Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 121 Liebe Seele hab' Geduld, ihr habt alle beide Schuld. - Lithographia, 1877, Nr. 30.

122 Was schiert mich eurer Seelen Noth, sagte der Pfaff, ich sorge (bete, predige) für mein gutes Brot.

Lat.: Non propter Jesum, sed propter esum.

123 Welche Seele Gott hat, die hat alles. - Wirth II, 174.

*124 Der Seele den Tisch decken. - Frischbier, 4220.

Eine litauische Redensart, die in dem Erläuterten Preussen (Königsberg 1724, I, 140) so erklärt wird: "Wenn vier Wochen umb seyn, nachdem einer verstorben, so kommen die nächsten Freunde zusammen, haben Bier gebrauet und Essen zugerichtet, setzen sich, wenn das Essen all aufgetragen ist, zu Tische, sitzen bei einer halben Stunde ganz still und reden kein Wort, dann knien sie all nieder und beten, Gott wolle die Seele ruhen lassen, hernach setzen sie sich wieder zu Tisch, fangen an zu essen und zu trinken; von allem aber, es sei Fleisch, Brot, Fisch, werffen sie zuerst unterm Tisch der Seele, giessen auch die erste Kausch (Kanne) Bier unterm Tisch der Seele. Das nennen sie, der Seele den Tisch decken."

*125 Die Seel ins Gras spannen. - Fischer, Psalter, 96, 2.

Fünf gerade sein lassen.

*126 Eine arme Seele erlösen. - Auerbach, Barfüssele, 133.

Spricht man, wenn zwei in demselben Augenblick dasselbe denken und sagen.

*127 Eine gesunde Seele in einem gesunden Leibe.

Ist ein Wahlspruch der Turner geworden.

Lat.: Mens sana in corpore sano. (Juvenal.) - Sanus intus et exterius. (Sailer, Sprüche, 102.)

*128 Es gehet durch seel vnd leben. - Mathesius, Postilla, CCVIIIb.

*129 Seine Seele in einen Baum blasen. - Mathesius, Postilla, III, CCXXIIIb.


Seelensack.

*2 He hett vel up seinen Seelensack. - Wochenblatt f. Schlesw.-Holst., 32.

D. h. auf seinem Gewissen.


Seemann.

7 Der Seemann kämpft immer mit dem Tode.

It.: Il marinajo sta sempre colla morte. (Giani, 1002.)


Segel.

40 Das Segel ist im Wasser. - Merx, 111.

41 Man muss die Segel einziehen, wenn man den Wind nicht mehr hinter sich hat.

Sagte Friedrich der Grosse im ersten Schlesischen Kriege, als ihn die schlechte Unterstützung seiner Verbündeten zu mässigern Forderungen an die Kaiserin Maria Theresia bestimmte.

42 Versagen die Segel, greife zum Ruder. - Stamm, 26.


Segen.

27 Ohne Segen kann nichts gedeihen, weder im Feuchten noch im Trocknen. - Neue illustrirte Zeitung, V, 25.

28 'S is kei Segen auf dem neuen Gelde, so a Markstück'l is gleich ausgeb'n, sagte der Schwab, wie lang hat me früher an 'm Kronenthaler gehabt.

29 Segen und Fluch stehen in Gottes Buch. - Weingärtner, 49.

*30 Har kann vorn Sähng Gottes net in de Schüssel kumme. (Oberharz.)

Er kann vor dem Segen Gottes nicht in die Schüssel kommen, d. h. er kann vor vielen Gerichten keine Wahl treffen. Oder ist etwa der Sinn: er besitzt einen solchen Kindersegen, dass er selber kaum in die Schüssel langen kann?


Sehen.

331 Du siehst vnd denkst wohin möglich, allenthalb ist Gott krefftiglich.

Lat.: Enter, praesenter Deus est, et ubique potenter. (Loci comm., 40.)

332 Jeder muss sehen, wie er vorkommt.

Lat.: Callidum esse aequum est ad suum quemque quaestum.

