Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch] *3 Solche Maulbeeren kann er mehr kosten. In dem Sinne: Der einen Ohrfeige können andere nachfolgen. "Gab ihm eine Maulschell, sagend, veracht mir meinen Gott nicht mehr, oder diese Maulbeeren muss er mehr essen." (Zinkgref, IV, 34.) Maulesel. 15 Maulesel machen viel Parlaren, dass ihre Voreltern Pferde waren. - Jähns. Mauleselmilch. *2 Er sucht Mauleselsmilch, um die Maden aus dem Salz zu vertreiben. - Wirth, I, 360. Maulfix. Maulfix ist nicht fingerfix. - Horn, Spinnstube, 1849, S. 56. Maulfüllen. * Das Maulfüllen gehet für. - Köhler, 154, 17. "Ist das Thun bei dir im Brauch allein, ist nicht Maulfüllen auch dabei?" (Köhler, 250.) Maulhalten. Wegnan Malhald'n geht ma nöd ins Wirthshaus. (Wienerwald.) Maulkorb. 1 Einen Maulkorb, denn er beisst die Gouvernante immer in die Backe, sagte Karl, als der Vater fragte, was man dem Hauslehrer zum Geburtstag schenken solle. *2 Einen Maulkorb tragen (müssen). - Neue Freie Presse, 5105. Schweigen oder schweigen müssen. "Das öffentliche Gewissen wird uns so lange fehlen, als der Mund der Oeffentlichkeit einen Maulkorb trägt." Maulschelle. 7 Eine Maulschelle zu rechter Zeit ist gar nicht unrecht. - Pestalozzi. Maulschmierer. * Er ist ein Maulschmierer. Zur Bezeichnung von Leuten, die jedem gern Angenehmes sagen und so reden, wie er es gern hört, hat Stein Peregrinus folgende Ausdrücke zusammengestellt: Tickische, nickische lauscher, sleicher, feichler, heichler, schmeichler, liebkoser, fuchsschwentzer, grifflacher, ohrenkratzer, ohrennecker, maulschmierer, blumenstreicher, brillenverkauffer, schraubendreher, schwantztreger, federwischer, auffheber, dalleger, offertier, complementier. (Monatsblätter, 12, 188.) Maultasche. Der Maultaschen rauschen ist sehr ein gemein spiel in Bierhäusern. - Mathesy, 215a. Maulwurf. 17 Für den Maulwurf ist jeder ein Atheist, der in die Sonne sieht. Maulzieher. * Das ist Maulzieher. Spitzname für schlechte Weine, der auch Dreimännerwein und Strumpfwein genannt wird. (S. Pumpenheimer.) Maurer. 14 Wer zu den Maurern geht, wird gemessen. In dem Sinne: Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um. (Neue Freie Presse, 4592.) Maurerschweiss. 5 Maurerschweiss macht am meisten dem Bauer heiss. - Comotovia, 1876, S. 64. Maus. 350 Dat is en schlechte Mus, de nich mehr as En Lok wet. - Marahrens, 96. 351 Die Maus, die auf den Speck in der Falle nicht anbeisst, fängt sich an ihrem langen Schweife. - Gartenlaube, Leipzig 1871, Nr. 1, S. 8. 352 Die Maus hat man ganz verschluckt, und den Schwanz bringt man nicht hinunter. Das Wort wird dem österreichisch-ungarischen Ministerpräsidenten Grafen Andrassy zugeschrieben. Nachdem in den Sitzungen der Delegation über alle Hauptvorlagen eine Uebereinstimmung erlangt war, konnte über die Zinsansätze der siebenbürger Spitäler eine Einigung nicht erzielt werden. Da soll der Graf Andrassy bemerkt haben: Man habe die Maus ganz verschluckt und nun bringe man den Schwanz nicht hinunter. (Schles. Zeitung, 1875, Nr. 481.) 