Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]

163 Wenn man es nicht besser kann, so ist der Mönch wol auch ein Mann.

164 Wer am besta koan, is der beste Moan. (Schles.)

Meist im übeln Sinne und ironisch.

165 Wer kann, ohne zu kennen, den soll man Praktiker nennen; wer aber kennt und nicht kann, heisst Theoretiker sodann. - Fliegende Blätter, 1859, 39b.

166 Wer nicht anders kann, muss mit seiner Kinder Mutter schlafen gehn.

Holl.: Die niet beter kan, moet bij zijner kinderen moeder slapen gaan. (Harrebomee, II, 90b.)

167 Wers am besten kann, der ist Meister. - Petri, II, 750.

168 Wers am besten kann, der thuts offt am wenigsten. - Petri, II, 750.

169 Wer nicht kann, als ein Mann, muss ein Rathsherr werden. - Gelanorn, Der regierende Bürgermeister, S. 25.

*170 So kann ich's auch.

Wenn jemand etwas, das man gut erwartet, schlecht macht.


Konrad.

5 Ick hete Kunrad, sä Konrad, man nicks van Vörnehmdohn. - Schröder, 130.


Konstantinopel.

3 Sieh Konstantinopel und stirb.

It.: Veder Constantinopoli e poi morir!


Kontract (Subst.).

Kontract verderbt das Spiel. - Schuller, 160.


Kopf.

851 Auf dem Kopfe Putz, an den Füssen Schmuz.

Poln.: Na glowie kolo, na dupie golo. (Frischbier, 4287.)

852 Dein Kopf is a Durchhaus, bei ein' Ohr hinein, beim andern hinaus. (Wien.)

Wird von jemand gesagt, der das, was ihm gesagt wird, nicht beherzigen will.

853 Dem klugen Kopfe genügt ein Wort. - Frischbier, 4288.

Poln.: Madrej glowie dosc na slowie.

854 Ein grindiger Kopf ist leicht verwundet.

855 Ein Kopf weicht selten dem andern.

Lat.: Qui velit ingenio cedere, rarus erit. (Martial.)

856 Feste Köpfe, lose Mäuler.

857 Für ein denkenden Kopf gibt's viel Wege.

858 Für einen haarigen Kopf dient der Säbel als Kamm. - Schuller, 150.

859 Kopp klüftig, Hand driftig, Hart warm, kann nie verdarbn. - Plattdütscher Husfründ, II, 44.

860 Leerer Kopf und leeres Fass, leeres Herz, wie hohl klingt das. - Frieske, 5.

861 Man bette so mehr den Kopff an, als den Hindern. - Petri, III, 444.

862 Mein kopff und verstand hat solchs gethan, sagte der reiche Mann. - Monatsblätter, V, 141, 3.

863 Schöner Kopf, leerer Topf.

It.: Bella testa e spesso senza cervello.

864 Sin Kopp is klar, beredt sin Mund; wenn he nix wet, denn seggt he: "Und". - Plattdütscher Husfründ, II, 19.

865 Um den Kopf zu vertheidigen bedarf es zweier Hände.

Die Türken: Zwei Hände sind bestimmt zur Vertheidigung Eines Kopfes.

866 Was der Kopf thut, wisse nicht der Hut. (S. Beschliessen 1, Nachtr.)

867 Was kann ich dafür, dass Sie einen schwachen Kopf haben, sagte der Wirth, als der Gast klagte, dass er von dem Biere jedesmal Kopfschmerzen bekomme.

868 Wenn der Kopf verwundet ist, kommt der Helm zu spät.

Lat.: Armatur sero galea saucium caput. (Sailer, Sprüche, 87.)

869 Wenn Kopf und Bauch sind voll, dann ist der Mensch halb toll.

Lat.: Non bene casta caro, si bene pasta caro. (Binder II, 2129.)


[Spaltenumbruch]

870 Wer nicht den Kopf des Rothbarts speiset, als grossen Thoren sich erweiset.

It.: Chi non mangia la testa del barbone, e proprio un gran minchione. (Giani, 198.)

