Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]

*138 Ich dachte so in meinen Gedanken. (Schles.)

*139 Nimm deine viehischen Gedanken zu Hause.

Nimm deine Sinne zusammen, bedenke, was du thust.


Gedankenklöppel.

* Ich wa d'r a G'dankakläpp'l oastraicha. (Oesterr.-Schles.) - Peter, 444.

Ich werde dich aufmerken lehren.


Gedankenlos.

* Gedankenlos wie die Nonne den Psalter betet. - Junker und Pfaffe, 120.


Gedeihen.

10 Wan et sal deyen, mut et susen un weyen.

Wenn es soll gedeihen, muss es sausen und wehen. (Alte und neue Welt, 1877, S. 458.)

11 Wer stets will gedeihn, darf die Arbeit nicht scheun.

It.: Chi vuol durare, deve pur lavorare. (Giani, 881.)

12 Wer wohl gedeiht, der wird beneid't.

Holl.: Die wel gedijt die wort benijt. - Naer eer en staet volgt nijt en haet. (Cats, 252.)

*13 Das kommt ihm nicht zu Gedeihn. (Niederl.)

Das wird ihm keinen Segen bringen.

*14 Es wird dir gedeihen wie dem Hunde das Gras.


Gedenken.

*27 Man gedenkt seiner im Vaterunser.

D. h. in der siebenten Bitte.

*28 So wenig gedenken als das Wasser, das vorüber gehet. - Hiob 11, 16; Fabricius, 28.


Gedränge.

*6 Er ist am selbigen ort in ain getreng kommen, als der mit eim igelskolben durch ain weite gassen lauft. - Zinmerische Chronik, IV.


Gedrucktes.

* Es ist nicht alles Gedruckte wahr.


Geduld.

182 Die liebe Geduld selbst hat ein Ende.

183 Ein Augenblick Geduld bringt Tröstung auf zehn Jahr. - Sanders, 48.

184 Eine kleine Geduld bringt offt einen langen Frieden. - Harssdörffer, 1259.

185 Gedold es en Siele-Spies, evver verdamp dä se fresse moas. - Geschräppels, 51.

186 Geduld bezwingt das trotzigste Herz.

Lat.: Domitrix omnium patientia. (Sailer, Sprüche, 111, 62.)

187 Geduld, Geduld, wenn's Herz auch bricht; mit Dänemark da hadre nicht.

188 Geduld geht über Wissenschaft.

It.: Pazienza passa scienza. (Giani, 1294.)

189 Geduld (Ausdauer) gewinnt des Glückes Huld.

190 Geduld hat keinen Bestand, hat sie nicht Demuth an der Hand.

191 Geduld in Noth ist Himmelsbrot. - Klix, 23.

192 Geduld ist der beste Lebensbalsam.

Lat.: Antidotum vitae patientia. (Sailer, Sprüche, 120, 87.)

193 Geduld ist der Schlüssel zur Freude. - Schlechta, 273.

194 Geduld ist die Schwester der Weisheit, Zorn der Bruder der Narrheit. - Altmann VI, 460.

195 Geduld ist ein Heilkrautl, aber Muth Allermannsharnisch-Wurzli. - Gubitz, Volkskalender, 1856, S. 40.

196 Geduld ist eine schwere Kunst, die Weiber nie lernen, aber lehren können.

197 Geduld ist einem Menschen so nöthig als einem Armen das Geld oder einem Narren die Weissheit. - Wirth, II, 184.

198 Geduld ist Vnfalls Artznei. - Keil, 25.

199 Geduld und ein Schmalzbrot steuert Eifer und Hunger. (Arnsberg.)

200 Geduld und Zeit wirken mehr als Heftigkeit.

It.: Tempo e pazienza fanno piu che violenza. (Giani, 1625.)

201 Geduld, Vernunft und Zeit, das sind drei edle Dinge.

202 Geduld, Vernunft und Zeit gehört zu meiner Schecke. (Breslau.)

203 Geduld, Vernunft und Zeit machen möglich die Unmöglichkeit.

[Spaltenumbruch] 204 Geduld, Vernunft und Zeit macht enge Löcher weit. (Schles.)

