Anmelden (DTAQ) DWDS     dlexDB     CLARIN-D

Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880.

Bild:
<< vorherige Seite
[Spaltenumbruch]
Dreckel.

*2 A Dreckl mit nischte bestreut. - Weinhold, 15.

*3 Du darft no sage Dreckl, nau host du glei a Wurst. (Ulm.)


Dreckelchen.

* De klin Dräckeltcher schtäinjken ärger wä de greissen. - Schuster, 567.


Dreckfinke.

* Er ist a rechter Dreckfink. (Ulm.)


Dreckhammel.

* Er ist ein Dreckhammel. - Frischbier, II, 556 fg.

Von einem unreinlichen, unsaubern Menschen, wofür man auch zur Abwechselung den Ausdruck "Drecksack" gebraucht.


Dreckig.

*2 Dem geht es dreckig.


Drecklein.

*3 Sie ist e hochmüntigs Dreckli. - Tobler, 150.

Ein hochmüthiges Taugenichtschen.


Dreckschwalbe.

* Es ist eine Dreckschwalbe.

Spitzname für Maurer.


Dreckwagen.

* Mit 'n Dreckwagen fören. - Dähnert, 535b.

Schmuzige Reden führen.


Drehe.

* Um die Drehe herum.

Zur Bezeichnung von Ort und Zeit. Es war gegen ein Uhr oder die Drehe herum. Es war in der Nähe des A.'schen Vorwerks oder in der Drehe.


Drehen.

11 Dreih, Jung, dreih, kriggst uch e Düttchebrot. (Elbing.) - Frischbier, I, 619.

12 Jung, dreih, seggt de Reper. - Diermissen, 239.

13 Man muss so drehen, dass weder Bratspiess noch Braten verbrennt. - Ausland, 1871, S. 403.

*14 Die dreht sich wie's Haferl am Stecken. (Rott-Thal.)

*15 Er dreht sich wie a Cap (Bock) in a klein Städtle. (Jüd.-deutsch. Brody.)

*16 Er dreht sich wie a Tirletang1. (Schles.)

1) Bin Kinderspielzeug, bestehend aus einem Knopfe, durch den ein Hölzchen gesteckt ist. Man nennt auch viel den gewöhnlichen Kreisel so.

*17 Er dreht sich wie ein Brummkreisel. - Frischbier, I, 617.

*18 Er dreht sich wie ein Krängelstuhl. (Dönhoffstädt.) - Frischbier, 558.

*19 Er dreht sich wie eine Wetterfahne.

*20 Es lässt sich drehen, wie ein Ring am Finger. - Scheffel, Ekkehard, I, 83.

"Was ich rede, sprach der Alte, soll sich nicht drehen lassen, wie ein Ring am Finger."

*21 Hä drieht sich wie der Wimpel om Däch. (Bedburg.)

*22 Sich drahn wiera Dauba. (Oberösterr.)

Sich selbstgefällig wenden, und drehen, um von allen Seiten sich sehen zu lassen.


Drehnig.

*1 A is drehnig1 wie a Fairkoalb. - Peter, 446.

1) Schwindelig.

*2 A is drehnig wie a polsch'r Hech'lmach'r. (Oesterr.-Schles.) - Peter, 446.

*3 A is drenig wu a dr' schticktes Loamp. - Peter, 446.


Drehschaf.

* Er ist ein Drehschaf.

Ein Mensch, der sich in einer Gesellschaft hin- und herbewegt, ohne mit andern gesellig zu verkehren.


Drehwurst.

* Sie ist eine langweilige Drehwurst.

"Von der man sagt: Dum motiuntur, dum comuntur annus est." (Herberger, II, 345.)


Drei.

70 Bei Dreien ist das Leben kein wirkliches Leben: beim Weichherzigen, dem Zornigen und dem Empfindsamen. - Löwenheim, 73, 291.

71 Dieses sein drei verlorne werkh: vil gehört vnd wenig gemerkht, vil gelesen, wenig verstanden, vil gejagt vnd wenig gefangen. - Wysing, 96.

[Spaltenumbruch] 72 Drei, fiew, tien, - drei, sess, föftien, on fer e Düttke Schniefke makt e halwe Dahler. (Oberland.) - Frischbier, I, 622.

Wenn jemand eine Rechnung nicht gleich lösen kann.

73 Drei haben Theil an dem Menschen, nämlich: Gott, Vater und Mutter. Stirbt der Mensch, so nimmt Gott sein Theil, der Antheil der Eltern aber bleibt liegen. - Löwenheim, 73, 286.