333 Jetzt seh' ich den dicken Herrn heut schon das dritte mal vorübergehen, und er hat mir noch nicht einmal einen Kreuzer gegeben, sagte der arme Blinde.

[Spaltenumbruch] 334 Man sieht wol im Angesichte, wie einem zu Muthe ist.

Bei Tunnicius (1163): Men süt wol in dem angesichte, wo einem is to mode. (Ostendunt animos vultus, et verba dolorem.)

335 Nun seh' ich alles doppelt, sagte der Mann mit den schwachen Augen, dem man den Rath gegeben hatte, es mit Gläsern zu versuchen und der deshalb in der Schenke einige Gläser genommen hatte.

336 Sehen kostet kein Geld. - Horn, Spinnstube, 1846, S. 195.

337 Um gesehen zu werden von Leuten, soll man nicht fremde Pferde reiten. - Olearius, 356.

In dem Sinne: sich mit fremden Federn schmücken.

338 Von Sehen und Hören wird man nicht satt.

339 Was ich seh', das steht; was ich streich', das geht. - Neue illustrirte Zeitung, 1879, I, 10.

Mit dieser Zauberformel werden im Lauenburgschen Warzen vertrieben, indem man dabei stark in den Vollmond sieht und die Warze mit dem Zeigefinger bestreicht.

340 Wen man nicht sieht, den kann man nicht lieben.

"Aus den Augen, aus dem Sinn." Der Geliebte, den man nicht mehr sieht, sagte schon Ovid, ist bald vergessen.

341 Wenn man gut sieht, ist es leicht eine Nadel einzufädeln. - Neue Freie Presse, 4592.

342 Wer alles sieht und bezeugen kann, ist ein viel geplagter Mann.

Böhm.: Vidice vedou, a nevidic na peci lezi. (Celakovsky, 77.)

343 Wer sehen will, muss nicht die Augen verschliessen.

344 Wi ware e mol sehen, seggt jen Blinder, on heft sin Dag nuscht mehr gesehen. - Frischbier, I, 388.

*345 Er muss sehen, wo die Thür ein Loch hat. - Herberger, I, 118.

*346 Er siht als hett er ein kind derbissen. - Mathesius, Historia Jesu, LXXXVIIa.

*347 Nicht weiter sehen als von elf bis Mittag. - Ueber Land und Meer, 1862, S. 274c.

*348 Sehen, wo das Thor ein Loch hat. - Herberger, Ib, 161.

*349 Sehen, wo die Glocken hangen. - Hermes, VI, 403.

*350 Sehen wollen, ob der Grossmutter alte Katze noch lebt. - Schaltjahr, III, 531.

*351 Sie sieht als sei sie auff der gabel gefahren (Hexe). - Ayrer, IV, 2644, 27.

*352 Sie sieht als sei sie dem Hencker entloffen. - Ayrer, IV, 2644, 26.


Seide.

18 Es ist nicht eitel Seide, es sind Haar drunter, sagte die Magd, als der Bürgermeister sie fragte, warum sie gegen das Verbot eine seidene Schürze trage. - Schaltjahr, IV, 455.

19 Seide zieht den Blitz an, sagte die Bettlerin, als sie ihre Lumpen anlegte. - Neue Freie Presse, 4581.

Harmloser Spott armer Leute in Rumänien, die kein Seidenkleid besitzen.


Seidel.

2 Ob Seidel oder Töpfchen, ob Kuffe oder Krug, ob Flasche, Mass, ob Schöppchen, man kriegt doch nie genug. - Frieske, 5.


Seil.

42 Ein gutes Seil besteht aus drei Strängen.

43 Wer mit dem Seile eines andern in den Brunnen steigt, bleibt auf halbem Wege hangen. - Merx, 276.

*44 Einen über das seil werfen vnd sein gut gerücht abschneiden. - Nigrinus.


Sein (Verb.).

124 Bist du etwas, so sei es, aber lass andere Leute auch etwas sein. - Luther, Hauspostille; Monatsblätter, VI, 188, 14.