205 Geduld zieht Gewalt zu Gaste. - Gaal, 1348.

206 Haf Gedauld, eist dan der niche mi Zainjt (Knoche) wei. (Siebenbürg.-sächs.) - Schuster, 433.

207 Jedolt es en Hemelsspeis on ale Hongsföter öre Patröner. (Krefeld.) - Frommann, VII, 1.

Geduld ist eine Himmelsspeise und aller Schufte, Hundsfötter Beschützerin.

208 Man Geduld, ein na 'e anderen et de Bueren de Wost. - Schambach, II, 6.

209 Mit Geduld lernt man viel Ding, nur eins nicht, die Geduld.

210 Mit Geduld überwindet man Kürbisbrei. - Gotthelf, Wanderungen.

211 Nicht einem jeden ist die Geduld gegeben, ein wissentlicher Hanrey zu seyn. - Döpler, II, 83.

212 Nur Geduld, sagte der Bader, sobald die Dolores cessiren, werden auch die Schmerzen aufhören.

So macht in Fritz Reuter's: Ut mine Stromtid der Entspekter Bräsig die Entdeckung: "die alleinige und wahre Ursache der Klosterarmuth bestehe in der allgemeinen Pauvrete."

213 Ohne Geduld baut man Keinen Thurm auf und ohne Erkenntniss erwirbt man sich keine Tugend. - Ephraim, 227.

214 Wem's an Geduld gebricht, der ist weise nicht.

It.: Non puo essere prudente, chi non e paziente. (Giani, 1293.)

215 Wer Geduld zeigt aller Orten, ist schon halber Meister worden.

216 Wer sich Geduld gewöhnt an, der hat schon viel gethan. - Goethe, III, 11.

217 Zu viel Geduld macht aus der Tugend Schuld.

*218 Er sitzt auf dem Sofa der Geduld und raucht die Pfeife der Erwartung (Hoffnung).


Geduldig.

14 Sei geduldig, lieber Jakob, in deinen Leiden, sagte der Bauer, die Herren suchen ein Schwein und das geht dich nichts an.

Der liebe Jakob war aber das Schwein. (Brennecke.)


Geduldige (der).

8 Ein Geduldiger stillet den Zank. - Lausch, 104.


Geduldsprobe.

* Das ist für mich eine Geduldsprobe.


Gedun.

* Dal möt dem Gedaun, heft Mos geschlackert. - Frischbier, II, 483.

In Samland, wenn jemand gleich nach dem Essen sich zur Ruhe legt, oder wenn man Kinder zur Ruhe bringt. Gedun ist ein altpreussischer Name, der hier wol nur als Wortspiel mit daun = dick (vollgegessen) gebraucht ist.


Geehrt.

3 Man ist geehrt, so lange man nährt, und geliebt, so lange man gibt.

4 Man wird geehrt, wie man sich selbst hält werth. - Devisenbuch, 6.


Gefahr.

62 Die Gefahr flieht, wenn man ihr ins Auge sieht.

Lat.: Levius solet timere, qui propius timet. (Philippi, I, 224.)

63 Die Gefahr ist da, auch wenn man sie nicht sieht (oder: auch wenn man sie leugnet).

64 Erst in Gefahr lässt sich erkennen, wen man in Wahrheit Freund kann nennen.

It.: Ne pericoli si vede, chi d' amico ha vera fede. (Giani, 69.)

65 In der Gefahr ist kein besserer Gefährte als ein unerschrockenes Gemüth. - Wirth, II, 203.

66 Man kommt nicht in jeder Gefahr um.

67 Nicht jede Gefahr führt zu Ruhm.

Frz.: N'est pas glorieux tout ce qui est perilleux. (Cahier, 1345.)

68 Viel Gfar, wer's glaubt, is a Narr, wer draf halt, dem wern's (werden sie) wahr. (Oberösterreich.)

69 Vor de Gefahr binnet man en däuen Ruien an. (Sauerland.)

[Spaltenumbruch]

*138 Ich dachte so in meinen Gedanken. (Schles.)

*139 Nimm deine viehischen Gedanken zu Hause.

