Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Scheuleder.

* Scheuleder anziehen. - Frommel IV, 50.

"Zieh Scheuleder an, mein Jung, ich sag dir's, wie die Pferde und schau nicht rechts noch links, sondern auf deinen Weg."


Scheunthor.

*4 Er sieht ein Scheunthor für ein Mausloch an.


Schick.

*20 Etwas mit Schick und Blick zu leiten verstehen.


Schicken.

50 Eines schickt sich nicht für alle.

Eine Zeile aus Goethe's Gedicht Beherzigung.

It.: Quel che va nelle maniche, non puo andar nei gheroni. (Manzoni, Promessi sposi.)

*51 Er weiss sich darein zu schicken, wie ein Esel ins Schachspiel und ein Schwein zur Maultrommel. - Simplic., I, 102.

*52 Sich dazu schicken, wie eine alte Pfanne zu einem Sonntagshut. - Gotthelf, Jakob, 174.


Schicker (Subst.).

7 A Schikker (Trunkenbold) känn sich ausschlufen, ober a Narr känn nit klüger weren.

Beim Säufer ist noch Besserung möglich, beim Narren ist Hopfen und Malz verloren.


Schicksal.

22 Das Schicksal ändert selten unsere Sitten.

Lat.: Fortuna jus in hominum mores non habet. (Philippi, II, 161.)

23 Vor des Schicksals Schluss erblindet auch des Weisen Auge.

24 Wer gegen das Schicksal kämpft, hat einen schlimmen Feind (schweren Stand).


Schiebauf.

Der Schiebauf macht den Weg doppelt und kommt doch zu spät. - Horn, Spinnstube, 1856, S. 185.


Schiebbock.

Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, wollen wir doch den Schiebbock schieben, wo denn hin? Nach Boxgrün! Setz' dich auf und fahr mit hin! - Egerbote, 1877.

Kinder-Schaukellied aus der Podersam-Saazer Gegend.


Schieben.

*6 Er glaubt, zu schieben und er wird geschoben.

Mephistopheles in Goethe's Faust.


Schieb-vor-den-Daumen.

* He hett Schuf-vör-de-Dum. - Kern, 448.

Er besitzt Geld, das er beim Aufzählen vor den Daumen schiebt.


Schielen.

*10 Er schielt so, dass, wenn ihm die Augen übergehen, ihm die Thränen kreuzweise über den Rücken rollen.


Schielender.

3 Der Schielende gibt nicht sich, sondern dem Spiegel die Schuld.


Schiessen.

52 Wohl geschossen, weit gefehlet. - Herberger, II, 379.

*53 Er ist geschossen mit Fraw Veneris Pfeil und Hasenschrot. - Monatsblätter, VI, 184.

Von einem Verliebten.

*54 Schiesst ihr her, so schiessen wir hin.


Schiff.

191 Das grosse Schiff bleibt zu Haus, das Boot geht hinaus.

192 Das Schiff geht schief, der Curs geht gerade. - Merx, 147.

193 Ein altes Schiff macht den Schiffer reich.

It.: Nave vecchia, ricchezza del padrone. (Giani, 1143.)

194 Ein Schiff auf dem Sande dient als Bake.

Holl.: Een schip op zant, een baken in de see. (Cats, 270.)

195 Mit dem Schiffe steht es gut, das ein erfahrner Schiffer führt.

Bei Tunnicius (53): Dat schip steit wol, dar ein vorvaren scheper inne is. (Cymba perit nunquam, prudens quam nauta gubernat.)

196 Schiffe scheitern nahe am Ufer. - Börne, Gesammelte Schriften, VI, 120.

197 Was nützt ein schönes Schiff mit ungeübtem Steuermann! - Harssdörffer, 571.

So viel wie ein schöner Körper mit wenig Verstand.


[Spaltenumbruch]

198 Wenn das Schiff in der Brandung ist, nützt das Auswerfen des Ankers nichts. - Altmann VI, 439.

199 Wenn das Schiff zerbrochen, ist Gottesfurcht das beste Reisegeld.

Lat.: Cum naufrago fac connatet viaticum. (Sailer, Sprüche, 127.)

