Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch] 282 Jeder Hahn will Herr auf seinem Misthaufen sein. Altfries.: Ar Huan well jau Meister üp sin ein Haagen wiis. (Hansen, 16.) 283 Kluge Hähne fängt der Fuchs auch. - Lausch, 128. 284 König Hahn, dein Jahr ist an! - Schmitz, 11. Beglückwünschung des singenden Hahnes bei den Hahnenkämpfen, die früher in den Dörfern des Eifler Landes stattfanden. 285 Kräht ein Hahn auf dem Mist, bleibt das Wetter, wie es ist; kräht ein Hahn auf dem Hühnerhaus, hält das Wetter die Woche aus. - Montanus, II. 286 Na, wat schall denn dat? sä de Hahn, haor den Regenworm all in Snabel, do slööp de sich 'n Knütten in 'n Swanz. - Schröder, 557. 287 Rother Hahn und rothes Eisen soll den Bürgern Sitte weisen. (15. Jahrh.) - Spindler, Jude, I, 169. 288 Wenn der Hahn auf dem Kirchthurm gegen Botzen schaut, so nimm den Korb und geh' um Brot. (Tirol.) D. h. wenn Südwind weht. 289 Wenn der Hahn gerupft ist, vergeht ihm sein lautes Krähen. Dies Wort soll Pius IX. angewandt haben, als ihm 1370 die erste Nachricht von einer Niederlage der französischen Waffen zukam. 290 Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, ändert sich das Wetter, oder es bleibt, wie es ist. 291 Wenn der Hahn kräht im Hühnerstall, gibt's unter der Traut einen Wasserfall. It.: Quando il gallo canta al pollaio, aspetta l' acqua sotto il grondaio. (Giani, 744.) 292 Wenn Hahn und Huhn scharren wacker, fehlt's den Küchlein nicht an Körnlein vom Acker. - Horn, Spinnstube, 1859, S. 102. 293 Wenn man den Han krehen höret, muss man nicht gleich glauben, dass es Tag ist. - Mathesy. 294 Wie die alten Hähne, so krähn auch die Kapläne. - Kladderadatsch, 1870, Nr. 12. 295 Wo ein Hahn ist, da ist auch ein Haus; der Hund bellt auch im Walde. - Bertram, 54. 296 Zwei Hähne krähen nicht in Einem Gebüsch. - Merx, 308. *297 Er ist der Hahn in Haferhalmen. (Böhmerwald.) *298 Er macht's wie der Hahn, der kräht auch auswendig. *299 Was für ein Hahn ist's? "Gedacht, er wer nit wol bey sinnen, fragt jn, sprach: was bist vor ein Han." (Waldis, IV, 13, 41.) *300 Wir haben den Hahn gefangen. - Schmitz, I, 95. Ist beim Kornschnitt die letzte Handvoll geschnitten, so heisst es: "Wir haben den Hahn gefangen." Es wird dann ein Hahn von Blumen gemacht, derselbe auf eine Stange gesteckt und von den Schnittern unter Gesang nach Hause getragen. *301 Zween Hanen in eines Bauern hauss. - Ayrer, I, 105, 12. Hahnenfeder. Es findet sich bald, was von Hahnenfedern ist. - Schaltjahr, III, 653. Hahnentritt. * Er hat den (geht im) Hahnentritt. Schreitet hochmüthig einher; auch zur Verspottung eines Ganges, bei dem der ausschreitende Fuss ungewöhnlich hoch gehoben wird. Haiduckenwetter. * O du Haiduckenwetter. Ausruf der Entrüstung. Häkchen. 2 Was ein Häkchen werden soll, krümmt sich schon früh, und was ein Höfling werden soll, noch früher. - Ralisch, Schlagschatten, 166. Haken. *26 Dass dich die vier hacken schenden, daran der Himmel hengt. - Sarcerius, Hirtenbuch, 352. [Spaltenumbruch] *27 Den Haken beim rechten Stiel fassen. "Bey antreffung derselben (der stettiner Regierung) hat er, wie man sagt, den Hacken bey dem rechten Stiel erhaschet." (Friedeborn, III, 48.) Halb. 7 Halw wer'n wi enig, söä de Knecht, ick wull', awer Marieliese wull ne. - Schlingmann, 846. 