Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch]
Schulfrage. In der Schulfrage gucken die Pfaffenfinger überall durch. (Nordamerika.) - Westliche Post. Schulkrankheit. Schulkrankheit ist eine böse Seuche. - Hayneccius, Almansor. Schulkunst. 2 Vier facultates der schuelkünste sind: Theologia, heilig Schrifft; Jurisprudentia, Recht; Medicina, Arzney; freyen künst, philosophia. - Rasch, 242. Schulmeister. 24 Der deutsche Schulmeister hat die Schlacht bei Sadowa gewonnen. Dieser Satz, der nicht ganz buchstäblich verstanden werden darf, ist aus einem Ausspruch des Professors der Erdkunde in Leipzig, Dr. Peschel, entstanden. In einem Aufsatze des Auslandes (Nr. 29, 17. Juli 1866): Die Lehren der jüngsten Kriegsgeschichte (S. 695), heisst es: "Wir sagten eben, dass der Volksunterricht die Entscheidung der Kriege herbeiführe. Wir wollen jetzt zeigen, dass, wenn die Preussen die Oesterreicher schlugen, es ein Sieg der preussischen Schulmeister über die österreichischen Schulmeister gewesen sei." 25 Ein Schulmeister muss sein wie Jakob, der vor den Augen seiner Schafe die Ruthe ins Wasser gesteckt hat. - Heinmar, 52; vgl. 1 Mos. 30. 26 Ein Schulmeister muss sein wie eine Thür in der Offenbarung Johannis, die vorn und hinten voller Augen war. - Heinmar, 52. 27 Ens un twe moaken dre, söä' de Schuolmester, doa krop 'r bei sein Brut in 't Bedd. - Schlingmann, 1270. 28 Jeder Schulmeister hat einen Sparren. - Sutermeister, Vorträge, 15. *29 Wer straft den Schulmeister? (Köthen.) Schulsack. *20 Mit dem Schulsack für den Hindern geworffen seyn. - Nigrinus, Vorr., Bl. 23a. Schulze (Starost). 36 Baser ist's Schultz syn byn Buren, as Bittel byn Junkern. - Schaltjahr. 37 Geh zum Schulzen, der sich seine Haut oft schmieren lässt, sagte Klaus, als ihn einer fragte, wo man wol geschmiertes Leder kaufen könne. - Harssdörffer, 2455. 38 Schulz ist Schulz. Früher waren sehr viele Aemter erblich. Der Gutsherr war geborener Richter und Polizeiherr und der Schulze Gemeindevorsteher, daher die Amtsnamen in Eigennamen übergingen. Poln.: Co Mniszech to starosta, co Bal to podkomorzy. (Kijew, 41.) *39 Der hat heute mit dem Schulzen gefrühstückt. Die Polen sagen von einem, der sich rühmt, mit einer höhern Person gesprochen zu haben und infolge dessen zu stolz ist, sich mit andern abzugeben: Mit dem ist heute nicht zu reden, er hat mit Ferens gesprochen. Poln.: Gadal z Ferensem. (Kijew, 16.) Schulzenwort. * Das ist ein Scholtzenwort. - Herberger, II, 231. Schuppern. Schuppere nicht, wenn beim Nachbar das Essen anbrennt. (Rumänisch.) - Neue Freie Presse, 4576. Mische dich nicht in die häuslichen Angelegenheiten des Nachbars. Schur. 7 Deas ist a Schur ohne Woll'. (Schwaben.) Schurke. 23 Des Schurken Hochzeit währt nicht lang. It.: Le nozze dei furfanti duran poco. (Giani, 730.) 24 Ein listiger Schurke braucht keinen Pfandleiher. 25 Einem Schurken vom Land gib keinen Stock in die Hand. It.: A cattivo villano, non gli dar bastone in mano. (Giani, 1750.) 26 Thue einem Schurken wohl, aber bitte Gott, dass er dir's nicht vergilt. Dän.: Gjör vel mod en skalk, og beed God, at han lönner dig ikke. (Prov. dan., 232.) *27 Ein Schurke, wenn ich's thue. Lat.: Peribis, si non feceris. (Gellius.) (Erasm., 742; Philippi, II, 92.) [Spaltenumbruch] Schuss. 