200 Wer mit einem morschen Schiff in See geht, darf nicht klagen, wenn es der Sturm zerbricht.

*201 Er reiset auf demselben Schiffe.

Er ist denselben Gefahren ausgesetzt.

Lat.: In eadem es navi. (Cicero.) (Philippi, I, 194.) - Eadem cymba navigas. (Hanzely, 97.)

*202 Genueser Schiff und florentiner Markt.

It.: Nave genovese e mercato fiorentino. ( Giani, 761.)

*203 Mit Schiff vnd Geschirr. - Aventin, Chronik, CCXCVIIIa.


Schiffer.

45 Der Schiffer ist ein thöricht Mann, der sein Schiff andern gibt, und selber dann nicht fahren kann.

46 Der Schiffer spricht vom Wind, der Bauer vom Rind. - Aus dem Leben (Zwickau 1851), 77.

47 Des Schiffers Eide und der Freier Geloben sind mit dem Winde verstoben.

Holl.: Eeden van schippers, en beloften van vryers, en zijn meer wint als de noot over is. (Cats, 106.)

48 Ein guter Schiffer erprobt sich im Sturm.

It.: Il buon marinaro si conosce al cattivo tempo. (Giani, 1003.)

49 Ein guter Schiffer mit den Segeln lavirt, aber niemals die Fassung verliert.

It.: Il buon nocchiero muta vela, ma non tramontana. (Giani, 1166.)

50 Ein wachsamer Schiffer pumpt das Wasser aus, was zum Boden (zu einem Leck) eindringt.


Schifffahrt.

1 Durch Schifffahrt und durch Walfischfang ernähret Gott viel Leut' und Land.

Die Wände in den Häusern der Nordfriesen waren mit glasirten, aus Thon gebrannten Kacheln bekleidet, auf denen sich Bilder aus der biblischen Geschichte und Spruchinschriften befanden. Ein solcher Spruch ist der obige. (Weigelt, Nordfriesische Inseln, 61.)

2 Zu einer glücklichen Schifffahrt gehört ein guter Steuermann und guter Wind. - Harssdörffer, 526.

Zu einem glücklichen Leben Verstand und Glück.


Schifflein.

7 Es segelt kein Schifflein so schnell als die Barke der Eifersucht.


Schiffmann.

2 Keiner gebe sich für einen Schiffmann aus, dessen Steuerruder nicht öfters zertrümmert worden. - Arpagaus, 409.


Schild (das).

*35 Er verdient den Schild von Argos.

So sagte man von einem besonders gut gearteten Knaben, der zugleich von edler Abkunft war. Denn solche Knaben wurden ausgewählt, um in Argos zu gewissen Zeiten, mit Schilden versehen, einen feierlichen Umgang zu halten. (Morgenblatt, Stuttgart 1820.)


Schildbürger.

2 Wenn die Schildbürger vom Rathhaus kommen, geht ihnen ein Licht auf.

Lat.: Sero sapiunt Phryges. (Cicero.)


Schildkrötengang.

* Den Schildkrötengang gehen. - Frommel VI, 104.

"Die Schwerter ruhten und das Avancement ging den Schildkrötengang."


Schilling.

23 För 'n Schilling Fisch, söä' Huddelbeck, un no' utsöken? - Schlingmann, 657.

24 Wenn einer Schilling hat, muss der andere nicht dursten.

Lustiger Gesellen Gesetz. Kommt vor in Walter Scott, Woodstock, Kap. 27.


Schimmel (Pferd).

26 Der Schimmel, so den Hafer verdient, bekommt ihn nicht.

*27 Sieh, dort fliegt ein Schimmel! - Prager Kalender, 1877.

Sagt man, um jemand zu necken.


[Spaltenumbruch]
Scheuleder.

* Scheuleder anziehen.Frommel IV, 50.