Nimm deine Sinne zusammen, bedenke, was du thust.


Gedankenklöppel.

* Ich wâ d'r a G'dankakläpp'l oastraicha. (Oesterr.-Schles.) – Peter, 444.

Ich werde dich aufmerken lehren.


Gedankenlos.

* Gedankenlos wie die Nonne den Psalter betet.Junker und Pfaffe, 120.


Gedeihen.

10 Wan et sal deyen, mut et susen un weyen.

Wenn es soll gedeihen, muss es sausen und wehen. (Alte und neue Welt, 1877, S. 458.)

11 Wer stets will gedeihn, darf die Arbeit nicht scheun.

It.: Chi vuol durare, deve pur lavorare. (Giani, 881.)

12 Wer wohl gedeiht, der wird beneid't.

Holl.: Die wel gedijt die wort benijt. – Naer eer en staet volgt nijt en haet. (Cats, 252.)

*13 Das kommt ihm nicht zu Gedeihn. (Niederl.)

Das wird ihm keinen Segen bringen.

*14 Es wird dir gedeihen wie dem Hunde das Gras.


Gedenken.

*27 Man gedenkt seiner im Vaterunser.

D. h. in der siebenten Bitte.

*28 So wenig gedenken als das Wasser, das vorüber gehet.Hiob 11, 16; Fabricius, 28.


Gedränge.

*6 Er ist am selbigen ort in ain getreng kommen, als der mit eim igelskolben durch ain weite gassen lauft.Zinmerische Chronik, IV.


Gedrucktes.

* Es ist nicht alles Gedruckte wahr.


Geduld.

182 Die liebe Geduld selbst hat ein Ende.

183 Ein Augenblick Geduld bringt Tröstung auf zehn Jahr.Sanders, 48.

184 Eine kleine Geduld bringt offt einen langen Frieden.Harssdörffer, 1259.

185 Gedold es en Siele-Spies, evver verdamp dä se fresse moas.Geschräppels, 51.

186 Geduld bezwingt das trotzigste Herz.

Lat.: Domitrix omnium patientia. (Sailer, Sprüche, 111, 62.)

187 Geduld, Geduld, wenn's Herz auch bricht; mit Dänemark da hadre nicht.

188 Geduld geht über Wissenschaft.

It.: Pazienza passa scienza. (Giani, 1294.)

189 Geduld (Ausdauer) gewinnt des Glückes Huld.

190 Geduld hat keinen Bestand, hat sie nicht Demuth an der Hand.

191 Geduld in Noth ist Himmelsbrot.Klix, 23.

192 Geduld ist der beste Lebensbalsam.

Lat.: Antidotum vitae patientia. (Sailer, Sprüche, 120, 87.)

193 Geduld ist der Schlüssel zur Freude.Schlechta, 273.

194 Geduld ist die Schwester der Weisheit, Zorn der Bruder der Narrheit.Altmann VI, 460.

195 Geduld ist ein Heilkrautl, aber Muth Allermannsharnisch-Wurzli.Gubitz, Volkskalender, 1856, S. 40.

196 Geduld ist eine schwere Kunst, die Weiber nie lernen, aber lehren können.

197 Geduld ist einem Menschen so nöthig als einem Armen das Geld oder einem Narren die Weissheit.Wirth, II, 184.

198 Geduld ist Vnfalls Artznei.Keil, 25.

199 Geduld und ein Schmalzbrot steuert Eifer und Hunger. (Arnsberg.)

200 Geduld und Zeit wirken mehr als Heftigkeit.

It.: Tempo e pazienza fanno più che violenza. (Giani, 1625.)

201 Geduld, Vernunft und Zeit, das sind drei edle Dinge.

202 Geduld, Vernunft und Zeit gehört zu meiner Schecke. (Breslau.)

203 Geduld, Vernunft und Zeit machen möglich die Unmöglichkeit.

[Spaltenumbruch] 204 Geduld, Vernunft und Zeit macht enge Löcher weit. (Schles.)