35 I hob moin Schuss scho sider' drei Johr im Lauf, soll i ihn wege de Dunerskerle (betrunkenen Kerle) verschiessen? sagte der Posten, als der Hauptmann fragte, warum er nicht auf den Strolch Feuer gegeben habe. 36 So viel Schüsse jetzt die Kornpflanze hat, so vielfach die Ernte ist. - Egerbote, 1876, November. 37 Soll nicht der Schuss verloren sein, ziel in den Himmel nicht hinein. - Wenzig, 78. *38 Das ist ein Schus. - Lauterbeck, Regentenbuch, LVIa. "Allhier möchte aber dem Leser wol unglaublich dünken, das ich ..... geschrieben hab, vnd mir solchs für ein Schus rechen, wie man sagt." *39 Einen Schuss im Rohr haben. - Lindau, Die Gegenwart, Bd. V, Nr. 1. Schüssel. 72 An einer nassen Schüssel haftet kein Pech. - J. Grimm, Reineke Fuchs, XCIII. 73 De Schötteln lopen öwer. - Plattdütscher Husfründ, Leipzig 1877, II, 5. 74 Fette Schüsseln, steter Schmauss, schweift zuletzt in Armuth aus. It.: A grassa cucina, poverta vicina. (Giani, 445.) 75 Nicht jede Schüssel taugt zur Suppe. - Schuller, 51. 76 Was nützt mir eine Schüssel, wenn nichts darin ist! 77 Weit von der Schüssel, schlimm für den Rüssel. 78 Wenn die Schüssel leer gemacht, gibt man umsonst auf die Katze Acht. It.: Leccato il piatto, inutil badare il gatto. (Giani, 1329.) *79 Grosse Schüsseln und nichts zu essen darin. Schuster. 51 Einem Schuster gehört sein Schuwpech. - Theatr. Diabolorum, 396a. 52 Es gehört mehr zu einem Schuster als eine Ahle. Die Engländer versichern, es gehören sechs Ahlen dazu: Six awls make a shoemaker. (Bohn II, 49.) 53 Es ist ein guter Schuster, der die Schuhe nicht zu gross oder zu klein macht. - Harssdörffer, 550. Der ist ein guter Redner, welcher die Wahrheit ohne Schmuck und Schminke vorzutragen pflegt. Schustermichel. * Der Schustermichl. So heisst die grösste Glocke von St. Stephan im Volksmunde. Schustersonntag. * Am Schustersunda. (Wien.) In dem Sinne des Nimmerleintags. Schütteln. 8 Mist nicht schütteln, Dreck nicht rütteln. Die Finnen: Schüttele nicht das Verfaulte, necke nicht den Verrückten. (Bertram, 41.) Schutz. *9 An einem Schutz vnd rücken haben. - Mathesius, Postilla, CXVIIa. Schütze. 42 Es ist ein wunderbarer Schütz, der nach der Ferse zielt und trifft die Nasenspitz. 43 Man lässt den auch einen guten Schützen sein, der nechst bey das Blatt scheusst. - Sarcerius, 88. *44 Ein schütz in der Schule. - Nigrinus, Vorr. Schützenplatz. * Ich werde dir den Schützenplatz bearbeiten. Scherzhaft für das Sitzorgan. Schwabe. 35 Die Schwaben buhlen im Mutterleib miteinander. - Dietrich, I, 863. "Ist ein gemein Sprichwort." 36 Die Schwaben sind nicht geboren, sondern gesäet. "Ist das von Schmeller aus einem münchener Codex angeführte: Suevi non sunt nati, sed seminati." (Schwabenspiegel, 32.) 37 Wenn der Schwab das Licht erblickt, wird er auf ein Sieb gedrückt, spricht zu ihm das Mütterlein und der Vater hinterdrein: So [Spaltenumbruch]