871 Zerbrich den Kopf dir nicht zu sehr, zerbrich den Willen, das ist mehr!

Ein Fabrikherr zu seinem fleissigen, aber eigensinnigen Werkführer. Dieser erwidert gereizt: "Zerbrechen Sie sich beides, ich werde mich hüten, mir Kopf oder Willen zu zerbrechen."

*872 Auf dem Kopfe stehen und den Beinen einen Feiertag machen. (Breslau.)

Antwort auf die Frage: Was soll ich machen?

*873 Auf dem Kopfe stehen und mit den Hühneraugen denken. - Schles. Zeitung, 1872, Nr. 520.

*874 Dear vergass de Kopf, wenn er em net angewachse wäre. (Ulm.)

*875 Den Kopf hängen, wie die jungen Puter beim Regenwetter. - Hermes, III, 376.

*876 Du lässest dir auf den Kopf scheissen und wischest es dir ab. (Breslau.)

Als Vorwurf, dass sich jemand alles gefallen lasse.

*877 Er hat mit einem dicken Kopfe abgehen müssen.

*878 Er hat den Kopf voller Dunst, Tauben und Mäuse. - Schütz, 346a.

*879 Er hat den Kopf voll, wie der Kleber die Hände. (Köthen.)

*880 Er hebt den Kopf wie der Hund mit einem Bein im Maul.

Altfries.: Hi krannet üs en Hünd me en Biin ön Snüt. (Hansen, 12.)

*881 Er ist mit dem Kopfe zuletzt auf die Welt gekommen. - Egerbote, 1877.

*882 Es is a verständiger Kop, ke lickiger Puttermilchtop. - Bertermann, Gedichte, 200.

*883 He is nich up'n Kopp fullen, wenn he mit seinen - plattdütschen Kriegsgott (Mars) in 'n Rünnsten liggt. - Wochenblatt f. Schleswig-Holstein, 48.

*884 Ich schlag dir auf den Kopf, dass dir die Zinsen wackeln. (Rheinpfalz.)

*885 Im Kopfe hat er's schon. (Schwaben.)

Es fehlt blos am Können, an der Ausführung.

*886 Mit dem Kopf gegen die Thür rennen.

Lat.: Incurrere amentem in columnas. (Cicero.)

*887 Mit Kopf, Genie und Ellbogen.

Aus der Schule, d. h.: Nehmt euch zusammen!

*888 Soll ich auf dem Kopf zur Thür hinausgehen?

Sagt der Mann auf des keifenden Weibes Klage, dass er das Zimmer mit seinen Stiefeln verunreinige.

*889 Ungewaschenen Kopfes davonkommen.


Kopfmutz.

Kopfmutz ist des Bauches Schaden. - Schulfreund, 85, 25.


Kopfsalat.

* Den Kopfsalat jungen Gänsen anvertrauen.

It.: Dar la lattuga in guardia ai paperi. (Giani, 1823.)


Kopfzerbrechen.

Mit tausend Kopfzerbrechen bezahlt man keine Schulden.


Korb.

39 Es ist eins, den Korb voll gemacht, als nur ein Schnitz oder zwey.

"Sagen die Gottlosen, wenn sie doch sollen verdampt sein." (Dietrich, II, 1003.)

40 Gott sei gelobt, der Korb ist gemacht. - Schreger, 561, 184.

41 Mit zwei Körben kann man nicht auf einmal in Einen Sack schütten.

Poln.: Dwa koly w jeden wor zle sadzac. (Celakovsky, 82.)


Korinth.

2 Es kann nicht jeder nach Korinth kommen.

"Da die Freuden der schönen korinthischen Welt zu kostspielig waren, so sagte man im Sprichwort: Es ist nicht jedem gegeben, nach Korinth zu kommen." (Kornmann, VI, 218.)

3 Zu Korinth ist gut thun, aber zu Tenea ist's auch nicht böse.

Lat.: Felix Corinthus, at ego sim Teneates.


[Spaltenumbruch]

163 Wenn man es nicht besser kann, so ist der Mönch wol auch ein Mann.

164 Wer am besta koan, is der beste Moan. (Schles.)

Meist im übeln Sinne und ironisch.

