Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch] 174 Wer liebt, der rechnet nicht. - Klencke, Die deutschen Pharisäer (Leipzig 1847), I, 124. *175 Besser geliebt als gefürchtet sein. It.: E meglio esser amato che temuto. (Giani, 49.) *176 Er liebt in die (aus der) Ferne. Kann den geliebten Gegenstand nur aus der Ferne sehen. Lat.: Amare extrema linea. (Terenz.) Liebende. 18 Liebende haben keine lange Weile. Lieber. 6 Gut, Lieber, seggt de Groot, denn hett he de Düfel in de Nakken. - Hauskalender, IV. *7 Der ist mir lieber als ein Butt'n voll Katzen. - Wurth, 294. *8 Lieber aus dem Bäckerladen als aus der Apotheke. *9 Lieber grob als gar nicht tanzen. - Scheffel, Trompeter, 62. Liebes. 14 Ehe ain liebs, kumend hundert laid. - Zimmerische Chronik, IV. 15 Ein lieb sucht das andre gern. - Hofmann, 33, 82. Liebesgedanke. * In Liebesgedanken stehen. (Köthen.) Gedankenlos, versonnen. Liebesschwur. 3 Liebesschwüre haben kurze Beine. It.: Le promesse degli amanti hanno corte le gambe. (Giani, 1421.) 4 Liebesschwüren ist nicht zu trauen. Liebhaben. 35 Den hat nymant lieb, der allzeit spricht: mir auch gib. - Oesterreichische Blätter, II, 622. 36 Dort wü (wo) män hot dich lieb, geh wenig; dort wü män hot dich feind, geh gur nit. (Jüd.-deutsch. Warschau.) 37 Hä hät se (seine Frau) so lew, dat wenn hä se bei de Poten un de Tüwel se bei 'n Kopp hel, let 'r se foahren. - Schlingmann, 925. 38 Hab leiff, wass nit mach verghain, so sol dyn hertz jn freuden sthain. - Weinsberg, 77. 39 Leiff hauen und leiff helen, doit leiff vnd leuen quelen; mer leiff hauen vnd nit leiff syn, vff erden ist ghein swerere pyn. - Weinsberg, 43. *40 Sie haben sich so lieb, dass sie einander von weitem aus dem Wege gehen. Holl.: Zoo lief hebben ze elkander, dat ze wijken op straat. (Harrebomee, II, 312a.) Liebhaber. 18 Eins liebhabers handt soll sein behend zu schreiben vnd zu geben. - Comedia Vgolini. 19 Es kommt auf den Liebhaber an, wer Kofent gern trinkt. Liebhalten. Welcher gern liebgehalten sein will, soll guts thun vnd nicht schwetzen vil. - Loci comm., 204. Lat.: Fac bene, dic parum, si te uis reddere charum. (Loci comm., 204.) Liebkosung. Liebkosungen eines Greises sind Spinat in Wasser. Liebling. Was ein Liebling thut, ist alles gut. Niederdeutsch: 'T is all gut, wat de thut, den man beminnt; 't is all quat, den man haat, was he beginnt. Lieblosigkeit. Lieblosigkeit und Ehrlosigkeit sind die beiden Sakramente des Teufels. - Junker und Pfaffen, II, 247. Liebsein. Ich was leiff, dass neinde ich; ich byn vergessen, das befinde ich. Ich gedencke diess vnd al des andern, das ich suss in ellendt moiss wandern. Wisst ich einen so ellendich alss ich byn, zu dem wult ich wegen mynen syn. - Weinsberg, 56. [Spaltenumbruch] Lied. 63 Ein frohes Lied ist besser als eine schlechte Mahlzeit. - Lausch, 24. *64 Das Lied wird in diesem Ton nicht aushalten. "Ich gedachte wol, das Lied würde in solchem Ton aushalten." (Köhler, 21, 13.) Liederkranz. Den denkendorfer Liederkranz vertreten. Eine eingebildete lächerliche Rolle spielen. Die Redensart verdankt ihren Ursprung einem gewissen Fr. Kauffmann, der im Juli 1874 zu Denkendorf bei Esslingen gestorben ist, und der sich einst als Abgeordneter oder Vertreter des gar nicht bestehenden Liederkranzes seines Heimatsortes auf Sängerfesten in Deutschland umhertrieb und daher unter dem Spitznamen "der denkendorfer Liederkranz" zum allgemeinen Gespött wurde. Liederlichkeit. *2 Da ist Liederlichkeit Trumpf. (Ulm.) Liegen. 