Schulfrage. In der Schulfrage gucken die Pfaffenfinger überall durch. (Nordamerika.) – Westliche Post. Schulkrankheit. Schulkrankheit ist eine böse Seuche. – Hayneccius, Almansor. Schulkunst. 2 Vier facultates der schuelkünste sind: Theologia, heilig Schrifft; Jurisprudentia, Recht; Medicina, Arzney; freyen künst, philosophia. – Rasch, 242. Schulmeister. 24 Der deutsche Schulmeister hat die Schlacht bei Sadowa gewonnen. Dieser Satz, der nicht ganz buchstäblich verstanden werden darf, ist aus einem Ausspruch des Professors der Erdkunde in Leipzig, Dr. Peschel, entstanden. In einem Aufsatze des Auslandes (Nr. 29, 17. Juli 1866): Die Lehren der jüngsten Kriegsgeschichte (S. 695), heisst es: „Wir sagten eben, dass der Volksunterricht die Entscheidung der Kriege herbeiführe. Wir wollen jetzt zeigen, dass, wenn die Preussen die Oesterreicher schlugen, es ein Sieg der preussischen Schulmeister über die österreichischen Schulmeister gewesen sei.“ 25 Ein Schulmeister muss sein wie Jakob, der vor den Augen seiner Schafe die Ruthe ins Wasser gesteckt hat. – Heinmar, 52; vgl. 1 Mos. 30. 26 Ein Schulmeister muss sein wie eine Thür in der Offenbarung Johannis, die vorn und hinten voller Augen war. – Heinmar, 52. 27 Êns un twê moaken drê, söä' de Schuolmêster, doa krop 'r bî sîn Brut in 't Bedd. – Schlingmann, 1270. 28 Jeder Schulmeister hat einen Sparren. – Sutermeister, Vorträge, 15. *29 Wer straft den Schulmeister? (Köthen.) Schulsack. *20 Mit dem Schulsack für den Hindern geworffen seyn. – Nigrinus, Vorr., Bl. 23a. Schulze (Starost). 36 Baser ist's Schultz syn byn Buren, as Bittel byn Junkern. – Schaltjahr. 37 Geh zum Schulzen, der sich seine Haut oft schmieren lässt, sagte Klaus, als ihn einer fragte, wo man wol geschmiertes Leder kaufen könne. – Harssdörffer, 2455. 38 Schulz ist Schulz. Früher waren sehr viele Aemter erblich. Der Gutsherr war geborener Richter und Polizeiherr und der Schulze Gemeindevorsteher, daher die Amtsnamen in Eigennamen übergingen. Poln.: Co Mniszech to starosta, co Bal to podkomorzy. (Kijew, 41.) *39 Der hat heute mit dem Schulzen gefrühstückt. Die Polen sagen von einem, der sich rühmt, mit einer höhern Person gesprochen zu haben und infolge dessen zu stolz ist, sich mit andern abzugeben: Mit dem ist heute nicht zu reden, er hat mit Ferens gesprochen. Poln.: Gadal z Ferensem. (Kijew, 16.) Schulzenwort. * Das ist ein Scholtzenwort. – Herberger, II, 231. Schuppern. Schuppere nicht, wenn beim Nachbar das Essen anbrennt. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4576. Mische dich nicht in die häuslichen Angelegenheiten des Nachbars. Schur. 7 Deas ist a Schur ohne Woll'. (Schwaben.) Schurke. 23 Des Schurken Hochzeit währt nicht lang. It.: Le nozze dei furfanti duran poco. (Giani, 730.) 24 Ein listiger Schurke braucht keinen Pfandleiher. 25 Einem Schurken vom Land gib keinen Stock in die Hand. It.: A cattivo villano, non gli dar bastone in mano. (Giani, 1750.) 26 Thue einem Schurken wohl, aber bitte Gott, dass er dir's nicht vergilt. Dän.: Gjör vel mod en skalk, og beed God, at han lönner dig ikke. (Prov. dan., 232.) *27 Ein Schurke, wenn ich's thue. Lat.: Peribis, si non feceris. (Gellius.) (Erasm., 742; Philippi, II, 92.) [Spaltenumbruch] Schuss. 