74 Drei halten den besten Rath, wenn zwei nicht dabei sind.

Engl.: Three may keep counsel, if two be away. (Gaal, 302.)

It.: Tre taceranno se due vi non sono. (Gaal, 302.)

75 Drei hasst Gott: wer mit seinem Munde anderes redet als sein Herz denkt; wer das Zeugniss für seinen Nächsten weiss und die Ablegung desselben verweigert; wer unberufen und allein Böses redet von seinem Nächsten. - Löwenheim, 73, 290.

76 Drei klagen umsonst, ohne Zweifel: das Kind der Stiefmutter, der Dieb dem Henker und wer beichtet, dem Teufel.

77 Drei liebt Gott: wer sich nicht erzürnt, sich nicht berauscht und nicht starrsinnig auf seiner Weise beharrt. - Jüdisches Volksblatt, 1865, S. 188.

78 Drei lügen mit Gewalt: die weit gewandert, der gewaltig und der Alt. - Petri, II, 113.

79 Drei richten mit Beten wenig aus: Wer mit dem Maule plappert im Gotteshaus, wer den Fuchsen in der Löwenhaut spielt und mit dem Herzen ins Wirthshaus zielt.

80 Drei seyn vnersädlich: ein Kind auff der Gassen, ein Mägdelein beim Dantz, ein Pfaff beim Opffer. - Gruter, III, 24.

81 Drei sind, die alle Bürden tragen: ein Weibshaupt, ein Eselsruck, ein Münchsgewiss. - Gruter, III, 24.

82 Drei sind Eines Herr.

Mhd.: Drey sein alweg eines herren. (Ring.) (Zingerle, 192.)

83 Drei sind wider einander: ein guckuck leget eier, brittet nicht, ein Wetzstein macht scharf und schneidet nicht, ein gottloser pfaff predigt und glaubt es selber nicht. - Ottow's Ms.

84 Drei sollen nicht die ganze Nacht schlafen: ein Regent, ein Rath und eine Wacht. - Wirth, II, 376.

85 Drei und vier ist sieben; was nicht fertig ist, bleibt liegen. (Breslau.)

Selbsttrost für die Nachlässigen und Säumigen, die sich nicht härmen, wenn ihre Arbeit nicht fertig wird.

86 Drei wissen nicht Mass zu halten: die Zunge, der Pfaff' und das Weib. - Roskoff, Geschichte des Teufels, II, 236.

87 Drei wollen stets beisammen sein: Freud' und Traurigkeit, Schatten und Licht, Liebe, Neid und Pein. - Pers. Rosenthal, 265.

88 Drei ziehen wider uns zu Feld: Fleisch, Teufel und die Welt.

89 Drei zugleich muss man fassen, oder muss das Austernessen lassen: eine der Mund, eine die Hand und eine das Auge.

90 Dreien soll man allzeit folgen: Göttlicher Wahrheitt, seinen eltern und dem, der einem etwas gutes räth. - Ottow's Ms.

91 Dreier Hoffen ist verloren: des edeln Herrn von einem Schlechten, des Frommen von dem Ungerechten, des weisen Mannes von dem Thoren. - Wackernagel, 631.

92 Drey sind, die jr Weissheit verösen: Wer sein gut werck vermischt mit bösen; ein Vatter, der ein fromb Kind hat vnd das der böse entgelten lat; wer lang heimlich im Hertzen tregt vnd an der letzt eim Schwetzer segt. - Hans Sachs, I, XLIX, 1.


[Spaltenumbruch]
Dreckel.

*2 A Dreckl mit nischte bestreut.Weinhold, 15.

*3 Du darft no sage Dreckl, nau host du glei a Wurst. (Ulm.)


Dreckelchen.

* De klin Dräckeltcher schtäinjken ärger wä de grîssen.Schuster, 567.


Dreckfinke.

* Er ist a rechter Dreckfink. (Ulm.)


Dreckhammel.

* Er ist ein Dreckhammel.Frischbier, II, 556 fg.

Von einem unreinlichen, unsaubern Menschen, wofür man auch zur Abwechselung den Ausdruck „Drecksack“ gebraucht.


Dreckig.

*2 Dem geht es dreckig.


Drecklein.

*3 Sie ist e hochmüntigs Dreckli.Tobler, 150.

Ein hochmüthiges Taugenichtschen.