121 Liegen ist die beste Ruhe. 122 Liegen thut's tüchtig, gegeben ist's richtig und's Ganze ist unrichtig. (Wien.) So sagt der Geber beim Kartenspiel. 123 Wer dort wohl ligen will, muss hier wohl leben. "Man mus hie Christlich leben, will man dort in ewigkeit wol leben; denn wie der baum felt, so bleibt er liegen." (Zinkgref, IV, 85.) 124 Wer unten liegt auff der Erd, der hat vom fallen kein Beschwerd. Lat.: Qui jacet in terra, non habet unde cadat. (Dietrich, I, 614.) *125 Er liegt da wie der Türke vor Wien. - Klix, 16. *126 Er lässt zwar nicht leicht was liegen, aber es soll ihn niemand einen Dieb heissen. Von denen, die sich zwar der Vorwürfe fürchten, aber der That nicht schämen. In Aegypten hat man, um diesen Gedanken auszudrücken, das Sprichwort: Sie umarmten sie, da blieb sie still, sie warfen es ihr vor, da that sie stolz. (Burckhardt, 685.) *127 Es liegt da wie ein todter Hund. In München von schalem Bier. Liendl. * Es ist ein recht Liendl. D. i. ein träger, schwerfälliger Mensch. Vom heiligen Leonhard (Linhart) entlehnt, weil es bei den Wallfahrern Sitte war, die hölzernen Statuen dieses Heiligen oder in Ermangelung ihrer einen hölzernen Klotz in Procession herumzutragen und nach derselben nicht selten ins Wasser zu werfen. (Westermann, 25, 620.) Liese. *2 Dumme Liese. - Germania, V, 342. *3 Die alte Liese. So wird im Erzherzogthum Oesterreich wegen seines Brummens der Contrabass genannt. Lieutenant. 2 Herr Lieutenant, 's Pferd wird alle! Nach der bekannten Anekdote, da ein Officier einen Juden mit aufs Pferd genommen hatte, der aber, als es später bergan ging, herabrutschte und dem Falle nahe war. Leik (s. Gleich). 14 Lik to es de nächst Wai. - Oetker, Helgoland, 144. Gleichzu ist der nächste Weg. 15 Lyke (Billigkeit) un Recht währet thom langsten. - Carmin, I, 116. *16 Mit Lik un mit Recht. - Dähnert, 278b. Limbach. * Dass dich der Limbach schlage. Pistor im Vorwort zum Juristischen Sprichwörterschatz führt diese Redensart an und verweist dabei auf: Burgoldensis ad Instr. Pac., 130. Linde. 10 Leit d' Linden ihrs Chöpfli auf's Ruedelis Haus, se-e-isch mit alle Welten us. - Rochholz, Deutscher Glaube, I, 79. Dieser Spruch findet seine Erklärung in einer aargauer Sage. Lineal. *3 Er hat ein Lineal verschluckt. Von einer Person, die eine ungewöhnlich geziert steife Haltung hat. Linie. *6 Bei der Linie sein. (Wien.) Bald draussen, bald fertig oder am Ende (zu Grunde gerichtet) sein. Linien sind die Thore im Stadtwall. [Spaltenumbruch] 174 Wer liebt, der rechnet nicht. – Klencke, Die deutschen Pharisäer (Leipzig 1847), I, 124. *175 Besser geliebt als gefürchtet sein. It.: È meglio esser amato che temuto. (Giani, 49.) *176 Er liebt in die (aus der) Ferne. Kann den geliebten Gegenstand nur aus der Ferne sehen. Lat.: Amare extrema linea. (Terenz.) Liebende. 18 Liebende haben keine lange Weile. 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174 Wer liebt, der rechnet nicht. – Klencke, Die deutschen Pharisäer (Leipzig 1847), I, 124.