165 Wer kann, ohne zu kennen, den soll man Praktiker nennen; wer aber kennt und nicht kann, heisst Theoretiker sodann.Fliegende Blätter, 1859, 39b.

166 Wer nicht anders kann, muss mit seiner Kinder Mutter schlafen gehn.

Holl.: Die niet beter kan, moet bij zijner kinderen moeder slapen gaan. (Harrebomée, II, 90b.)

167 Wers am besten kann, der ist Meister.Petri, II, 750.

168 Wers am besten kann, der thuts offt am wenigsten.Petri, II, 750.

169 Wer nicht kann, als ein Mann, muss ein Rathsherr werden.Gelanorn, Der regierende Bürgermeister, S. 25.

*170 So kann ich's auch.

Wenn jemand etwas, das man gut erwartet, schlecht macht.


Konrad.

5 Ick hête Kunrâd, sä Konrad, man nicks van Vörnehmdohn.Schröder, 130.


Konstantinopel.

3 Sieh Konstantinopel und stirb.

It.: Veder Constantinopoli e poi morir!


Kontract (Subst.).

Kontract verderbt das Spiel.Schuller, 160.


Kopf.

851 Auf dem Kopfe Putz, an den Füssen Schmuz.

Poln.: Na głowie koło, na dupie goło. (Frischbier, 4287.)

852 Dein Kopf is a Durchhaus, bei ein' Ohr hinein, beim andern hinaus. (Wien.)

Wird von jemand gesagt, der das, was ihm gesagt wird, nicht beherzigen will.

853 Dem klugen Kopfe genügt ein Wort.Frischbier, 4288.

Poln.: Mądréj głowie dość na słowie.

854 Ein grindiger Kopf ist leicht verwundet.

855 Ein Kopf weicht selten dem andern.

Lat.: Qui velit ingenio cedere, rarus erit. (Martial.)

856 Feste Köpfe, lose Mäuler.

857 Für ein denkenden Kopf gibt's viel Wege.

858 Für einen haarigen Kopf dient der Säbel als Kamm.Schuller, 150.

859 Kopp klüftig, Hand driftig, Hart warm, kann nie verdarbn.Plattdütscher Husfründ, II, 44.

860 Leerer Kopf und leeres Fass, leeres Herz, wie hohl klingt das.Frieske, 5.

861 Man bette so mehr den Kopff an, als den Hindern.Petri, III, 444.

862 Mein kopff und verstand hat solchs gethan, sagte der reiche Mann.Monatsblätter, V, 141, 3.

863 Schöner Kopf, leerer Topf.

It.: Bella testa è spesso senza cervello.

864 Sin Kopp is klar, beredt sin Mund; wenn he nix wêt, denn seggt he: „Und“.Plattdütscher Husfründ, II, 19.

865 Um den Kopf zu vertheidigen bedarf es zweier Hände.

Die Türken: Zwei Hände sind bestimmt zur Vertheidigung Eines Kopfes.

866 Was der Kopf thut, wisse nicht der Hut. (S. Beschliessen 1, Nachtr.)

867 Was kann ich dafür, dass Sie einen schwachen Kopf haben, sagte der Wirth, als der Gast klagte, dass er von dem Biere jedesmal Kopfschmerzen bekomme.

868 Wenn der Kopf verwundet ist, kommt der Helm zu spät.

Lat.: Armatur sero galea saucium caput. (Sailer, Sprüche, 87.)

869 Wenn Kopf und Bauch sind voll, dann ist der Mensch halb toll.

Lat.: Non bene casta caro, si bene pasta caro. (Binder II, 2129.)


[Spaltenumbruch]

870 Wer nicht den Kopf des Rothbarts speiset, als grossen Thoren sich erweiset.

It.: Chi non mangia la testa del barbone, è proprio un gran minchione. (Giani, 198.)

