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Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

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[Spaltenumbruch] 2947 Zu Gott meine Hoffnung steht allein, das andre acht ich alles klein. - Gerlach, 3.

*2948 Auf Gott's Beruth. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Wenn man aufs Gerathewohl handelt, wenn man irgend etwas wagt, das Gelingen dem Rath Gottes anheimstellend.

*2949 Behüte uns Gott und der grosse Zar. - Beiche, 235b.

*2950 Bis a hin is Gott a Vuter. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Als Vertröstung auf eine spätere Zeit. Bis dahin kann Gott, als Vater, helfen.

*2951 Da straf Gott den bösen Apotheker. (Schaumburg.)

*2952 Dabei hat Gott nichts gethan. - Hegewald, 74.

*2953 Das jhm Gott die Frantzosen geb. - Hans Sachs, IV, X, 1.

*2954 Davor behüte mich Gott.

Lat.: Longe a me. (Petron., 74.)

*2955 Den hat Gott auch in seinem Zorn (oder aus Langerweile, oder aus Versehen) erschaffen.

*2956 Den werd Gad nich lange vor Sünte Petrus Parten schillern laten. - Lyra, 55.

*2957 Dus is Gott's Kosak.

Ein Kosak Gottes, d. h. ein Fanatiker, der die Ausübung der religiösen Gebote strengstens überwacht. In ähnlicher Weise nennen die Franzosen die Jesuiten scherzweise: Les grenadiers du Pape.

*2958 Er hat's von Gott und Rechtswegen zu fordern.

*2959 Geh mit Gott, dass dich die Hutmacher nicht kriegen. (Hirschberger Kreis.)

Scherzhafter Abschiedswunsch.

*2960 Got ein trab schencken, vnd mit seynem Wort den mundt spülen. - Franck, Paradoxa, 98a.

*2961 Got eynen stein in den garten werffen. - Franck, Paradoxa, 98a.

*2962 Got geb dir S. Veltins plag! (S. Veitstanz.) - Geiler, Sünden des Munds, 38b; Brösaml. 42, 6.

*2963 Got wil nit, daz weissbrot an den brunnen wachse. - Geiler, Alsatia, 1862-67, 462.

*2964 Gott behüt's.

"Dürfen die alten Weiber im Anspachischen nie, ohne sich dem Verdacht, eine Hexe zu sein, auszusetzen, unterlassen zu sagen, so oft sie ein neugeborenes Kind anrühren." (Journal von und für Deutschland, 1876, XI, 433a.)

*2965 Gott bewahre!

In dem Sinne: Das sei ferne von mir!

*2966 Gott im Mund, den Teufel im Herzen. - Schuller, 44.

*2967 Gott müsse ihm seine Sinne geben.

Bei Tunnicius (311): Got mot em syne sinne geven. (Dii mentem tribuant qui non rationibus audit.)

*2968 Gott straf keine Judenjunge op e graune Palw! (Samland.)

Wenn etwas fehlgeschlagen ist.

*2969 Gott Strambach!

Sächsischer Ausruf des Staunens. - "Er sieht mich, Gott Strambach! an, ich seh' ihn och an."

*2970 Gott Vater vor Gericht laden.

*2971 Gott verzeih' mir meine Sünde!

*2972 Gott von Mannheim!

*2973 Gott wird ihm einen Prügel unter die Füsse werfen.

*2974 Gottes Marter und Christi Pein (auch: Christi Blut).

Ein ausrufender Satz: "Ei, Gottes Marter und Christi Pein, du laufst nicht davon." (Bohemia, 1875, Nr. 69.)

*2975 Helf dir Gott und schnäuz der glei. (Ulm.)

Wenn ein kleines Kind niest.

*2976 Helf Gott, wahr is's. (Steiermark.)

Meist beim Niesen.

*2977 Herr Gott in deiner Macht, sind dat nich fette Grieben?

Zwei Hökerweiber zankten sich, und als die ärgsten Schimpfwörter herauskamen, rief ein Zuhörer obige Worte.

*2978 Herr Gott von Dinkelsbühl! - H. Kurz, Der Sonnenwirth, Frankfurt a. M. 1855, S. 1.