[Spaltenumbruch] 121 Liebe Seele hab' Geduld, ihr habt alle beide Schuld.Lithographia, 1877, Nr. 30.

122 Was schiert mich eurer Seelen Noth, sagte der Pfaff, ich sorge (bete, predige) für mein gutes Brot.

Lat.: Non propter Jesum, sed propter esum.

123 Welche Seele Gott hat, die hat alles.Wirth II, 174.

*124 Der Seele den Tisch decken.Frischbier, 4220.

Eine litauische Redensart, die in dem Erläuterten Preussen (Königsberg 1724, I, 140) so erklärt wird: „Wenn vier Wochen umb seyn, nachdem einer verstorben, so kommen die nächsten Freunde zusammen, haben Bier gebrauet und Essen zugerichtet, setzen sich, wenn das Essen all aufgetragen ist, zu Tische, sitzen bei einer halben Stunde ganz still und reden kein Wort, dann knien sie all nieder und beten, Gott wolle die Seele ruhen lassen, hernach setzen sie sich wieder zu Tisch, fangen an zu essen und zu trinken; von allem aber, es sei Fleisch, Brot, Fisch, werffen sie zuerst unterm Tisch der Seele, giessen auch die erste Kausch (Kanne) Bier unterm Tisch der Seele. Das nennen sie, der Seele den Tisch decken.“

*125 Die Seel ins Gras spannen.Fischer, Psalter, 96, 2.

Fünf gerade sein lassen.

*126 Eine arme Seele erlösen.Auerbach, Barfüssele, 133.

Spricht man, wenn zwei in demselben Augenblick dasselbe denken und sagen.

*127 Eine gesunde Seele in einem gesunden Leibe.

Ist ein Wahlspruch der Turner geworden.

Lat.: Mens sana in corpore sano. (Juvenal.) – Sanus intus et exterius. (Sailer, Sprüche, 102.)

*128 Es gehet durch seel vnd leben.Mathesius, Postilla, CCVIIIb.

*129 Seine Seele in einen Baum blasen.Mathesius, Postilla, III, CCXXIIIb.


Seelensack.

*2 He hett vel up sînen Seelensack.Wochenblatt f. Schlesw.-Holst., 32.

D. h. auf seinem Gewissen.


Seemann.

7 Der Seemann kämpft immer mit dem Tode.

It.: Il marinajo sta sempre colla morte. (Giani, 1002.)


Segel.

40 Das Segel ist im Wasser.Merx, 111.

41 Man muss die Segel einziehen, wenn man den Wind nicht mehr hinter sich hat.

Sagte Friedrich der Grosse im ersten Schlesischen Kriege, als ihn die schlechte Unterstützung seiner Verbündeten zu mässigern Forderungen an die Kaiserin Maria Theresia bestimmte.

42 Versagen die Segel, greife zum Ruder.Stamm, 26.


Segen.

27 Ohne Segen kann nichts gedeihen, weder im Feuchten noch im Trocknen.Neue illustrirte Zeitung, V, 25.

28 'S is kei Segen auf dem neuen Gelde, so a Markstück'l is gleich ausgeb'n, sagte der Schwab, wie lang hat me früher an 'm Kronenthaler gehabt.

29 Segen und Fluch stehen in Gottes Buch.Weingärtner, 49.

*30 Har kann vorn Sähng Gottes net in de Schüssel kumme. (Oberharz.)

Er kann vor dem Segen Gottes nicht in die Schüssel kommen, d. h. er kann vor vielen Gerichten keine Wahl treffen. Oder ist etwa der Sinn: er besitzt einen solchen Kindersegen, dass er selber kaum in die Schüssel langen kann?


Sehen.

331 Du siehst vnd denkst wohin möglich, allenthalb ist Gott krefftiglich.

Lat.: Enter, praesenter Deus est, et ubique potenter. (Loci comm., 40.)

332 Jeder muss sehen, wie er vorkommt.

Lat.: Callidum esse aequum est ad suum quemque quaestum.