„Zieh Scheuleder an, mein Jung, ich sag dir's, wie die Pferde und schau nicht rechts noch links, sondern auf deinen Weg.“


Scheunthor.

*4 Er sieht ein Scheunthor für ein Mausloch an.


Schick.

*20 Etwas mit Schick und Blick zu leiten verstehen.


Schicken.

50 Eines schickt sich nicht für alle.

Eine Zeile aus Goethe's Gedicht Beherzigung.

It.: Quel che va nelle maniche, non può andar nei gheroni. (Manzoni, Promessi sposi.)

*51 Er weiss sich darein zu schicken, wie ein Esel ins Schachspiel und ein Schwein zur Maultrommel.Simplic., I, 102.

*52 Sich dazu schicken, wie eine alte Pfanne zu einem Sonntagshut.Gotthelf, Jakob, 174.


Schicker (Subst.).

7 A Schikker (Trunkenbold) känn sich ausschlufen, ober a Narr känn nit klüger weren.

Beim Säufer ist noch Besserung möglich, beim Narren ist Hopfen und Malz verloren.


Schicksal.

22 Das Schicksal ändert selten unsere Sitten.

Lat.: Fortuna jus in hominum mores non habet. (Philippi, II, 161.)

23 Vor des Schicksals Schluss erblindet auch des Weisen Auge.

24 Wer gegen das Schicksal kämpft, hat einen schlimmen Feind (schweren Stand).


Schiebauf.

Der Schiebauf macht den Weg doppelt und kommt doch zu spät.Horn, Spinnstube, 1856, S. 185.


Schiebbock.

Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, wollen wir doch den Schiebbock schieben, wo denn hin? Nach Boxgrün! Setz' dich auf und fahr mit hin!Egerbote, 1877.

Kinder-Schaukellied aus der Podersam-Saazer Gegend.


Schieben.

*6 Er glaubt, zu schieben und er wird geschoben.

Mephistopheles in Goethe's Faust.


Schieb-vor-den-Daumen.

* He hett Schuf-vör-de-Dum.Kern, 448.

Er besitzt Geld, das er beim Aufzählen vor den Daumen schiebt.


Schielen.

*10 Er schielt so, dass, wenn ihm die Augen übergehen, ihm die Thränen kreuzweise über den Rücken rollen.


Schielender.

3 Der Schielende gibt nicht sich, sondern dem Spiegel die Schuld.


Schiessen.

52 Wohl geschossen, weit gefehlet.Herberger, II, 379.

*53 Er ist geschossen mit Fraw Veneris Pfeil und Hasenschrot.Monatsblätter, VI, 184.

Von einem Verliebten.

*54 Schiesst ihr her, so schiessen wir hin.


Schiff.

191 Das grosse Schiff bleibt zu Haus, das Boot geht hinaus.

192 Das Schiff geht schief, der Curs geht gerade.Merx, 147.

193 Ein altes Schiff macht den Schiffer reich.

It.: Nave vecchia, ricchezza del padrone. (Giani, 1143.)

194 Ein Schiff auf dem Sande dient als Bake.

Holl.: Een schip op zant, een baken in de see. (Cats, 270.)

195 Mit dem Schiffe steht es gut, das ein erfahrner Schiffer führt.

Bei Tunnicius (53): Dat schip steit wol, dâr ein vorvaren scheper inne is. (Cymba perit nunquam, prudens quam nauta gubernat.)

196 Schiffe scheitern nahe am Ufer.Börne, Gesammelte Schriften, VI, 120.

197 Was nützt ein schönes Schiff mit ungeübtem Steuermann!Harssdörffer, 571.

So viel wie ein schöner Körper mit wenig Verstand.


[Spaltenumbruch]

198 Wenn das Schiff in der Brandung ist, nützt das Auswerfen des Ankers nichts.Altmann VI, 439.

199 Wenn das Schiff zerbrochen, ist Gottesfurcht das beste Reisegeld.

Lat.: Cum naufrago fac connatet viaticum. (Sailer, Sprüche, 127.)

