Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.[Spaltenumbruch] 55 Ein alter Fuhrmann nimmt sich vor alten Fuhrgleisen und vor neuen Wirthshäusern in Acht. (Westf.) 56 Ein Fuhrmann, der fortkommen will, muss schmieren seinen Wagen, also ein Sänger taugt nie viel, er wasch denn seinen Kragen. 57 Ein schlechter Fuhrmann, der nicht kann umkehren. - Gansler, II. 58 Es ist ein schlechter Fuhrmann, der auf drei Rädern fährt. Sagte ein Mädchen, die, weil sie bereits drei uneheliche Kinder geboren hatte, gescholten wurde, als sie ein viertes in Aussicht stellte. 59 Et is kein Faurmann sau old, hei hört et Klappen gern. (Wolfenbüttel.) 60 Is de Faurmann vull, sind de Pere dull. (Göttingen.) 61 Uch e Farman dier nemi plätsche kan, heirt det Plätsche gärn. - Schuster, 546. 62 Wie der Fuhrmann, so's Gespann. *63 Der ewige Fuhrmann. "Die Gelehrten nennen ihn den kleinen Bär." (Vgl. das gleichnamige Weihnachtsmärchen von A. Becker in O. Blumenthal's Monatsheften, IV, 377-385.) *64 Der ist in des tollen Fuhrmanns Geleise gekommen. Eine ähnliche Erscheinung wie das "Wieselinge" (wüthende) Heer ist in der Nähe von Salzungen "der tolle Fuhrmann"; beide nehmen ihren Weg vom Bless durch den Sorggrund, früher Otten oder Ottingsfurt genannt, und ziehen hoch in der Luft dem Norden zu. Den tollen Fuhrmann erkennt man gleich an dem Rollen der Räder, dem Knallen der Peitsche und am "Jühot! Hans", während es beim wilden Jäger in der Luft mehr braust und saust. Auch hört man noch vielseitig in dortiger Gegend die Redensart, wenn sich auf schlechtem Wege ein Bauer festgefahren hat: "Der ist in des tollen Fuhrmanns Geleise gekommen." (Hackländer, Hausblätter, 1862, S. 78.) *65 Dös ist a Fuhrmann wie der Teufel a Apostel. (Schwaben.) Fuhrmannslerche. * Die Fuhrmannslerchen singen. Wenn die Räder bei starker Kälte im Schnee knirschen. (Breslauer Zeitung, 1867, Nr. 605.) Fuhrmannstasche. *3 Es gehört in die Fuhrmannstasche. "Die Fuhrleute machen bisweilen gescheckerte Pferde. Aber wir wollen von dieser Kunst nichts sagen, denn es gehört in die Fuhrmannstasche, da mag sie bleiben." (Coler, 791a.) Fuhrwerk. *3 Dies Fuhrwerk will nicht hotten. - Mathesius, Postilla, CCIXa. Fülle. 5 Die Fülle ist besser als die Haut, darin sie steckt. Wenn ein Adeliger eine Bürgerliche heirathet und sie dadurch adelt. Frz.: Faire un boudin. (Kritzinger, 82b.) Füllen (s. Fohlen). 30 Klattrige Föll'n göäwen de beste Pier. - Schlingmann, 436. 31 Manches wilde Füllen gab ein gutes Pferd. 32 Wilde Füllen werden muntere Pferde. *33 Das Füllen ausjagen. - Frischbier, 1869. Soviel wie: das Kalb austreiben. Fünf. 17 Fünf schlagen fünf nicht aus: der Bettler kein Almosen, der Krämer keinen Käufer, der Hund keine Bratwurst, der Liebhaber keine Buhlschaft, der Durstige keinen Trunk. - Wirth, I, 12. 18 Fünff sind, die jn selbst angstung machen: Wer ohn vrsach ein Krieg anfecht; wer sein gesipten Freund verschmecht; wer wuchert vnd kein Erben hat; wer Heyrat, da er kein lieb hat; wer isst, das seiner Natur nicht zimbt. - Hans Sachs, I, XLIX, 2. *19 Fünf und vier ist neune, und jeder weiss das Seine. (Oberpfalz.) [Spaltenumbruch] *20 He hett sin five nich recht binander. - Stürenburg, 55a. Nämlich seine fünf Sinne. *21 Ich will dich lehren fünf zählen! - Gotthelf, Käserei, 277. Fünfböhmer. * A poar Fimfbihmer sein weg, eh die Katze a Ei legt. (Hirschberg.) Fünffinger. * Er ist ein rechter Fünffinger. - Hans Sachs, IV, LXXXIII, 2. Von den fünffinger Bauern, Geistesverwandten der Schildbürger, erzählt Hans Sachs manchen Schwank. "Vnd wo noch hewt zu dieser Frist, ein Mensch toll vnd vnbesinnen ist, tölpet vngschickt, so spricht man, der ist gar ein rechter Fünffinger." Fünfthalerschein. * Ich schmeisse dir einen Fünfthalerschein ins Gesicht, dass du acht Tage daran zu wechseln hast. - Klix, 22. Funken. 48 Wann än Funken in an olle Hütte fällt, dann brennt se gluik an allen Ecken. (Sauerland.) 49 Wenn erst ein Fünklein herfür bricht, ein Finger es gar bald erstickt. - Petri, II, 654. *50 Er sieht Funken sprühen, aber kein Feuer, hört läuten, weiss aber nicht wo. Furche. 