Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite

[Spaltenumbruch] 44 Prediger und Spargelkohl schmecken nach Ostern nicht mehr wohl.

In katholischen Ländern glaubt man, dass vor Ostern darin genug geschehen sei.

Frz.: Saumon comme sermon en careme ont leur saison.

It.: Broccoli e predicatori dopo Pasqua non son buoni. (Giani, 1405.)

*45 Er muss heunt mit dem Prediger essen. - Hans Sacks, III, CCCLXI, 1.

Er wird eine Gardinenpredigt von seiner Frau erhalten.


Predigt.

32 Gute Predigten kommen vom Hertzen vnd gehen auch zu Hertzen. - Herberger, Ib, 227.

33 Man wird keiner Predigt eher satt, als die man hinter den Gardinen hat.

Die Italiener sagen in demselben Sinne: Das Glöcklein, das in der Kammer klingt, am schrecklichsten zu den Ohren dringt: Il campanello di camera e il peggio suono che si possa avere negli orecchi. (Giani, 274.)

34 Predigt hören säumet nicht.

Böhm.: Svet' svatek a post' se v patek, nebude tvuj statek kratek. (Celakovsky, 9.)

35 Mit Predigten und mit Melonen soll man zur Unzeit uns verschonen.

36 Predigten und Melonen wollen ihre Zeit.

It.: Predica e popone vuol la sua stagione. (Giani, 1404.)

(In Toscana werden die Melonen popone genannt.)


Preis.

13 In der Welt gilt alles seinen Preis, nur der Worte kriegt man oft zu viel. - Eichsfelder Volksblätter, 1879, S. 175.

Altdeutsches Sprichwort.


Prellen.

*3 Dazu prellen wie die bleyernen Mönche in die Matten. - Herberger, II, 507.


Pressiren.

2 Wer pressirt isch, cha ustiege und z' Fuss goh, sagte der Zugführer, als der Schnellzug stehen blieb.


Preussen.

5 Was ist Preussen ohne Aar? Was ohne Diesterweg das Seminar?


Preussisch.

*9 He, nur nit gleich so preussisch. - Gotthelf, Uli der Knecht, 164.

Nicht gleich so obenaus.


Priester.

87 Dat häw ick 'n Prester awsiehn, söä' de Bau'r, un döpte sein twe't Kind sülwst. - Schlingmann, 189.

88 Dem Priester gibt man zu trinken und der Küster dürstet.

It.: Da bere al prete, che il cherico ha sete. (Giani, 1413.)

89 Es ist gut Priester zu sein zu Ostern, ein Kind in den Fasten, Bauer zu Weihnachten und Füllen im Herbste.

90 Mag der Priester noch so laut zur Kirche rufen, man geht nicht schneller als man vermag.

91 Priester und Mönche sind die fröhlichsten Menschen; die einen singen bei Begräbnissen und neben Leichen, diese Tag und Nacht Psalmen.

Lat.: Nugae venales, sive thesaurus ridendi et canendi.

92 Wenn die Priester reisen oder zum Pfarrkapitel gehen, folgt Regenwetter. (S. Mönch u. Pfaffe, 251.)

Da nach dem heidnischen Volksglauben die Götter die Witterung bringen, so wird der schlimmere Theil dieses Vermögens auch nachmals auf ihre behüteten Priester übertragen, und es heisst: so oft die Priester auf Reisen gehen oder zum Pfarrkapitel sich versammeln, so folgt Regenwetter. Von dieser Gleichzeitigkeit des Regens und der Pfaffenreise galt schon im Mittelalter der lateinische Vers: Imber descendit Monachus dum pergere tendit. (Rochholz, Deutscher Glaube, II, 234.)

93 Wenn ein Priester am Bord ist, kann man auf Sturm rechnen. - Neue Freie Presse, April 1875.

Die italienischen Matrosen sagen: A bordo un prete, tempesta e saette.