333 Jetzt seh' ich den dicken Herrn heut schon das dritte mal vorübergehen, und er hat mir noch nicht einmal einen Kreuzer gegeben, sagte der arme Blinde.

[Spaltenumbruch] 334 Man sieht wol im Angesichte, wie einem zu Muthe ist.

Bei Tunnicius (1163): Men süt wol in dem angesichte, wo einem is to mode. (Ostendunt animos vultus, et verba dolorem.)

335 Nun seh' ich alles doppelt, sagte der Mann mit den schwachen Augen, dem man den Rath gegeben hatte, es mit Gläsern zu versuchen und der deshalb in der Schenke einige Gläser genommen hatte.

336 Sehen kostet kein Geld.Horn, Spinnstube, 1846, S. 195.

337 Um gesehen zu werden von Leuten, soll man nicht fremde Pferde reiten.Olearius, 356.

In dem Sinne: sich mit fremden Federn schmücken.

338 Von Sehen und Hören wird man nicht satt.

339 Was ich seh', das steht; was ich streich', das geht.Neue illustrirte Zeitung, 1879, I, 10.

Mit dieser Zauberformel werden im Lauenburgschen Warzen vertrieben, indem man dabei stark in den Vollmond sieht und die Warze mit dem Zeigefinger bestreicht.

340 Wen man nicht sieht, den kann man nicht lieben.

„Aus den Augen, aus dem Sinn.“ Der Geliebte, den man nicht mehr sieht, sagte schon Ovid, ist bald vergessen.

341 Wenn man gut sieht, ist es leicht eine Nadel einzufädeln.Neue Freie Presse, 4592.

342 Wer alles sieht und bezeugen kann, ist ein viel geplagter Mann.

Böhm.: Vidiče vedou, a nevidič na peci leží. (Čelakovsky, 77.)

343 Wer sehen will, muss nicht die Augen verschliessen.

344 Wi ware e mol sehen, seggt jen Blinder, on heft sin Dag nuscht mehr gesehen.Frischbier, I, 388.

*345 Er muss sehen, wo die Thür ein Loch hat.Herberger, I, 118.

*346 Er siht als hett er ein kind derbissen.Mathesius, Historia Jesu, LXXXVIIa.

*347 Nicht weiter sehen als von elf bis Mittag.Ueber Land und Meer, 1862, S. 274c.

*348 Sehen, wo das Thor ein Loch hat.Herberger, Ib, 161.

*349 Sehen, wo die Glocken hangen.Hermes, VI, 403.

*350 Sehen wollen, ob der Grossmutter alte Katze noch lebt.Schaltjahr, III, 531.

*351 Sie sieht als sei sie auff der gabel gefahren (Hexe).Ayrer, IV, 2644, 27.

*352 Sie sieht als sei sie dem Hencker entloffen.Ayrer, IV, 2644, 26.


Seide.

18 Es ist nicht eitel Seide, es sind Haar drunter, sagte die Magd, als der Bürgermeister sie fragte, warum sie gegen das Verbot eine seidene Schürze trage.Schaltjahr, IV, 455.

19 Seide zieht den Blitz an, sagte die Bettlerin, als sie ihre Lumpen anlegte.Neue Freie Presse, 4581.

Harmloser Spott armer Leute in Rumänien, die kein Seidenkleid besitzen.


Seidel.

2 Ob Seidel oder Töpfchen, ob Kuffe oder Krug, ob Flasche, Mass, ob Schöppchen, man kriegt doch nie genug.Frieske, 5.


Seil.

42 Ein gutes Seil besteht aus drei Strängen.

43 Wer mit dem Seile eines andern in den Brunnen steigt, bleibt auf halbem Wege hangen.Merx, 276.

*44 Einen über das seil werfen vnd sein gut gerücht abschneiden.Nigrinus.


Sein (Verb.).