10 En kromm Furren kann och god Früech wasten. (Bedburg.) *11 Hei is keine Furch vull Muise weht. (Sauerland.) *12 Mit dem is keine leike forr te glaupen. Furcht. 126 Aus Furcht und Scheu kommt Zucht und Treu. - Weingarten, 33. 127 Wo die furcht gottes ist, da ist gut Priorin vnd Abt sein. - Granatapfel, 90a, 2. 128 Furcht hat er, aber keine Besserung. Fürchten. 102 Ich fürchte mich vor niemand, sagte jener Müller, aber die Raben hackten ihm die Augen aus. 103 Was fürchtest du dich? Ist dir bange, dass du in dem Hintern ertrinkest? Bei Tunnicius (480): "Wat vruchtestu? Is dy leide, dattu in dem erse vordrinkest? (Umbram quid metuis? animo depelle timorem.)" 104 Wer sich fächt, dean gritt dr Schetz. (Oberhessen.) Wer sich fürchtet, den kriegt der Schütz. Wer es mit Unsicherheit, Aengstlichkeit unternimmt, führt es selten glücklich durch. 105 Wer sich fürcht, den fängt die Patrouille. Sagen die Sachsenhäuser. (Auerbach, Neues Leben, I, 291.) 106 Wer sich fürcht, der zieh einen Panzer an. - Petri, II, 758. *107 Der fürcht' sich wiera scheissiger Hund. (Oberösterreich.) 108 Ich fürchte Tod und Teufel nicht. - Eiselein, 599. Tod und Teufel hat Albrecht Dürer gemalt; das Bild befindet sich in Rastadt. Furchtgrete. * Eine Furchtgret. - Germania, V, 314. Eine furchtsame, weibliche Person; ein Pleonasmus, mit Gret wird in der Schweiz eine Memme ohne Unterschied des Geschlechts bezeichnet. (Vgl. Stalder, I, 478.) Furchtsam. 7 Inser es eis ne a su forchtsam, sagte der Mann, als ihn der Pastor fragte, ob er sich nicht der Sünde fürchte, seine Frau zu schlagen? Fürhaupt. * Er isch am Fürhaupt. - Schild, 70, 158. Am Ende seines Lebens. Fürliebnehmen. 3 Ferläftnien äs gat, zemol wun em miss. - Schuster, 847. 4 Man mus vorlieb nemen, bis es besser wird. - Eyering, III, 199. Fürsichtigkeit. Furchtsame Fürsichtigkeit ist besser als dummkühne Vermessenheit. - Harssdörffer, 2771. [Spaltenumbruch] 55 Ein alter Fuhrmann nimmt sich vor alten Fuhrgleisen und vor neuen Wirthshäusern in Acht. (Westf.) 56 Ein Fuhrmann, der fortkommen will, muss schmieren seinen Wagen, also ein Sänger taugt nie viel, er wasch denn seinen Kragen. 57 Ein schlechter Fuhrmann, der nicht kann umkehren. – Gansler, II. 58 Es ist ein schlechter Fuhrmann, der auf drei Rädern fährt. Sagte ein Mädchen, die, weil sie bereits drei uneheliche Kinder geboren hatte, gescholten wurde, als sie ein viertes in Aussicht stellte. 59 Et is kein Faurmann sau old, hei hört et Klappen gern. (Wolfenbüttel.) 60 Is de Faurmann vull, sind de Pere dull. (Göttingen.) 61 Uch e Fârman diér nemi plätsche kân, hîrt det Plätsche gärn. – Schuster, 546. 62 Wie der Fuhrmann, so's Gespann. *63 Der ewige Fuhrmann. „Die Gelehrten nennen ihn den kleinen Bär.“ (Vgl. das gleichnamige Weihnachtsmärchen von A. Becker in O. Blumenthal's Monatsheften, IV, 377-385.) *64 Der ist in des tollen Fuhrmanns Geleise gekommen. Eine ähnliche Erscheinung wie das „Wieselinge“ (wüthende) Heer ist in der Nähe von Salzungen „der tolle Fuhrmann“; beide nehmen ihren Weg vom Bless durch den Sorggrund, früher Otten oder Ottingsfurt genannt, und ziehen hoch in der Luft dem Norden zu. Den tollen Fuhrmann erkennt man gleich an dem Rollen der Räder, dem Knallen der Peitsche und am „Jühot! Hans“, während es beim wilden Jäger in der Luft mehr braust und saust. Auch hört man noch vielseitig in dortiger Gegend die Redensart, wenn sich auf schlechtem Wege ein Bauer festgefahren hat: „Der ist in des tollen Fuhrmanns Geleise gekommen.“ (Hackländer, Hausblätter, 1862, S. 78.) *65 Dös ist a Fuhrmann wie der Teufel a Apostel. (Schwaben.) Fuhrmannslerche. * Die Fuhrmannslerchen singen. Wenn die Räder bei starker Kälte im Schnee knirschen. (Breslauer Zeitung, 1867, Nr. 605.) Fuhrmannstasche. *3 Es gehört in die Fuhrmannstasche. „Die Fuhrleute machen bisweilen gescheckerte Pferde. Aber wir wollen von dieser Kunst nichts sagen, denn es gehört in die Fuhrmannstasche, da mag sie bleiben.