[Spaltenumbruch] *2979 He is bi Gott dem Herrn in'n Ellerbrok. - Mecklenburger Jahrbuch, 15, 265.

In dem Erlenwald, d. h. er ist gestorben. (S. Löffel 118 und Empfehlen.)

*2980 Hilf Gott allen Reisenden, die Bummler (Schenkengänger) ausgenommen. - Bertram, 58.

*2981 Ich bin mit mir und meinem Gott zufrieden.

*2982 Nun danken wir Gott und lecken die Finger.

*2983 Mit Gott hindurch. - Keil, 26.

*2984 So Gott will.

Von einem in der Zukunft auszuführenden Plane, Vorhaben u. dgl., wenn nicht Hindernisse eintreten.

*2985 Tröste Gott, wat weg is.

*2986 Was Gott verhüte.

Lat.: Quod abominor. (Ovid.)


Götter.

18 Die Götter geben ihre Güter keinem Faulen.

19 Wen die Götter lieben, den lassen sie in der Jugend sterben. - Karlsbader Anzeiger 1875, Nr. 30.

20 Wo die Götter walten, sind die Teufel nicht fern. - Im neuen Reich, Leipzig 1871, Nr. 15, S. 538.


Götterspeise.

Es ist eine wahre Götterspeise.

Eine wohlschmeckende, kostbare, wie man einen vorzüglichen Trank einen Göttertrank nennt. Ephippus beim Athenäus nennt eine sehr kostbare Speise: Blume des Nektar, Speisen der Helena, und an einem andern Orte den Wein: die Milch der Aphrodite (Venus.).

Lat.: Nectaris flos. (Erasm. 549; Philippi, II, 11.) - Deorum cibus. (Erasm. 550.)


Gottesdienst.

8 Wer sich im Gottesdienst stets vertreten lies, wird auch vertreten sein im Paradies.


Gotteskammer.

* Aus der Gottskammer speisen. (Hirschberg.)


Gotteslohn.

2 Hier ist ein Gotteslohn zu verdienen. - Klix, 23.

Wenn Menschen eine wohlthätige Handlung nicht vergelten können oder wollen.


Gottesgaul.

Du bist schon a rechter Gottesgaul.

Verhüllend für Esel.


Gotteswortshandlanger.

Gotteswortshandlanger1 huert uk to de Geistlichkeit. (Pommern.)

1) Wie in ganz Pommern der Küster genannt wird.


Gottlob.

12 Gottlow, dat ick 'r twischen aut bün, sö de Scholmester, do prügelden sick seine Jungens. - Schröder, 887.


Gottseligkeit.

7 Gottseligkeit hab wol in hut, viel fahr frechhait mitbringen thut. - Spangenberg, 24.

Lat.: Pietatem sectare. - Periculosa temeritas.


Gottvertrauen.

Gottvertrawen, Land und Leut beschawen, hat Keim noch nie gerawen. - Keil, 62.


Götze.

11 Hau deinen Götzen muthig um, er heisse Silber, Wollust oder Ruhm. - Weingärtner, 6.

12 Nach einem eisernen Götzen ist nicht gut schiessen. - Olearius, 357.

Der Pfeil kann abprallen und auf den Schützen zurückspringen. Es ist gefährlich gegen Gewaltige zu kämpfen, Mächtige zu schelten.

13 Wer sich an Götzen wendet, wird von Götzen betrogen. - Zinkgref, IV, 258.


Grab.

42 Das Grab ist nachgefallen.

Wenn nach dem Einsenken des Sarges in die Gruft ein Theil des Grabrandes am Wege nachfällt, so soll jemand nachsterben.

43 Ehe ich in's Grab, füttre ich ab.

Span.: Muera Marta, y muera harta. (Don Quixote.)

44 Ich hab noch kein lust in das grab, dan ich gar offt erfaren hab, welcher kompt in ein todtenbar, gilt nicht zwen heller mehr fürwar. - Loci comm., 127.

Lat.: Me piget intrare feretrum dico tibi quare: qui iacet in feretro, uix ualet oua duo. (Loci comm., 127.)