353 Eine Maus kann nie mit Ruhe zu Abend (oder Mittag) essen. 354 Einmal geht doch die Maus an den Speck. - Spindler, Bastard, II, 35. [Spaltenumbruch] 355 Für solche Mäuse thut's solcher Speck. - Hausblätter (Stuttgart 1867), III, 454. 356 Stille, Maus, sonst fress' ich dich! - Im neuen Reich (Leipzig 1871), Nr. 16, S. 603. Der Schwächere soll dem Stärkern gegenüber nicht mucken. 357 Wenn der Mäuse genug sind, vertreiben (zwingen) sie die Katze. 358 Wenn es an Mäusen fehlt, fangen die Katzen Fliegen und Frösche. 359 Wenn Mäuse und Katzen Frieden machen, dann mag man Käs und Speck bewahren. - Schuller, 43. *360 Bei dem sitzt die Maus in der Truhe. (Niederösterreich.) Er ist in Noth. *361 Die weiss Mäuse zu fangen. - Hackländer, Don Quixote, II, 239. *362 Es ist eine Maus in der Falle. Von einem, der sich in Verlegenheit befindet. Lat.: Mus in matella. (Petron.) *363 Weder Maus, noch Laus. - Bechstein, Märchenbuch, 120. Mausallein. * Ich bin maus-, mutter-, sternallein. - Willkomm, Der Bauer, 188. Mausaus. * Deas ist scho' mausaus. (Schwaben.) Damit ist's aus, zu Ende, alles vorbei. Mäuschen. *8 Müseken besliken. - Dähnert, 315a. Mit List etwas ausrichten oder zu erreichen suchen. Mäuschenpriester. * He is en Museken-Prester. - Dähnert, 315b. Ein kleiner geschwätziger Mensch. Mäusedreck. 12 A Mausdreck ist koin Kümmich, und a Kuhdreck ist koin Backschmalz. (Bietigheim.) Mausehaken. * Sie ist ein Mausehaken. (Köthen.) Stiehlt gern. Mäuselorber. Meuselorbern wollen immer unterm Pfeffer vnd Heydegrütze seyn. - Herberger, I, 192. Mausen. *10 Wir haben falsch gemauset. Wir haben uns geirrt, sind auf einer unrichtigen Fährte gewesen. (Klein, Froschweiler Chronik des Jahres 1870, Nördlingen 1877.) Mäuslein. 26 Ein meusle bringt ain anders meusle fur. - Zimmerische Chronik, IV. *27 Da möchte Einen das Mäusel beissen. (Niederösterreich.) Es ist damit die Arm- oder Fussmuskel gemeint. *28 Dich hat das Mäusel bissen. (Wien.) Zu jemand, der zu viel getrunken hat. Maxen. * D' Max'n sein ihm ausgegangen. Die Maxdore; das Geld ist zu Ende. Meve. Der Meb wil junge haben, darumb hat er jm ein Ort aussgangen. "Der Meben (Stirn, Sterna, Larus minor) schreyet den gantzen Sommer so viel, zu welcher zayt er denn junge hat, dass er die Menschen, so bey den pfülen vnd seen wonen, ganz toll macht vnd täubt. Darumb man von schwätzigen leuten diss sprichwort sagt." (Gessner, Vogelbuch, 175.) Lat.: Larus parturit, locum facit. (Gessner, Vogelbuch, 175.) Medardus. 20 Medardus auch zu dieser Frist, der vier nachfolgenden Wochen erklärer ist. - Lins. Medardustag. Heller Medardustag stillet des Bauern Klag. - Marienkalender, 1879, S. 18. Medicin. 5 Die einzige Medicin der Kurländer1 sind Badestube und Branntwein. - Beiche, 235b. 1) Auch der Livländer, Finnen und Moskowiten.