“ (Coler, 791a.) Fuhrwerk. *3 Dies Fuhrwerk will nicht hotten. – Mathesius, Postilla, CCIXa. Fülle. 5 Die Fülle ist besser als die Haut, darin sie steckt. Wenn ein Adeliger eine Bürgerliche heirathet und sie dadurch adelt. Frz.: Faire un boudin. (Kritzinger, 82b.) Füllen (s. Fohlen). 30 Klattrige Föll'n göäwen de beste Pier. – Schlingmann, 436. 31 Manches wilde Füllen gab ein gutes Pferd. 32 Wilde Füllen werden muntere Pferde. *33 Das Füllen ausjagen. – Frischbier, 1869. Soviel wie: das Kalb austreiben. Fünf. 17 Fünf schlagen fünf nicht aus: der Bettler kein Almosen, der Krämer keinen Käufer, der Hund keine Bratwurst, der Liebhaber keine Buhlschaft, der Durstige keinen Trunk. – Wirth, I, 12. 18 Fünff sind, die jn selbst angstung machen: Wer ohn vrsach ein Krieg anfecht; wer sein gesipten Freund verschmecht; wer wuchert vnd kein Erben hat; wer Heyrat, da er kein lieb hat; wer isst, das seiner Natur nicht zimbt. – Hans Sachs, I, XLIX, 2. *19 Fünf und vier ist neune, und jeder weiss das Seine. (Oberpfalz.) [Spaltenumbruch] *20 He hett sin five nich recht binander. – Stürenburg, 55a. Nämlich seine fünf Sinne. *21 Ich will dich lehren fünf zählen! – Gotthelf, Käserei, 277. Fünfböhmer. * A poar Fimfbihmer sein weg, eh die Katze a Ei legt. (Hirschberg.) Fünffinger. * Er ist ein rechter Fünffinger. – Hans Sachs, IV, LXXXIII, 2. Von den fünffinger Bauern, Geistesverwandten der Schildbürger, erzählt Hans Sachs manchen Schwank. „Vnd wo noch hewt zu dieser Frist, ein Mensch toll vnd vnbesinnen ist, tölpet vngschickt, so spricht man, der ist gar ein rechter Fünffinger.“ Fünfthalerschein. * Ich schmeisse dir einen Fünfthalerschein ins Gesicht, dass du acht Tage daran zu wechseln hast. – Klix, 22. Funken. 48 Wann än Funken in an olle Hütte fällt, dann brennt se gluik an allen Ecken. (Sauerland.) 49 Wenn erst ein Fünklein herfür bricht, ein Finger es gar bald erstickt. – Petri, II, 654. *50 Er sieht Funken sprühen, aber kein Feuer, hört läuten, weiss aber nicht wo. Furche. 10 En kromm Furren kann ôch god Früech wasten. (Bedburg.) *11 Hei is keine Furch vull Muise weht. (Sauerland.) *12 Mit dem is keine lîke forr te glaupen. Furcht. 126 Aus Furcht und Scheu kommt Zucht und Treu. – Weingarten, 33. 127 Wo die furcht gottes ist, da ist gut Priorin vnd Abt sein. – Granatapfel, 90a, 2. 128 Furcht hat er, aber keine Besserung. Fürchten. 102 Ich fürchte mich vor niemand, sagte jener Müller, aber die Raben hackten ihm die Augen aus. 103 Was fürchtest du dich? Ist dir bange, dass du in dem Hintern ertrinkest? Bei Tunnicius (480): „Wat vruchtestu? Is dy leide, dattu in dem êrse vordrinkest? (Umbram quid metuis? animo depelle timorem.)“ 104 Wer sich fächt, dean gritt dr Schetz. (Oberhessen.) Wer sich fürchtet, den kriegt der Schütz. Wer es mit Unsicherheit, Aengstlichkeit unternimmt, führt es selten glücklich durch. 105 Wer sich fürcht, den fängt die Patrouille. Sagen die Sachsenhäuser. (Auerbach, Neues Leben, I, 291.) 106 Wer sich fürcht, der zieh einen Panzer an. – Petri, II, 758. *107 Der fürcht' sich wiera scheissiger Hund. (Oberösterreich.) 108 Ich fürchte Tod und Teufel nicht. – Eiselein, 599. Tod und Teufel hat Albrecht Dürer gemalt; das Bild befindet sich in Rastadt. Furchtgrete. * Eine Furchtgret. – Germania, V, 314. Eine furchtsame, weibliche Person; ein Pleonasmus, mit Gret wird in der Schweiz eine Memme ohne Unterschied des Geschlechts bezeichnet. (Vgl. Stalder, I, 478.) Furchtsam. 7 Inser ês îs ne a su forchtsam, sagte der Mann, als ihn der Pastor fragte, ob er sich nicht der Sünde fürchte, seine Frau zu schlagen? Fürhaupt. * Er isch am Fürhaupt. – Schild, 70, 158. Am Ende seines Lebens. Fürliebnehmen. 3 Ferläftnien äs gât, zemol wun em miss. – Schuster, 847. 4 Man mus vorlieb nemen, bis es besser wird. – Eyering, III, 199. Fürsichtigkeit. Furchtsame Fürsichtigkeit ist besser als dummkühne Vermessenheit. – Harssdörffer, 2771. <TEI> <text> <body> <div n="1"> <div type="lexiconEntry" n="2"> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><pb facs="#f0657" n="[645]"/><cb n="1289"/> 55 Ein alter Fuhrmann nimmt sich vor alten Fuhrgleisen und vor neuen Wirthshäusern in Acht.