Dreckschwalbe.

* Es ist eine Dreckschwalbe.

Spitzname für Maurer.


Dreckwagen.

* Mit 'n Dreckwagen fören.Dähnert, 535b.

Schmuzige Reden führen.


Drehe.

* Um die Drehe herum.

Zur Bezeichnung von Ort und Zeit. Es war gegen ein Uhr oder die Drehe herum. Es war in der Nähe des A.'schen Vorwerks oder in der Drehe.


Drehen.

11 Dreih, Jung, dreih, kriggst uch e Düttchebrot. (Elbing.) – Frischbier, I, 619.

12 Jung, dreih, seggt de Reper.Diermissen, 239.

13 Man muss so drehen, dass weder Bratspiess noch Braten verbrennt.Ausland, 1871, S. 403.

*14 Die dreht sich wie's Haferl am Stecken. (Rott-Thal.)

*15 Er dreht sich wie a Cap (Bock) in a klein Städtle. (Jüd.-deutsch. Brody.)

*16 Er dreht sich wie a Tirletang1. (Schles.)

1) Bin Kinderspielzeug, bestehend aus einem Knopfe, durch den ein Hölzchen gesteckt ist. Man nennt auch viel den gewöhnlichen Kreisel so.

*17 Er dreht sich wie ein Brummkreisel.Frischbier, I, 617.

*18 Er dreht sich wie ein Krängelstuhl. (Dönhoffstädt.) – Frischbier, 558.

*19 Er dreht sich wie eine Wetterfahne.

*20 Es lässt sich drehen, wie ein Ring am Finger.Scheffel, Ekkehard, I, 83.

„Was ich rede, sprach der Alte, soll sich nicht drehen lassen, wie ein Ring am Finger.“

*21 Hä driéht sich wie der Wimpel om Däch. (Bedburg.)

*22 Sich drahn wiera Dauba. (Oberösterr.)

Sich selbstgefällig wenden, und drehen, um von allen Seiten sich sehen zu lassen.


Drehnig.

*1 A is drehnig1 wie a Fairkoalb.Peter, 446.

1) Schwindelig.

*2 A is drehnig wie a polsch'r Hech'lmach'r. (Oesterr.-Schles.) – Peter, 446.

*3 A is drênig wu a dr' schticktes Loamp.Peter, 446.


Drehschaf.

* Er ist ein Drehschaf.

Ein Mensch, der sich in einer Gesellschaft hin- und herbewegt, ohne mit andern gesellig zu verkehren.


Drehwurst.

* Sie ist eine langweilige Drehwurst.

„Von der man sagt: Dum motiuntur, dum comuntur annus est.“ (Herberger, II, 345.)


Drei.

70 Bei Dreien ist das Leben kein wirkliches Leben: beim Weichherzigen, dem Zornigen und dem Empfindsamen.Löwenheim, 73, 291.

71 Dieses sein drei verlorne werkh: vil gehört vnd wenig gemerkht, vil gelesen, wenig verstanden, vil gejagt vnd wenig gefangen.Wysing, 96.

[Spaltenumbruch] 72 Drei, fiew, tien, – drei, sess, föftien, on fer e Düttke Schniefke makt e halwe Dahler. (Oberland.) – Frischbier, I, 622.

Wenn jemand eine Rechnung nicht gleich lösen kann.

73 Drei haben Theil an dem Menschen, nämlich: Gott, Vater und Mutter. Stirbt der Mensch, so nimmt Gott sein Theil, der Antheil der Eltern aber bleibt liegen.Löwenheim, 73, 286.

74 Drei halten den besten Rath, wenn zwei nicht dabei sind.

Engl.: Three may keep counsel, if two be away. (Gaal, 302.)

It.: Tre taceranno se due vi non sono. (Gaal, 302.)

75 Drei hasst Gott: wer mit seinem Munde anderes redet als sein Herz denkt; wer das Zeugniss für seinen Nächsten weiss und die Ablegung desselben verweigert; wer unberufen und allein Böses redet von seinem Nächsten.Löwenheim, 73, 290.

76 Drei klagen umsonst, ohne Zweifel: das Kind der Stiefmutter, der Dieb dem Henker und wer beichtet, dem Teufel.

77 Drei liebt Gott: wer sich nicht erzürnt, sich nicht berauscht und nicht starrsinnig auf seiner Weise beharrt.Jüdisches Volksblatt, 1865, S. 188.