871 Zerbrich den Kopf dir nicht zu sehr, zerbrich den Willen, das ist mehr!

Ein Fabrikherr zu seinem fleissigen, aber eigensinnigen Werkführer. Dieser erwidert gereizt: „Zerbrechen Sie sich beides, ich werde mich hüten, mir Kopf oder Willen zu zerbrechen.“

*872 Auf dem Kopfe stehen und den Beinen einen Feiertag machen. (Breslau.)

Antwort auf die Frage: Was soll ich machen?

*873 Auf dem Kopfe stehen und mit den Hühneraugen denken.Schles. Zeitung, 1872, Nr. 520.

*874 Dear vergass de Kopf, wenn er em net angewachse wäre. (Ulm.)

*875 Den Kopf hängen, wie die jungen Puter beim Regenwetter.Hermes, III, 376.

*876 Du lässest dir auf den Kopf scheissen und wischest es dir ab. (Breslau.)

Als Vorwurf, dass sich jemand alles gefallen lasse.

*877 Er hat mit einem dicken Kopfe abgehen müssen.

*878 Er hat den Kopf voller Dunst, Tauben und Mäuse.Schütz, 346a.

*879 Er hat den Kopf voll, wie der Kleber die Hände. (Köthen.)

*880 Er hebt den Kopf wie der Hund mit einem Bein im Maul.

Altfries.: Hi krannet üs en Hünd me en Biin ön Snüt. (Hansen, 12.)

*881 Er ist mit dem Kopfe zuletzt auf die Welt gekommen.Egerbote, 1877.

*882 Es is a verständiger Kop, ke lickiger Puttermilchtop.Bertermann, Gedichte, 200.

*883 He is nich up'n Kopp fullen, wenn he mit sînen – plattdütschen Kriegsgott (Mars) in 'n Rünnstên liggt.Wochenblatt f. Schleswig-Holstein, 48.

*884 Ich schlag dir auf den Kopf, dass dir die Zinsen wackeln. (Rheinpfalz.)

*885 Im Kopfe hat er's schon. (Schwaben.)

Es fehlt blos am Können, an der Ausführung.

*886 Mit dem Kopf gegen die Thür rennen.

Lat.: Incurrere amentem in columnas. (Cicero.)

*887 Mit Kopf, Genie und Ellbogen.

Aus der Schule, d. h.: Nehmt euch zusammen!

*888 Soll ich auf dem Kopf zur Thür hinausgehen?

Sagt der Mann auf des keifenden Weibes Klage, dass er das Zimmer mit seinen Stiefeln verunreinige.

*889 Ungewaschenen Kopfes davonkommen.


Kopfmutz.

Kopfmutz ist des Bauches Schaden.Schulfreund, 85, 25.


Kopfsalat.

* Den Kopfsalat jungen Gänsen anvertrauen.

It.: Dar la lattuga in guardia ai paperi. (Giani, 1823.)


Kopfzerbrechen.

Mit tausend Kopfzerbrechen bezahlt man keine Schulden.


Korb.

39 Es ist eins, den Korb voll gemacht, als nur ein Schnitz oder zwey.

„Sagen die Gottlosen, wenn sie doch sollen verdampt sein.“ (Dietrich, II, 1003.)

40 Gott sei gelobt, der Korb ist gemacht.Schreger, 561, 184.

41 Mit zwei Körben kann man nicht auf einmal in Einen Sack schütten.

Poln.: Dwa koły w jeden wór źle sadzać. (Čelakovský, 82.)


Korinth.

2 Es kann nicht jeder nach Korinth kommen.

„Da die Freuden der schönen korinthischen Welt zu kostspielig waren, so sagte man im Sprichwort: Es ist nicht jedem gegeben, nach Korinth zu kommen.“ (Kornmann, VI, 218.)