</hi> (<hi rendition="#i">Westf.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">56 Ein Fuhrmann, der fortkommen will, muss schmieren seinen Wagen, also ein Sänger taugt nie viel, er wasch denn seinen Kragen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">57 Ein schlechter Fuhrmann, der nicht kann umkehren.</hi> – <hi rendition="#i">Gansler, II.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">58 Es ist ein schlechter Fuhrmann, der auf drei Rädern fährt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Sagte ein Mädchen, die, weil sie bereits drei uneheliche Kinder geboren hatte, gescholten wurde, als sie ein viertes in Aussicht stellte.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">59 Et is kein Faurmann sau old, hei hört et Klappen gern.</hi> (<hi rendition="#i">Wolfenbüttel.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">60 Is de Faurmann vull, sind de Pere dull.</hi> (<hi rendition="#i">Göttingen.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">61 Uch e Fârman diér nemi plätsche kân, hîrt det Plätsche gärn.</hi> – <hi rendition="#i">Schuster, 546.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">62 Wie der Fuhrmann, so's Gespann.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*63 Der ewige Fuhrmann.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">„Die Gelehrten nennen ihn den kleinen Bär.“ (Vgl. <hi rendition="#i">das gleichnamige Weihnachtsmärchen von A. Becker in O. Blumenthal's Monatsheften, IV, 377-385.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*64 Der ist in des tollen Fuhrmanns Geleise gekommen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Eine ähnliche Erscheinung wie das „Wieselinge“ (wüthende) Heer ist in der Nähe von Salzungen „der tolle Fuhrmann“; beide nehmen ihren Weg vom Bless durch den Sorggrund, früher Otten oder Ottingsfurt genannt, und ziehen hoch in der Luft dem Norden zu. Den tollen Fuhrmann erkennt man gleich an dem Rollen der Räder, dem Knallen der Peitsche und am „Jühot! Hans“, während es beim wilden Jäger in der Luft mehr braust und saust. Auch hört man noch vielseitig in dortiger Gegend die Redensart, wenn sich auf schlechtem Wege ein Bauer festgefahren hat: „Der ist in des tollen Fuhrmanns Geleise gekommen.“ (<hi rendition="#i">Hackländer, Hausblätter, 1862, S. 78.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*65 Dös ist a Fuhrmann wie der Teufel a Apostel.</hi> (<hi rendition="#i">Schwaben.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Fuhrmannslerche.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Die Fuhrmannslerchen singen.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Wenn die Räder bei starker Kälte im Schnee knirschen. (<hi rendition="#i">Breslauer Zeitung, 1867, Nr. 605.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Fuhrmannstasche.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*3 Es gehört in die Fuhrmannstasche.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">„Die Fuhrleute machen bisweilen gescheckerte Pferde. Aber wir wollen von dieser Kunst nichts sagen, denn es gehört in die Fuhrmannstasche, da mag sie bleiben.“ (<hi rendition="#i">Coler, 791<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Fuhrwerk.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Dies Fuhrwerk will nicht hotten.</hi> – <hi rendition="#i">Mathesius, Postilla, CCIX<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Fülle.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">5 Die Fülle ist besser als die Haut, darin sie steckt.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Wenn ein Adeliger eine Bürgerliche heirathet und sie dadurch adelt.</p><lb/> <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Frz.</hi>: Faire un boudin. (<hi rendition="#i">Kritzinger, 82<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head><hi rendition="#b">Füllen</hi> (s. Fohlen).