124 Bist du etwas, so sei es, aber lass andere Leute auch etwas sein.Luther, Hauspostille; Monatsblätter, VI, 188, 14.

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0876" n="[864]"/><cb n="1727"/>
121 Liebe Seele hab' Geduld, ihr habt alle beide Schuld.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lithographia, 1877, Nr. 30.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">122 Was schiert mich eurer Seelen Noth, sagte der Pfaff, ich sorge (bete, predige) für mein gutes Brot.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Non propter Jesum, sed propter esum.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">123 Welche Seele Gott hat, die hat alles.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wirth II, 174.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*124 Der Seele den Tisch decken.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, 4220.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Eine litauische Redensart, die in dem <hi rendition="#i">Erläuterten Preussen (Königsberg 1724, I, 140)</hi> so erklärt wird: &#x201E;Wenn vier Wochen umb seyn, nachdem einer verstorben, so kommen die nächsten Freunde zusammen, haben Bier gebrauet und Essen zugerichtet, setzen sich, wenn das Essen all aufgetragen ist, zu Tische, sitzen bei einer halben Stunde ganz still und reden kein Wort, dann knien sie all nieder und beten, Gott wolle die Seele ruhen lassen, hernach setzen sie sich wieder zu Tisch, fangen an zu essen und zu trinken; von allem aber, es sei Fleisch, Brot, Fisch, werffen sie zuerst unterm Tisch der Seele, giessen auch die erste Kausch (Kanne) Bier unterm Tisch der Seele. Das nennen sie, der Seele den Tisch decken.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*125 Die Seel ins Gras spannen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Fischer, Psalter, 96, 2.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Fünf gerade sein lassen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*126 Eine arme Seele erlösen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Auerbach, Barfüssele, 133.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Spricht man, wenn zwei in demselben Augenblick dasselbe denken und sagen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*127 Eine gesunde Seele in einem gesunden Leibe.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ist ein Wahlspruch der Turner geworden.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Mens sana in corpore sano. (<hi rendition="#i">Juvenal.</hi>) &#x2013; Sanus intus et exterius. (<hi rendition="#i">Sailer, Sprüche, 102.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*128 Es gehet durch seel vnd leben.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mathesius, Postilla, CCVIII<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*129 Seine Seele in einen Baum blasen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mathesius, Postilla, III, CCXXIII<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Seelensack.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 He hett vel up sînen Seelensack.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wochenblatt f. Schlesw.-Holst., 32.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. auf seinem Gewissen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Seemann.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">7 Der Seemann kämpft immer mit dem Tode.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Il marinajo sta sempre colla morte. (<hi rendition="#i">Giani, 1002.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Segel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">40 Das Segel ist im Wasser.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Merx, 111.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">41 Man muss die Segel einziehen, wenn man den Wind nicht mehr hinter sich hat.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Sagte Friedrich der Grosse im ersten Schlesischen Kriege, als ihn die schlechte Unterstützung seiner Verbündeten zu mässigern Forderungen an die Kaiserin Maria Theresia bestimmte.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">42 Versagen die Segel, greife zum Ruder.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Stamm, 26.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Segen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">27 Ohne Segen kann nichts gedeihen, weder im Feuchten noch im Trocknen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Neue illustrirte Zeitung, V, 25.