200 Wer mit einem morschen Schiff in See geht, darf nicht klagen, wenn es der Sturm zerbricht.

*201 Er reiset auf demselben Schiffe.

Er ist denselben Gefahren ausgesetzt.

Lat.: In eadem es navi. (Cicero.) (Philippi, I, 194.) – Eadem cymba navigas. (Hanzely, 97.)

*202 Genueser Schiff und florentiner Markt.

It.: Nave genovese e mercato fiorentino. ( Giani, 761.)

*203 Mit Schiff vnd Geschirr.Aventin, Chronik, CCXCVIIIa.


Schiffer.

45 Der Schiffer ist ein thöricht Mann, der sein Schiff andern gibt, und selber dann nicht fahren kann.

46 Der Schiffer spricht vom Wind, der Bauer vom Rind.Aus dem Leben (Zwickau 1851), 77.

47 Des Schiffers Eide und der Freier Geloben sind mit dem Winde verstoben.

Holl.: Eeden van schippers, en beloften van vryers, en zijn meer wint als de noot over is. (Cats, 106.)

48 Ein guter Schiffer erprobt sich im Sturm.

It.: Il buon marinaro si conosce al cattivo tempo. (Giani, 1003.)

49 Ein guter Schiffer mit den Segeln lavirt, aber niemals die Fassung verliert.

It.: Il buon nocchiero muta vela, ma non tramontana. (Giani, 1166.)

50 Ein wachsamer Schiffer pumpt das Wasser aus, was zum Boden (zu einem Leck) eindringt.


Schifffahrt.

1 Durch Schifffahrt und durch Walfischfang ernähret Gott viel Leut' und Land.

Die Wände in den Häusern der Nordfriesen waren mit glasirten, aus Thon gebrannten Kacheln bekleidet, auf denen sich Bilder aus der biblischen Geschichte und Spruchinschriften befanden. Ein solcher Spruch ist der obige. (Weigelt, Nordfriesische Inseln, 61.)

2 Zu einer glücklichen Schifffahrt gehört ein guter Steuermann und guter Wind.Harssdörffer, 526.

Zu einem glücklichen Leben Verstand und Glück.


Schifflein.

7 Es segelt kein Schifflein so schnell als die Barke der Eifersucht.


Schiffmann.

2 Keiner gebe sich für einen Schiffmann aus, dessen Steuerruder nicht öfters zertrümmert worden.Arpagaus, 409.


Schild (das).

*35 Er verdient den Schild von Argos.

So sagte man von einem besonders gut gearteten Knaben, der zugleich von edler Abkunft war. Denn solche Knaben wurden ausgewählt, um in Argos zu gewissen Zeiten, mit Schilden versehen, einen feierlichen Umgang zu halten. (Morgenblatt, Stuttgart 1820.)


Schildbürger.

2 Wenn die Schildbürger vom Rathhaus kommen, geht ihnen ein Licht auf.

Lat.: Sero sapiunt Phryges. (Cicero.)


Schildkrötengang.

* Den Schildkrötengang gehen.Frommel VI, 104.

„Die Schwerter ruhten und das Avancement ging den Schildkrötengang.“


Schilling.

23 För 'n Schilling Fisch, söä' Huddelbeck, un no' utsöken?Schlingmann, 657.

24 Wenn einer Schilling hat, muss der andere nicht dursten.

Lustiger Gesellen Gesetz. Kommt vor in Walter Scott, Woodstock, Kap. 27.


Schimmel (Pferd).

26 Der Schimmel, so den Hafer verdient, bekommt ihn nicht.

*27 Sieh, dort fliegt ein Schimmel!Prager Kalender, 1877.