</head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">30 Klattrige Föll'n göäwen de beste Pier.</hi> – <hi rendition="#i">Schlingmann, 436.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">31 Manches wilde Füllen gab ein gutes Pferd.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">32 Wilde Füllen werden muntere Pferde.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*33 Das Füllen ausjagen.</hi> – <hi rendition="#i">Frischbier, 1869.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Soviel wie: das Kalb austreiben.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Fünf.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">17 Fünf schlagen fünf nicht aus: der Bettler kein Almosen, der Krämer keinen Käufer, der Hund keine Bratwurst, der Liebhaber keine Buhlschaft, der Durstige keinen Trunk.</hi> – <hi rendition="#i">Wirth, I, 12.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">18 Fünff sind, die jn selbst angstung machen: Wer ohn vrsach ein Krieg anfecht; wer sein gesipten Freund verschmecht; wer wuchert vnd kein Erben hat; wer Heyrat, da er kein lieb hat; wer isst, das seiner Natur nicht zimbt.</hi> – <hi rendition="#i">Hans Sachs, I, XLIX, 2.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*19 Fünf und vier ist neune, und jeder weiss das Seine.</hi> (<hi rendition="#i">Oberpfalz.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="1290"/> *20 He hett sin five nich recht binander.</hi> – <hi rendition="#i">Stürenburg, 55<hi rendition="#sup">a</hi>.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Nämlich seine fünf Sinne.</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*21 Ich will dich lehren fünf zählen!</hi> – <hi rendition="#i">Gotthelf, Käserei, 277.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Fünfböhmer.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* A poar Fimfbihmer sein weg, eh die Katze a Ei legt.</hi> (<hi rendition="#i">Hirschberg.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Fünffinger.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er ist ein rechter Fünffinger.</hi> – <hi rendition="#i">Hans Sachs, IV, LXXXIII, 2.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Von den fünffinger Bauern, Geistesverwandten der Schildbürger, erzählt <hi rendition="#i">Hans Sachs</hi> manchen Schwank. „Vnd wo noch hewt zu dieser Frist, ein Mensch toll vnd vnbesinnen ist, tölpet vngschickt, so spricht man, der ist gar ein rechter Fünffinger.“</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Fünfthalerschein.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Ich schmeisse dir einen Fünfthalerschein ins Gesicht, dass du acht Tage daran zu wechseln hast.</hi> – <hi rendition="#i">Klix, 22.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Funken.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">48 Wann än Funken in an olle Hütte fällt, dann brennt se gluik an allen Ecken.</hi> (<hi rendition="#i">Sauerland.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">49 Wenn erst ein Fünklein herfür bricht, ein Finger es gar bald erstickt.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 654.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*50 Er sieht Funken sprühen, aber kein Feuer, hört läuten, weiss aber nicht wo.</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Furche.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">10 En kromm Furren kann ôch god Früech wasten.</hi> (<hi rendition="#i">Bedburg.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*11 Hei is keine Furch vull Muise weht.</hi> (<hi rendition="#i">Sauerland.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*12 Mit dem is keine lîke forr te glaupen.</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Furcht.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">126 Aus Furcht und Scheu kommt Zucht und Treu.</hi> – <hi rendition="#i">Weingarten, 33.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">127 Wo die furcht gottes ist, da ist gut Priorin vnd Abt sein.