45 Wenn es in ein neues Grab regnet, so ist der dahin Bestimmte selig. (Hessen.) - Wolf, Beiträge, II, 367.

[Spaltenumbruch] 2947 Zu Gott meine Hoffnung steht allein, das andre acht ich alles klein.Gerlach, 3.

*2948 Auf Gott's Beruth. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Wenn man aufs Gerathewohl handelt, wenn man irgend etwas wagt, das Gelingen dem Rath Gottes anheimstellend.

*2949 Behüte uns Gott und der grosse Zar.Beiche, 235b.

*2950 Bis a hin is Gott a Vuter. (Jüd.-deutsch. Warschau.)

Als Vertröstung auf eine spätere Zeit. Bis dahin kann Gott, als Vater, helfen.

*2951 Da straf Gott den bösen Apotheker. (Schaumburg.)

*2952 Dabei hat Gott nichts gethan.Hegewald, 74.

*2953 Das jhm Gott die Frantzosen geb.Hans Sachs, IV, X, 1.

*2954 Davor behüte mich Gott.

Lat.: Longe a me. (Petron., 74.)

*2955 Den hat Gott auch in seinem Zorn (oder aus Langerweile, oder aus Versehen) erschaffen.

*2956 Den werd Gad nich lange vor Sünte Petrus Pârten schillern laten.Lyra, 55.

*2957 Dus is Gott's Kósak.

Ein Kosak Gottes, d. h. ein Fanatiker, der die Ausübung der religiösen Gebote strengstens überwacht. In ähnlicher Weise nennen die Franzosen die Jesuiten scherzweise: Les grenadiers du Pape.

*2958 Er hat's von Gott und Rechtswegen zu fordern.

*2959 Geh mit Gott, dass dich die Hutmacher nicht kriegen. (Hirschberger Kreis.)

Scherzhafter Abschiedswunsch.

*2960 Got ein trab schencken, vnd mit seynem Wort den mundt spülen.Franck, Paradoxa, 98a.

*2961 Got eynen stein in den garten werffen.Franck, Paradoxa, 98a.

*2962 Got geb dir S. Veltins plag! (S. Veitstanz.) – Geiler, Sünden des Munds, 38b; Brösaml. 42, 6.

*2963 Got wil nit, daz weissbrot an den brunnen wachse.Geiler, Alsatia, 1862-67, 462.

*2964 Gott behüt's.

„Dürfen die alten Weiber im Anspachischen nie, ohne sich dem Verdacht, eine Hexe zu sein, auszusetzen, unterlassen zu sagen, so oft sie ein neugeborenes Kind anrühren.“ (Journal von und für Deutschland, 1876, XI, 433a.)

*2965 Gott bewahre!

In dem Sinne: Das sei ferne von mir!

*2966 Gott im Mund, den Teufel im Herzen.Schuller, 44.

*2967 Gott müsse ihm seine Sinne geben.

Bei Tunnicius (311): Got mot êm syne sinne geven. (Dii mentem tribuant qui non rationibus audit.)

*2968 Gott straf keine Judenjunge op e grûne Palw! (Samland.)

Wenn etwas fehlgeschlagen ist.

*2969 Gott Strambach!

Sächsischer Ausruf des Staunens. – „Er sieht mich, Gott Strambach! an, ich seh' ihn ôch an.“

*2970 Gott Vater vor Gericht laden.

*2971 Gott verzeih' mir meine Sünde!

*2972 Gott von Mannheim!

*2973 Gott wird ihm einen Prügel unter die Füsse werfen.

*2974 Gottes Marter und Christi Pein (auch: Christi Blut).

Ein ausrufender Satz: „Ei, Gottes Marter und Christi Pein, du laufst nicht davon.“ (Bohemia, 1875, Nr. 69.)

*2975 Helf dir Gott und schnäuz der glei. (Ulm.)

Wenn ein kleines Kind niest.

*2976 Helf Gott, wåhr is's. (Steiermark.)

Meist beim Niesen.

*2977 Herr Gott in deiner Macht, sind dat nich fette Grieben?

Zwei Hökerweiber zankten sich, und als die ärgsten Schimpfwörter herauskamen, rief ein Zuhörer obige Worte.

*2978 Herr Gott von Dinkelsbühl!H. Kurz, Der Sonnenwirth, Frankfurt a. M. 1855, S. 1.