8 Was man halb gethan, ist noch nicht fertig. Lat.: Dimidium facti perfectum dicere noli. (Faselius, 64.) Halbasien. * Das ist Halbasien. Um in Europa einen Bildungszustand zu bezeichnen, der an Asien erinnert. Der Ausdruck ist aus einer Schrift von K. E. Franzos entlehnt, die den Titel hat: Aus Halbasien, Culturbilder u. s. w. Halbe (die). Noch eine Halbe! Herr Wirth, hat schon Manchen ins Verderben geführt. Halbes. 6 Lieber das Halbe ganz, als das Ganze halb. So sagten 1848-49 die Kleindeutschen, welche lieber ein geographisch kleineres, aber staatlich fester geeintes Deutschland als ein form- und haltloses Gesammtdeutschland einschliesslich Oesterreichs wollten. (Vgl. Unsere Zeit, Leipzig 1871, S. 433.) Hälbling. 2 Wer zum Hälbling geboren ist, kommt nicht zum Gulden. Mhd.: Swer zeime helbline ist erborn, wirbt der nach zwein, er ist verlorn. (Freidank.) - Ich hoer sagen und weiz iz wol, wer zu einem helbling si erborn, werb der nach zwein, is sei verlorn. (Liedersaal.) (Zinkgref, 112.) *3 Es ist ein Helbling. "Gott fordert den ganzen Menschen und mag der Helblinge und Heuchler nicht." (Luther's Werke, III, 240.) Halfer. Wonn 'nen Holver1 de Pärd gesenk blieve un die Fraue sterve, do konn ä an reche Monn wärden. (Bedburg.) 1) Halfer, ein Mann, der den Schiffern gegen Bezahlung zum Ziehen der Schiffe Pferde stellt und diese auch selbst führt. (Laven, 237.) Hälfte. 11 Aber welche Hälfte, sagte die Frau, als ihr die Freundin rieth, dem Manne nur die Hälfte zu glauben. 12 Die bessere Hälfte darf nie wissen, was die schlechtere kostet. Die Frau soll nie erfahren, was der Mann vertrinkt, verspielt. *13 In de fulkahayner Hälfte poscha. - Schles. Provinzial-Blätter, 1868, S. 127. D. h. ein halbes Quart Branntwein auswürfeln. Falkenhayn ist ein Kirchdorf im Regierungs- Bezirk Liegnitz. Halfter. 4 Die Halfter ist mir lieber als das Thier, sagte das Fräulein, und hielt das Ordensband vom Cavalier. Hallo. *2 Er macht einen Hallo, als wenn's Rothkehlchen ausgeflogen wäre. - Klix, 26. Halm. 11 Am Halmen kann man sehen, was er für eine Aehre tragen werde. "An der Jugend, was im Alter werd auss ihr werden; denn was sich arten wil, das äugelt sich bald." (Dietrich, I, 399.) 12 Viel Halme machen ein Bund. Lat.: De stipulis magnus acervus erit. 13 Wer einen Halm nicht aufhebt, kriegt nie eine Bäusche1. - Schmitz, 180, 32. 1) Ein Gebund Stroh. *14 Nit einen Halmen breit. - Dietrich, I, 749. *15 Vom Halm auf die Aehre schliessen. Vom Alter auf die Jugend. Lat.: E culmo spicam conjicere. (Philippi, I, 130.) Hals. 126 Der Hals verschlingt all's. Holl.: De Keel kost veel. (Cats, 205.) 127 Wer keinen Hals hat, dem kann man nicht einschütten. - Gotthelf, Jacobs, II, 156. 128 Wer seinen Hals aus Hochmuth hebt, stösst sich bald Beulen.