78 Drei lügen mit Gewalt: die weit gewandert, der gewaltig und der Alt.Petri, II, 113.

79 Drei richten mit Beten wenig aus: Wer mit dem Maule plappert im Gotteshaus, wer den Fuchsen in der Löwenhaut spielt und mit dem Herzen ins Wirthshaus zielt.

80 Drei seyn vnersädlich: ein Kind auff der Gassen, ein Mägdelein beim Dantz, ein Pfaff beim Opffer.Gruter, III, 24.

81 Drei sind, die alle Bürden tragen: ein Weibshaupt, ein Eselsruck, ein Münchsgewiss.Gruter, III, 24.

82 Drei sind Eines Herr.

Mhd.: Drey sein alweg eines herren. (Ring.) (Zingerle, 192.)

83 Drei sind wider einander: ein guckuck leget eier, brittet nicht, ein Wetzstein macht scharf und schneidet nicht, ein gottloser pfaff predigt und glaubt es selber nicht.Ottow's Ms.

84 Drei sollen nicht die ganze Nacht schlafen: ein Regent, ein Rath und eine Wacht.Wirth, II, 376.

85 Drei und vier ist sieben; was nicht fertig ist, bleibt liegen. (Breslau.)

Selbsttrost für die Nachlässigen und Säumigen, die sich nicht härmen, wenn ihre Arbeit nicht fertig wird.

86 Drei wissen nicht Mass zu halten: die Zunge, der Pfaff' und das Weib.Roskoff, Geschichte des Teufels, II, 236.

87 Drei wollen stets beisammen sein: Freud' und Traurigkeit, Schatten und Licht, Liebe, Neid und Pein.Pers. Rosenthal, 265.

88 Drei ziehen wider uns zu Feld: Fleisch, Teufel und die Welt.

89 Drei zugleich muss man fassen, oder muss das Austernessen lassen: eine der Mund, eine die Hand und eine das Auge.

90 Dreien soll man allzeit folgen: Göttlicher Wahrheitt, seinen eltern und dem, der einem etwas gutes räth.Ottow's Ms.

91 Dreier Hoffen ist verloren: des edeln Herrn von einem Schlechten, des Frommen von dem Ungerechten, des weisen Mannes von dem Thoren.Wackernagel, 631.

92 Drey sind, die jr Weissheit verösen: Wer sein gut werck vermischt mit bösen; ein Vatter, der ein fromb Kind hat vnd das der böse entgelten lat; wer lang heimlich im Hertzen tregt vnd an der letzt eim Schwetzer segt.Hans Sachs, I, XLIX, 1.