[Spaltenumbruch] *2979 He is bi Gott dem Herrn in'n Ellerbrok.Mecklenburger Jahrbuch, 15, 265.

In dem Erlenwald, d. h. er ist gestorben. (S. Löffel 118 und Empfehlen.)

*2980 Hilf Gott allen Reisenden, die Bummler (Schenkengänger) ausgenommen.Bertram, 58.

*2981 Ich bin mit mir und meinem Gott zufrieden.

*2982 Nun danken wir Gott und lecken die Finger.

*2983 Mit Gott hindurch.Keil, 26.

*2984 So Gott will.

Von einem in der Zukunft auszuführenden Plane, Vorhaben u. dgl., wenn nicht Hindernisse eintreten.

*2985 Tröste Gott, wat weg is.

*2986 Was Gott verhüte.

Lat.: Quod abominor. (Ovid.)


Götter.

18 Die Götter geben ihre Güter keinem Faulen.

19 Wen die Götter lieben, den lassen sie in der Jugend sterben.Karlsbader Anzeiger 1875, Nr. 30.

20 Wo die Götter walten, sind die Teufel nicht fern.Im neuen Reich, Leipzig 1871, Nr. 15, S. 538.


Götterspeise.

Es ist eine wahre Götterspeise.

Eine wohlschmeckende, kostbare, wie man einen vorzüglichen Trank einen Göttertrank nennt. Ephippus beim Athenäus nennt eine sehr kostbare Speise: Blume des Nektar, Speisen der Helena, und an einem andern Orte den Wein: die Milch der Aphrodite (Venus.).

Lat.: Nectaris flos. (Erasm. 549; Philippi, II, 11.) – Deorum cibus. (Erasm. 550.)


Gottesdienst.

8 Wer sich im Gottesdienst stets vertreten lies, wird auch vertreten sein im Paradies.


Gotteskammer.

* Aus der Gottskammer speisen. (Hirschberg.)


Gotteslohn.

2 Hier ist ein Gotteslohn zu verdienen.Klix, 23.

Wenn Menschen eine wohlthätige Handlung nicht vergelten können oder wollen.


Gottesgaul.

Du bist schon a rechter Gottesgaul.

Verhüllend für Esel.


Gotteswortshandlanger.

Gotteswortshandlanger1 huert uk to de Geistlichkeit. (Pommern.)

1) Wie in ganz Pommern der Küster genannt wird.


Gottlob.

12 Gottlow, dat ick 'r twischen ût bün, sö de Schôlmêster, do prügelden sick sîne Jungens.Schröder, 887.


Gottseligkeit.

7 Gottseligkeit hab wol in hut, viel fahr frechhait mitbringen thut.Spangenberg, 24.

Lat.: Pietatem sectare. – Periculosa temeritas.


Gottvertrauen.

Gottvertrawen, Land und Leut beschawen, hat Keim noch nie gerawen.Keil, 62.


Götze.

11 Hau deinen Götzen muthig um, er heisse Silber, Wollust oder Ruhm.Weingärtner, 6.

12 Nach einem eisernen Götzen ist nicht gut schiessen.Olearius, 357.

Der Pfeil kann abprallen und auf den Schützen zurückspringen. Es ist gefährlich gegen Gewaltige zu kämpfen, Mächtige zu schelten.

13 Wer sich an Götzen wendet, wird von Götzen betrogen.Zinkgref, IV, 258.


Grab.

42 Das Grab ist nachgefallen.

Wenn nach dem Einsenken des Sarges in die Gruft ein Theil des Grabrandes am Wege nachfällt, so soll jemand nachsterben.

43 Ehe ich in's Grab, füttre ich ab.

Span.: Muera Marta, y muera harta. (Don Quixote.)

44 Ich hab noch kein lust in das grab, dan ich gar offt erfaren hab, welcher kompt in ein todtenbar, gilt nicht zwen heller mehr fürwar.Loci comm., 127.

Lat.: Me piget intrare feretrum dico tibi quare: qui iacet in feretro, uix ualet oua duo. (Loci comm., 127.)