3 Zu Korinth ist gut thun, aber zu Tenea ist's auch nicht böse.

Lat.: Felix Corinthus, at ego sim Teneates.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <pb facs="#f0770" n="[758]"/>
          <cb n="1515"/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">163 Wenn man es nicht besser kann, so ist der Mönch wol auch ein Mann.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">164 Wer am besta koan, is der beste Moan.</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Meist im übeln Sinne und ironisch.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">165 Wer kann, ohne zu kennen, den soll man Praktiker nennen; wer aber kennt und nicht kann, heisst Theoretiker sodann.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Fliegende Blätter, 1859, 39<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">166 Wer nicht anders kann, muss mit seiner Kinder Mutter schlafen gehn.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Die niet beter kan, moet bij zijner kinderen moeder slapen gaan. (<hi rendition="#i">Harrebomée, II, 90<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">167 Wers am besten kann, der ist Meister.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 750.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">168 Wers am besten kann, der thuts offt am wenigsten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 750.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">169 Wer nicht kann, als ein Mann, muss ein Rathsherr werden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gelanorn, Der regierende Bürgermeister, S. 25.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*170 So kann ich's auch.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn jemand etwas, das man gut erwartet, schlecht macht.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Konrad.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">5 Ick hête Kunrâd, sä Konrad, man nicks van Vörnehmdohn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schröder, 130.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Konstantinopel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Sieh Konstantinopel und stirb.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Veder Constantinopoli e poi morir!</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Kontract</hi> (Subst.).</head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Kontract verderbt das Spiel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schuller, 160.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Kopf.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">851 Auf dem Kopfe Putz, an den Füssen Schmuz.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Na g&#x0142;owie ko&#x0142;o, na dupie go&#x0142;o. (<hi rendition="#i">Frischbier, 4287.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">852 Dein Kopf is a Durchhaus, bei ein' Ohr hinein, beim andern hinaus.</hi> (<hi rendition="#i">Wien.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Wird von jemand gesagt, der das, was ihm gesagt wird, nicht beherzigen will.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">853 Dem klugen Kopfe genügt ein Wort.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, 4288.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: M&#x0105;dréj g&#x0142;owie do&#x015B;&#x0107; na s&#x0142;owie.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">854 Ein grindiger Kopf ist leicht verwundet.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">855 Ein Kopf weicht selten dem andern.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Qui velit ingenio cedere, rarus erit. (<hi rendition="#i">Martial.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">856 Feste Köpfe, lose Mäuler.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">857 Für ein denkenden Kopf gibt's viel Wege.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">858 Für einen haarigen Kopf dient der Säbel als Kamm.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schuller, 150.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">859 Kopp klüftig, Hand driftig, Hart warm, kann nie verdarbn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Plattdütscher Husfründ, II, 44.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">860 Leerer Kopf und leeres Fass, leeres Herz, wie hohl klingt das.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frieske, 5.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">861 Man bette so mehr den Kopff an, als den Hindern.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, III, 444.