<TEI>
  <text>
    <body>
      <div n="1">
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <pb facs="#f0608" n="[596]"/>
          <cb n="1191"/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dreckel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 A Dreckl mit nischte bestreut.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Weinhold, 15.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Du darft no sage Dreckl, nau host du glei a Wurst.</hi> (<hi rendition="#i">Ulm.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dreckelchen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* De klin Dräckeltcher schtäinjken ärger wä de grîssen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Schuster, 567.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dreckfinke.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er ist a rechter Dreckfink.</hi> (<hi rendition="#i">Ulm.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dreckhammel.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Er ist ein Dreckhammel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, II, 556 fg.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Von einem unreinlichen, unsaubern Menschen, wofür man auch zur Abwechselung den Ausdruck &#x201E;Drecksack&#x201C; gebraucht.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dreckig.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*2 Dem geht es dreckig.</hi> </p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Drecklein.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 Sie ist e hochmüntigs Dreckli.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Tobler, 150.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein hochmüthiges Taugenichtschen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dreckschwalbe.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Es ist eine Dreckschwalbe.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Spitzname für Maurer.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Dreckwagen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">* Mit 'n Dreckwagen fören.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Dähnert, 535<hi rendition="#sup">b</hi>.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Schmuzige Reden führen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Drehe.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Um die Drehe herum.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Zur Bezeichnung von Ort und Zeit. Es war gegen ein Uhr oder die Drehe herum. Es war in der Nähe des A.'schen Vorwerks oder in der Drehe.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Drehen.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">11 Dreih, Jung, dreih, kriggst uch e Düttchebrot.</hi> (<hi rendition="#i">Elbing.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 619.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">12 Jung, dreih, seggt de Reper.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Diermissen, 239.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">13 Man muss so drehen, dass weder Bratspiess noch Braten verbrennt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Ausland, 1871, S. 403.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*14 Die dreht sich wie's Haferl am Stecken.</hi> (<hi rendition="#i">Rott-Thal.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*15 Er dreht sich wie a Cap (Bock) in a klein Städtle.</hi> (<hi rendition="#i">Jüd.-deutsch. Brody.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*16 Er dreht sich wie a Tirletang<hi rendition="#sup">1</hi>.</hi> (<hi rendition="#i">Schles.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Bin Kinderspielzeug, bestehend aus einem Knopfe, durch den ein Hölzchen gesteckt ist. Man nennt auch viel den gewöhnlichen Kreisel so.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*17 Er dreht sich wie ein Brummkreisel.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 617.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*18 Er dreht sich wie ein Krängelstuhl.</hi> (<hi rendition="#i">Dönhoffstädt.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, 558.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">*19 Er dreht sich wie eine Wetterfahne.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*20 Es lässt sich drehen, wie ein Ring am Finger.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Scheffel, Ekkehard, I, 83.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Was ich rede, sprach der Alte, soll sich nicht drehen lassen, wie ein Ring am Finger.&#x201C;</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*21 Hä driéht sich wie der Wimpel om Däch.</hi> (<hi rendition="#i">Bedburg.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*22 Sich drahn wiera Dauba.</hi> (<hi rendition="#i">Oberösterr.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Sich selbstgefällig wenden, und drehen, um von allen Seiten sich sehen zu lassen.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Drehnig.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*1 A is drehnig<hi rendition="#sup">1</hi> wie a Fairkoalb.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Peter, 446.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#sup">1</hi>) Schwindelig.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*2 A is drehnig wie a polsch'r Hech'lmach'r.</hi> (<hi rendition="#i">Oesterr.-Schles.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Peter, 446.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">*3 A is drênig wu a dr' schticktes Loamp.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Peter, 446.</hi></p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Drehschaf.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Er ist ein Drehschaf.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">Ein Mensch, der sich in einer Gesellschaft hin- und herbewegt, ohne mit andern gesellig zu verkehren.</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Drehwurst.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">* Sie ist eine langweilige Drehwurst.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et">&#x201E;Von der man sagt: Dum motiuntur, dum comuntur annus est.&#x201C; (<hi rendition="#i">Herberger, II, 345.</hi>)</p><lb/>