94 Zwey Priester an einer Calenden, zwey Mönch an einer Präbenden, zwey Juristen an einem Clienten, zwey Ertzt an einem Patienten, [Spaltenumbruch] zwey Rectores an einer Schulen, zwey Buler an einem Bulen, zwey Hund an einem Bein, kommen selten überein (oder: gnagen selten allein). - Monatsblätter, 12, 189.

*95 Einer der unausstehlichsten Priester auf Gottes Erdboden.

Es ist ein widerwärtiger Mensch überhaupt gemeint.


Priestergierigkeit.

Prestergierigket un Goddes Barmharzigket dau'rn in Ewigket. - Schlingmann, 1153.


Prim.

* Prim trinken. (Prag.)

Diese Redensart bedeutet in der Umgegend von Prag soviel wie: viel trinken; sich im Trinken hervorthun. Man sagt in einem andern Sinne ja auch: die Primgeige spielen.


Primaner.

* Das weiss jeder Primaner.

In Deutschland müsste es heissen: Quintaner; aber in Oesterreich ist die Prima sachgemäss die unterste Gymnasialklasse. Man hört dafür auch in Deutschland sagen: Das weiss jeder A- b-c-Schütz.


Principium.

2 Omne Principium grave, dät het, seggt de Narr, alle Prinzen sind auch Grafen. - Schröder, 806.


Priorau.

Priore, Schiere, Möst, da hat der Teufel sein Nest. (Köthen.)

Priorau, Schierau und Möst sind drei preussische Dörfer, an der Mulde im Herzogthum Anhalt als Enclaven gelegen.


Pritsche.

*5 Mit der Pritschen weisen. (Prag.)

"Den Unvernünftigen, den Eigenwilligen, den Dickschädligen, den Obstinaten, den Maulaufreissern und Tausendgescheiten wird und muss man mit dem Kolben lausen und mit der Pritschen weisen." (Bohemia, 1875, Nr. 178.)


Pritzpratz.

Einen langen Pritzpratz machen. - Herberger, Ib, 671.

In dem Sinne von Brei.


Probe.

16 Probe ohne Werth, sagte der Theaterdirector, da liess er den Gast nicht auftreten.


Probiren.

14 Ich hab's schon einmal probirt, aber es nützt nichts, sagte die Frau, als sie gefragt wurde, warum sie ihre schmuzigen Kinder nicht wasche.

15 Ich will's probiren, wenn Sie Platz nehmen, sagte der Barbier zu einem Zierbengel, der ihn fragte, ob er auch Affen schabe.


Process.

61 Beim Process ist oben an, wer am besten leugnen kann.

It.: Il negare e il fior del piato. (Giani, 1153.)

62 Wenn wi 'n Perzess man ierscht up de Gaffel (Gabel) häw'n, denn wüll'n wi de Arwschaft schon to Böän (Boden) stoaken, söä' de Bau'r to 'm Awkoaten. - Schlingmann, 143.

*63 Einen Process auf die lange Bank schieben.

Von einem saumseligen athenischen Richter Namens Buna kommt die lateinische Redensart: Bunas judex est. (Philippi, I, 66.)


Processiren.

5 Wer anfängt zu processiren, der endet mit bankrottiren.

It.: Chi a lite si avvicina, a miseria s' incammina. (Giani, 917.)


Prokrustesbett.

* Es passt nicht in das Prokrustesbett seiner Theorien.

Prokrustes, d. i. Folterer, Beiname des attischen Räubers Demastes oder Polypemon, welcher die Wanderer in ein Folterbett legte und ihre Körper nach dessen Mass verkürzte oder ausdehnte.


Prophet.

27 De olle Propheten sünd dood un de jungen sünd nett (just) so god Brodeters as wi alle. - Kern, 932.

28 Der falschen Propheten ach vnd krach ist, dass sie vielen gefallen. - Weltbuch, XXXIXa.

29 Die alten Propheten sind todt, die neuen sagen nicht wahr.


[Spaltenumbruch] 44 Prediger und Spargelkohl schmecken nach Ostern nicht mehr wohl.