205 Geduld zieht Gewalt zu Gaste.Gaal, 1348.

206 Haf Gedûld, îst dân der niche mi Zâinjt (Knoche) wî. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 433.

207 Jedôlt es en Hemelsspéis on ale Hongsföter öre Patröner. (Krefeld.) – Frommann, VII, 1.

Geduld ist eine Himmelsspeise und aller Schufte, Hundsfötter Beschützerin.

208 Man Geduld, ein nâ 'e anderen êt de Bueren de Wost.Schambach, II, 6.

209 Mit Geduld lernt man viel Ding, nur eins nicht, die Geduld.

210 Mit Geduld überwindet man Kürbisbrei.Gotthelf, Wanderungen.

211 Nicht einem jeden ist die Geduld gegeben, ein wissentlicher Hanrey zu seyn.Döpler, II, 83.

212 Nur Geduld, sagte der Bader, sobald die Dolores cessiren, werden auch die Schmerzen aufhören.

So macht in Fritz Reuter's: Ut mine Stromtid der Entspekter Bräsig die Entdeckung: „die alleinige und wahre Ursache der Klosterarmuth bestehe in der allgemeinen Pauvreté.“

213 Ohne Geduld baut man Keinen Thurm auf und ohne Erkenntniss erwirbt man sich keine Tugend.Ephraim, 227.

214 Wem's an Geduld gebricht, der ist weise nicht.

It.: Non può essere prudente, chi non è paziente. (Giani, 1293.)

215 Wer Geduld zeigt aller Orten, ist schon halber Meister worden.

216 Wer sich Geduld gewöhnt an, der hat schon viel gethan.Goethe, III, 11.

217 Zu viel Geduld macht aus der Tugend Schuld.

*218 Er sitzt auf dem Sofa der Geduld und raucht die Pfeife der Erwartung (Hoffnung).


Geduldig.

14 Sei geduldig, lieber Jakob, in deinen Leiden, sagte der Bauer, die Herren suchen ein Schwein und das geht dich nichts an.

Der liebe Jakob war aber das Schwein. (Brennecke.)


Geduldige (der).

8 Ein Geduldiger stillet den Zank.Lausch, 104.


Geduldsprobe.

* Das ist für mich eine Geduldsprobe.


Gedun.

* Dâl möt dem Gedûn, heft Môs geschlackert.Frischbier, II, 483.

In Samland, wenn jemand gleich nach dem Essen sich zur Ruhe legt, oder wenn man Kinder zur Ruhe bringt. Gedun ist ein altpreussischer Name, der hier wol nur als Wortspiel mit dûn = dick (vollgegessen) gebraucht ist.


Geehrt.

3 Man ist geehrt, so lange man nährt, und geliebt, so lange man gibt.

4 Man wird geehrt, wie man sich selbst hält werth.Devisenbuch, 6.


Gefahr.

62 Die Gefahr flieht, wenn man ihr ins Auge sieht.

Lat.: Levius solet timere, qui propius timet. (Philippi, I, 224.)

63 Die Gefahr ist da, auch wenn man sie nicht sieht (oder: auch wenn man sie leugnet).

64 Erst in Gefahr lässt sich erkennen, wen man in Wahrheit Freund kann nennen.

It.: Nè pericoli si vede, chi d' amico ha vera fede. (Giani, 69.)

65 In der Gefahr ist kein besserer Gefährte als ein unerschrockenes Gemüth.Wirth, II, 203.

66 Man kommt nicht in jeder Gefahr um.

67 Nicht jede Gefahr führt zu Ruhm.

Frz.: N'est pas glorieux tout ce qui est périlleux. (Cahier, 1345.)