        </div>
        <div type="lexiconEntry" n="2">
          <head> <hi rendition="#b">Drei.</hi> </head><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">70 Bei Dreien ist das Leben kein wirkliches Leben: beim Weichherzigen, dem Zornigen und dem Empfindsamen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Löwenheim, 73, 291.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">71 Dieses sein drei verlorne werkh: vil gehört vnd wenig gemerkht, vil gelesen, wenig verstanden, vil gejagt vnd wenig gefangen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wysing, 96.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger"><cb n="1192"/>
72 Drei, fiew, tien, &#x2013; drei, sess, föftien, on fer e Düttke Schniefke makt e halwe Dahler.</hi> (<hi rendition="#i">Oberland.</hi>) &#x2013; <hi rendition="#i">Frischbier, I, 622.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et">Wenn jemand eine Rechnung nicht gleich lösen kann.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">73 Drei haben Theil an dem Menschen, nämlich: Gott, Vater und Mutter. Stirbt der Mensch, so nimmt Gott sein Theil, der Antheil der Eltern aber bleibt liegen.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Löwenheim, 73, 286.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">74 Drei halten den besten Rath, wenn zwei nicht dabei sind.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Engl.</hi>: Three may keep counsel, if two be away. (<hi rendition="#i">Gaal, 302.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">It.</hi>: Tre taceranno se due vi non sono. (<hi rendition="#i">Gaal, 302.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">75 Drei hasst Gott: wer mit seinem Munde anderes redet als sein Herz denkt; wer das Zeugniss für seinen Nächsten weiss und die Ablegung desselben verweigert; wer unberufen und allein Böses redet von seinem Nächsten.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Löwenheim, 73, 290.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">76 Drei klagen umsonst, ohne Zweifel: das Kind der Stiefmutter, der Dieb dem Henker und wer beichtet, dem Teufel.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">77 Drei liebt Gott: wer sich nicht erzürnt, sich nicht berauscht und nicht starrsinnig auf seiner Weise beharrt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Jüdisches Volksblatt, 1865, S. 188.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">78 Drei lügen mit Gewalt: die weit gewandert, der gewaltig und der Alt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Petri, II, 113.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">79 Drei richten mit Beten wenig aus: Wer mit dem Maule plappert im Gotteshaus, wer den Fuchsen in der Löwenhaut spielt und mit dem Herzen ins Wirthshaus zielt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">80 Drei seyn vnersädlich: ein Kind auff der Gassen, ein Mägdelein beim Dantz, ein Pfaff beim Opffer.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, III, 24.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">81 Drei sind, die alle Bürden tragen: ein Weibshaupt, ein Eselsruck, ein Münchsgewiss.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Gruter, III, 24.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">82 Drei sind Eines Herr.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et2"><hi rendition="#i">Mhd.</hi>: Drey sein alweg eines herren. (<hi rendition="#i">Ring.</hi>) (<hi rendition="#i">Zingerle, 192.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">83 Drei sind wider einander: ein guckuck leget eier, brittet nicht, ein Wetzstein macht scharf und schneidet nicht, ein gottloser pfaff predigt und glaubt es selber nicht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Ottow's Ms.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">84 Drei sollen nicht die ganze Nacht schlafen: ein Regent, ein Rath und eine Wacht.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wirth, II, 376.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">85 Drei und vier ist sieben; was nicht fertig ist, bleibt liegen.</hi> (<hi rendition="#i">Breslau.</hi>)</p><lb/>
          <p rendition="#et">Selbsttrost für die Nachlässigen und Säumigen, die sich nicht härmen, wenn ihre Arbeit nicht fertig wird.</p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">86 Drei wissen nicht Mass zu halten: die Zunge, der Pfaff' und das Weib.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Roskoff, Geschichte des Teufels, II, 236.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">87 Drei wollen stets beisammen sein: Freud' und Traurigkeit, Schatten und Licht, Liebe, Neid und Pein.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Pers. Rosenthal, 265.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">88 Drei ziehen wider uns zu Feld: Fleisch, Teufel und die Welt.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"> <hi rendition="#larger">89 Drei zugleich muss man fassen, oder muss das Austernessen lassen: eine der Mund, eine die Hand und eine das Auge.</hi> </p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">90 Dreien soll man allzeit folgen: Göttlicher Wahrheitt, seinen eltern und dem, der einem etwas gutes räth.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Ottow's Ms.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">91 Dreier Hoffen ist verloren: des edeln Herrn von einem Schlechten, des Frommen von dem Ungerechten, des weisen Mannes von dem Thoren.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Wackernagel, 631.</hi></p><lb/>