In katholischen Ländern glaubt man, dass vor Ostern darin genug geschehen sei.

Frz.: Saumon comme sermon en carême ont leur saison.

It.: Broccoli e predicatori dopo Pasqua non son buoni. (Giani, 1405.)

*45 Er muss heunt mit dem Prediger essen.Hans Sacks, III, CCCLXI, 1.

Er wird eine Gardinenpredigt von seiner Frau erhalten.


Predigt.

32 Gute Predigten kommen vom Hertzen vnd gehen auch zu Hertzen.Herberger, Ib, 227.

33 Man wird keiner Predigt eher satt, als die man hinter den Gardinen hat.

Die Italiener sagen in demselben Sinne: Das Glöcklein, das in der Kammer klingt, am schrecklichsten zu den Ohren dringt: Il campanello di camera è il peggio suono che si possa avere negli orecchi. (Giani, 274.)

34 Predigt hören säumet nicht.

Böhm.: Svĕt' svátek a post' se v pátek, nebude tvůj statek krátek. (Čelakovský, 9.)

35 Mit Predigten und mit Melonen soll man zur Unzeit uns verschonen.

36 Predigten und Melonen wollen ihre Zeit.

It.: Predica e popone vuol la sua stagione. (Giani, 1404.)

(In Toscana werden die Melonen popone genannt.)


Preis.

13 In der Welt gilt alles seinen Preis, nur der Worte kriegt man oft zu viel.Eichsfelder Volksblätter, 1879, S. 175.

Altdeutsches Sprichwort.


Prellen.

*3 Dazu prellen wie die bleyernen Mönche in die Matten.Herberger, II, 507.


Pressiren.

2 Wer pressirt isch, cha ustiege und z' Fuss goh, sagte der Zugführer, als der Schnellzug stehen blieb.


Preussen.

5 Was ist Preussen ohne Aar? Was ohne Diesterweg das Seminar?


Preussisch.

*9 He, nur nit gleich so preussisch.Gotthelf, Uli der Knecht, 164.

Nicht gleich so obenaus.


Priester.

87 Dat häw ick 'n Prêster awsiehn, söä' de Bû'r, un döpte sîn twê't Kind sülwst.Schlingmann, 189.

88 Dem Priester gibt man zu trinken und der Küster dürstet.

It.: Dà bere al prete, che il cherico ha sete. (Giani, 1413.)

89 Es ist gut Priester zu sein zu Ostern, ein Kind in den Fasten, Bauer zu Weihnachten und Füllen im Herbste.

90 Mag der Priester noch so laut zur Kirche rufen, man geht nicht schneller als man vermag.

91 Priester und Mönche sind die fröhlichsten Menschen; die einen singen bei Begräbnissen und neben Leichen, diese Tag und Nacht Psalmen.

Lat.: Nugae venales, sive thesaurus ridendi et canendi.

92 Wenn die Priester reisen oder zum Pfarrkapitel gehen, folgt Regenwetter. (S. Mönch u. Pfaffe, 251.)

Da nach dem heidnischen Volksglauben die Götter die Witterung bringen, so wird der schlimmere Theil dieses Vermögens auch nachmals auf ihre behüteten Priester übertragen, und es heisst: so oft die Priester auf Reisen gehen oder zum Pfarrkapitel sich versammeln, so folgt Regenwetter. Von dieser Gleichzeitigkeit des Regens und der Pfaffenreise galt schon im Mittelalter der lateinische Vers: Imber descendit Monachus dum pergere tendit. (Rochholz, Deutscher Glaube, II, 234.)

93 Wenn ein Priester am Bord ist, kann man auf Sturm rechnen.Neue Freie Presse, April 1875.

Die italienischen Matrosen sagen: A bordo un prete, tempesta e saette.