[Spaltenumbruch] *3 Solche Maulbeeren kann er mehr kosten. In dem Sinne: Der einen Ohrfeige können andere nachfolgen. „Gab ihm eine Maulschell, sagend, veracht mir meinen Gott nicht mehr, oder diese Maulbeeren muss er mehr essen.“ (Zinkgref, IV, 34.) Maulesel. 15 Maulesel machen viel Parlaren, dass ihre Voreltern Pferde waren. – Jähns. Mauleselmilch. *2 Er sucht Mauleselsmilch, um die Maden aus dem Salz zu vertreiben. – Wirth, I, 360. Maulfix. Maulfix ist nicht fingerfix. – Horn, Spinnstube, 1849, S. 56. Maulfüllen. * Das Maulfüllen gehet für. – Köhler, 154, 17. „Ist das Thun bei dir im Brauch allein, ist nicht Maulfüllen auch dabei?“ (Köhler, 250.) Maulhalten. Wegnan Malhåld'n geht ma nöd ins Wirthshaus. (Wienerwald.) Maulkorb. 1 Einen Maulkorb, denn er beisst die Gouvernante immer in die Backe, sagte Karl, als der Vater fragte, was man dem Hauslehrer zum Geburtstag schenken solle. *2 Einen Maulkorb tragen (müssen). – Neue Freie Presse, 5105. Schweigen oder schweigen müssen. „Das öffentliche Gewissen wird uns so lange fehlen, als der Mund der Oeffentlichkeit einen Maulkorb trägt.“ Maulschelle. 7 Eine Maulschelle zu rechter Zeit ist gar nicht unrecht. – Pestalozzi. Maulschmierer. * Er ist ein Maulschmierer. Zur Bezeichnung von Leuten, die jedem gern Angenehmes sagen und so reden, wie er es gern hört, hat Stein Peregrinus folgende Ausdrücke zusammengestellt: Tickische, nickische lauscher, sleicher, feichler, heichler, schmeichler, liebkoser, fuchsschwentzer, grifflacher, ohrenkratzer, ohrennecker, maulschmierer, blumenstreicher, brillenverkauffer, schraubendreher, schwantztreger, federwischer, auffheber, dalleger, offertier, complementier. (Monatsblätter, 12, 188.) Maultasche. Der Maultaschen rauschen ist sehr ein gemein spiel in Bierhäusern. – Mathesy, 215a. Maulwurf. 17 Für den Maulwurf ist jeder ein Atheist, der in die Sonne sieht. Maulzieher. * Das ist Maulzieher. Spitzname für schlechte Weine, der auch Dreimännerwein und Strumpfwein genannt wird. (S. Pumpenheimer.) Maurer. 14 Wer zu den Maurern geht, wird gemessen. In dem Sinne: Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um. (Neue Freie Presse, 4592.) Maurerschweiss. 5 Maurerschweiss macht am meisten dem Bauer heiss. – Comotovia, 1876, S. 64. Maus. 350 Dat is en schlechte Mus, de nich mehr as En Lok wet. – Marahrens, 96. 351 Die Maus, die auf den Speck in der Falle nicht anbeisst, fängt sich an ihrem langen Schweife. – Gartenlaube, Leipzig 1871, Nr. 1, S. 8. 352 Die Maus hat man ganz verschluckt, und den Schwanz bringt man nicht hinunter. Das Wort wird dem österreichisch-ungarischen Ministerpräsidenten Grafen Andrassy zugeschrieben. Nachdem in den Sitzungen der Delegation über alle Hauptvorlagen eine Uebereinstimmung erlangt war, konnte über die Zinsansätze der siebenbürger Spitäler eine Einigung nicht erzielt werden. Da soll der Graf Andrassy bemerkt haben: Man habe die Maus ganz verschluckt und nun bringe man den Schwanz nicht hinunter. (Schles. Zeitung, 1875, Nr. 481.) 353 Eine Maus kann nie mit Ruhe zu Abend (oder Mittag) essen. 354 Einmal geht doch die Maus an den Speck. – Spindler, Bastard, II, 35. [Spaltenumbruch] 355 Für solche Mäuse thut's solcher Speck. – Hausblätter (Stuttgart 1867), III, 454. 356 Stille, Maus, sonst fress' ich dich! – Im neuen Reich (Leipzig 1871), Nr. 16, S. 603. Der Schwächere soll dem Stärkern gegenüber nicht mucken. 357 Wenn der Mäuse genug sind, vertreiben (zwingen) sie die Katze. 358 Wenn es an Mäusen fehlt, fangen die Katzen Fliegen und Frösche. 