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">862 Mein kopff und verstand hat solchs gethan, sagte der reiche Mann.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Monatsblätter, V, 141, 3.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">863 Schöner Kopf, leerer Topf.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Bella testa è spesso senza cervello.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">864 Sin Kopp is klar, beredt sin Mund; wenn he nix wêt, denn seggt he: &#x201E;Und&#x201C;.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Plattdütscher Husfründ, II, 19.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">865 Um den Kopf zu vertheidigen bedarf es zweier Hände.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Die Türken: Zwei Hände sind bestimmt zur Vertheidigung Eines Kopfes.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">866 Was der Kopf thut, wisse nicht der Hut.</hi> (S.  Beschliessen 1, Nachtr.)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">867 Was kann ich dafür, dass Sie einen schwachen Kopf haben, sagte der Wirth, als der Gast klagte, dass er von dem Biere jedesmal Kopfschmerzen bekomme.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">868 Wenn der Kopf verwundet ist, kommt der Helm zu spät.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Armatur sero galea saucium caput. (<hi rendition="#i">Sailer, Sprüche, 87.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">869 Wenn Kopf und Bauch sind voll, dann ist der Mensch halb toll.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Non bene casta caro, si bene pasta caro. (<hi rendition="#i">Binder II, 2129.</hi>)</p><lb/>
          <cb n="1516"/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">870 Wer nicht den Kopf des Rothbarts speiset, als grossen Thoren sich erweiset.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi non mangia la testa del barbone, è proprio un gran minchione. (<hi rendition="#i">Giani, 198.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">871 Zerbrich den Kopf dir nicht zu sehr, zerbrich den Willen, das ist mehr!</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein Fabrikherr zu seinem fleissigen, aber eigensinnigen Werkführer. Dieser erwidert gereizt: &#x201E;Zerbrechen Sie sich beides, ich werde mich hüten, mir Kopf oder Willen zu zerbrechen.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*872 Auf dem Kopfe stehen und den Beinen einen Feiertag machen.</hi> (<hi rendition="#i">Breslau.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Antwort auf die Frage: Was soll ich machen?</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*873 Auf dem Kopfe stehen und mit den Hühneraugen denken.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schles. Zeitung, 1872, Nr. 520.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*874 Dear vergass de Kopf, wenn er em net angewachse wäre.</hi> (<hi rendition="#i">Ulm.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*875 Den Kopf hängen, wie die jungen Puter beim Regenwetter.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hermes, III, 376.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*876 Du lässest dir auf den Kopf scheissen und wischest es dir ab.</hi> (<hi rendition="#i">Breslau.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Als Vorwurf, dass sich jemand alles gefallen lasse.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*877 Er hat mit einem dicken Kopfe abgehen müssen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*878 Er hat den Kopf voller Dunst, Tauben und Mäuse.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schütz, 346<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*879 Er hat den Kopf voll, wie der Kleber die Hände.</hi> (<hi rendition="#i">Köthen.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*880 Er hebt den Kopf wie der Hund mit einem Bein im Maul.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Altfries.</hi>: Hi krannet üs en Hünd me en Biin ön Snüt. (<hi rendition="#i">Hansen, 12.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*881 Er ist mit dem Kopfe zuletzt auf die Welt gekommen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Egerbote, 1877.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*882 Es is a verständiger Kop, ke lickiger Puttermilchtop.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Bertermann, Gedichte, 200.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*883 He is nich up'n Kopp fullen, wenn he mit sînen &#x2013; plattdütschen Kriegsgott (Mars) in 'n Rünnstên liggt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wochenblatt f. Schleswig-Holstein, 48.