Rausch, Rausch macht Katzenjammer und Katzenjammer macht Trockenheit. Trojaner. Haben die Trojaner Schaden gelitten, so dürfen sie es den Korinthiern nicht schuld geben. Lat.: Corinthiis non indignatur Ilium. Trommel. 33 Die Trommel macht viel Lärm, und ist inwendig leer. 34 Unter der Trommel hört man das Wetzen nicht. Holl.: Onder den trommel en hoort men geen wetten. (Cats, 279.) 35 Wo die Trommel spricht, hört man die Laute nicht. – Harssdörffer, 589. Trommeln. *4 Das Trommeln am jüngsten Tag verschlafen. – Mathesius, Leichpredigt, 102b. Tropfen (Subst.). 41 Tropfen und Tropfen bilden die See. – Neue Freie Presse, 4592. 42 Viel zu spät, jeden Tropfen misst, der mit seiner Wirthschaft zu Ende ist. – Wenzig, 83. *43 Nit einen tropffen wissen. – Geiler, Seelen-Paradies, LXb, 1. „Das bekümmert jn nit einen tropffen.“ (Geiler, Paradies, LXVa, 1.) Tropfen (Verb.). *4 Druppen alze en olt scho. – Freybe, Redentiner Spiel, 1540. Tropfen wie ein alter Schuh, d. h. gar nicht; von Speck und trockenen Würsten schlechtester Art. Trost. 23 Wem es an Trost fehlt und an Brot, der klag' dem Freund zuletzt die Noth. It.: Chi è misero e mendico, provi tutti e poi l' amico. (Giani, 70.) Trotzen. *5 Auf etwas trutzen vnd stutzen. – Dietrich, I, 235. Trugschluss. * Das waren Trugschlüsse. D. i. irrige, verfängliche. Lat.: Loquei Stoicorum. (Cicero.) Trumm. *10 Auf dem rechten Trumm sein. – H. Kurz, Sonnenwirth, 43. Trunk. 76 Der Trunck ist kein Hehler, bringt herfür alle fähler. – Dietrich, I, 173. Trunkene (der). 44 Der Trunkene lässt jedem sein Kupfer sehen. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4576. Er zeigt sich in seinem wahren Lichte, er spricht, wie er denkt. 45 Einem Trunkenen gehört die ganze Welt. – Ralisch, Schlagschatten, 91. 46 Wenn Trunkene über eine Brücke gehen, so schliessen sie die Augen, um das Wasser nicht zu sehen. (Rumänisch.) – N. Fr. Presse, 4576. Trunkenheit. 56 Trunkenheit ist der Menschen Henker. – Abele Rechtshändel. Trüppelknecht. * Er muss sein Trüppelknecht sein. – Hans Sachs, IV, XLVIII, 1. Sein Factotum.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/900
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [888]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/900>, abgerufen am 22.12.2024.