68 Viel Gfar, wer's glaubt, is a Narr, wer draf halt, dem wern's (werden sie) wahr. (Oberösterreich.)

69 Vôr de Gefahr binnet man en däuen Ruien an. (Sauerland.)

<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <pb facs="#f0667" n="[655]"/>
          <cb n="1309"/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*138 Ich dachte so in meinen Gedanken.</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*139 Nimm deine viehischen Gedanken zu Hause.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Nimm deine Sinne zusammen, bedenke, was du thust.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Gedankenklöppel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Ich wâ d'r a G'dankakläpp'l oastraicha.</hi> (<hi rendition="#i">Oesterr.-Schles.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Peter, 444.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ich werde dich aufmerken lehren.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Gedankenlos.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Gedankenlos wie die Nonne den Psalter betet.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Junker und Pfaffe, 120.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Gedeihen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">10 Wan et sal deyen, mut et susen un weyen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn es soll gedeihen, muss es sausen und wehen. (<hi rendition="#i">Alte und neue Welt, 1877, S. 458.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">11 Wer stets will gedeihn, darf die Arbeit nicht scheun.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Chi vuol durare, deve pur lavorare. (<hi rendition="#i">Giani, 881.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">12 Wer wohl gedeiht, der wird beneid't.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Holl.</hi>: Die wel gedijt die wort benijt. &#x2013; Naer eer en staet volgt nijt en haet. (<hi rendition="#i">Cats, 252.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*13 Das kommt ihm nicht zu Gedeihn.</hi> (<hi rendition="#i">Niederl.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Das wird ihm keinen Segen bringen.</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*14 Es wird dir gedeihen wie dem Hunde das Gras.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Gedenken.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*27 Man gedenkt seiner im Vaterunser.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">D. h. in der siebenten Bitte.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*28 So wenig gedenken als das Wasser, das vorüber gehet.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hiob 11, 16; Fabricius, 28.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Gedränge.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*6 Er ist am selbigen ort in ain getreng kommen, als der mit eim igelskolben durch ain weite gassen lauft.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Zinmerische Chronik, IV.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Gedrucktes.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Es ist nicht alles Gedruckte wahr.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Geduld.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">182 Die liebe Geduld selbst hat ein Ende.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">183 Ein Augenblick Geduld bringt Tröstung auf zehn Jahr.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Sanders, 48.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">184 Eine kleine Geduld bringt offt einen langen Frieden.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Harssdörffer, 1259.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">185 Gedold es en Siele-Spies, evver verdamp dä se fresse moas.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Geschräppels, 51.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">186 Geduld bezwingt das trotzigste Herz.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Domitrix omnium patientia. (<hi rendition="#i">Sailer, Sprüche, 111, 62.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">187 Geduld, Geduld, wenn's Herz auch bricht; mit Dänemark da hadre nicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">188 Geduld geht über Wissenschaft.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Pazienza passa scienza. (<hi rendition="#i">Giani, 1294.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">189 Geduld (Ausdauer) gewinnt des Glückes Huld.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">190 Geduld hat keinen Bestand, hat sie nicht Demuth an der Hand.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">191 Geduld in Noth ist Himmelsbrot.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Klix, 23.