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">28 'S is kei Segen auf dem neuen Gelde, so a Markstück'l is gleich ausgeb'n, sagte der Schwab, wie lang hat me früher an 'm Kronenthaler gehabt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">29 Segen und Fluch stehen in Gottes Buch.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Weingärtner, 49.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*30 Har kann vorn Sähng Gottes net in de Schüssel kumme.</hi> (<hi rendition="#i">Oberharz.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Er kann vor dem Segen Gottes nicht in die Schüssel kommen, d. h. er kann vor vielen Gerichten keine Wahl treffen. Oder ist etwa der Sinn: er besitzt einen solchen Kindersegen, dass er selber kaum in die Schüssel langen kann?</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Sehen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">331 Du siehst vnd denkst wohin möglich, allenthalb ist Gott krefftiglich.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Enter, praesenter Deus est, et ubique potenter. (<hi rendition="#i">Loci comm., 40.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">332 Jeder muss sehen, wie er vorkommt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Callidum esse aequum est ad suum quemque quaestum.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">333 Jetzt seh' ich den dicken Herrn heut schon das dritte mal vorübergehen, und er hat mir noch nicht einmal einen Kreuzer gegeben, sagte der arme Blinde.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><cb n="1728"/>
334 Man sieht wol im Angesichte, wie einem zu Muthe ist.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (1163)</hi>: Men süt wol in dem angesichte, wo einem is to mode. (Ostendunt animos vultus, et verba dolorem.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">335 Nun seh' ich alles doppelt, sagte der Mann mit den schwachen Augen, dem man den Rath gegeben hatte, es mit Gläsern zu versuchen und der deshalb in der Schenke einige Gläser genommen hatte.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">336 Sehen kostet kein Geld.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Horn, Spinnstube, 1846, S. 195.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">337 Um gesehen zu werden von Leuten, soll man nicht fremde Pferde reiten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Olearius, 356.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">In dem Sinne: sich mit fremden Federn schmücken.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">338 Von Sehen und Hören wird man nicht satt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">339 Was ich seh', das steht; was ich streich', das geht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Neue illustrirte Zeitung, 1879, I, 10.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Mit dieser Zauberformel werden im Lauenburgschen Warzen vertrieben, indem man dabei stark in den Vollmond sieht und die Warze mit dem Zeigefinger bestreicht.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">340 Wen man nicht sieht, den kann man nicht lieben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Aus den Augen, aus dem Sinn.&#x201C; Der Geliebte, den man nicht mehr sieht, sagte schon <hi rendition="#i">Ovid,</hi> ist bald vergessen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">341 Wenn man gut sieht, ist es leicht eine Nadel einzufädeln.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Neue Freie Presse, 4592.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">342 Wer alles sieht und bezeugen kann, ist ein viel geplagter Mann.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Vidi&#x010D;e vedou, a nevidi&#x010D; na peci le&#x017E;í. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovsky, 77.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">343 Wer sehen will, muss nicht die Augen verschliessen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">344 Wi ware e mol sehen, seggt jen Blinder, on heft sin Dag nuscht mehr gesehen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 388.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*345 Er muss sehen, wo die Thür ein Loch hat.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Herberger, I, 118.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*346 Er siht als hett er ein kind derbissen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Mathesius, Historia Jesu, LXXXVII<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*347 Nicht weiter sehen als von elf bis Mittag.