94 Zwey Priester an einer Calenden, zwey Mönch an einer Präbenden, zwey Juristen an einem Clienten, zwey Ertzt an einem Patienten, [Spaltenumbruch] zwey Rectores an einer Schulen, zwey Buler an einem Bulen, zwey Hund an einem Bein, kommen selten überein (oder: gnagen selten allein).Monatsblätter, 12, 189.

*95 Einer der unausstehlichsten Priester auf Gottes Erdboden.

Es ist ein widerwärtiger Mensch überhaupt gemeint.


Priestergierigkeit.

Prêstergierigkêt un Goddes Barmharzigkêt dû'rn in Ewigkêt.Schlingmann, 1153.


Prim.

* Prim trinken. (Prag.)

Diese Redensart bedeutet in der Umgegend von Prag soviel wie: viel trinken; sich im Trinken hervorthun. Man sagt in einem andern Sinne ja auch: die Primgeige spielen.


Primaner.

* Das weiss jeder Primaner.

In Deutschland müsste es heissen: Quintaner; aber in Oesterreich ist die Prima sachgemäss die unterste Gymnasialklasse. Man hört dafür auch in Deutschland sagen: Das weiss jeder A- b-c-Schütz.


Principium.

2 Omne Principium grave, dät hêt, seggt de Narr, alle Prinzen sind auch Grafen.Schröder, 806.


Priorau.

Priore, Schiere, Möst, da hat der Teufel sein Nest. (Köthen.)

Priorau, Schierau und Möst sind drei preussische Dörfer, an der Mulde im Herzogthum Anhalt als Enclaven gelegen.


Pritsche.

*5 Mit der Pritschen weisen. (Prag.)

„Den Unvernünftigen, den Eigenwilligen, den Dickschädligen, den Obstinaten, den Maulaufreissern und Tausendgescheiten wird und muss man mit dem Kolben lausen und mit der Pritschen weisen.“ (Bohemia, 1875, Nr. 178.)


Pritzpratz.

Einen langen Pritzpratz machen.Herberger, Ib, 671.

In dem Sinne von Brei.


Probe.

16 Probe ohne Werth, sagte der Theaterdirector, da liess er den Gast nicht auftreten.


Probiren.

14 Ich hab's schon einmal probirt, aber es nützt nichts, sagte die Frau, als sie gefragt wurde, warum sie ihre schmuzigen Kinder nicht wasche.

15 Ich will's probiren, wenn Sie Platz nehmen, sagte der Barbier zu einem Zierbengel, der ihn fragte, ob er auch Affen schabe.


Process.

61 Beim Process ist oben an, wer am besten leugnen kann.

It.: Il negare è il fior del piato. (Giani, 1153.)

62 Wenn wi 'n Perzess man ierscht up de Gaffel (Gabel) häw'n, denn wüll'n wi de Arwschaft schon to Böän (Boden) stoaken, söä' de Bû'r to 'm Awkoaten.Schlingmann, 143.

*63 Einen Process auf die lange Bank schieben.

Von einem saumseligen athenischen Richter Namens Buna kommt die lateinische Redensart: Bunas judex est. (Philippi, I, 66.)


Processiren.

5 Wer anfängt zu processiren, der endet mit bankrottiren.

It.: Chi a lite si avvicina, a miseria s' incammina. (Giani, 917.)


Prokrustesbett.

* Es passt nicht in das Prokrustesbett seiner Theorien.

Prokrustes, d. i. Folterer, Beiname des attischen Räubers Demastes oder Polypemon, welcher die Wanderer in ein Folterbett legte und ihre Körper nach dessen Mass verkürzte oder ausdehnte.


Prophet.