Sagt man, um jemand zu necken.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <pb facs="#f0864" n="[852]"/>
          <cb n="1703"/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Scheuleder.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Scheuleder anziehen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frommel IV, 50.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Zieh Scheuleder an, mein Jung, ich sag dir's, wie die Pferde und schau nicht rechts noch links, sondern auf deinen Weg.&#x201C;</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Scheunthor.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*4 Er sieht ein Scheunthor für ein Mausloch an.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schick.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*20 Etwas mit Schick und Blick zu leiten verstehen.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schicken.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">50 Eines schickt sich nicht für alle.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Eine Zeile aus <hi rendition="#i">Goethe's</hi> Gedicht <hi rendition="#i">Beherzigung.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Quel che va nelle maniche, non può andar nei gheroni. (<hi rendition="#i">Manzoni, Promessi sposi.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*51 Er weiss sich darein zu schicken, wie ein Esel ins Schachspiel und ein Schwein zur Maultrommel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Simplic., I, 102.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*52 Sich dazu schicken, wie eine alte Pfanne zu einem Sonntagshut.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gotthelf, Jakob, 174.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Schicker</hi> (Subst.).</head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">7 A Schikker (Trunkenbold) känn sich ausschlufen, ober a Narr känn nit klüger weren.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Beim Säufer ist noch Besserung möglich, beim Narren ist Hopfen und Malz verloren.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schicksal.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">22 Das Schicksal ändert selten unsere Sitten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Fortuna jus in hominum mores non habet. (<hi rendition="#i">Philippi, II, 161.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">23 Vor des Schicksals Schluss erblindet auch des Weisen Auge.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">24 Wer gegen das Schicksal kämpft, hat einen schlimmen Feind (schweren Stand).</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schiebauf.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Der Schiebauf macht den Weg doppelt und kommt doch zu spät.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Horn, Spinnstube, 1856, S. 185.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schiebbock.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, wollen wir doch den Schiebbock schieben, wo denn hin? Nach Boxgrün! Setz' dich auf und fahr mit hin!</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Egerbote, 1877.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Kinder-Schaukellied aus der Podersam-Saazer Gegend.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schieben.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*6 Er glaubt, zu schieben und er wird geschoben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Mephistopheles in <hi rendition="#i">Goethe's Faust.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schieb-vor-den-Daumen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* He hett Schuf-vör-de-Dum.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kern, 448.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Er besitzt Geld, das er beim Aufzählen vor den Daumen schiebt.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schielen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*10 Er schielt so, dass, wenn ihm die Augen übergehen, ihm die Thränen kreuzweise über den Rücken rollen.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schielender.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Der Schielende gibt nicht sich, sondern dem Spiegel die Schuld.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schiessen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">52 Wohl geschossen, weit gefehlet.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Herberger, II, 379.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*53 Er ist geschossen mit Fraw Veneris Pfeil und Hasenschrot.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Monatsblätter, VI, 184.