359 Wenn Mäuse und Katzen Frieden machen, dann mag man Käs und Speck bewahren. – Schuller, 43. *360 Bei dem sitzt die Maus in der Truhe. (Niederösterreich.) Er ist in Noth. *361 Die weiss Mäuse zu fangen. – Hackländer, Don Quixote, II, 239. *362 Es ist eine Maus in der Falle. Von einem, der sich in Verlegenheit befindet. Lat.: Mus in matella. (Petron.) *363 Weder Maus, noch Laus. – Bechstein, Märchenbuch, 120. Mausallein. * Ich bin maus-, mutter-, sternallein. – Willkomm, Der Bauer, 188. Mausaus. * Deas ist scho' mausaus. (Schwaben.) Damit ist's aus, zu Ende, alles vorbei. Mäuschen. *8 Müseken besliken. – Dähnert, 315a. Mit List etwas ausrichten oder zu erreichen suchen. Mäuschenpriester. * He is en Museken-Prester. – Dähnert, 315b. Ein kleiner geschwätziger Mensch. Mäusedreck. 12 A Mausdreck ist koin Kümmich, und a Kuhdreck ist koin Backschmalz. (Bietigheim.) Mausehaken. * Sie ist ein Mausehaken. (Köthen.) Stiehlt gern. Mäuselorber. Meuselorbern wollen immer unterm Pfeffer vnd Heydegrütze seyn. – Herberger, I, 192. Mausen. *10 Wir haben falsch gemauset. Wir haben uns geirrt, sind auf einer unrichtigen Fährte gewesen. (Klein, Froschweiler Chronik des Jahres 1870, Nördlingen 1877.) Mäuslein. 26 Ein meusle bringt ain anders meusle fur. – Zimmerische Chronik, IV. *27 Da möchte Einen das Mäusel beissen. 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Maulesel.
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*2 Er sucht Mauleselsmilch, um die Maden aus dem Salz zu vertreiben. – Wirth, I, 360.
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Maulfix ist nicht fingerfix. – Horn, Spinnstube, 1849, S. 56.
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* Das Maulfüllen gehet für. – Köhler, 154, 17.
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Wegnan Malhåld'n geht ma nöd ins Wirthshaus. (Wienerwald.)
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1 Einen Maulkorb, denn er beisst die Gouvernante immer in die Backe, sagte Karl, als der Vater fragte, was man dem Hauslehrer zum Geburtstag schenken solle.
*2 Einen Maulkorb tragen (müssen). – Neue Freie Presse, 5105.
Schweigen oder schweigen müssen. „Das öffentliche Gewissen wird uns so lange fehlen, als der Mund der Oeffentlichkeit einen Maulkorb trägt.“
Maulschelle.
7 Eine Maulschelle zu rechter Zeit ist gar nicht unrecht. – Pestalozzi.
Maulschmierer.
* Er ist ein Maulschmierer.
Zur Bezeichnung von Leuten, die jedem gern Angenehmes sagen und so reden, wie er es gern hört, hat Stein Peregrinus folgende Ausdrücke zusammengestellt: Tickische, nickische lauscher, sleicher, feichler, heichler, schmeichler, liebkoser, fuchsschwentzer, grifflacher, ohrenkratzer, ohrennecker, maulschmierer, blumenstreicher, brillenverkauffer, schraubendreher, schwantztreger, federwischer, auffheber, dalleger, offertier, complementier. (Monatsblätter, 12, 188.)
Maultasche.
Der Maultaschen rauschen ist sehr ein gemein spiel in Bierhäusern. – Mathesy, 215a.
Maulwurf.
17 Für den Maulwurf ist jeder ein Atheist, der in die Sonne sieht.
Maulzieher.
* Das ist Maulzieher.
Spitzname für schlechte Weine, der auch Dreimännerwein und Strumpfwein genannt wird. (S. Pumpenheimer.)
Maurer.
14 Wer zu den Maurern geht, wird gemessen.
In dem Sinne: Wer sich in Gefahr begibt, kommt darin um. (Neue Freie Presse, 4592.)
Maurerschweiss.
5 Maurerschweiss macht am meisten dem Bauer heiss. – Comotovia, 1876, S. 64.
Maus.
350 Dat is en schlechte Mus, de nich mehr as En Lok wet. – Marahrens, 96.
351 Die Maus, die auf den Speck in der Falle nicht anbeisst, fängt sich an ihrem langen Schweife. – Gartenlaube, Leipzig 1871, Nr. 1, S. 8.