*175 Besser geliebt als gefürchtet sein.
It.: È meglio esser amato che temuto. (Giani, 49.)
*176 Er liebt in die (aus der) Ferne.
Kann den geliebten Gegenstand nur aus der Ferne sehen.
Lat.: Amare extrema linea. (Terenz.)
Liebende.
18 Liebende haben keine lange Weile.
Lieber.
6 Gut, Lieber, seggt de Groot, denn hett he de Düfel in de Nakken. – Hauskalender, IV.
*7 Der ist mir lieber als ein Butt'n voll Katzen. – Wurth, 294.
*8 Lieber aus dem Bäckerladen als aus der Apotheke.
*9 Lieber grob als gar nicht tanzen. – Scheffel, Trompeter, 62.
Liebes.
14 Ehe ain liebs, kumend hundert laid. – Zimmerische Chronik, IV.
15 Ein lieb sucht das andre gern. – Hofmann, 33, 82.
Liebesgedanke.
* In Liebesgedanken stehen. (Köthen.)
Gedankenlos, versonnen.
Liebesschwur.
3 Liebesschwüre haben kurze Beine.
It.: Le promesse degli amanti hanno corte le gambe. (Giani, 1421.)
4 Liebesschwüren ist nicht zu trauen.
Liebhaben.
35 Den hat nymant lieb, der allzeit spricht: mir auch gib. – Oesterreichische Blätter, II, 622.
36 Dort wü (wo) män hot dich lieb, geh wenig; dort wü män hot dich feind, geh gur nit. (Jüd.-deutsch. Warschau.)
37 Hä hät se (seine Frau) so lêw, dat wenn hä se bî de Poten un de Tüwel se bî 'n Kopp hel, lêt 'r se foahren. – Schlingmann, 925.
38 Hab leiff, wass nit mach verghain, so sol dyn hertz jn freuden sthain. – Weinsberg, 77.
39 Leiff hauen und leiff helen, doit leiff vnd leuen quelen; mer leiff hauen vnd nit leiff syn, vff erden ist ghein swerere pyn. – Weinsberg, 43.
*40 Sie haben sich so lieb, dass sie einander von weitem aus dem Wege gehen.
Holl.: Zoo lief hebben ze elkander, dat ze wijken op straat. (Harrebomée, II, 312a.)
Liebhaber.
18 Eins liebhabers handt soll sein behend zu schreiben vnd zu geben. – Comedia Vgolini.
19 Es kommt auf den Liebhaber an, wer Kofent gern trinkt.
Liebhalten.
Welcher gern liebgehalten sein will, soll guts thun vnd nicht schwetzen vil. – Loci comm., 204.
Lat.: Fac bene, dic parum, si te uis reddere charum. (Loci comm., 204.)
Liebkosung.
Liebkosungen eines Greises sind Spinat in Wasser.
Liebling.
Was ein Liebling thut, ist alles gut.
Niederdeutsch: 'T is all gut, wat de thut, den man beminnt; 't is all quat, den man haat, was he beginnt.
Lieblosigkeit.
Lieblosigkeit und Ehrlosigkeit sind die beiden Sakramente des Teufels. – Junker und Pfaffen, II, 247.
Liebsein.
Ich was leiff, dass neinde ich; ich byn vergessen, das befinde ich. Ich gedencke diess vnd al des andern, das ich suss in ellendt moiss wandern. Wisst ich einen so ellendich alss ich byn, zu dem wult ich wegen mynen syn. – Weinsberg, 56.
Lied.
63 Ein frohes Lied ist besser als eine schlechte Mahlzeit. – Lausch, 24.
*64 Das Lied wird in diesem Ton nicht aushalten.