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Von einem Verliebten.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*54 Schiesst ihr her, so schiessen wir hin.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schiff.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">191 Das grosse Schiff bleibt zu Haus, das Boot geht hinaus.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">192 Das Schiff geht schief, der Curs geht gerade.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Merx, 147.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">193 Ein altes Schiff macht den Schiffer reich.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Nave vecchia, ricchezza del padrone. (<hi rendition="#i">Giani, 1143.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">194 Ein Schiff auf dem Sande dient als Bake.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Een schip op zant, een baken in de see. (<hi rendition="#i">Cats, 270.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">195 Mit dem Schiffe steht es gut, das ein erfahrner Schiffer führt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (53)</hi>: Dat schip steit wol, dâr ein vorvaren scheper inne is. (Cymba perit nunquam, prudens quam nauta gubernat.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">196 Schiffe scheitern nahe am Ufer.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Börne, Gesammelte Schriften, VI, 120.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">197 Was nützt ein schönes Schiff mit ungeübtem Steuermann!</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Harssdörffer, 571.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">So viel wie ein schöner Körper mit wenig Verstand.</p><lb/>
          <cb n="1704"/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">198 Wenn das Schiff in der Brandung ist, nützt das Auswerfen des Ankers nichts.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Altmann VI, 439.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">199 Wenn das Schiff zerbrochen, ist Gottesfurcht das beste Reisegeld.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Cum naufrago fac connatet viaticum. (<hi rendition="#i">Sailer, Sprüche, 127.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">200 Wer mit einem morschen Schiff in See geht, darf nicht klagen, wenn es der Sturm zerbricht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*201 Er reiset auf demselben Schiffe.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Er ist denselben Gefahren ausgesetzt.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: In eadem es navi. (<hi rendition="#i">Cicero.</hi>) (<hi rendition="#i">Philippi, I, 194.</hi>) &#x2013; Eadem cymba navigas. (<hi rendition="#i">Hanzely, 97.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*202 Genueser Schiff und florentiner Markt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Nave genovese e mercato fiorentino. ( <hi rendition="#i">Giani, 761.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*203 Mit Schiff vnd Geschirr.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Aventin, Chronik, CCXCVIII<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schiffer.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">45 Der Schiffer ist ein thöricht Mann, der sein Schiff andern gibt, und selber dann nicht fahren kann.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">46 Der Schiffer spricht vom Wind, der Bauer vom Rind.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Aus dem Leben (Zwickau 1851), 77.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">47 Des Schiffers Eide und der Freier Geloben sind mit dem Winde verstoben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Eeden van schippers, en beloften van vryers, en zijn meer wint als de noot over is. (<hi rendition="#i">Cats, 106.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">48 Ein guter Schiffer erprobt sich im Sturm.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Il buon marinaro si conosce al cattivo tempo. (<hi rendition="#i">Giani, 1003.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">49 Ein guter Schiffer mit den Segeln lavirt, aber niemals die Fassung verliert.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Il buon nocchiero muta vela, ma non tramontana. (<hi rendition="#i">Giani, 1166.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">50 Ein wachsamer Schiffer pumpt das Wasser aus, was zum Boden (zu einem Leck) eindringt.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schifffahrt.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">1 Durch Schifffahrt und durch Walfischfang ernähret Gott viel Leut' und Land.