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Ueber Land und Meer, 1862, S. 274<hi rendition="#sup">c</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*348 Sehen, wo das Thor ein Loch hat.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Herberger, I<hi rendition="#sup">b</hi>, 161.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*349 Sehen, wo die Glocken hangen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hermes, VI, 403.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*350 Sehen wollen, ob der Grossmutter alte Katze noch lebt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schaltjahr, III, 531.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*351 Sie sieht als sei sie auff der gabel gefahren (Hexe).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Ayrer, IV, 2644, 27.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*352 Sie sieht als sei sie dem Hencker entloffen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Ayrer, IV, 2644, 26.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Seide.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">18 Es ist nicht eitel Seide, es sind Haar drunter, sagte die Magd, als der Bürgermeister sie fragte, warum sie gegen das Verbot eine seidene Schürze trage.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schaltjahr, IV, 455.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">19 Seide zieht den Blitz an, sagte die Bettlerin, als sie ihre Lumpen anlegte.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Neue Freie Presse, 4581.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Harmloser Spott armer Leute in Rumänien, die kein Seidenkleid besitzen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Seidel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Ob Seidel oder Töpfchen, ob Kuffe oder Krug, ob Flasche, Mass, ob Schöppchen, man kriegt doch nie genug.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frieske, 5.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Seil.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">42 Ein gutes Seil besteht aus drei Strängen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">43 Wer mit dem Seile eines andern in den Brunnen steigt, bleibt auf halbem Wege hangen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Merx, 276.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*44 Einen über das seil werfen vnd sein gut gerücht abschneiden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Nigrinus.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Sein</hi> (Verb.).</head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">124 Bist du etwas, so sei es, aber lass andere Leute auch etwas sein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Luther, Hauspostille; Monatsblätter, VI, 188, 14.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[864]/0876] 121 Liebe Seele hab' Geduld, ihr habt alle beide Schuld. – Lithographia, 1877, Nr. 30. 122 Was schiert mich eurer Seelen Noth, sagte der Pfaff, ich sorge (bete, predige) für mein gutes Brot. Lat.: Non propter Jesum, sed propter esum. 123 Welche Seele Gott hat, die hat alles. – Wirth II, 174. *124 Der Seele den Tisch decken. – Frischbier, 4220. Eine litauische Redensart, die in dem Erläuterten Preussen (Königsberg 1724, I, 140) so erklärt wird: „Wenn vier Wochen umb seyn, nachdem einer verstorben, so kommen die nächsten Freunde zusammen, haben Bier gebrauet und Essen zugerichtet, setzen sich, wenn das Essen all aufgetragen ist, zu Tische, sitzen bei einer halben Stunde ganz still und reden kein Wort, dann knien sie all nieder und beten, Gott wolle die Seele ruhen lassen, hernach setzen sie sich wieder zu Tisch, fangen an zu essen und zu trinken; von allem aber, es sei Fleisch, Brot, Fisch, werffen sie zuerst unterm Tisch der Seele, giessen auch die erste Kausch (Kanne) Bier unterm Tisch der Seele. Das nennen sie, der Seele den Tisch decken.“ *125 Die Seel ins Gras spannen. – Fischer, Psalter, 96, 2. Fünf gerade sein lassen. *126 Eine arme Seele erlösen. – Auerbach, Barfüssele, 133. Spricht man, wenn zwei in demselben Augenblick dasselbe denken und sagen. *127 Eine gesunde Seele in einem gesunden Leibe. Ist ein Wahlspruch der Turner geworden. Lat.: Mens sana in corpore sano. (Juvenal.) – Sanus intus et exterius. (Sailer, Sprüche, 102.) *128 Es gehet durch seel vnd leben. – Mathesius, Postilla, CCVIIIb. *129 Seine Seele in einen Baum blasen. – Mathesius, Postilla, III, CCXXIIIb. Seelensack. *2 He hett vel up sînen Seelensack. – Wochenblatt f. Schlesw.-Holst., 32. D. h. auf seinem Gewissen. Seemann. 