[Spaltenumbruch] 282 Jeder Hahn will Herr auf seinem Misthaufen sein. Altfries.: Ar Huan well jau Meister üp sin ein Haagen wiis. (Hansen, 16.) 283 Kluge Hähne fängt der Fuchs auch. – Lausch, 128. 284 König Hahn, dein Jahr ist an! – Schmitz, 11. Beglückwünschung des singenden Hahnes bei den Hahnenkämpfen, die früher in den Dörfern des Eifler Landes stattfanden. 285 Kräht ein Hahn auf dem Mist, bleibt das Wetter, wie es ist; kräht ein Hahn auf dem Hühnerhaus, hält das Wetter die Woche aus. – Montanus, II. 286 Na, wat schall denn dat? sä de Hahn, haor den Regenworm all in Snabel, do slööp de sich 'n Knütten in 'n Swanz. – Schröder, 557. 287 Rother Hahn und rothes Eisen soll den Bürgern Sitte weisen. (15. Jahrh.) – Spindler, Jude, I, 169. 288 Wenn der Hahn auf dem Kirchthurm gegen Botzen schaut, so nimm den Korb und geh' um Brot. (Tirol.) D. h. wenn Südwind weht. 289 Wenn der Hahn gerupft ist, vergeht ihm sein lautes Krähen. 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286 Na, wat schall denn dat? sä de Hahn, haor den Regenworm all in Snabel, do slööp de sich 'n Knütten in 'n Swanz. – Schröder, 557.
287 Rother Hahn und rothes Eisen soll den Bürgern Sitte weisen. (15. Jahrh.) – Spindler, Jude, I, 169.
288 Wenn der Hahn auf dem Kirchthurm gegen Botzen schaut, so nimm den Korb und geh' um Brot. (Tirol.)
D. h. wenn Südwind weht.
289 Wenn der Hahn gerupft ist, vergeht ihm sein lautes Krähen.
Dies Wort soll Pius IX. angewandt haben, als ihm 1370 die erste Nachricht von einer Niederlage der französischen Waffen zukam.
290 Wenn der Hahn kräht auf dem Mist, ändert sich das Wetter, oder es bleibt, wie es ist.
291 Wenn der Hahn kräht im Hühnerstall, gibt's unter der Traut einen Wasserfall.
It.: Quando il gallo canta al pollaio, aspetta l' acqua sotto il grondaio. (Giani, 744.)
292 Wenn Hahn und Huhn scharren wacker, fehlt's den Küchlein nicht an Körnlein vom Acker. – Horn, Spinnstube, 1859, S. 102.
293 Wenn man den Han krehen höret, muss man nicht gleich glauben, dass es Tag ist. – Mathesy.
294 Wie die alten Hähne, so krähn auch die Kapläne. – Kladderadatsch, 1870, Nr. 12.
295 Wo ein Hahn ist, da ist auch ein Haus; der Hund bellt auch im Walde. – Bertram, 54.
296 Zwei Hähne krähen nicht in Einem Gebüsch. – Merx, 308.
*297 Er ist der Hahn in Haferhalmen. (Böhmerwald.)
*298 Er macht's wie der Hahn, der kräht auch auswendig.
*299 Was für ein Hahn ist's?
„Gedacht, er wer nit wol bey sinnen, fragt jn, sprach: was bist vor ein Han.“ (Waldis, IV, 13, 41.)
*300 Wir haben den Hahn gefangen. – Schmitz, I, 95.
Ist beim Kornschnitt die letzte Handvoll geschnitten, so heisst es: „Wir haben den Hahn gefangen.“ Es wird dann ein Hahn von Blumen gemacht, derselbe auf eine Stange gesteckt und von den Schnittern unter Gesang nach Hause getragen.
*301 Zween Hanen in eines Bauern hauss. – Ayrer, I, 105, 12.
Hahnenfeder.
Es findet sich bald, was von Hahnenfedern ist. – Schaltjahr, III, 653.
Hahnentritt.
* Er hat den (geht im) Hahnentritt.
Schreitet hochmüthig einher; auch zur Verspottung eines Ganges, bei dem der ausschreitende Fuss ungewöhnlich hoch gehoben wird.
Haiduckenwetter.
* O du Haiduckenwetter.
Ausruf der Entrüstung.
Häkchen.
2 Was ein Häkchen werden soll, krümmt sich schon früh, und was ein Höfling werden soll, noch früher. – Ralisch, Schlagschatten, 166.
Haken.
*26 Dass dich die vier hacken schenden, daran der Himmel hengt. – Sarcerius, Hirtenbuch, 352.