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">192 Geduld ist der beste Lebensbalsam.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Antidotum vitae patientia. (<hi rendition="#i">Sailer, Sprüche, 120, 87.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">193 Geduld ist der Schlüssel zur Freude.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schlechta, 273.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">194 Geduld ist die Schwester der Weisheit, Zorn der Bruder der Narrheit.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Altmann VI, 460.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">195 Geduld ist ein Heilkrautl, aber Muth Allermannsharnisch-Wurzli.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gubitz, Volkskalender, 1856, S. 40.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">196 Geduld ist eine schwere Kunst, die Weiber nie lernen, aber lehren können.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">197 Geduld ist einem Menschen so nöthig als einem Armen das Geld oder einem Narren die Weissheit.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wirth, II, 184.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">198 Geduld ist Vnfalls Artznei.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Keil, 25.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">199 Geduld und ein Schmalzbrot steuert Eifer und Hunger.</hi> (<hi rendition="#i">Arnsberg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">200 Geduld und Zeit wirken mehr als Heftigkeit.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Tempo e pazienza fanno più che violenza. (<hi rendition="#i">Giani, 1625.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">201 Geduld, Vernunft und Zeit, das sind drei edle Dinge.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">202 Geduld, Vernunft und Zeit gehört zu meiner Schecke.</hi> (<hi rendition="#i">Breslau.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">203 Geduld, Vernunft und Zeit machen möglich die Unmöglichkeit.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="1310"/>
204 Geduld, Vernunft und Zeit macht enge Löcher weit.</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">205 Geduld zieht Gewalt zu Gaste.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gaal, 1348.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">206 Haf Gedûld, îst dân der niche mi Zâinjt (Knoche) wî.</hi> (<hi rendition="#i">Siebenbürg.-sächs.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Schuster, 433.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">207 Jedôlt es en Hemelsspéis on ale Hongsföter öre Patröner.</hi> (<hi rendition="#i">Krefeld.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frommann, VII, 1.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Geduld ist eine Himmelsspeise und aller Schufte, Hundsfötter Beschützerin.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">208 Man Geduld, ein nâ 'e anderen êt de Bueren de Wost.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schambach, II, 6.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">209 Mit Geduld lernt man viel Ding, nur eins nicht, die Geduld.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">210 Mit Geduld überwindet man Kürbisbrei.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gotthelf, Wanderungen.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">211 Nicht einem jeden ist die Geduld gegeben, ein wissentlicher Hanrey zu seyn.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Döpler, II, 83.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">212 Nur Geduld, sagte der Bader, sobald die Dolores cessiren, werden auch die Schmerzen aufhören.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">So macht in <hi rendition="#i">Fritz Reuter's: Ut mine Stromtid</hi> der Entspekter Bräsig die Entdeckung: &#x201E;die alleinige und wahre Ursache der Klosterarmuth bestehe in der allgemeinen Pauvreté.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">213 Ohne Geduld baut man Keinen Thurm auf und ohne Erkenntniss erwirbt man sich keine Tugend.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Ephraim, 227.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">214 Wem's an Geduld gebricht, der ist weise nicht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Non può essere prudente, chi non è paziente. (<hi rendition="#i">Giani, 1293.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">215 Wer Geduld zeigt aller Orten, ist schon halber Meister worden.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">216 Wer sich Geduld gewöhnt an, der hat schon viel gethan.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Goethe, III, 11.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">217 Zu viel Geduld macht aus der Tugend Schuld.