27 De olle Propheten sünd dood un de jungen sünd nett (just) so gôd Brodeters as wi alle.Kern, 932.

28 Der falschen Propheten ach vnd krach ist, dass sie vielen gefallen.Weltbuch, XXXIXa.

29 Die alten Propheten sind todt, die neuen sagen nicht wahr.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger"><pb facs="#f0844" n="[832]"/><cb n="1663"/>
44 Prediger und Spargelkohl schmecken nach Ostern nicht mehr wohl.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">In katholischen Ländern glaubt man, dass vor Ostern darin genug geschehen sei.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Saumon comme sermon en carême ont leur saison.</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Broccoli e predicatori dopo Pasqua non son buoni. (<hi rendition="#i">Giani, 1405.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*45 Er muss heunt mit dem Prediger essen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hans Sacks, III, CCCLXI, 1.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Er wird eine Gardinenpredigt von seiner Frau erhalten.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Predigt.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">32 Gute Predigten kommen vom Hertzen vnd gehen auch zu Hertzen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Herberger, I<hi rendition="#sup">b</hi>, 227.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">33 Man wird keiner Predigt eher satt, als die man hinter den Gardinen hat.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Italiener sagen in demselben Sinne: Das Glöcklein, das in der Kammer klingt, am schrecklichsten zu den Ohren dringt: Il campanello di camera è il peggio suono che si possa avere negli orecchi. (<hi rendition="#i">Giani, 274.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">34 Predigt hören säumet nicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Böhm.</hi>: Sv&#x0115;t' svátek a post' se v pátek, nebude tv&#x016F;j statek krátek. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 9.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">35 Mit Predigten und mit Melonen soll man zur Unzeit uns verschonen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">36 Predigten und Melonen wollen ihre Zeit.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Predica e popone vuol la sua stagione. (<hi rendition="#i">Giani, 1404.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">(In Toscana werden die Melonen popone genannt.)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Preis.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 In der Welt gilt alles seinen Preis, nur der Worte kriegt man oft zu viel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Eichsfelder Volksblätter, 1879, S. 175.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Altdeutsches Sprichwort.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Prellen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Dazu prellen wie die bleyernen Mönche in die Matten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Herberger, II, 507.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Pressiren.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Wer pressirt isch, cha ustiege und z' Fuss goh, sagte der Zugführer, als der Schnellzug stehen blieb.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Preussen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Was ist Preussen ohne Aar? Was ohne Diesterweg das Seminar?</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Preussisch.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*9 He, nur nit gleich so preussisch.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gotthelf, Uli der Knecht, 164.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Nicht gleich so obenaus.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Priester.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">87 Dat häw ick 'n Prêster awsiehn, söä' de Bû'r, un döpte sîn twê't Kind sülwst.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 189.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">88 Dem Priester gibt man zu trinken und der Küster dürstet.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Dà bere al prete, che il cherico ha sete. (<hi rendition="#i">Giani, 1413.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">89 Es ist gut Priester zu sein zu Ostern, ein Kind in den Fasten, Bauer zu Weihnachten und Füllen im Herbste.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">90 Mag der Priester noch so laut zur Kirche rufen, man geht nicht schneller als man vermag.