35 I hob moin Schuss scho sider' drei Johr im Lauf, soll i ihn wege de Dunerskerle (betrunkenen Kerle) verschiessen? sagte der Posten, als der Hauptmann fragte, warum er nicht auf den Strolch Feuer gegeben habe. 36 So viel Schüsse jetzt die Kornpflanze hat, so vielfach die Ernte ist. – Egerbote, 1876, November. 37 Soll nicht der Schuss verloren sein, ziel in den Himmel nicht hinein. – Wenzig, 78. *38 Das ist ein Schus. – Lauterbeck, Regentenbuch, LVIa. „Allhier möchte aber dem Leser wol unglaublich dünken, das ich ..... geschrieben hab, vnd mir solchs für ein Schus rechen, wie man sagt.“ *39 Einen Schuss im Rohr haben. – Lindau, Die Gegenwart, Bd. V, Nr. 1. Schüssel. 72 An einer nassen Schüssel haftet kein Pech. – J. Grimm, Reineke Fuchs, XCIII. 73 De Schötteln lopen öwer. – Plattdütscher Husfründ, Leipzig 1877, II, 5. 74 Fette Schüsseln, steter Schmauss, schweift zuletzt in Armuth aus. It.: A grassa cucina, povertà vicina. 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Schütteln. 8 Mist nicht schütteln, Dreck nicht rütteln. Die Finnen: Schüttele nicht das Verfaulte, necke nicht den Verrückten. (Bertram, 41.) Schutz. *9 An einem Schutz vnd rücken haben. – Mathesius, Postilla, CXVIIa. Schütze. 42 Es ist ein wunderbarer Schütz, der nach der Ferse zielt und trifft die Nasenspitz. 43 Man lässt den auch einen guten Schützen sein, der nechst bey das Blatt scheusst. – Sarcerius, 88. *44 Ein schütz in der Schule. – Nigrinus, Vorr. Schützenplatz. * Ich werde dir den Schützenplatz bearbeiten. Scherzhaft für das Sitzorgan. Schwabe. 35 Die Schwaben buhlen im Mutterleib miteinander. – Dietrich, I, 863. „Ist ein gemein Sprichwort.“ 36 Die Schwaben sind nicht geboren, sondern gesäet. „Ist das von Schmeller aus einem münchener Codex angeführte: Suevi non sunt nati, sed seminati.“ (Schwabenspiegel, 32.) 37 Wenn der Schwab das Licht erblickt, wird er auf ein Sieb gedrückt, spricht zu ihm das Mütterlein und der Vater hinterdrein: So <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <pb facs="#f0872" n="[860]"/> <cb n="1719"/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Schulfrage.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">In der Schulfrage gucken die Pfaffenfinger überall durch.</hi> (<hi rendition="#i">Nordamerika.</hi>) – <hi rendition="#i">Westliche Post.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Schulkrankheit.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Schulkrankheit ist eine böse Seuche.</hi> – <hi rendition="#i">Hayneccius, Almansor.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Schulkunst.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Vier facultates der schuelkünste sind: Theologia, heilig Schrifft; Jurisprudentia, Recht; Medicina, Arzney; freyen künst, philosophia.</hi> – <hi rendition="#i">Rasch, 242.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Schulmeister.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">24 Der deutsche Schulmeister hat die Schlacht bei Sadowa gewonnen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Dieser Satz, der nicht ganz buchstäblich verstanden werden darf, ist aus einem Ausspruch des Professors der Erdkunde in Leipzig, Dr. Peschel, entstanden. 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Schulmeister.