352 Die Maus hat man ganz verschluckt, und den Schwanz bringt man nicht hinunter.
Das Wort wird dem österreichisch-ungarischen Ministerpräsidenten Grafen Andrassy zugeschrieben. Nachdem in den Sitzungen der Delegation über alle Hauptvorlagen eine Uebereinstimmung erlangt war, konnte über die Zinsansätze der siebenbürger Spitäler eine Einigung nicht erzielt werden. Da soll der Graf Andrassy bemerkt haben: Man habe die Maus ganz verschluckt und nun bringe man den Schwanz nicht hinunter. (Schles. Zeitung, 1875, Nr. 481.)
353 Eine Maus kann nie mit Ruhe zu Abend (oder Mittag) essen.
354 Einmal geht doch die Maus an den Speck. – Spindler, Bastard, II, 35.
355 Für solche Mäuse thut's solcher Speck. – Hausblätter (Stuttgart 1867), III, 454.
356 Stille, Maus, sonst fress' ich dich! – Im neuen Reich (Leipzig 1871), Nr. 16, S. 603.
Der Schwächere soll dem Stärkern gegenüber nicht mucken.
357 Wenn der Mäuse genug sind, vertreiben (zwingen) sie die Katze.
358 Wenn es an Mäusen fehlt, fangen die Katzen Fliegen und Frösche.
359 Wenn Mäuse und Katzen Frieden machen, dann mag man Käs und Speck bewahren. – Schuller, 43.
*360 Bei dem sitzt die Maus in der Truhe. (Niederösterreich.)
Er ist in Noth.
*361 Die weiss Mäuse zu fangen. – Hackländer, Don Quixote, II, 239.
*362 Es ist eine Maus in der Falle.
Von einem, der sich in Verlegenheit befindet.
Lat.: Mus in matella. (Petron.)
*363 Weder Maus, noch Laus. – Bechstein, Märchenbuch, 120.
Mausallein.
* Ich bin maus-, mutter-, sternallein. – Willkomm, Der Bauer, 188.
Mausaus.
* Deas ist scho' mausaus. (Schwaben.)
Damit ist's aus, zu Ende, alles vorbei.
Mäuschen.
*8 Müseken besliken. – Dähnert, 315a.
Mit List etwas ausrichten oder zu erreichen suchen.
Mäuschenpriester.
* He is en Museken-Prester. – Dähnert, 315b.
Ein kleiner geschwätziger Mensch.
Mäusedreck.
12 A Mausdreck ist koin Kümmich, und a Kuhdreck ist koin Backschmalz. (Bietigheim.)
Mausehaken.
* Sie ist ein Mausehaken. (Köthen.)
Stiehlt gern.
Mäuselorber.
Meuselorbern wollen immer unterm Pfeffer vnd Heydegrütze seyn. – Herberger, I, 192.
Mausen.
*10 Wir haben falsch gemauset.
Wir haben uns geirrt, sind auf einer unrichtigen Fährte gewesen. (Klein, Froschweiler Chronik des Jahres 1870, Nördlingen 1877.)
Mäuslein.
26 Ein meusle bringt ain anders meusle fur. – Zimmerische Chronik, IV.
*27 Da möchte Einen das Mäusel beissen. (Niederösterreich.)
Es ist damit die Arm- oder Fussmuskel gemeint.
*28 Dich hat das Mäusel bissen. (Wien.)
Zu jemand, der zu viel getrunken hat.
Maxen.
* D' Max'n sein ihm ausgegangen.
Die Maxdore; das Geld ist zu Ende.
Meve.
Der Meb wil junge haben, darumb hat er jm ein Ort aussgangen.
„Der Meben (Stirn, Sterna, Larus minor) schreyet den gantzen Sommer so viel, zu welcher zayt er denn junge hat, dass er die Menschen, so bey den pfülen vnd seen wonen, ganz toll macht vnd täubt. Darumb man von schwätzigen leuten diss sprichwort sagt.“ (Gessner, Vogelbuch, 175.)
Lat.: Larus parturit, locum facit. (Gessner, Vogelbuch, 175.)
Medardus.
20 Medardus auch zu dieser Frist, der vier nachfolgenden Wochen erklärer ist. – Lins.
Medardustag.
Heller Medardustag stillet des Bauern Klag. – Marienkalender, 1879, S. 18.
Medicin.
5 Die einzige Medicin der Kurländer1 sind Badestube und Branntwein. – Beiche, 235b.
1) Auch der Livländer, Finnen und Moskowiten.
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