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Wände in den Häusern der Nordfriesen waren mit glasirten, aus Thon gebrannten Kacheln bekleidet, auf denen sich Bilder aus der biblischen Geschichte und Spruchinschriften befanden. Ein solcher Spruch ist der obige. (<hi rendition="#i">Weigelt, Nordfriesische Inseln, 61.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Zu einer glücklichen Schifffahrt gehört ein guter Steuermann und guter Wind.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Harssdörffer, 526.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Zu einem glücklichen Leben Verstand und Glück.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schifflein.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">7 Es segelt kein Schifflein so schnell als die Barke der Eifersucht.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schiffmann.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Keiner gebe sich für einen Schiffmann aus, dessen Steuerruder nicht öfters zertrümmert worden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Arpagaus, 409.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Schild</hi> (das).</head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*35 Er verdient den Schild von Argos.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">So sagte man von einem besonders gut gearteten Knaben, der zugleich von edler Abkunft war. Denn solche Knaben wurden ausgewählt, um in Argos zu gewissen Zeiten, mit Schilden versehen, einen feierlichen Umgang zu halten. (<hi rendition="#i">Morgenblatt, Stuttgart 1820.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schildbürger.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Wenn die Schildbürger vom Rathhaus kommen, geht ihnen ein Licht auf.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Sero sapiunt Phryges. (<hi rendition="#i">Cicero.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schildkrötengang.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Den Schildkrötengang gehen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frommel VI, 104.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Die Schwerter ruhten und das Avancement ging den Schildkrötengang.&#x201C;</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Schilling.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">23 För 'n Schilling Fisch, söä' Huddelbeck, un no' utsöken?</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 657.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">24 Wenn einer Schilling hat, muss der andere nicht dursten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Lustiger Gesellen Gesetz. Kommt vor in <hi rendition="#i">Walter Scott, Woodstock, Kap. 27</hi>.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Schimmel</hi> (Pferd).</head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">26 Der Schimmel, so den Hafer verdient, bekommt ihn nicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*27 Sieh, dort fliegt ein Schimmel!</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Prager Kalender, 1877.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Sagt man, um jemand zu necken.</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[852]/0864] Scheuleder. * Scheuleder anziehen. – Frommel IV, 50. „Zieh Scheuleder an, mein Jung, ich sag dir's, wie die Pferde und schau nicht rechts noch links, sondern auf deinen Weg.“ Scheunthor. *4 Er sieht ein Scheunthor für ein Mausloch an. Schick. *20 Etwas mit Schick und Blick zu leiten verstehen. Schicken. 50 Eines schickt sich nicht für alle. Eine Zeile aus Goethe's Gedicht Beherzigung. It.: Quel che va nelle maniche, non può andar nei gheroni. (Manzoni, Promessi sposi.) *51 Er weiss sich darein zu schicken, wie ein Esel ins Schachspiel und ein Schwein zur Maultrommel. – Simplic., I, 102. *52 Sich dazu schicken, wie eine alte Pfanne zu einem Sonntagshut. – Gotthelf, Jakob, 174. Schicker (Subst.). 7 A Schikker (Trunkenbold) känn sich ausschlufen, ober a Narr känn nit klüger weren. Beim Säufer ist noch Besserung möglich, beim Narren ist Hopfen und Malz verloren. Schicksal. 22 Das Schicksal ändert selten unsere Sitten. Lat.: Fortuna jus in hominum mores non habet. (Philippi, II, 161.) 23 Vor des Schicksals Schluss erblindet auch des Weisen Auge. 24 Wer gegen das Schicksal kämpft, hat einen schlimmen Feind (schweren Stand). Schiebauf. Der Schiebauf macht den Weg doppelt und kommt doch zu spät. – Horn, Spinnstube, 1856, S. 185. Schiebbock. Eins, zwei, drei, vier, fünf, sechs, sieben, wollen wir doch den Schiebbock schieben, wo denn hin? Nach Boxgrün! Setz' dich auf und fahr mit hin! – Egerbote, 1877. Kinder-Schaukellied aus der Podersam-Saazer Gegend. Schieben. *6 Er glaubt, zu schieben und er wird geschoben. Mephistopheles in Goethe's Faust. Schieb-vor-den-Daumen. * He hett Schuf-vör-de-Dum. – Kern, 448. Er besitzt Geld, das er beim Aufzählen vor den Daumen schiebt. Schielen. *10 Er schielt so, dass, wenn ihm die Augen übergehen, ihm die Thränen kreuzweise über den Rücken rollen. Schielender. 