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*884 Ich schlag dir auf den Kopf, dass dir die Zinsen wackeln.</hi> (<hi rendition="#i">Rheinpfalz.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*885 Im Kopfe hat er's schon.</hi> (<hi rendition="#i">Schwaben.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Es fehlt blos am Können, an der Ausführung.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*886 Mit dem Kopf gegen die Thür rennen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Incurrere amentem in columnas. (<hi rendition="#i">Cicero.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*887 Mit Kopf, Genie und Ellbogen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Aus der Schule, d. h.: Nehmt euch zusammen!</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*888 Soll ich auf dem Kopf zur Thür hinausgehen?</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Sagt der Mann auf des keifenden Weibes Klage, dass er das Zimmer mit seinen Stiefeln verunreinige.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*889 Ungewaschenen Kopfes davonkommen.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Kopfmutz.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Kopfmutz ist des Bauches Schaden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schulfreund, 85, 25.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Kopfsalat.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Den Kopfsalat jungen Gänsen anvertrauen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Dar la lattuga in guardia ai paperi. (<hi rendition="#i">Giani, 1823.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Kopfzerbrechen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">Mit tausend Kopfzerbrechen bezahlt man keine Schulden.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Korb.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">39 Es ist eins, den Korb voll gemacht, als nur ein Schnitz oder zwey.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Sagen die Gottlosen, wenn sie doch sollen verdampt sein.&#x201C; (<hi rendition="#i">Dietrich, II, 1003.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">40 Gott sei gelobt, der Korb ist gemacht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schreger, 561, 184.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">41 Mit zwei Körben kann man nicht auf einmal in Einen Sack schütten.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Poln.</hi>: Dwa ko&#x0142;y w jeden wór &#x017A;le sadza&#x0107;. (<hi rendition="#i">&#x010C;elakovský, 82.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Korinth.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">2 Es kann nicht jeder nach Korinth kommen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Da die Freuden der schönen korinthischen Welt zu kostspielig waren, so sagte man im Sprichwort: Es ist nicht jedem gegeben, nach Korinth zu kommen.&#x201C; (<hi rendition="#i">Kornmann, VI, 218.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Zu Korinth ist gut thun, aber zu Tenea ist's auch nicht böse.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Felix Corinthus, at ego sim Teneates.</p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[758]/0770] 163 Wenn man es nicht besser kann, so ist der Mönch wol auch ein Mann. 164 Wer am besta koan, is der beste Moan. (Schles.) Meist im übeln Sinne und ironisch. 165 Wer kann, ohne zu kennen, den soll man Praktiker nennen; wer aber kennt und nicht kann, heisst Theoretiker sodann. – Fliegende Blätter, 1859, 39b. 166 Wer nicht anders kann, muss mit seiner Kinder Mutter schlafen gehn. Holl.: Die niet beter kan, moet bij zijner kinderen moeder slapen gaan. (Harrebomée, II, 90b.) 167 Wers am besten kann, der ist Meister. – Petri, II, 750. 168 Wers am besten kann, der thuts offt am wenigsten. – Petri, II, 750. 169 Wer nicht kann, als ein Mann, muss ein Rathsherr werden. – Gelanorn, Der regierende Bürgermeister, S. 25. *170 So kann ich's auch. Wenn jemand etwas, das man gut erwartet, schlecht macht. Konrad. 5 Ick hête Kunrâd, sä Konrad, man nicks van Vörnehmdohn. – Schröder, 130. Konstantinopel. 3 Sieh Konstantinopel und stirb. It.: Veder Constantinopoli e poi morir! Kontract (Subst.). Kontract verderbt das Spiel. – Schuller, 160. Kopf. 851 Auf dem Kopfe Putz, an den Füssen Schmuz. Poln.: Na głowie koło, na dupie goło. (Frischbier, 4287.) 852 Dein Kopf is a Durchhaus, bei ein' Ohr hinein, beim andern hinaus. (Wien.) Wird von jemand gesagt, der das, was ihm gesagt wird, nicht beherzigen will. 853 Dem klugen Kopfe genügt ein Wort. – Frischbier, 4288. Poln.: Mądréj głowie dość na słowie. 