24 Der deutsche Schulmeister hat die Schlacht bei Sadowa gewonnen.
Dieser Satz, der nicht ganz buchstäblich verstanden werden darf, ist aus einem Ausspruch des Professors der Erdkunde in Leipzig, Dr. Peschel, entstanden. In einem Aufsatze des Auslandes (Nr. 29, 17. Juli 1866): Die Lehren der jüngsten Kriegsgeschichte (S. 695), heisst es: „Wir sagten eben, dass der Volksunterricht die Entscheidung der Kriege herbeiführe. Wir wollen jetzt zeigen, dass, wenn die Preussen die Oesterreicher schlugen, es ein Sieg der preussischen Schulmeister über die österreichischen Schulmeister gewesen sei.“
25 Ein Schulmeister muss sein wie Jakob, der vor den Augen seiner Schafe die Ruthe ins Wasser gesteckt hat. – Heinmar, 52; vgl. 1 Mos. 30.
26 Ein Schulmeister muss sein wie eine Thür in der Offenbarung Johannis, die vorn und hinten voller Augen war. – Heinmar, 52.
27 Êns un twê moaken drê, söä' de Schuolmêster, doa krop 'r bî sîn Brut in 't Bedd. – Schlingmann, 1270.
28 Jeder Schulmeister hat einen Sparren. – Sutermeister, Vorträge, 15.
*29 Wer straft den Schulmeister? (Köthen.)
Schulsack.
*20 Mit dem Schulsack für den Hindern geworffen seyn. – Nigrinus, Vorr., Bl. 23a.
Schulze (Starost).
36 Baser ist's Schultz syn byn Buren, as Bittel byn Junkern. – Schaltjahr.
37 Geh zum Schulzen, der sich seine Haut oft schmieren lässt, sagte Klaus, als ihn einer fragte, wo man wol geschmiertes Leder kaufen könne. – Harssdörffer, 2455.
38 Schulz ist Schulz.
Früher waren sehr viele Aemter erblich. Der Gutsherr war geborener Richter und Polizeiherr und der Schulze Gemeindevorsteher, daher die Amtsnamen in Eigennamen übergingen.
Poln.: Co Mniszech to starosta, co Bal to podkomorzy. (Kijew, 41.)
*39 Der hat heute mit dem Schulzen gefrühstückt.
Die Polen sagen von einem, der sich rühmt, mit einer höhern Person gesprochen zu haben und infolge dessen zu stolz ist, sich mit andern abzugeben: Mit dem ist heute nicht zu reden, er hat mit Ferens gesprochen.
Poln.: Gadal z Ferensem. (Kijew, 16.)
Schulzenwort.
* Das ist ein Scholtzenwort. – Herberger, II, 231.
Schuppern.
Schuppere nicht, wenn beim Nachbar das Essen anbrennt. (Rumänisch.) – Neue Freie Presse, 4576.
Mische dich nicht in die häuslichen Angelegenheiten des Nachbars.
Schur.
7 Deas ist a Schur ohne Woll'. (Schwaben.)
Schurke.
23 Des Schurken Hochzeit währt nicht lang.
It.: Le nozze dei furfanti duran poco. (Giani, 730.)
24 Ein listiger Schurke braucht keinen Pfandleiher.
25 Einem Schurken vom Land gib keinen Stock in die Hand.
It.: A cattivo villano, non gli dar bastone in mano. (Giani, 1750.)
26 Thue einem Schurken wohl, aber bitte Gott, dass er dir's nicht vergilt.
Dän.: Gjör vel mod en skalk, og beed God, at han lönner dig ikke. (Prov. dan., 232.)
*27 Ein Schurke, wenn ich's thue.
Lat.: Peribis, si non feceris. (Gellius.) (Erasm., 742; Philippi, II, 92.)