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">91 Priester und Mönche sind die fröhlichsten Menschen; die einen singen bei Begräbnissen und neben Leichen, diese Tag und Nacht Psalmen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Nugae venales, sive thesaurus ridendi et canendi.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">92 Wenn die Priester reisen oder zum Pfarrkapitel gehen, folgt Regenwetter.</hi> (S.  Mönch u.  Pfaffe, 251.)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Da nach dem heidnischen Volksglauben die Götter die Witterung bringen, so wird der schlimmere Theil dieses Vermögens auch nachmals auf ihre behüteten Priester übertragen, und es heisst: so oft die Priester auf Reisen gehen oder zum Pfarrkapitel sich versammeln, so folgt Regenwetter. Von dieser Gleichzeitigkeit des Regens und der Pfaffenreise galt schon im Mittelalter der lateinische Vers: Imber descendit Monachus dum pergere tendit. (<hi rendition="#i">Rochholz, Deutscher Glaube, II, 234.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">93 Wenn ein Priester am Bord ist, kann man auf Sturm rechnen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Neue Freie Presse, April 1875.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Die italienischen Matrosen sagen: A bordo un prete, tempesta e saette.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">94 Zwey Priester an einer Calenden, zwey Mönch an einer Präbenden, zwey Juristen an einem Clienten, zwey Ertzt an einem Patienten, <cb n="1664"/>
zwey Rectores an einer Schulen, zwey Buler an einem Bulen, zwey Hund an einem Bein, kommen selten überein (oder: gnagen selten allein).</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Monatsblätter, 12, 189.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*95 Einer der unausstehlichsten Priester auf Gottes Erdboden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Es ist ein widerwärtiger Mensch überhaupt gemeint.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Priestergierigkeit.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Prêstergierigkêt un Goddes Barmharzigkêt dû'rn in Ewigkêt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 1153.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Prim.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Prim trinken.</hi> (<hi rendition="#i">Prag.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Diese Redensart bedeutet in der Umgegend von Prag soviel wie: viel trinken; sich im Trinken hervorthun. Man sagt in einem andern Sinne ja auch: die Primgeige spielen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Primaner.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Das weiss jeder Primaner.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">In Deutschland müsste es heissen: Quintaner; aber in Oesterreich ist die Prima sachgemäss die unterste Gymnasialklasse. Man hört dafür auch in Deutschland sagen: Das weiss jeder A- b-c-Schütz.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Principium.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">2 Omne Principium grave, dät hêt, seggt de Narr, alle Prinzen sind auch Grafen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schröder, 806.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Priorau.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Priore, Schiere, Möst, da hat der Teufel sein Nest.</hi> (<hi rendition="#i">Köthen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Priorau, Schierau und Möst sind drei preussische Dörfer, an der Mulde im Herzogthum Anhalt als Enclaven gelegen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Pritsche.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*5 Mit der Pritschen weisen. (Prag.)</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Den Unvernünftigen, den Eigenwilligen, den Dickschädligen, den Obstinaten, den Maulaufreissern und Tausendgescheiten wird und muss man mit dem Kolben lausen und mit der Pritschen weisen.&#x201C; (<hi rendition="#i">Bohemia, 1875, Nr. 178.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Pritzpratz.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Einen langen Pritzpratz machen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Herberger, I<hi rendition="#sup">b</hi>, 671.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">In dem Sinne von Brei.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Probe.