          <p rendition="#et"><hi rendition="#larger">92 Drey sind, die jr Weissheit verösen: Wer sein gut werck vermischt mit bösen; ein Vatter, der ein fromb Kind hat vnd das der böse entgelten lat; wer lang heimlich im Hertzen tregt vnd an der letzt eim Schwetzer segt.</hi> &#x2013; <hi rendition="#i">Hans Sachs, I, XLIX, 1.</hi></p><lb/>
        </div>
      </div>
    </body>
  </text>
</TEI>
[[596]/0608] Dreckel. *2 A Dreckl mit nischte bestreut. – Weinhold, 15. *3 Du darft no sage Dreckl, nau host du glei a Wurst. (Ulm.) Dreckelchen. * De klin Dräckeltcher schtäinjken ärger wä de grîssen. – Schuster, 567. Dreckfinke. * Er ist a rechter Dreckfink. (Ulm.) Dreckhammel. * Er ist ein Dreckhammel. – Frischbier, II, 556 fg. Von einem unreinlichen, unsaubern Menschen, wofür man auch zur Abwechselung den Ausdruck „Drecksack“ gebraucht. Dreckig. *2 Dem geht es dreckig. Drecklein. *3 Sie ist e hochmüntigs Dreckli. – Tobler, 150. Ein hochmüthiges Taugenichtschen. Dreckschwalbe. * Es ist eine Dreckschwalbe. Spitzname für Maurer. Dreckwagen. * Mit 'n Dreckwagen fören. – Dähnert, 535b. Schmuzige Reden führen. Drehe. * Um die Drehe herum. Zur Bezeichnung von Ort und Zeit. Es war gegen ein Uhr oder die Drehe herum. Es war in der Nähe des A.'schen Vorwerks oder in der Drehe. Drehen. 11 Dreih, Jung, dreih, kriggst uch e Düttchebrot. (Elbing.) – Frischbier, I, 619. 12 Jung, dreih, seggt de Reper. – Diermissen, 239. 13 Man muss so drehen, dass weder Bratspiess noch Braten verbrennt. – Ausland, 1871, S. 403. *14 Die dreht sich wie's Haferl am Stecken. (Rott-Thal.) *15 Er dreht sich wie a Cap (Bock) in a klein Städtle. (Jüd.-deutsch. Brody.) *16 Er dreht sich wie a Tirletang1. (Schles.) 1) Bin Kinderspielzeug, bestehend aus einem Knopfe, durch den ein Hölzchen gesteckt ist. Man nennt auch viel den gewöhnlichen Kreisel so. *17 Er dreht sich wie ein Brummkreisel. – Frischbier, I, 617. *18 Er dreht sich wie ein Krängelstuhl. (Dönhoffstädt.) – Frischbier, 558. *19 Er dreht sich wie eine Wetterfahne. *20 Es lässt sich drehen, wie ein Ring am Finger. – Scheffel, Ekkehard, I, 83. „Was ich rede, sprach der Alte, soll sich nicht drehen lassen, wie ein Ring am Finger.“ *21 Hä driéht sich wie der Wimpel om Däch. (Bedburg.) *22 Sich drahn wiera Dauba. (Oberösterr.) Sich selbstgefällig wenden, und drehen, um von allen Seiten sich sehen zu lassen. Drehnig. *1 A is drehnig1 wie a Fairkoalb. – Peter, 446. 1) Schwindelig. *2 A is drehnig wie a polsch'r Hech'lmach'r. (Oesterr.-Schles.) – Peter, 446. *3 A is drênig wu a dr' schticktes Loamp. – Peter, 446. Drehschaf. * Er ist ein Drehschaf. Ein Mensch, der sich in einer Gesellschaft hin- und herbewegt, ohne mit andern gesellig zu verkehren. Drehwurst. * Sie ist eine langweilige Drehwurst. „Von der man sagt: Dum motiuntur, dum comuntur annus est.“ (Herberger, II, 345.) Drei. 70 Bei Dreien ist das Leben kein wirkliches Leben: beim Weichherzigen, dem Zornigen und dem Empfindsamen. – Löwenheim, 73, 291. 71 Dieses sein drei verlorne werkh: vil gehört vnd wenig gemerkht, vil gelesen, wenig verstanden, vil gejagt vnd wenig gefangen. – Wysing, 96. 72 Drei, fiew, tien, – drei, sess, föftien, on fer e Düttke Schniefke makt e halwe Dahler. (Oberland.) – Frischbier, I, 622. Wenn jemand eine Rechnung nicht gleich lösen kann. 73 Drei haben Theil an dem Menschen, nämlich: Gott, Vater und Mutter. Stirbt der Mensch, so nimmt Gott sein Theil, der Antheil der Eltern aber bleibt liegen. – Löwenheim, 73, 286. 74 Drei halten den besten Rath, wenn zwei nicht dabei sind. Engl.: Three may keep counsel, if two be away. (Gaal, 302.) It.: Tre taceranno se due vi non sono. (Gaal, 302.) 75 Drei hasst Gott: wer mit seinem Munde anderes redet als sein Herz denkt; wer das Zeugniss für seinen Nächsten weiss und die Ablegung desselben verweigert; wer unberufen und allein Böses redet von seinem Nächsten. – Löwenheim, 73, 290. 76 Drei klagen umsonst, ohne Zweifel: das Kind der Stiefmutter, der Dieb dem Henker und wer beichtet, dem Teufel. 77 Drei liebt Gott: wer sich nicht erzürnt, sich nicht berauscht und nicht starrsinnig auf seiner Weise beharrt. – Jüdisches Volksblatt, 1865, S. 188. 78 Drei lügen mit Gewalt: die weit gewandert, der gewaltig und der Alt. – Petri, II, 113. 79 Drei richten mit Beten wenig aus: Wer mit dem Maule plappert im Gotteshaus, wer den Fuchsen in der Löwenhaut spielt und mit dem Herzen ins Wirthshaus zielt. 80 Drei seyn vnersädlich: ein Kind auff der Gassen, ein Mägdelein beim Dantz, ein Pfaff beim Opffer. – Gruter, III, 24. 81 Drei sind, die alle Bürden tragen: ein Weibshaupt, ein Eselsruck, ein Münchsgewiss. – Gruter, III, 24. 82 Drei sind Eines Herr. Mhd.: Drey sein alweg eines herren. (Ring.) (Zingerle, 192.) 83 Drei sind wider einander: ein guckuck leget eier, brittet nicht, ein Wetzstein macht scharf und schneidet nicht, ein gottloser pfaff predigt und glaubt es selber nicht. – Ottow's Ms. 84 Drei sollen nicht die ganze Nacht schlafen: ein Regent, ein Rath und eine Wacht. – Wirth, II, 376. 85 Drei und vier ist sieben; was nicht fertig ist, bleibt liegen. (Breslau.) Selbsttrost für die Nachlässigen und Säumigen, die sich nicht härmen, wenn ihre Arbeit nicht fertig wird. 86 Drei wissen nicht Mass zu halten: die Zunge, der Pfaff' und das Weib. – Roskoff, Geschichte des Teufels, II, 236. 87 Drei wollen stets beisammen sein: Freud' und Traurigkeit, Schatten und Licht, Liebe, Neid und Pein. – Pers. Rosenthal, 265. 88 Drei ziehen wider uns zu Feld: Fleisch, Teufel und die Welt. 89 Drei zugleich muss man fassen, oder muss das Austernessen lassen: eine der Mund, eine die Hand und eine das Auge. 90 Dreien soll man allzeit folgen: Göttlicher Wahrheitt, seinen eltern und dem, der einem etwas gutes räth. – Ottow's Ms. 91 Dreier Hoffen ist verloren: des edeln Herrn von einem Schlechten, des Frommen von dem Ungerechten, des weisen Mannes von dem Thoren. – Wackernagel, 631. 92 Drey sind, die jr Weissheit verösen: Wer sein gut werck vermischt mit bösen; ein Vatter, der ein fromb Kind hat vnd das der böse entgelten lat; wer lang heimlich im Hertzen tregt vnd an der letzt eim Schwetzer segt. – Hans Sachs, I, XLIX, 1.