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*218 Er sitzt auf dem Sofa der Geduld und raucht die Pfeife der Erwartung (Hoffnung).</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Geduldig.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">14 Sei geduldig, lieber Jakob, in deinen Leiden, sagte der Bauer, die Herren suchen ein Schwein und das geht dich nichts an.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Der liebe Jakob war aber das Schwein. (<hi rendition="#i">Brennecke.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head><hi rendition="#b">Geduldige</hi> (der).</head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">8 Ein Geduldiger stillet den Zank.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Lausch, 104.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Geduldsprobe.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Das ist für mich eine Geduldsprobe.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Gedun.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Dâl möt dem Gedûn, heft Môs geschlackert.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, II, 483.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">In Samland, wenn jemand gleich nach dem Essen sich zur Ruhe legt, oder wenn man Kinder zur Ruhe bringt. Gedun ist ein altpreussischer Name, der hier wol nur als Wortspiel mit dûn = dick (vollgegessen) gebraucht ist.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Geehrt.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">3 Man ist geehrt, so lange man nährt, und geliebt, so lange man gibt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Man wird geehrt, wie man sich selbst hält werth.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Devisenbuch, 6.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Gefahr.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">62 Die Gefahr flieht, wenn man ihr ins Auge sieht.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Lat.</hi>: Levius solet timere, qui propius timet. (<hi rendition="#i">Philippi, I, 224.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">63 Die Gefahr ist da, auch wenn man sie nicht sieht (oder: auch wenn man sie leugnet).</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">64 Erst in Gefahr lässt sich erkennen, wen man in Wahrheit Freund kann nennen.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Nè pericoli si vede, chi d' amico ha vera fede. (<hi rendition="#i">Giani, 69.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">65 In der Gefahr ist kein besserer Gefährte als ein unerschrockenes Gemüth.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wirth, II, 203.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">66 Man kommt nicht in jeder Gefahr um.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">67 Nicht jede Gefahr führt zu Ruhm.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: N'est pas glorieux tout ce qui est périlleux. (<hi rendition="#i">Cahier, 1345.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">68 Viel Gfar, wer's glaubt, is a Narr, wer draf halt, dem wern's (werden sie) wahr.</hi> (<hi rendition="#i">Oberösterreich.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">69 Vôr de Gefahr binnet man en däuen Ruien an.</hi> (<hi rendition="#i">Sauerland.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">
</hi> </p>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[655]/0667] *138 Ich dachte so in meinen Gedanken. (Schles.) *139 Nimm deine viehischen Gedanken zu Hause. Nimm deine Sinne zusammen, bedenke, was du thust. Gedankenklöppel. * Ich wâ d'r a G'dankakläpp'l oastraicha. (Oesterr.-Schles.) – Peter, 444. Ich werde dich aufmerken lehren. Gedankenlos. * Gedankenlos wie die Nonne den Psalter betet. – Junker und Pfaffe, 120. Gedeihen. 10 Wan et sal deyen, mut et susen un weyen. Wenn es soll gedeihen, muss es sausen und wehen. (Alte und neue Welt, 1877, S. 458.) 11 Wer stets will gedeihn, darf die Arbeit nicht scheun. It.: Chi vuol durare, deve pur lavorare. (Giani, 881.) 12 Wer wohl gedeiht, der wird beneid't. Holl.: Die wel gedijt die wort benijt. – Naer eer en staet volgt nijt en haet. (Cats, 252.) *13 Das kommt ihm nicht zu Gedeihn. (Niederl.) Das wird ihm keinen Segen bringen. *14 Es wird dir gedeihen wie dem Hunde das Gras. Gedenken. *27 Man gedenkt seiner im Vaterunser. D. h. in der siebenten Bitte. *28 So wenig gedenken als das Wasser, das vorüber gehet. – Hiob 11, 16; Fabricius, 28. Gedränge. *6 Er ist am selbigen ort in ain getreng kommen, als der mit eim igelskolben durch ain weite gassen lauft. – Zinmerische Chronik, IV. Gedrucktes. * Es ist nicht alles Gedruckte wahr. Geduld. 