854 Ein grindiger Kopf ist leicht verwundet. 855 Ein Kopf weicht selten dem andern. Lat.: Qui velit ingenio cedere, rarus erit. (Martial.) 856 Feste Köpfe, lose Mäuler. 857 Für ein denkenden Kopf gibt's viel Wege. 858 Für einen haarigen Kopf dient der Säbel als Kamm. – Schuller, 150. 859 Kopp klüftig, Hand driftig, Hart warm, kann nie verdarbn. – Plattdütscher Husfründ, II, 44. 860 Leerer Kopf und leeres Fass, leeres Herz, wie hohl klingt das. – Frieske, 5. 861 Man bette so mehr den Kopff an, als den Hindern. – Petri, III, 444. 862 Mein kopff und verstand hat solchs gethan, sagte der reiche Mann. – Monatsblätter, V, 141, 3. 863 Schöner Kopf, leerer Topf. It.: Bella testa è spesso senza cervello. 864 Sin Kopp is klar, beredt sin Mund; wenn he nix wêt, denn seggt he: „Und“. – Plattdütscher Husfründ, II, 19. 865 Um den Kopf zu vertheidigen bedarf es zweier Hände. Die Türken: Zwei Hände sind bestimmt zur Vertheidigung Eines Kopfes. 866 Was der Kopf thut, wisse nicht der Hut. (S. Beschliessen 1, Nachtr.) 867 Was kann ich dafür, dass Sie einen schwachen Kopf haben, sagte der Wirth, als der Gast klagte, dass er von dem Biere jedesmal Kopfschmerzen bekomme. 868 Wenn der Kopf verwundet ist, kommt der Helm zu spät. Lat.: Armatur sero galea saucium caput. (Sailer, Sprüche, 87.) 869 Wenn Kopf und Bauch sind voll, dann ist der Mensch halb toll. Lat.: Non bene casta caro, si bene pasta caro. (Binder II, 2129.) 870 Wer nicht den Kopf des Rothbarts speiset, als grossen Thoren sich erweiset. It.: Chi non mangia la testa del barbone, è proprio un gran minchione. (Giani, 198.) 871 Zerbrich den Kopf dir nicht zu sehr, zerbrich den Willen, das ist mehr! Ein Fabrikherr zu seinem fleissigen, aber eigensinnigen Werkführer. Dieser erwidert gereizt: „Zerbrechen Sie sich beides, ich werde mich hüten, mir Kopf oder Willen zu zerbrechen.“ *872 Auf dem Kopfe stehen und den Beinen einen Feiertag machen. (Breslau.) Antwort auf die Frage: Was soll ich machen? *873 Auf dem Kopfe stehen und mit den Hühneraugen denken. – Schles. Zeitung, 1872, Nr. 520. *874 Dear vergass de Kopf, wenn er em net angewachse wäre. (Ulm.) *875 Den Kopf hängen, wie die jungen Puter beim Regenwetter. – Hermes, III, 376. *876 Du lässest dir auf den Kopf scheissen und wischest es dir ab. (Breslau.) Als Vorwurf, dass sich jemand alles gefallen lasse. *877 Er hat mit einem dicken Kopfe abgehen müssen. *878 Er hat den Kopf voller Dunst, Tauben und Mäuse. – Schütz, 346a. *879 Er hat den Kopf voll, wie der Kleber die Hände. (Köthen.) *880 Er hebt den Kopf wie der Hund mit einem Bein im Maul. Altfries.: Hi krannet üs en Hünd me en Biin ön Snüt. (Hansen, 12.) *881 Er ist mit dem Kopfe zuletzt auf die Welt gekommen. – Egerbote, 1877. *882 Es is a verständiger Kop, ke lickiger Puttermilchtop. – Bertermann, Gedichte, 200. *883 He is nich up'n Kopp fullen, wenn he mit sînen – plattdütschen Kriegsgott (Mars) in 'n Rünnstên liggt. – Wochenblatt f. Schleswig-Holstein, 48. *884 Ich schlag dir auf den Kopf, dass dir die Zinsen wackeln. (Rheinpfalz.) *885 Im Kopfe hat er's schon. (Schwaben.) Es fehlt blos am Können, an der Ausführung. *886 Mit dem Kopf gegen die Thür rennen. Lat.: Incurrere amentem in columnas. (Cicero.) *887 Mit Kopf, Genie und Ellbogen. Aus der Schule, d. h.: Nehmt euch zusammen! *888 Soll ich auf dem Kopf zur Thür hinausgehen? Sagt der Mann auf des keifenden Weibes Klage, dass er das Zimmer mit seinen Stiefeln verunreinige. *889 Ungewaschenen Kopfes davonkommen. Kopfmutz. Kopfmutz ist des Bauches Schaden. – Schulfreund, 85, 25. Kopfsalat. * Den Kopfsalat jungen Gänsen anvertrauen. It.: Dar la lattuga in guardia ai paperi. (Giani, 1823.) Kopfzerbrechen. Mit tausend Kopfzerbrechen bezahlt man keine Schulden. Korb. 39 Es ist eins, den Korb voll gemacht, als nur ein Schnitz oder zwey. „Sagen die Gottlosen, wenn sie doch sollen verdampt sein.“ (Dietrich, II, 1003.) 40 Gott sei gelobt, der Korb ist gemacht. – Schreger, 561, 184. 41 Mit zwei Körben kann man nicht auf einmal in Einen Sack schütten. Poln.: Dwa koły w jeden wór źle sadzać. (Čelakovský, 82.) Korinth. 2 Es kann nicht jeder nach Korinth kommen. „Da die Freuden der schönen korinthischen Welt zu kostspielig waren, so sagte man im Sprichwort: Es ist nicht jedem gegeben, nach Korinth zu kommen.“ (Kornmann, VI, 218.) 3 Zu Korinth ist gut thun, aber zu Tenea ist's auch nicht böse. Lat.: Felix Corinthus, at ego sim Teneates.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/770
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [758]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/770>, abgerufen am 22.12.2024.