3 Der Schielende gibt nicht sich, sondern dem Spiegel die Schuld. Schiessen. 52 Wohl geschossen, weit gefehlet. – Herberger, II, 379. *53 Er ist geschossen mit Fraw Veneris Pfeil und Hasenschrot. – Monatsblätter, VI, 184. Von einem Verliebten. *54 Schiesst ihr her, so schiessen wir hin. Schiff. 191 Das grosse Schiff bleibt zu Haus, das Boot geht hinaus. 192 Das Schiff geht schief, der Curs geht gerade. – Merx, 147. 193 Ein altes Schiff macht den Schiffer reich. It.: Nave vecchia, ricchezza del padrone. (Giani, 1143.) 194 Ein Schiff auf dem Sande dient als Bake. Holl.: Een schip op zant, een baken in de see. (Cats, 270.) 195 Mit dem Schiffe steht es gut, das ein erfahrner Schiffer führt. Bei Tunnicius (53): Dat schip steit wol, dâr ein vorvaren scheper inne is. (Cymba perit nunquam, prudens quam nauta gubernat.) 196 Schiffe scheitern nahe am Ufer. – Börne, Gesammelte Schriften, VI, 120. 197 Was nützt ein schönes Schiff mit ungeübtem Steuermann! – Harssdörffer, 571. So viel wie ein schöner Körper mit wenig Verstand. 198 Wenn das Schiff in der Brandung ist, nützt das Auswerfen des Ankers nichts. – Altmann VI, 439. 199 Wenn das Schiff zerbrochen, ist Gottesfurcht das beste Reisegeld. Lat.: Cum naufrago fac connatet viaticum. (Sailer, Sprüche, 127.) 200 Wer mit einem morschen Schiff in See geht, darf nicht klagen, wenn es der Sturm zerbricht. *201 Er reiset auf demselben Schiffe. Er ist denselben Gefahren ausgesetzt. Lat.: In eadem es navi. (Cicero.) (Philippi, I, 194.) – Eadem cymba navigas. (Hanzely, 97.) *202 Genueser Schiff und florentiner Markt. It.: Nave genovese e mercato fiorentino. ( Giani, 761.) *203 Mit Schiff vnd Geschirr. – Aventin, Chronik, CCXCVIIIa. Schiffer. 45 Der Schiffer ist ein thöricht Mann, der sein Schiff andern gibt, und selber dann nicht fahren kann. 46 Der Schiffer spricht vom Wind, der Bauer vom Rind. – Aus dem Leben (Zwickau 1851), 77. 47 Des Schiffers Eide und der Freier Geloben sind mit dem Winde verstoben. Holl.: Eeden van schippers, en beloften van vryers, en zijn meer wint als de noot over is. (Cats, 106.) 48 Ein guter Schiffer erprobt sich im Sturm. It.: Il buon marinaro si conosce al cattivo tempo. (Giani, 1003.) 49 Ein guter Schiffer mit den Segeln lavirt, aber niemals die Fassung verliert. It.: Il buon nocchiero muta vela, ma non tramontana. (Giani, 1166.) 50 Ein wachsamer Schiffer pumpt das Wasser aus, was zum Boden (zu einem Leck) eindringt. Schifffahrt. 1 Durch Schifffahrt und durch Walfischfang ernähret Gott viel Leut' und Land. Die Wände in den Häusern der Nordfriesen waren mit glasirten, aus Thon gebrannten Kacheln bekleidet, auf denen sich Bilder aus der biblischen Geschichte und Spruchinschriften befanden. Ein solcher Spruch ist der obige. (Weigelt, Nordfriesische Inseln, 61.) 2 Zu einer glücklichen Schifffahrt gehört ein guter Steuermann und guter Wind. – Harssdörffer, 526. Zu einem glücklichen Leben Verstand und Glück. Schifflein. 7 Es segelt kein Schifflein so schnell als die Barke der Eifersucht. Schiffmann. 2 Keiner gebe sich für einen Schiffmann aus, dessen Steuerruder nicht öfters zertrümmert worden. – Arpagaus, 409. Schild (das). *35 Er verdient den Schild von Argos. So sagte man von einem besonders gut gearteten Knaben, der zugleich von edler Abkunft war. Denn solche Knaben wurden ausgewählt, um in Argos zu gewissen Zeiten, mit Schilden versehen, einen feierlichen Umgang zu halten. (Morgenblatt, Stuttgart 1820.) Schildbürger. 2 Wenn die Schildbürger vom Rathhaus kommen, geht ihnen ein Licht auf. Lat.: Sero sapiunt Phryges. (Cicero.) Schildkrötengang. * Den Schildkrötengang gehen. – Frommel VI, 104. „Die Schwerter ruhten und das Avancement ging den Schildkrötengang.“ Schilling. 23 För 'n Schilling Fisch, söä' Huddelbeck, un no' utsöken? – Schlingmann, 657. 24 Wenn einer Schilling hat, muss der andere nicht dursten. Lustiger Gesellen Gesetz. Kommt vor in Walter Scott, Woodstock, Kap. 27. Schimmel (Pferd). 26 Der Schimmel, so den Hafer verdient, bekommt ihn nicht. *27 Sieh, dort fliegt ein Schimmel! – Prager Kalender, 1877. Sagt man, um jemand zu necken.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/864
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [852]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/864>, abgerufen am 22.12.2024.