</hi> – <hi rendition="#i">Granatapfel, 90<hi rendition="#sup">a</hi>, 2.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">128 Furcht hat er, aber keine Besserung.</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Fürchten.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">102 Ich fürchte mich vor niemand, sagte jener Müller, aber die Raben hackten ihm die Augen aus.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">103 Was fürchtest du dich? Ist dir bange, dass du in dem Hintern ertrinkest?</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Bei <hi rendition="#i">Tunnicius (480):</hi> „Wat vruchtestu? Is dy leide, dattu in dem êrse vordrinkest? (Umbram quid metuis? animo depelle timorem.)“</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">104 Wer sich fächt, dean gritt dr Schetz.</hi> (<hi rendition="#i">Oberhessen.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et">Wer sich fürchtet, den kriegt der Schütz. Wer es mit Unsicherheit, Aengstlichkeit unternimmt, führt es selten glücklich durch.</p><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">105 Wer sich fürcht, den fängt die Patrouille.</hi> </p><lb/> <p rendition="#et">Sagen die Sachsenhäuser. (<hi rendition="#i">Auerbach, Neues Leben, I, 291.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">106 Wer sich fürcht, der zieh einen Panzer an.</hi> – <hi rendition="#i">Petri, II, 758.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*107 Der fürcht' sich wiera scheissiger Hund.</hi> (<hi rendition="#i">Oberösterreich.</hi>)</p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">108 Ich fürchte Tod und Teufel nicht.</hi> – <hi rendition="#i">Eiselein, 599.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Tod und Teufel hat Albrecht Dürer gemalt; das Bild befindet sich in Rastadt.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Furchtgrete.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Eine Furchtgret.</hi> – <hi rendition="#i">Germania, V, 314.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Eine furchtsame, weibliche Person; ein Pleonasmus, mit <hi rendition="#i">Gret</hi> wird in der Schweiz eine Memme ohne Unterschied des Geschlechts bezeichnet. (Vgl. <hi rendition="#i">Stalder, I, 478.</hi>)</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Furchtsam.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">7 Inser ês îs ne a su forchtsam, sagte der Mann, als ihn der Pastor fragte, ob er sich nicht der Sünde fürchte, seine Frau zu schlagen?</hi> </p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Fürhaupt.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er isch am Fürhaupt.</hi> – <hi rendition="#i">Schild, 70, 158.</hi></p><lb/> <p rendition="#et">Am Ende seines Lebens.</p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Fürliebnehmen.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">3 Ferläftnien äs gât, zemol wun em miss.</hi> – <hi rendition="#i">Schuster, 847.</hi></p><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">4 Man mus vorlieb nemen, bis es besser wird.</hi> – <hi rendition="#i">Eyering, III, 199.</hi></p><lb/> </div> <div type="lexiconEntry" n="2"> <head> <hi rendition="#b">Fürsichtigkeit.</hi> </head><lb/> <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">Furchtsame Fürsichtigkeit ist besser als dummkühne Vermessenheit.</hi> – <hi rendition="#i">Harssdörffer, 2771.</hi></p><lb/> </div> </div> </body> </text> </TEI> [[645]/0657]
55 Ein alter Fuhrmann nimmt sich vor alten Fuhrgleisen und vor neuen Wirthshäusern in Acht. (Westf.)
56 Ein Fuhrmann, der fortkommen will, muss schmieren seinen Wagen, also ein Sänger taugt nie viel, er wasch denn seinen Kragen.
57 Ein schlechter Fuhrmann, der nicht kann umkehren. – Gansler, II.
58 Es ist ein schlechter Fuhrmann, der auf drei Rädern fährt.
Sagte ein Mädchen, die, weil sie bereits drei uneheliche Kinder geboren hatte, gescholten wurde, als sie ein viertes in Aussicht stellte.