„Ich gedachte wol, das Lied würde in solchem Ton aushalten.“ (Köhler, 21, 13.)
Liederkranz.
Den denkendorfer Liederkranz vertreten.
Eine eingebildete lächerliche Rolle spielen. Die Redensart verdankt ihren Ursprung einem gewissen Fr. Kauffmann, der im Juli 1874 zu Denkendorf bei Esslingen gestorben ist, und der sich einst als Abgeordneter oder Vertreter des gar nicht bestehenden Liederkranzes seines Heimatsortes auf Sängerfesten in Deutschland umhertrieb und daher unter dem Spitznamen „der denkendorfer Liederkranz“ zum allgemeinen Gespött wurde.
Liederlichkeit.
*2 Da ist Liederlichkeit Trumpf. (Ulm.)
Liegen.
121 Liegen ist die beste Ruhe.
122 Liegen thut's tüchtig, gegeben ist's richtig und's Ganze ist unrichtig. (Wien.)
So sagt der Geber beim Kartenspiel.
123 Wer dort wohl ligen will, muss hier wohl leben.
„Man mus hie Christlich leben, will man dort in ewigkeit wol leben; denn wie der baum felt, so bleibt er liegen.“ (Zinkgref, IV, 85.)
124 Wer unten liegt auff der Erd, der hat vom fallen kein Beschwerd.
Lat.: Qui jacet in terra, non habet unde cadat. (Dietrich, I, 614.)
*125 Er liegt da wie der Türke vor Wien. – Klix, 16.
*126 Er lässt zwar nicht leicht was liegen, aber es soll ihn niemand einen Dieb heissen.
Von denen, die sich zwar der Vorwürfe fürchten, aber der That nicht schämen. In Aegypten hat man, um diesen Gedanken auszudrücken, das Sprichwort: Sie umarmten sie, da blieb sie still, sie warfen es ihr vor, da that sie stolz. (Burckhardt, 685.)
*127 Es liegt da wie ein todter Hund.
In München von schalem Bier.
Liendl.
* Es ist ein recht Liendl.
D. i. ein träger, schwerfälliger Mensch. Vom heiligen Leonhard (Linhart) entlehnt, weil es bei den Wallfahrern Sitte war, die hölzernen Statuen dieses Heiligen oder in Ermangelung ihrer einen hölzernen Klotz in Procession herumzutragen und nach derselben nicht selten ins Wasser zu werfen. (Westermann, 25, 620.)
Liese.
*2 Dumme Liese. – Germania, V, 342.
*3 Die alte Liese.
So wird im Erzherzogthum Oesterreich wegen seines Brummens der Contrabass genannt.
Lieutenant.
2 Herr Lieutenant, 's Pferd wird alle!
Nach der bekannten Anekdote, da ein Officier einen Juden mit aufs Pferd genommen hatte, der aber, als es später bergan ging, herabrutschte und dem Falle nahe war.
Lîk (s. Gleich).
14 Lik to es de nächst Wai. – Oetker, Helgoland, 144.
Gleichzu ist der nächste Weg.
15 Lyke (Billigkeit) un Recht währet thom langsten. – Carmin, I, 116.
*16 Mit Lik un mit Recht. – Dähnert, 278b.
Limbach.
* Dass dich der Limbach schlage.
Pistor im Vorwort zum Juristischen Sprichwörterschatz führt diese Redensart an und verweist dabei auf: Burgoldensis ad Instr. Pac., 130.
Linde.
10 Leit d' Linden ihrs Chöpfli ûf's Ruedelis Hûs, se-e-isch mit alle Welten us. – Rochholz, Deutscher Glaube, I, 79.
Dieser Spruch findet seine Erklärung in einer aargauer Sage.
Lineal.
*3 Er hat ein Lineal verschluckt.
Von einer Person, die eine ungewöhnlich geziert steife Haltung hat.
Linie.
*6 Bei der Linie sein. (Wien.)
Bald draussen, bald fertig oder am Ende (zu Grunde gerichtet) sein. Linien sind die Thore im Stadtwall.
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