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">16 Probe ohne Werth, sagte der Theaterdirector, da liess er den Gast nicht auftreten.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Probiren.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">14 Ich hab's schon einmal probirt, aber es nützt nichts, sagte die Frau, als sie gefragt wurde, warum sie ihre schmuzigen Kinder nicht wasche.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">15 Ich will's probiren, wenn Sie Platz nehmen, sagte der Barbier zu einem Zierbengel, der ihn fragte, ob er auch Affen schabe.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Process.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">61 Beim Process ist oben an, wer am besten leugnen kann.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Il negare è il fior del piato. (<hi rendition="#i">Giani, 1153.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">62 Wenn wi 'n Perzess man ierscht up de Gaffel (Gabel) häw'n, denn wüll'n wi de Arwschaft schon to Böän (Boden) stoaken, söä' de Bû'r to 'm Awkoaten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlingmann, 143.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*63 Einen Process auf die lange Bank schieben.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Von einem saumseligen athenischen Richter Namens Buna kommt die lateinische Redensart: Bunas judex est. (<hi rendition="#i">Philippi, I, 66.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Processiren.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Wer anfängt zu processiren, der endet mit bankrottiren.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi a lite si avvicina, a miseria s' incammina. (<hi rendition="#i">Giani, 917.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Prokrustesbett.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Es passt nicht in das Prokrustesbett seiner Theorien.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Prokrustes, d. i. Folterer, Beiname des attischen Räubers Demastes oder Polypemon, welcher die Wanderer in ein Folterbett legte und ihre Körper nach dessen Mass verkürzte oder ausdehnte.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Prophet.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">27 De olle Propheten sünd dood un de jungen sünd nett (just) so gôd Brodeters as wi alle.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Kern, 932.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">28 Der falschen Propheten ach vnd krach ist, dass sie vielen gefallen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Weltbuch, XXXIX<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">29 Die alten Propheten sind todt, die neuen sagen nicht wahr.</hi> </p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[832]/0844] 44 Prediger und Spargelkohl schmecken nach Ostern nicht mehr wohl. In katholischen Ländern glaubt man, dass vor Ostern darin genug geschehen sei. Frz.: Saumon comme sermon en carême ont leur saison. It.: Broccoli e predicatori dopo Pasqua non son buoni. (Giani, 1405.) *45 Er muss heunt mit dem Prediger essen. – Hans Sacks, III, CCCLXI, 1. Er wird eine Gardinenpredigt von seiner Frau erhalten. Predigt. 32 Gute Predigten kommen vom Hertzen vnd gehen auch zu Hertzen. – Herberger, Ib, 227. 33 Man wird keiner Predigt eher satt, als die man hinter den Gardinen hat. Die Italiener sagen in demselben Sinne: Das Glöcklein, das in der Kammer klingt, am schrecklichsten zu den Ohren dringt: Il campanello di camera è il peggio suono che si possa avere negli orecchi. (Giani, 274.) 34 Predigt hören säumet nicht. Böhm.: Svĕt' svátek a post' se v pátek, nebude tvůj statek krátek. (Čelakovský, 9.) 35 Mit Predigten und mit Melonen soll man zur Unzeit uns verschonen. 36 Predigten und Melonen wollen ihre Zeit. It.: Predica e popone vuol la sua stagione. (Giani, 1404.) (In Toscana werden die Melonen popone genannt.) Preis. 13 In der Welt gilt alles seinen Preis, nur der Worte kriegt man oft zu viel. – Eichsfelder Volksblätter, 1879, S. 175. Altdeutsches Sprichwort. Prellen. *3 Dazu prellen wie die bleyernen Mönche in die Matten. – Herberger, II, 507. Pressiren. 2 Wer pressirt isch, cha ustiege und z' Fuss goh, sagte der Zugführer, als der Schnellzug stehen blieb. Preussen. 5 Was ist Preussen ohne Aar? Was ohne Diesterweg das Seminar? Preussisch. *9 He, nur nit gleich so preussisch. – Gotthelf, Uli der Knecht, 164. Nicht gleich so obenaus. Priester. 87 Dat häw ick 'n Prêster awsiehn, söä' de Bû'r, un döpte sîn twê't Kind sülwst. – Schlingmann, 189. 