59 Et is kein Faurmann sau old, hei hört et Klappen gern. (Wolfenbüttel.)
60 Is de Faurmann vull, sind de Pere dull. (Göttingen.)
61 Uch e Fârman diér nemi plätsche kân, hîrt det Plätsche gärn. – Schuster, 546.
62 Wie der Fuhrmann, so's Gespann.
*63 Der ewige Fuhrmann.
„Die Gelehrten nennen ihn den kleinen Bär.“ (Vgl. das gleichnamige Weihnachtsmärchen von A. Becker in O. Blumenthal's Monatsheften, IV, 377-385.)
*64 Der ist in des tollen Fuhrmanns Geleise gekommen.
Eine ähnliche Erscheinung wie das „Wieselinge“ (wüthende) Heer ist in der Nähe von Salzungen „der tolle Fuhrmann“; beide nehmen ihren Weg vom Bless durch den Sorggrund, früher Otten oder Ottingsfurt genannt, und ziehen hoch in der Luft dem Norden zu. Den tollen Fuhrmann erkennt man gleich an dem Rollen der Räder, dem Knallen der Peitsche und am „Jühot! Hans“, während es beim wilden Jäger in der Luft mehr braust und saust. Auch hört man noch vielseitig in dortiger Gegend die Redensart, wenn sich auf schlechtem Wege ein Bauer festgefahren hat: „Der ist in des tollen Fuhrmanns Geleise gekommen.“ (Hackländer, Hausblätter, 1862, S. 78.)
*65 Dös ist a Fuhrmann wie der Teufel a Apostel. (Schwaben.)
Fuhrmannslerche.
* Die Fuhrmannslerchen singen.
Wenn die Räder bei starker Kälte im Schnee knirschen. (Breslauer Zeitung, 1867, Nr. 605.)
Fuhrmannstasche.
*3 Es gehört in die Fuhrmannstasche.
„Die Fuhrleute machen bisweilen gescheckerte Pferde. Aber wir wollen von dieser Kunst nichts sagen, denn es gehört in die Fuhrmannstasche, da mag sie bleiben.“ (Coler, 791a.)
Fuhrwerk.
*3 Dies Fuhrwerk will nicht hotten. – Mathesius, Postilla, CCIXa.
Fülle.
5 Die Fülle ist besser als die Haut, darin sie steckt.
Wenn ein Adeliger eine Bürgerliche heirathet und sie dadurch adelt.
Frz.: Faire un boudin. (Kritzinger, 82b.)
Füllen (s. Fohlen).
30 Klattrige Föll'n göäwen de beste Pier. – Schlingmann, 436.
31 Manches wilde Füllen gab ein gutes Pferd.
32 Wilde Füllen werden muntere Pferde.
*33 Das Füllen ausjagen. – Frischbier, 1869.
Soviel wie: das Kalb austreiben.
Fünf.
17 Fünf schlagen fünf nicht aus: der Bettler kein Almosen, der Krämer keinen Käufer, der Hund keine Bratwurst, der Liebhaber keine Buhlschaft, der Durstige keinen Trunk. – Wirth, I, 12.
18 Fünff sind, die jn selbst angstung machen: Wer ohn vrsach ein Krieg anfecht; wer sein gesipten Freund verschmecht; wer wuchert vnd kein Erben hat; wer Heyrat, da er kein lieb hat; wer isst, das seiner Natur nicht zimbt. – Hans Sachs, I, XLIX, 2.
*19 Fünf und vier ist neune, und jeder weiss das Seine. (Oberpfalz.)
*20 He hett sin five nich recht binander. – Stürenburg, 55a.
Nämlich seine fünf Sinne.
*21 Ich will dich lehren fünf zählen! – Gotthelf, Käserei, 277.
Fünfböhmer.
* A poar Fimfbihmer sein weg, eh die Katze a Ei legt. (Hirschberg.)
Fünffinger.
* Er ist ein rechter Fünffinger. – Hans Sachs, IV, LXXXIII, 2.
Von den fünffinger Bauern, Geistesverwandten der Schildbürger, erzählt Hans Sachs manchen Schwank. „Vnd wo noch hewt zu dieser Frist, ein Mensch toll vnd vnbesinnen ist, tölpet vngschickt, so spricht man, der ist gar ein rechter Fünffinger.“
Fünfthalerschein.
* Ich schmeisse dir einen Fünfthalerschein ins Gesicht, dass du acht Tage daran zu wechseln hast. – Klix, 22.
Funken.