Schuss.
35 I hob moin Schuss scho sider' drei Johr im Lauf, soll i ihn wege de Dunerskerle (betrunkenen Kerle) verschiessen? sagte der Posten, als der Hauptmann fragte, warum er nicht auf den Strolch Feuer gegeben habe.
36 So viel Schüsse jetzt die Kornpflanze hat, so vielfach die Ernte ist. – Egerbote, 1876, November.
37 Soll nicht der Schuss verloren sein, ziel in den Himmel nicht hinein. – Wenzig, 78.
*38 Das ist ein Schus. – Lauterbeck, Regentenbuch, LVIa.
„Allhier möchte aber dem Leser wol unglaublich dünken, das ich ..... geschrieben hab, vnd mir solchs für ein Schus rechen, wie man sagt.“
*39 Einen Schuss im Rohr haben. – Lindau, Die Gegenwart, Bd. V, Nr. 1.
Schüssel.
72 An einer nassen Schüssel haftet kein Pech. – J. Grimm, Reineke Fuchs, XCIII.
73 De Schötteln lopen öwer. – Plattdütscher Husfründ, Leipzig 1877, II, 5.
74 Fette Schüsseln, steter Schmauss, schweift zuletzt in Armuth aus.
It.: A grassa cucina, povertà vicina. (Giani, 445.)
75 Nicht jede Schüssel taugt zur Suppe. – Schuller, 51.
76 Was nützt mir eine Schüssel, wenn nichts darin ist!
77 Weit von der Schüssel, schlimm für den Rüssel.
78 Wenn die Schüssel leer gemacht, gibt man umsonst auf die Katze Acht.
It.: Leccato il piatto, inutil badare il gatto. (Giani, 1329.)
*79 Grosse Schüsseln und nichts zu essen darin.
Schuster.
51 Einem Schuster gehört sein Schuwpech. – Theatr. Diabolorum, 396a.
52 Es gehört mehr zu einem Schuster als eine Ahle.
Die Engländer versichern, es gehören sechs Ahlen dazu: Six awls make a shoemaker. (Bohn II, 49.)
53 Es ist ein guter Schuster, der die Schuhe nicht zu gross oder zu klein macht. – Harssdörffer, 550.
Der ist ein guter Redner, welcher die Wahrheit ohne Schmuck und Schminke vorzutragen pflegt.
Schustermichel.
* Der Schustermichl.
So heisst die grösste Glocke von St. Stephan im Volksmunde.
Schustersonntag.
* Åm Schustersunda. (Wien.)
In dem Sinne des Nimmerleintags.
Schütteln.
8 Mist nicht schütteln, Dreck nicht rütteln.
Die Finnen: Schüttele nicht das Verfaulte, necke nicht den Verrückten. (Bertram, 41.)
Schutz.
*9 An einem Schutz vnd rücken haben. – Mathesius, Postilla, CXVIIa.
Schütze.
42 Es ist ein wunderbarer Schütz, der nach der Ferse zielt und trifft die Nasenspitz.
43 Man lässt den auch einen guten Schützen sein, der nechst bey das Blatt scheusst. – Sarcerius, 88.
*44 Ein schütz in der Schule. – Nigrinus, Vorr.
Schützenplatz.
* Ich werde dir den Schützenplatz bearbeiten.
Scherzhaft für das Sitzorgan.
Schwabe.
35 Die Schwaben buhlen im Mutterleib miteinander. – Dietrich, I, 863.
„Ist ein gemein Sprichwort.“
36 Die Schwaben sind nicht geboren, sondern gesäet.
„Ist das von Schmeller aus einem münchener Codex angeführte: Suevi non sunt nati, sed seminati.“ (Schwabenspiegel, 32.)
37 Wenn der Schwab das Licht erblickt, wird er auf ein Sieb gedrückt, spricht zu ihm das Mütterlein und der Vater hinterdrein: So
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