*27 Den Haken beim rechten Stiel fassen.
„Bey antreffung derselben (der stettiner Regierung) hat er, wie man sagt, den Hacken bey dem rechten Stiel erhaschet.“ (Friedeborn, III, 48.)
Halb.
7 Halw wêr'n wi ênig, söä de Knecht, ick wull', awer Marieliese wull ne. – Schlingmann, 846.
8 Was man halb gethan, ist noch nicht fertig.
Lat.: Dimidium facti perfectum dicere noli. (Faselius, 64.)
Halbasien.
* Das ist Halbasien.
Um in Europa einen Bildungszustand zu bezeichnen, der an Asien erinnert. Der Ausdruck ist aus einer Schrift von K. E. Franzos entlehnt, die den Titel hat: Aus Halbasien, Culturbilder u. s. w.
Halbe (die).
Noch eine Halbe! Herr Wirth, hat schon Manchen ins Verderben geführt.
Halbes.
6 Lieber das Halbe ganz, als das Ganze halb.
So sagten 1848-49 die Kleindeutschen, welche lieber ein geographisch kleineres, aber staatlich fester geeintes Deutschland als ein form- und haltloses Gesammtdeutschland einschliesslich Oesterreichs wollten. (Vgl. Unsere Zeit, Leipzig 1871, S. 433.)
Hälbling.
2 Wer zum Hälbling geboren ist, kommt nicht zum Gulden.
Mhd.: Swer zeime helbline ist erborn, wirbt der nâch zwein, er ist verlorn. (Freidank.) – Ich hoer sagen und weiz iz wol, wer zu einem helbling si erborn, werb der nâch zwein, is sî verlorn. (Liedersaal.) (Zinkgref, 112.)
*3 Es ist ein Helbling.
„Gott fordert den ganzen Menschen und mag der Helblinge und Heuchler nicht.“ (Luther's Werke, III, 240.)
Halfer.
Wonn 'nen Holver1 de Pärd gesenk blieve un die Fraue sterve, do konn ä an reche Monn wärden. (Bedburg.)
1) Halfer, ein Mann, der den Schiffern gegen Bezahlung zum Ziehen der Schiffe Pferde stellt und diese auch selbst führt. (Laven, 237.)
Hälfte.
11 Aber welche Hälfte, sagte die Frau, als ihr die Freundin rieth, dem Manne nur die Hälfte zu glauben.
12 Die bessere Hälfte darf nie wissen, was die schlechtere kostet.
Die Frau soll nie erfahren, was der Mann vertrinkt, verspielt.
*13 In de fulkahayner Hälfte poscha. – Schles. Provinzial-Blätter, 1868, S. 127.
D. h. ein halbes Quart Branntwein auswürfeln. Falkenhayn ist ein Kirchdorf im Regierungs- Bezirk Liegnitz.
Halfter.
4 Die Halfter ist mir lieber als das Thier, sagte das Fräulein, und hielt das Ordensband vom Cavalier.
Hallo.
*2 Er macht einen Hallo, als wenn's Rothkehlchen ausgeflogen wäre. – Klix, 26.
Halm.
11 Am Halmen kann man sehen, was er für eine Aehre tragen werde.
„An der Jugend, was im Alter werd auss ihr werden; denn was sich arten wil, das äugelt sich bald.“ (Dietrich, I, 399.)
12 Viel Halme machen ein Bund.
Lat.: De stipulis magnus acervus erit.
13 Wer einen Halm nicht aufhebt, kriegt nie eine Bäusche1. – Schmitz, 180, 32.
1) Ein Gebund Stroh.
*14 Nit einen Halmen breit. – Dietrich, I, 749.
*15 Vom Halm auf die Aehre schliessen.
Vom Alter auf die Jugend.
Lat.: E culmo spicam conjicere. (Philippi, I, 130.)
Hals.
126 Der Hals verschlingt all's.
Holl.: De Keel kost veel. (Cats, 205.)
127 Wer keinen Hals hat, dem kann man nicht einschütten. – Gotthelf, Jacobs, II, 156.
128 Wer seinen Hals aus Hochmuth hebt, stösst sich bald Beulen.
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