Suche im Werk

Hilfe

Informationen zum Werk

Download dieses Werks

XML (TEI P5) · HTML · Text
TCF (text annotation layer)
XML (TEI P5 inkl. att.linguistic)

Metadaten zum Werk

TEI-Header · CMDI · Dublin Core

Ansichten dieser Seite

Voyant Tools ?

Language Resource Switchboard?

Feedback

Sie haben einen Fehler gefunden? Dann können Sie diesen über unsere Qualitätssicherungsplattform DTAQ melden.

Kommentar zur DTA-Ausgabe

Dieses Werk wurde im Rahmen des Moduls DTA-Erweiterungen (DTAE) digitalisiert. Weitere Informationen …

zeno.org – Contumax GmbH & Co. KG: Bereitstellung der Texttranskription. (2020-09-18T09:51:52Z) Bitte beachten Sie, dass die aktuelle Transkription (und Textauszeichnung) mittlerweile nicht mehr dem Stand zum Zeitpunkt der Übernahme des Werkes in das DTA entsprechen muss.
Andreas Nolda: Bearbeitung der digitalen Edition. (2020-09-18T09:51:52Z)

Weitere Informationen:

Bogensignaturen: nicht übernommen; Druckfehler: keine Angabe; fremdsprachliches Material: keine Angabe; Geminations-/Abkürzungsstriche: keine Angabe; Hervorhebungen (Antiqua, Sperrschrift, Kursive etc.): gekennzeichnet; Hervorhebungen I/J in Fraktur: keine Angabe; i/j in Fraktur: keine Angabe; Kolumnentitel: nicht übernommen; Kustoden: keine Angabe; langes s (ſ): keine Angabe; Normalisierungen: keine Angabe; rundes r (ꝛ): keine Angabe; Seitenumbrüche markiert: ja; Silbentrennung: aufgelöst; u/v bzw. U/V: keine Angabe; Vokale mit übergest. e: keine Angabe; Vollständigkeit: keine Angabe; Zeichensetzung: keine Angabe; Zeilenumbrüche markiert: nein

Verzeichnisse im Vorspann wurden nicht transkribiert. Errata aus den Berichtigungen im Nachspann wurden stillschweigend integriert.




Ansicht auf Standard zurückstellen

URL zu diesem Werk: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880
URL zu dieser Seite: https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/608
Zitationshilfe: Wander, Karl Friedrich Wilhelm (Hrsg.): Deutsches Sprichwörter-Lexikon. Bd. 5. Leipzig, 1880, S. [596]. In: Deutsches Textarchiv <https://www.deutschestextarchiv.de/wander_sprichwoerterlexikon05_1880/608>, abgerufen am 22.12.2024.