48 Wann än Funken in an olle Hütte fällt, dann brennt se gluik an allen Ecken. (Sauerland.)
49 Wenn erst ein Fünklein herfür bricht, ein Finger es gar bald erstickt. – Petri, II, 654.
*50 Er sieht Funken sprühen, aber kein Feuer, hört läuten, weiss aber nicht wo.
Furche.
10 En kromm Furren kann ôch god Früech wasten. (Bedburg.)
*11 Hei is keine Furch vull Muise weht. (Sauerland.)
*12 Mit dem is keine lîke forr te glaupen.
Furcht.
126 Aus Furcht und Scheu kommt Zucht und Treu. – Weingarten, 33.
127 Wo die furcht gottes ist, da ist gut Priorin vnd Abt sein. – Granatapfel, 90a, 2.
128 Furcht hat er, aber keine Besserung.
Fürchten.
102 Ich fürchte mich vor niemand, sagte jener Müller, aber die Raben hackten ihm die Augen aus.
103 Was fürchtest du dich? Ist dir bange, dass du in dem Hintern ertrinkest?
Bei Tunnicius (480): „Wat vruchtestu? Is dy leide, dattu in dem êrse vordrinkest? (Umbram quid metuis? animo depelle timorem.)“
104 Wer sich fächt, dean gritt dr Schetz. (Oberhessen.)
Wer sich fürchtet, den kriegt der Schütz. Wer es mit Unsicherheit, Aengstlichkeit unternimmt, führt es selten glücklich durch.
105 Wer sich fürcht, den fängt die Patrouille.
Sagen die Sachsenhäuser. (Auerbach, Neues Leben, I, 291.)
106 Wer sich fürcht, der zieh einen Panzer an. – Petri, II, 758.
*107 Der fürcht' sich wiera scheissiger Hund. (Oberösterreich.)
108 Ich fürchte Tod und Teufel nicht. – Eiselein, 599.
Tod und Teufel hat Albrecht Dürer gemalt; das Bild befindet sich in Rastadt.
Furchtgrete.
* Eine Furchtgret. – Germania, V, 314.
Eine furchtsame, weibliche Person; ein Pleonasmus, mit Gret wird in der Schweiz eine Memme ohne Unterschied des Geschlechts bezeichnet. (Vgl. Stalder, I, 478.)
Furchtsam.
7 Inser ês îs ne a su forchtsam, sagte der Mann, als ihn der Pastor fragte, ob er sich nicht der Sünde fürchte, seine Frau zu schlagen?
Fürhaupt.
* Er isch am Fürhaupt. – Schild, 70, 158.
Am Ende seines Lebens.
Fürliebnehmen.
3 Ferläftnien äs gât, zemol wun em miss. – Schuster, 847.
4 Man mus vorlieb nemen, bis es besser wird. – Eyering, III, 199.
Fürsichtigkeit.
Furchtsame Fürsichtigkeit ist besser als dummkühne Vermessenheit. – Harssdörffer, 2771.
Suche im WerkInformationen zum Werk
Download dieses Werks
XML (TEI P5) ·
HTML ·
Text Metadaten zum WerkTEI-Header · CMDI · Dublin Core Ansichten dieser Seite
Voyant Tools ?Language Resource Switchboard?FeedbackSie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden. Kommentar zur DTA-AusgabeDieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen … zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription.
(2020-09-18T09:51:52Z)
Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition.
(2020-09-18T09:51:52Z)
Weitere Informationen:Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.
|
Insbesondere im Hinblick auf die §§ 86a StGB und 130 StGB wird festgestellt, dass die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte weder in irgendeiner Form propagandistischen Zwecken dienen, oder Werbung für verbotene Organisationen oder Vereinigungen darstellen, oder nationalsozialistische Verbrechen leugnen oder verharmlosen, noch zum Zwecke der Herabwürdigung der Menschenwürde gezeigt werden. Die auf diesen Seiten abgebildeten Inhalte (in Wort und Bild) dienen im Sinne des § 86 StGB Abs. 3 ausschließlich historischen, sozial- oder kulturwissenschaftlichen Forschungszwecken. Ihre Veröffentlichung erfolgt in der Absicht, Wissen zur Anregung der intellektuellen Selbstständigkeit und Verantwortungsbereitschaft des Staatsbürgers zu vermitteln und damit der Förderung seiner Mündigkeit zu dienen.
2007–2024 Deutsches Textarchiv, Berlin-Brandenburgische Akademie der Wissenschaften.
Kontakt: redaktion(at)deutschestextarchiv.de. |