182 Die liebe Geduld selbst hat ein Ende. 183 Ein Augenblick Geduld bringt Tröstung auf zehn Jahr. – Sanders, 48. 184 Eine kleine Geduld bringt offt einen langen Frieden. – Harssdörffer, 1259. 185 Gedold es en Siele-Spies, evver verdamp dä se fresse moas. – Geschräppels, 51. 186 Geduld bezwingt das trotzigste Herz. Lat.: Domitrix omnium patientia. (Sailer, Sprüche, 111, 62.) 187 Geduld, Geduld, wenn's Herz auch bricht; mit Dänemark da hadre nicht. 188 Geduld geht über Wissenschaft. It.: Pazienza passa scienza. (Giani, 1294.) 189 Geduld (Ausdauer) gewinnt des Glückes Huld. 190 Geduld hat keinen Bestand, hat sie nicht Demuth an der Hand. 191 Geduld in Noth ist Himmelsbrot. – Klix, 23. 192 Geduld ist der beste Lebensbalsam. Lat.: Antidotum vitae patientia. (Sailer, Sprüche, 120, 87.) 193 Geduld ist der Schlüssel zur Freude. – Schlechta, 273. 194 Geduld ist die Schwester der Weisheit, Zorn der Bruder der Narrheit. – Altmann VI, 460. 195 Geduld ist ein Heilkrautl, aber Muth Allermannsharnisch-Wurzli. – Gubitz, Volkskalender, 1856, S. 40. 196 Geduld ist eine schwere Kunst, die Weiber nie lernen, aber lehren können. 197 Geduld ist einem Menschen so nöthig als einem Armen das Geld oder einem Narren die Weissheit. – Wirth, II, 184. 198 Geduld ist Vnfalls Artznei. – Keil, 25. 199 Geduld und ein Schmalzbrot steuert Eifer und Hunger. (Arnsberg.) 200 Geduld und Zeit wirken mehr als Heftigkeit. It.: Tempo e pazienza fanno più che violenza. (Giani, 1625.) 201 Geduld, Vernunft und Zeit, das sind drei edle Dinge. 202 Geduld, Vernunft und Zeit gehört zu meiner Schecke. (Breslau.) 203 Geduld, Vernunft und Zeit machen möglich die Unmöglichkeit. 204 Geduld, Vernunft und Zeit macht enge Löcher weit. (Schles.) 205 Geduld zieht Gewalt zu Gaste. – Gaal, 1348. 206 Haf Gedûld, îst dân der niche mi Zâinjt (Knoche) wî. (Siebenbürg.-sächs.) – Schuster, 433. 207 Jedôlt es en Hemelsspéis on ale Hongsföter öre Patröner. (Krefeld.) – Frommann, VII, 1. Geduld ist eine Himmelsspeise und aller Schufte, Hundsfötter Beschützerin. 208 Man Geduld, ein nâ 'e anderen êt de Bueren de Wost. – Schambach, II, 6. 209 Mit Geduld lernt man viel Ding, nur eins nicht, die Geduld. 210 Mit Geduld überwindet man Kürbisbrei. – Gotthelf, Wanderungen. 211 Nicht einem jeden ist die Geduld gegeben, ein wissentlicher Hanrey zu seyn. – Döpler, II, 83. 212 Nur Geduld, sagte der Bader, sobald die Dolores cessiren, werden auch die Schmerzen aufhören. So macht in Fritz Reuter's: Ut mine Stromtid der Entspekter Bräsig die Entdeckung: „die alleinige und wahre Ursache der Klosterarmuth bestehe in der allgemeinen Pauvreté.“ 213 Ohne Geduld baut man Keinen Thurm auf und ohne Erkenntniss erwirbt man sich keine Tugend. – Ephraim, 227. 214 Wem's an Geduld gebricht, der ist weise nicht. It.: Non può essere prudente, chi non è paziente. (Giani, 1293.) 215 Wer Geduld zeigt aller Orten, ist schon halber Meister worden. 216 Wer sich Geduld gewöhnt an, der hat schon viel gethan. – Goethe, III, 11. 217 Zu viel Geduld macht aus der Tugend Schuld. *218 Er sitzt auf dem Sofa der Geduld und raucht die Pfeife der Erwartung (Hoffnung). Geduldig. 14 Sei geduldig, lieber Jakob, in deinen Leiden, sagte der Bauer, die Herren suchen ein Schwein und das geht dich nichts an. Der liebe Jakob war aber das Schwein. (Brennecke.) Geduldige (der). 8 Ein Geduldiger stillet den Zank. – Lausch, 104. Geduldsprobe. * Das ist für mich eine Geduldsprobe. Gedun. * Dâl möt dem Gedûn, heft Môs geschlackert. – Frischbier, II, 483. In Samland, wenn jemand gleich nach dem Essen sich zur Ruhe legt, oder wenn man Kinder zur Ruhe bringt. Gedun ist ein altpreussischer Name, der hier wol nur als Wortspiel mit dûn = dick (vollgegessen) gebraucht ist. Geehrt. 3 Man ist geehrt, so lange man nährt, und geliebt, so lange man gibt. 4 Man wird geehrt, wie man sich selbst hält werth. – Devisenbuch, 6. Gefahr. 62 Die Gefahr flieht, wenn man ihr ins Auge sieht. Lat.: Levius solet timere, qui propius timet. (Philippi, I, 224.) 63 Die Gefahr ist da, auch wenn man sie nicht sieht (oder: auch wenn man sie leugnet). 64 Erst in Gefahr lässt sich erkennen, wen man in Wahrheit Freund kann nennen. It.: Nè pericoli si vede, chi d' amico ha vera fede. (Giani, 69.) 65 In der Gefahr ist kein besserer Gefährte als ein unerschrockenes Gemüth. – Wirth, II, 203. 66 Man kommt nicht in jeder Gefahr um. 67 Nicht jede Gefahr führt zu Ruhm. Frz.: N'est pas glorieux tout ce qui est périlleux. (Cahier, 1345.) 68 Viel Gfar, wer's glaubt, is a Narr, wer draf halt, dem wern's (werden sie) wahr. (Oberösterreich.) 69 Vôr de Gefahr binnet man en däuen Ruien an. (Sauerland.)

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/667
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [655]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/667>, abgerufen am 03.12.2024.