45 Wenn es in ein neues Grab regnet, so ist der dahin Bestimmte selig. (Hessen.) – Wolf, Beiträge, II, 367.

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[[688]/0700] 2947 Zu Gott meine Hoffnung steht allein, das andre acht ich alles klein. – Gerlach, 3. *2948 Auf Gott's Beruth. (Jüd.-deutsch. Warschau.) Wenn man aufs Gerathewohl handelt, wenn man irgend etwas wagt, das Gelingen dem Rath Gottes anheimstellend. *2949 Behüte uns Gott und der grosse Zar. – Beiche, 235b. *2950 Bis a hin is Gott a Vuter. (Jüd.-deutsch. Warschau.) Als Vertröstung auf eine spätere Zeit. Bis dahin kann Gott, als Vater, helfen. *2951 Da straf Gott den bösen Apotheker. (Schaumburg.) *2952 Dabei hat Gott nichts gethan. – Hegewald, 74. *2953 Das jhm Gott die Frantzosen geb. – Hans Sachs, IV, X, 1. *2954 Davor behüte mich Gott. Lat.: Longe a me. (Petron., 74.) *2955 Den hat Gott auch in seinem Zorn (oder aus Langerweile, oder aus Versehen) erschaffen. *2956 Den werd Gad nich lange vor Sünte Petrus Pârten schillern laten. – Lyra, 55. *2957 Dus is Gott's Kósak. Ein Kosak Gottes, d. h. ein Fanatiker, der die Ausübung der religiösen Gebote strengstens überwacht. In ähnlicher Weise nennen die Franzosen die Jesuiten scherzweise: Les grenadiers du Pape. *2958 Er hat's von Gott und Rechtswegen zu fordern. *2959 Geh mit Gott, dass dich die Hutmacher nicht kriegen. (Hirschberger Kreis.) Scherzhafter Abschiedswunsch. *2960 Got ein trab schencken, vnd mit seynem Wort den mundt spülen. – Franck, Paradoxa, 98a. *2961 Got eynen stein in den garten werffen. – Franck, Paradoxa, 98a. *2962 Got geb dir S. Veltins plag! (S. Veitstanz.) – Geiler, Sünden des Munds, 38b; Brösaml. 42, 6. *2963 Got wil nit, daz weissbrot an den brunnen wachse. – Geiler, Alsatia, 1862-67, 462. *2964 Gott behüt's. „Dürfen die alten Weiber im Anspachischen nie, ohne sich dem Verdacht, eine Hexe zu sein, auszusetzen, unterlassen zu sagen, so oft sie ein neugeborenes Kind anrühren.“ (Journal von und für Deutschland, 1876, XI, 433a.) *2965 Gott bewahre! In dem Sinne: Das sei ferne von mir! *2966 Gott im Mund, den Teufel im Herzen. – Schuller, 44. *2967 Gott müsse ihm seine Sinne geben. Bei Tunnicius (311): Got mot êm syne sinne geven. (Dii mentem tribuant qui non rationibus audit.) *2968 Gott straf keine Judenjunge op e grûne Palw! (Samland.) Wenn etwas fehlgeschlagen ist. *2969 Gott Strambach! Sächsischer Ausruf des Staunens. – „Er sieht mich, Gott Strambach! an, ich seh' ihn ôch an.“ *2970 Gott Vater vor Gericht laden. *2971 Gott verzeih' mir meine Sünde! *2972 Gott von Mannheim! *2973 Gott wird ihm einen Prügel unter die Füsse werfen. *2974 Gottes Marter und Christi Pein (auch: Christi Blut). Ein ausrufender Satz: „Ei, Gottes Marter und Christi Pein, du laufst nicht davon.