88 Dem Priester gibt man zu trinken und der Küster dürstet. It.: Dà bere al prete, che il cherico ha sete. (Giani, 1413.) 89 Es ist gut Priester zu sein zu Ostern, ein Kind in den Fasten, Bauer zu Weihnachten und Füllen im Herbste. 90 Mag der Priester noch so laut zur Kirche rufen, man geht nicht schneller als man vermag. 91 Priester und Mönche sind die fröhlichsten Menschen; die einen singen bei Begräbnissen und neben Leichen, diese Tag und Nacht Psalmen. Lat.: Nugae venales, sive thesaurus ridendi et canendi. 92 Wenn die Priester reisen oder zum Pfarrkapitel gehen, folgt Regenwetter. (S. Mönch u. Pfaffe, 251.) Da nach dem heidnischen Volksglauben die Götter die Witterung bringen, so wird der schlimmere Theil dieses Vermögens auch nachmals auf ihre behüteten Priester übertragen, und es heisst: so oft die Priester auf Reisen gehen oder zum Pfarrkapitel sich versammeln, so folgt Regenwetter. Von dieser Gleichzeitigkeit des Regens und der Pfaffenreise galt schon im Mittelalter der lateinische Vers: Imber descendit Monachus dum pergere tendit. (Rochholz, Deutscher Glaube, II, 234.) 93 Wenn ein Priester am Bord ist, kann man auf Sturm rechnen. – Neue Freie Presse, April 1875. Die italienischen Matrosen sagen: A bordo un prete, tempesta e saette. 94 Zwey Priester an einer Calenden, zwey Mönch an einer Präbenden, zwey Juristen an einem Clienten, zwey Ertzt an einem Patienten, zwey Rectores an einer Schulen, zwey Buler an einem Bulen, zwey Hund an einem Bein, kommen selten überein (oder: gnagen selten allein). – Monatsblätter, 12, 189. *95 Einer der unausstehlichsten Priester auf Gottes Erdboden. Es ist ein widerwärtiger Mensch überhaupt gemeint. Priestergierigkeit. Prêstergierigkêt un Goddes Barmharzigkêt dû'rn in Ewigkêt. – Schlingmann, 1153. Prim. * Prim trinken. (Prag.) Diese Redensart bedeutet in der Umgegend von Prag soviel wie: viel trinken; sich im Trinken hervorthun. Man sagt in einem andern Sinne ja auch: die Primgeige spielen. Primaner. * Das weiss jeder Primaner. In Deutschland müsste es heissen: Quintaner; aber in Oesterreich ist die Prima sachgemäss die unterste Gymnasialklasse. Man hört dafür auch in Deutschland sagen: Das weiss jeder A- b-c-Schütz. Principium. 2 Omne Principium grave, dät hêt, seggt de Narr, alle Prinzen sind auch Grafen. – Schröder, 806. Priorau. Priore, Schiere, Möst, da hat der Teufel sein Nest. (Köthen.) Priorau, Schierau und Möst sind drei preussische Dörfer, an der Mulde im Herzogthum Anhalt als Enclaven gelegen. Pritsche. *5 Mit der Pritschen weisen. (Prag.) „Den Unvernünftigen, den Eigenwilligen, den Dickschädligen, den Obstinaten, den Maulaufreissern und Tausendgescheiten wird und muss man mit dem Kolben lausen und mit der Pritschen weisen.“ (Bohemia, 1875, Nr. 178.) Pritzpratz. Einen langen Pritzpratz machen. – Herberger, Ib, 671. In dem Sinne von Brei. Probe. 16 Probe ohne Werth, sagte der Theaterdirector, da liess er den Gast nicht auftreten. Probiren. 14 Ich hab's schon einmal probirt, aber es nützt nichts, sagte die Frau, als sie gefragt wurde, warum sie ihre schmuzigen Kinder nicht wasche. 15 Ich will's probiren, wenn Sie Platz nehmen, sagte der Barbier zu einem Zierbengel, der ihn fragte, ob er auch Affen schabe. Process. 61 Beim Process ist oben an, wer am besten leugnen kann. It.: Il negare è il fior del piato. (Giani, 1153.) 62 Wenn wi 'n Perzess man ierscht up de Gaffel (Gabel) häw'n, denn wüll'n wi de Arwschaft schon to Böän (Boden) stoaken, söä' de Bû'r to 'm Awkoaten. – Schlingmann, 143. *63 Einen Process auf die lange Bank schieben. Von einem saumseligen athenischen Richter Namens Buna kommt die lateinische Redensart: Bunas judex est. (Philippi, I, 66.) Processiren. 5 Wer anfängt zu processiren, der endet mit bankrottiren. It.: Chi a lite si avvicina, a miseria s' incammina. (Giani, 917.) Prokrustesbett. * Es passt nicht in das Prokrustesbett seiner Theorien. Prokrustes, d. i. Folterer, Beiname des attischen Räubers Demastes oder Polypemon, welcher die Wanderer in ein Folterbett legte und ihre Körper nach dessen Mass verkürzte oder ausdehnte. Prophet. 27 De olle Propheten sünd dood un de jungen sünd nett (just) so gôd Brodeters as wi alle. – Kern, 932. 28 Der falschen Propheten ach vnd krach ist, dass sie vielen gefallen. – Weltbuch, XXXIXa. 29 Die alten Propheten sind todt, die neuen sagen nicht wahr.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/844
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [832]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/844>, abgerufen am 21.11.2024.