7 Der Seemann kämpft immer mit dem Tode. It.: Il marinajo sta sempre colla morte. (Giani, 1002.) Segel. 40 Das Segel ist im Wasser. – Merx, 111. 41 Man muss die Segel einziehen, wenn man den Wind nicht mehr hinter sich hat. Sagte Friedrich der Grosse im ersten Schlesischen Kriege, als ihn die schlechte Unterstützung seiner Verbündeten zu mässigern Forderungen an die Kaiserin Maria Theresia bestimmte. 42 Versagen die Segel, greife zum Ruder. – Stamm, 26. Segen. 27 Ohne Segen kann nichts gedeihen, weder im Feuchten noch im Trocknen. – Neue illustrirte Zeitung, V, 25. 28 'S is kei Segen auf dem neuen Gelde, so a Markstück'l is gleich ausgeb'n, sagte der Schwab, wie lang hat me früher an 'm Kronenthaler gehabt. 29 Segen und Fluch stehen in Gottes Buch. – Weingärtner, 49. *30 Har kann vorn Sähng Gottes net in de Schüssel kumme. (Oberharz.) Er kann vor dem Segen Gottes nicht in die Schüssel kommen, d. h. er kann vor vielen Gerichten keine Wahl treffen. Oder ist etwa der Sinn: er besitzt einen solchen Kindersegen, dass er selber kaum in die Schüssel langen kann? Sehen. 331 Du siehst vnd denkst wohin möglich, allenthalb ist Gott krefftiglich. Lat.: Enter, praesenter Deus est, et ubique potenter. (Loci comm., 40.) 332 Jeder muss sehen, wie er vorkommt. Lat.: Callidum esse aequum est ad suum quemque quaestum. 333 Jetzt seh' ich den dicken Herrn heut schon das dritte mal vorübergehen, und er hat mir noch nicht einmal einen Kreuzer gegeben, sagte der arme Blinde. 334 Man sieht wol im Angesichte, wie einem zu Muthe ist. Bei Tunnicius (1163): Men süt wol in dem angesichte, wo einem is to mode. (Ostendunt animos vultus, et verba dolorem.) 335 Nun seh' ich alles doppelt, sagte der Mann mit den schwachen Augen, dem man den Rath gegeben hatte, es mit Gläsern zu versuchen und der deshalb in der Schenke einige Gläser genommen hatte. 336 Sehen kostet kein Geld. – Horn, Spinnstube, 1846, S. 195. 337 Um gesehen zu werden von Leuten, soll man nicht fremde Pferde reiten. – Olearius, 356. In dem Sinne: sich mit fremden Federn schmücken. 338 Von Sehen und Hören wird man nicht satt. 339 Was ich seh', das steht; was ich streich', das geht. – Neue illustrirte Zeitung, 1879, I, 10. Mit dieser Zauberformel werden im Lauenburgschen Warzen vertrieben, indem man dabei stark in den Vollmond sieht und die Warze mit dem Zeigefinger bestreicht. 340 Wen man nicht sieht, den kann man nicht lieben. „Aus den Augen, aus dem Sinn.“ Der Geliebte, den man nicht mehr sieht, sagte schon Ovid, ist bald vergessen. 341 Wenn man gut sieht, ist es leicht eine Nadel einzufädeln. – Neue Freie Presse, 4592. 342 Wer alles sieht und bezeugen kann, ist ein viel geplagter Mann. Böhm.: Vidiče vedou, a nevidič na peci leží. (Čelakovsky, 77.) 343 Wer sehen will, muss nicht die Augen verschliessen. 344 Wi ware e mol sehen, seggt jen Blinder, on heft sin Dag nuscht mehr gesehen. – Frischbier, I, 388. *345 Er muss sehen, wo die Thür ein Loch hat. – Herberger, I, 118. *346 Er siht als hett er ein kind derbissen. – Mathesius, Historia Jesu, LXXXVIIa. *347 Nicht weiter sehen als von elf bis Mittag. – Ueber Land und Meer, 1862, S. 274c. *348 Sehen, wo das Thor ein Loch hat. – Herberger, Ib, 161. *349 Sehen, wo die Glocken hangen. – Hermes, VI, 403. *350 Sehen wollen, ob der Grossmutter alte Katze noch lebt. – Schaltjahr, III, 531. *351 Sie sieht als sei sie auff der gabel gefahren (Hexe). – Ayrer, IV, 2644, 27. *352 Sie sieht als sei sie dem Hencker entloffen. – Ayrer, IV, 2644, 26. Seide. 18 Es ist nicht eitel Seide, es sind Haar drunter, sagte die Magd, als der Bürgermeister sie fragte, warum sie gegen das Verbot eine seidene Schürze trage. – Schaltjahr, IV, 455. 19 Seide zieht den Blitz an, sagte die Bettlerin, als sie ihre Lumpen anlegte. – Neue Freie Presse, 4581. Harmloser Spott armer Leute in Rumänien, die kein Seidenkleid besitzen. Seidel. 2 Ob Seidel oder Töpfchen, ob Kuffe oder Krug, ob Flasche, Mass, ob Schöppchen, man kriegt doch nie genug. – Frieske, 5. Seil. 42 Ein gutes Seil besteht aus drei Strängen. 43 Wer mit dem Seile eines andern in den Brunnen steigt, bleibt auf halbem Wege hangen. – Merx, 276. *44 Einen über das seil werfen vnd sein gut gerücht abschneiden. – Nigrinus. Sein (Verb.). 124 Bist du etwas, so sei es, aber lass andere Leute auch etwas sein. – Luther, Hauspostille; Monatsblätter, VI, 188, 14.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/876
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [864]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/876>, abgerufen am 21.11.2024.