“ (Bohemia, 1875, Nr. 69.) *2975 Helf dir Gott und schnäuz der glei. (Ulm.) Wenn ein kleines Kind niest. *2976 Helf Gott, wåhr is's. (Steiermark.) Meist beim Niesen. *2977 Herr Gott in deiner Macht, sind dat nich fette Grieben? Zwei Hökerweiber zankten sich, und als die ärgsten Schimpfwörter herauskamen, rief ein Zuhörer obige Worte. *2978 Herr Gott von Dinkelsbühl! – H. Kurz, Der Sonnenwirth, Frankfurt a. M. 1855, S. 1. *2979 He is bi Gott dem Herrn in'n Ellerbrok. – Mecklenburger Jahrbuch, 15, 265. In dem Erlenwald, d. h. er ist gestorben. (S. Löffel 118 und Empfehlen.) *2980 Hilf Gott allen Reisenden, die Bummler (Schenkengänger) ausgenommen. – Bertram, 58. *2981 Ich bin mit mir und meinem Gott zufrieden. *2982 Nun danken wir Gott und lecken die Finger. *2983 Mit Gott hindurch. – Keil, 26. *2984 So Gott will. Von einem in der Zukunft auszuführenden Plane, Vorhaben u. dgl., wenn nicht Hindernisse eintreten. *2985 Tröste Gott, wat weg is. *2986 Was Gott verhüte. Lat.: Quod abominor. (Ovid.) Götter. 18 Die Götter geben ihre Güter keinem Faulen. 19 Wen die Götter lieben, den lassen sie in der Jugend sterben. – Karlsbader Anzeiger 1875, Nr. 30. 20 Wo die Götter walten, sind die Teufel nicht fern. – Im neuen Reich, Leipzig 1871, Nr. 15, S. 538. Götterspeise. Es ist eine wahre Götterspeise. Eine wohlschmeckende, kostbare, wie man einen vorzüglichen Trank einen Göttertrank nennt. Ephippus beim Athenäus nennt eine sehr kostbare Speise: Blume des Nektar, Speisen der Helena, und an einem andern Orte den Wein: die Milch der Aphrodite (Venus.). Lat.: Nectaris flos. (Erasm. 549; Philippi, II, 11.) – Deorum cibus. (Erasm. 550.) Gottesdienst. 8 Wer sich im Gottesdienst stets vertreten lies, wird auch vertreten sein im Paradies. Gotteskammer. * Aus der Gottskammer speisen. (Hirschberg.) Gotteslohn. 2 Hier ist ein Gotteslohn zu verdienen. – Klix, 23. Wenn Menschen eine wohlthätige Handlung nicht vergelten können oder wollen. Gottesgaul. Du bist schon a rechter Gottesgaul. Verhüllend für Esel. Gotteswortshandlanger. Gotteswortshandlanger1 huert uk to de Geistlichkeit. (Pommern.) 1) Wie in ganz Pommern der Küster genannt wird. Gottlob. 12 Gottlow, dat ick 'r twischen ût bün, sö de Schôlmêster, do prügelden sick sîne Jungens. – Schröder, 887. Gottseligkeit. 7 Gottseligkeit hab wol in hut, viel fahr frechhait mitbringen thut. – Spangenberg, 24. Lat.: Pietatem sectare. – Periculosa temeritas. Gottvertrauen. Gottvertrawen, Land und Leut beschawen, hat Keim noch nie gerawen. – Keil, 62. Götze. 11 Hau deinen Götzen muthig um, er heisse Silber, Wollust oder Ruhm. – Weingärtner, 6. 12 Nach einem eisernen Götzen ist nicht gut schiessen. – Olearius, 357. Der Pfeil kann abprallen und auf den Schützen zurückspringen. Es ist gefährlich gegen Gewaltige zu kämpfen, Mächtige zu schelten. 13 Wer sich an Götzen wendet, wird von Götzen betrogen. – Zinkgref, IV, 258. Grab. 42 Das Grab ist nachgefallen. Wenn nach dem Einsenken des Sarges in die Gruft ein Theil des Grabrandes am Wege nachfällt, so soll jemand nachsterben. 43 Ehe ich in's Grab, füttre ich ab. Span.: Muera Marta, y muera harta. (Don Quixote.) 44 Ich hab noch kein lust in das grab, dan ich gar offt erfaren hab, welcher kompt in ein todtenbar, gilt nicht zwen heller mehr fürwar. – Loci comm., 127. Lat.: Me piget intrare feretrum dico tibi quare: qui iacet in feretro, uix ualet oua duo. (Loci comm., 127.) 45 Wenn es in ein neues Grab regnet, so ist der dahin Bestimmte selig. (Hessen.) – Wolf, Beiträge, II, 367.

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Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [688]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/700>, abgerufen am 21.11.2024.